Löw: "Haben mit Mut und Herz gespielt"

Nach einer, besonders in der ersten Halbzeit, überzeugenden Leistung, trennte sich die deutsche Nationalmannschaft im Länderspielklassiker 2:2 (2:0) von Argentinien. Auf DFB.de spricht Bundestrainer Joachim Löw über das Testspiel, die Leistung der Debütanten und das anstehende EM-Qualifikationsspiel gegen Estland.

Frage: Herr Löw, wie fällt Ihr Fazit nach dem 2:2 gegen Argentinien aus?

Joachim Löw: Ich fand es ein sehr dynamisches Spiel mit sehr starker Physis, sehr viel Tempo, sehr unterhaltsam. In der ersten Halbzeit waren wir sehr, sehr stark, haben sehr gut nach vorne gespielt. Nach dem 1:2 hat uns ein bisschen der Mut verlassen. Aber ich habe viele positive Erkenntnisse aus dem Spiel gezogen und muss der Mannschaft ein Kompliment machen, mit welchem Mut und welchem Herz sie gespielt hat. Das waren sehr, sehr vielversprechende Ansätze, das hat mir sehr gefallen.

Frage: Überwiegt nicht die Enttäuschung?

Löw: Das Ergebnis ist zweitrangig. Klar ist man enttäuscht, dass man nur 2:2 gespielt hat, aber als ich ein bisschen nachgedacht habe, wurde mir bewusst: Die erste Halbzeit war echt gut, das war sehenswert. Einige Spieler, die das erste Mal dabei waren, haben es verdammt gut gemacht. Robin Koch war sehr stabil, selbstbewusst, hat eine gute Ausstrahlung und keine Anzeichen von Nervosität gezeigt. Einige haben ihre Chance sehr gut genutzt, darüber bin ich froh und das gibt mir mehr Möglichkeiten.

Frage: Wie waren Sie mit den anderen Debütanten zufrieden?

Löw: Luca Waldschmidt war sehr gut unterwegs, hat viele Bälle behauptet, viele Wege gemacht, eine sehr gute Partie gespielt. Nadiem Amiri und Suat Serdar haben wenige Möglichkeiten gehabt, sich noch auszuzeichnen. Sie mussten viel nach hinten arbeiten, haben ihre Stärken aber im Spiel nach vorne. Aber man kann zufrieden sein, das sind Spieler mit sehr guten Ansätzen, da können wir schon noch was erhoffen.

Frage: Joshua Kimmich war Ihr Kapitän - warum?

Löw: Jo ist ein Vorbild an Einsatz, in seiner ganzen Einstellung. Er hat eine gewisse Erfahrung, kann auch verbal eine Mannschaft führen, ist in der Organisation sehr klug, gibt Anweisungen und ist omnipräsent. Daher war klar: Jo wird es sein.

Frage: Hat Marc-André ter Stegen seine Chance genutzt?

Löw: Die Tore waren nicht haltbar, ansonsten hat er das gehalten, was er halten musste. Er hat sehr gut hinten rausgespielt, seine Leistung war gut.

Frage: Haben Sie Serge Gnabry nach seinem Klassespiel ausgewechselt, um ihn für Estland zu schonen?

Löw: Ja. Er ist ein wahnsinniges Tempo gegangen und hat unglaubliche Wege gemacht, ist überall aufgetaucht und war ständig brandgefährlich, hat die ganze Abwehr der Argentinier verunsichert. Deswegen war von Vornherein klar, dass ich ihn runternehme, weil wir ihn noch brauchen. Da war mir das Risiko zu groß, dass was passieren könnte.

Frage: Wer von den angeschlagenen Spielern wird am Sonntag in Tallinn zurückkommen?

Löw: Timo Werner geht es besser, er soll am Freitag wieder voll einsteigen. Bei Ilkay Gündogan gibt es noch ein Fragezeichen, ich will keinen Druck aufbauen, muskuläre Verletzungen sind immer sehr diffizil. Bei Niklas Stark muss man abwarten, er hat eine Magen-Darm-Geschichte, die kann laut Arzt aber schnell vorbei sein. Und Marco Reus wird am Sonntag einsatzfähig sein.

Frage: Wie planen Sie für Tallinn?

Löw: Estland ist ein ganz anderer Gegner. Sie spielen mehr zurückgezogen und verteidigen in allererster Linie ihr Tor. Da brauchen wir einen offensiven Spieler mehr auf dem Platz. Marco Reus kann ich mir vorstellen. Und wenn Ilkay fit ist, wird er auch spielen.

[sid]

Nach einer, besonders in der ersten Halbzeit, überzeugenden Leistung, trennte sich die deutsche Nationalmannschaft im Länderspielklassiker 2:2 (2:0) von Argentinien. Auf DFB.de spricht Bundestrainer Joachim Löw über das Testspiel, die Leistung der Debütanten und das anstehende EM-Qualifikationsspiel gegen Estland.

Frage: Herr Löw, wie fällt Ihr Fazit nach dem 2:2 gegen Argentinien aus?

Joachim Löw: Ich fand es ein sehr dynamisches Spiel mit sehr starker Physis, sehr viel Tempo, sehr unterhaltsam. In der ersten Halbzeit waren wir sehr, sehr stark, haben sehr gut nach vorne gespielt. Nach dem 1:2 hat uns ein bisschen der Mut verlassen. Aber ich habe viele positive Erkenntnisse aus dem Spiel gezogen und muss der Mannschaft ein Kompliment machen, mit welchem Mut und welchem Herz sie gespielt hat. Das waren sehr, sehr vielversprechende Ansätze, das hat mir sehr gefallen.

Frage: Überwiegt nicht die Enttäuschung?

Löw: Das Ergebnis ist zweitrangig. Klar ist man enttäuscht, dass man nur 2:2 gespielt hat, aber als ich ein bisschen nachgedacht habe, wurde mir bewusst: Die erste Halbzeit war echt gut, das war sehenswert. Einige Spieler, die das erste Mal dabei waren, haben es verdammt gut gemacht. Robin Koch war sehr stabil, selbstbewusst, hat eine gute Ausstrahlung und keine Anzeichen von Nervosität gezeigt. Einige haben ihre Chance sehr gut genutzt, darüber bin ich froh und das gibt mir mehr Möglichkeiten.

Frage: Wie waren Sie mit den anderen Debütanten zufrieden?

Löw: Luca Waldschmidt war sehr gut unterwegs, hat viele Bälle behauptet, viele Wege gemacht, eine sehr gute Partie gespielt. Nadiem Amiri und Suat Serdar haben wenige Möglichkeiten gehabt, sich noch auszuzeichnen. Sie mussten viel nach hinten arbeiten, haben ihre Stärken aber im Spiel nach vorne. Aber man kann zufrieden sein, das sind Spieler mit sehr guten Ansätzen, da können wir schon noch was erhoffen.

Frage: Joshua Kimmich war Ihr Kapitän - warum?

Löw: Jo ist ein Vorbild an Einsatz, in seiner ganzen Einstellung. Er hat eine gewisse Erfahrung, kann auch verbal eine Mannschaft führen, ist in der Organisation sehr klug, gibt Anweisungen und ist omnipräsent. Daher war klar: Jo wird es sein.

Frage: Hat Marc-André ter Stegen seine Chance genutzt?

Löw: Die Tore waren nicht haltbar, ansonsten hat er das gehalten, was er halten musste. Er hat sehr gut hinten rausgespielt, seine Leistung war gut.

Frage: Haben Sie Serge Gnabry nach seinem Klassespiel ausgewechselt, um ihn für Estland zu schonen?

Löw: Ja. Er ist ein wahnsinniges Tempo gegangen und hat unglaubliche Wege gemacht, ist überall aufgetaucht und war ständig brandgefährlich, hat die ganze Abwehr der Argentinier verunsichert. Deswegen war von Vornherein klar, dass ich ihn runternehme, weil wir ihn noch brauchen. Da war mir das Risiko zu groß, dass was passieren könnte.

Frage: Wer von den angeschlagenen Spielern wird am Sonntag in Tallinn zurückkommen?

Löw: Timo Werner geht es besser, er soll am Freitag wieder voll einsteigen. Bei Ilkay Gündogan gibt es noch ein Fragezeichen, ich will keinen Druck aufbauen, muskuläre Verletzungen sind immer sehr diffizil. Bei Niklas Stark muss man abwarten, er hat eine Magen-Darm-Geschichte, die kann laut Arzt aber schnell vorbei sein. Und Marco Reus wird am Sonntag einsatzfähig sein.

Frage: Wie planen Sie für Tallinn?

Löw: Estland ist ein ganz anderer Gegner. Sie spielen mehr zurückgezogen und verteidigen in allererster Linie ihr Tor. Da brauchen wir einen offensiven Spieler mehr auf dem Platz. Marco Reus kann ich mir vorstellen. Und wenn Ilkay fit ist, wird er auch spielen.

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