Löw freut sich auf das Weihnachtsfest

Bei der WM 2010 in Südafrika spielte die deutsche Fußball-Nationalmannschaft so schnell wie nie zuvor, zu Weihnachten lässt es Bundestrainer Joachim Löw aber ganz langsam angehen. "Weihnachten gehört bei uns der Familie. Ich war in diesem Jahr mehr als 200 Tage unterwegs, habe viel Zeit in Hotels verbracht. Für mich ist es deshalb großer Luxus, mal wieder zu Hause zu sein, abschalten zu können und meine Zeit mit der Familie und Freunden zu verbringen", sagte der 50-Jährige, der in seiner Freiburger Heimat an den Festtagen gemeinsam mit Ehefrau Daniela "die Seele baumeln lassen" will.

Der Bundestrainer hat sich dank der spektakulären Auftritte der Nationalmannschaft in Südafrika und anschließend in der Qualifikation für die EURO 2012 weltweiten Respekt erarbeitet. Die renommierte französische Sporttageszeitung L'Equipe wählte Löw zum Manager des Jahres, am vergangenen Sonntag wurde die DFB-Auswahl in Baden-Baden zur Mannschaft des Jahres gekürt.

Die Fans in Südafrika begeistert

Vor allem die attraktive Spielweise der DFB-Auswahl mit schnellem Kurzpassspiel und vielen Toren sorgte im vergangenen Jahr für Begeisterung. So dauerte es bei den Nationalspielern vor der WM 2006 von der Ballannahme bis zum Abspiel noch 2,8 Sekunden, bei der WM 2010 waren es nur noch 1,1 Sekunden. "Wir haben zwar keinen Titel gewonnen, aber es ist eine Befriedigung für uns alle, dass wir die Fans auf der Welt mit unserem Fußball in Südafrika begeistert haben", sagte Löw: "Das macht uns stolz und ist eine große Ehre."

Bis Löw die aus dem "Wintermärchen" resultierenden Gefühle aber richtig einordnen konnte, musste er sich die Spiele aber erst einmal in der Heimat auf Video anschauen. "Emotionen in Deutschland, aber auch die eigenen Emotionen, sind mir eigentlich erst so richtig bewusst geworden, als ich mir die Filme und Bilder noch einmal in Ruhe zu Hause angeschaut habe", sagte Löw: "Wenn ich sehe, was alles passiert ist, von Sizilien über Südtirol nach Südafrika, dann bekomme ich immer wieder eine Gänsehaut und manchmal schießen mir sogar Tränen in die Augen."

Gedanken an Robert Enke

Trauer überkommt Löw immer wieder, wenn er an Robert Enke denkt. Der Nationaltorwart litt an Depressionen und hatte sich deshalb im November 2009 das Leben genommen. "Es waren Momente von großer Trauer und einer tiefen Betroffenheit. Bis heute ist es für mich unfassbar, dass er nicht mehr bei uns ist. Er war ein wichtiger Bestandteil unserer Mannschaft, auch menschlich, Robert fehlt uns allen. Selbst bei der WM hatten wir im internen Kreis immer wieder Momente, in denen wir uns an ihn erinnert haben. Als wir am Grab standen, habe ich an die gemeinsame Zeit gedacht und an die Zeit, die wir leider nicht gemeinsam hatten", sagte Löw.

Im Gegensatz zu Nationaltorhüter Rene Adler ist der Bundestrainer aber der festen Überzeugung, dass der Tod von Enke zu einem Umdenken im Profifußball geführt hat. "Das ist ein Prozess, der lange andauert, der aber begonnen hat. Ich habe durchaus das Gefühl, dass das Bewusstsein für die Krankheit Depression größer geworden ist, es hat eine gewisse Aufklärung stattgefunden. Ich glaube auch, dass die Trainer heute sensibler als früher sind und versuchen, Stimmungen von Spielern zu erkennen und ihnen klar machen, dass sie auch mal eine Schwäche zeigen können und dass dies sogar manchmal etwas Gutes sein kann", sagte Löw.

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Bei der WM 2010 in Südafrika spielte die deutsche Fußball-Nationalmannschaft so schnell wie nie zuvor, zu Weihnachten lässt es Bundestrainer Joachim Löw aber ganz langsam angehen. "Weihnachten gehört bei uns der Familie. Ich war in diesem Jahr mehr als 200 Tage unterwegs, habe viel Zeit in Hotels verbracht. Für mich ist es deshalb großer Luxus, mal wieder zu Hause zu sein, abschalten zu können und meine Zeit mit der Familie und Freunden zu verbringen", sagte der 50-Jährige, der in seiner Freiburger Heimat an den Festtagen gemeinsam mit Ehefrau Daniela "die Seele baumeln lassen" will.

Der Bundestrainer hat sich dank der spektakulären Auftritte der Nationalmannschaft in Südafrika und anschließend in der Qualifikation für die EURO 2012 weltweiten Respekt erarbeitet. Die renommierte französische Sporttageszeitung L'Equipe wählte Löw zum Manager des Jahres, am vergangenen Sonntag wurde die DFB-Auswahl in Baden-Baden zur Mannschaft des Jahres gekürt.

Die Fans in Südafrika begeistert

Vor allem die attraktive Spielweise der DFB-Auswahl mit schnellem Kurzpassspiel und vielen Toren sorgte im vergangenen Jahr für Begeisterung. So dauerte es bei den Nationalspielern vor der WM 2006 von der Ballannahme bis zum Abspiel noch 2,8 Sekunden, bei der WM 2010 waren es nur noch 1,1 Sekunden. "Wir haben zwar keinen Titel gewonnen, aber es ist eine Befriedigung für uns alle, dass wir die Fans auf der Welt mit unserem Fußball in Südafrika begeistert haben", sagte Löw: "Das macht uns stolz und ist eine große Ehre."

Bis Löw die aus dem "Wintermärchen" resultierenden Gefühle aber richtig einordnen konnte, musste er sich die Spiele aber erst einmal in der Heimat auf Video anschauen. "Emotionen in Deutschland, aber auch die eigenen Emotionen, sind mir eigentlich erst so richtig bewusst geworden, als ich mir die Filme und Bilder noch einmal in Ruhe zu Hause angeschaut habe", sagte Löw: "Wenn ich sehe, was alles passiert ist, von Sizilien über Südtirol nach Südafrika, dann bekomme ich immer wieder eine Gänsehaut und manchmal schießen mir sogar Tränen in die Augen."

Gedanken an Robert Enke

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Trauer überkommt Löw immer wieder, wenn er an Robert Enke denkt. Der Nationaltorwart litt an Depressionen und hatte sich deshalb im November 2009 das Leben genommen. "Es waren Momente von großer Trauer und einer tiefen Betroffenheit. Bis heute ist es für mich unfassbar, dass er nicht mehr bei uns ist. Er war ein wichtiger Bestandteil unserer Mannschaft, auch menschlich, Robert fehlt uns allen. Selbst bei der WM hatten wir im internen Kreis immer wieder Momente, in denen wir uns an ihn erinnert haben. Als wir am Grab standen, habe ich an die gemeinsame Zeit gedacht und an die Zeit, die wir leider nicht gemeinsam hatten", sagte Löw.

Im Gegensatz zu Nationaltorhüter Rene Adler ist der Bundestrainer aber der festen Überzeugung, dass der Tod von Enke zu einem Umdenken im Profifußball geführt hat. "Das ist ein Prozess, der lange andauert, der aber begonnen hat. Ich habe durchaus das Gefühl, dass das Bewusstsein für die Krankheit Depression größer geworden ist, es hat eine gewisse Aufklärung stattgefunden. Ich glaube auch, dass die Trainer heute sensibler als früher sind und versuchen, Stimmungen von Spielern zu erkennen und ihnen klar machen, dass sie auch mal eine Schwäche zeigen können und dass dies sogar manchmal etwas Gutes sein kann", sagte Löw.