Löw: "Eine extrem gute Mentalität und Moral"

Nicht alles hat beim 2:2 gegen Ungarn wie gewünscht funktioniert, dennoch hat es für die deutsche Nationalmannschaft mit dem Achtelfinaleinzug bei der EURO geklappt. Bundestrainer Joachim Löw spricht nach dem schweren Spiel über die Rolle von Torschütze Leon Goretzka und das Highlight gegen England am Dienstag (ab 18 Uhr, live in der ARD und bei MagentaTV).

Frage: Joachim Löw, wie fällt Ihr Fazit nach dem 2:2 gegen Ungarn und dem Achtelfinaleinzug aus?

Joachim Löw: Das war eines der schwierigsten Spiele überhaupt, das muss man sagen. Wenn man gegen so einen Gegner zweimal in Rückstand gerät, wird es immens schwierig. Wir haben fast keine Räume gefunden oder geöffnet. Was die Mannschaft aber gezeigt hat, war eine extrem gute Mentalität und Moral, wir haben uns nicht verrückt machen lassen.

Frage: Hatten Sie zwischendurch die Befürchtung, das könnte Ihr letztes Spiel als Bundestrainer sein?

Löw: Nein, da habe ich wirklich nicht drüber nachgedacht, weil im Spiel so viel hin und her passiert ist. Da hatte ich keine Zeit nachzudenken, was sein wird. Die Kampfkraft der Mannschaft hat mir gefallen. Wir hatten draußen immer das Gefühl, dass wir in der Lage sind, ein Tor zu machen. Ich habe der Mannschaft gesagt, sie soll nicht die Nerven verlieren und unstrukturiert werden. Aber ich hatte das Gefühl, sie will das biegen und diese schwere Hinrunde mit aller Gewalt überstehen.

Frage: Hat sich Leon Goretzka nach seinem wichtigen Tor zum 2:2 jetzt einen Stammplatz verdient?

Löw: Ich habe vorher mit ihm gesprochen und ihm gesagt, nach sechs Wochen Pause ist es nicht so einfach, mit ihm über 90 Minuten zu planen. Es war besser, dass er den letzten Schritt macht, das wird ihm helfen. Ich denke, das Tor gibt ihm Auftrieb. Er ist für uns ein wichtiger Spieler, weil er Dinge macht, die der Mannschaft gut tun, defensiv wie offensiv.

Frage: Statt Leon Goretzka spielte Leroy Sané von Beginn an. Wie zufrieden sind Sie mit ihm?

Löw: Beide Außen kamen nicht so ins Spiel wie gegen Portugal. Aber ich habe vorher gesagt, dass wir andere Wege finden müssen, vielleicht durchs Zentrum, weil Ungarn mit drei defensiven Mittelfeldspielern verteidigt. Aber durch die Mitte haben wir auch nicht so die Wege und Lücken gefunden. Deswegen kamen Leroy und Robin Gosens nicht in dem Maße ins Spiel wie gegen Portugal.

Frage: Was war die Idee bei den Umstellungen in der zweiten Hälfte?

Löw: Wir haben Jo Kimmich in den Halbraum und Leroy nach rechts auf den Flügel geschickt in der Hoffnung, dass er da mit seiner Schnelligkeit durchbrechen kann. Das ist nicht so gelungen. Thomas Müller und Leon Goretzka sollten auf den Halbpositionen frischen Wind bringen, hinter die Abwehr gehen und bei Flanken Präsenz im Strafraum zeigen. Wir mussten volles Risiko gehen und alles reinbringen an Offensivkräften. Jamal Musiala war in einigen Situationen wirklich gut, da hat man seine Klasse gesehen.

Frage: Wie gehen Sie nun ins Achtelfinale gegen England?

Löw: In Wembley gegen England, das ist ein absolutes Highlight. Jetzt geht es darum: Alles oder nichts! Das ist eine gute Situation. Wir haben schwankende Leistungen gezeigt in dieser Gruppenphase. Aber wir wissen, wenn wir das abrufen, was wir können, dann sind wir stark. Wenn wir aber manche Dinge nicht so umsetzen, kriegen wir Schwierigkeiten.

Frage: Haben Sie mit Blick auf Dienstag keine Sorgen?

Löw: Nein, da habe ich keine Sorgen. Das wird ein völlig anderes Spiel, was uns sicher entgegenkommt. Die Engländer müssen zu Hause nach vorne spielen. Es wird ein offenes Spiel, offener als gegen Ungarn. Wir müssen ein paar Dinge korrigieren und absolut auf der Hut sein bei Flanken in den Sechzehner und Standards, da gibt es jetzt kein Pardon mehr. Das müssen wir besser machen, absolut.

[sid]

Nicht alles hat beim 2:2 gegen Ungarn wie gewünscht funktioniert, dennoch hat es für die deutsche Nationalmannschaft mit dem Achtelfinaleinzug bei der EURO geklappt. Bundestrainer Joachim Löw spricht nach dem schweren Spiel über die Rolle von Torschütze Leon Goretzka und das Highlight gegen England am Dienstag (ab 18 Uhr, live in der ARD und bei MagentaTV).

Frage: Joachim Löw, wie fällt Ihr Fazit nach dem 2:2 gegen Ungarn und dem Achtelfinaleinzug aus?

Joachim Löw: Das war eines der schwierigsten Spiele überhaupt, das muss man sagen. Wenn man gegen so einen Gegner zweimal in Rückstand gerät, wird es immens schwierig. Wir haben fast keine Räume gefunden oder geöffnet. Was die Mannschaft aber gezeigt hat, war eine extrem gute Mentalität und Moral, wir haben uns nicht verrückt machen lassen.

Frage: Hatten Sie zwischendurch die Befürchtung, das könnte Ihr letztes Spiel als Bundestrainer sein?

Löw: Nein, da habe ich wirklich nicht drüber nachgedacht, weil im Spiel so viel hin und her passiert ist. Da hatte ich keine Zeit nachzudenken, was sein wird. Die Kampfkraft der Mannschaft hat mir gefallen. Wir hatten draußen immer das Gefühl, dass wir in der Lage sind, ein Tor zu machen. Ich habe der Mannschaft gesagt, sie soll nicht die Nerven verlieren und unstrukturiert werden. Aber ich hatte das Gefühl, sie will das biegen und diese schwere Hinrunde mit aller Gewalt überstehen.

Frage: Hat sich Leon Goretzka nach seinem wichtigen Tor zum 2:2 jetzt einen Stammplatz verdient?

Löw: Ich habe vorher mit ihm gesprochen und ihm gesagt, nach sechs Wochen Pause ist es nicht so einfach, mit ihm über 90 Minuten zu planen. Es war besser, dass er den letzten Schritt macht, das wird ihm helfen. Ich denke, das Tor gibt ihm Auftrieb. Er ist für uns ein wichtiger Spieler, weil er Dinge macht, die der Mannschaft gut tun, defensiv wie offensiv.

Frage: Statt Leon Goretzka spielte Leroy Sané von Beginn an. Wie zufrieden sind Sie mit ihm?

Löw: Beide Außen kamen nicht so ins Spiel wie gegen Portugal. Aber ich habe vorher gesagt, dass wir andere Wege finden müssen, vielleicht durchs Zentrum, weil Ungarn mit drei defensiven Mittelfeldspielern verteidigt. Aber durch die Mitte haben wir auch nicht so die Wege und Lücken gefunden. Deswegen kamen Leroy und Robin Gosens nicht in dem Maße ins Spiel wie gegen Portugal.

Frage: Was war die Idee bei den Umstellungen in der zweiten Hälfte?

Löw: Wir haben Jo Kimmich in den Halbraum und Leroy nach rechts auf den Flügel geschickt in der Hoffnung, dass er da mit seiner Schnelligkeit durchbrechen kann. Das ist nicht so gelungen. Thomas Müller und Leon Goretzka sollten auf den Halbpositionen frischen Wind bringen, hinter die Abwehr gehen und bei Flanken Präsenz im Strafraum zeigen. Wir mussten volles Risiko gehen und alles reinbringen an Offensivkräften. Jamal Musiala war in einigen Situationen wirklich gut, da hat man seine Klasse gesehen.

Frage: Wie gehen Sie nun ins Achtelfinale gegen England?

Löw: In Wembley gegen England, das ist ein absolutes Highlight. Jetzt geht es darum: Alles oder nichts! Das ist eine gute Situation. Wir haben schwankende Leistungen gezeigt in dieser Gruppenphase. Aber wir wissen, wenn wir das abrufen, was wir können, dann sind wir stark. Wenn wir aber manche Dinge nicht so umsetzen, kriegen wir Schwierigkeiten.

Frage: Haben Sie mit Blick auf Dienstag keine Sorgen?

Löw: Nein, da habe ich keine Sorgen. Das wird ein völlig anderes Spiel, was uns sicher entgegenkommt. Die Engländer müssen zu Hause nach vorne spielen. Es wird ein offenes Spiel, offener als gegen Ungarn. Wir müssen ein paar Dinge korrigieren und absolut auf der Hut sein bei Flanken in den Sechzehner und Standards, da gibt es jetzt kein Pardon mehr. Das müssen wir besser machen, absolut.

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