Löw: "Ein Freiticket für die WM hat niemand"

Am Tage vor dem WM-Qualifikationsspiel der Nationalmannschaft in Prag gegen die Tschechische Republik (Freitag, ab 20.45 Uhr, live auf RTL) hat Bundestrainer Joachim Löw seine Spieler zu Beginn der Saison auf die anstehenden Aufgaben im WM-Jahr eingeschworen. Auch Mats Hummels stellte sich unmittelbar nach der Ankunft an der Moldau den Fragen der Medien. DFB.de hat die Aussagen gesammelt.

JOACHIM LÖW ÜBER

… DIE ERWARTUNGSHALTUNG IN DER QUALIFIKATION: Wir hatten das ein oder andere Ziel. Wir wollten die Qualifikation in dieser Gruppe von der Spitze aus dominieren und uns möglichst früh qualifizieren. Und wir wollten junge, neue Spieler so weit heranführen, dass wir uns in der Breite verbessern und auf manchen Positionen mehr Möglichkeiten haben als 2016. Bisher glaube ich, dass wir beides erreicht haben. Beim Confed Cup haben wir sehr viele Erkenntnisse gewinnen können. Zum Start der Saison stehen wir, jetzt wo manche von den Weltmeistern zurückgekehrt sind, an einem Punkt, wo nicht alle eingespielt sind. Das ist in ein paar Tagen nicht so einfach zu bewerkstelligen. Wir müssen schauen, dass wir im Oktober und November die weiße Weste behalten.

… GEGNER TSCHECHIEN: Mit Sicherheit ist Tschechien auf dem Papier die beste Mannschaft in der Gruppe. Sie müssen etwas machen, sie müssen aufholen. Sie stehen mit dem Rücken zu Wand und werden versuchen, gegen uns zu punkten. Sie haben in den vergangenen 20 Jahren immer gute Turniere gespielt und gute Spieler herausgebracht. Wir haben großen Respekt vor Tschechien.

… MÖGLICHE FREIFAHRTSSCHEINE: Ein Freiticket für die WM im nächsten Jahr hat niemand. Jeder tut gut daran, gute Leistungen zu bringen. Jeder muss sich mit sich selbst auseinandersetzen: Was muss ich erreichen? Was habe ich für Ziele? Was kann ich tun, dass ich besser werde, dass ich zur rechten Zeit in Form bin? Das erwarte ich von den Spielern. Wenn wir das nicht schaffen, wir es bei der WM schwer. Andere Länder haben auch große Talente. Alles, was in der Vergangenheit war, zählt im Fußball nicht mehr. Jeder tut gut daran, im nächsten Jahr bereit für so ein Großerereignis zu sein. Durch den Confed Cup ist der Kreis ein bisschen größer geworden. Aber die Entscheidung über den endgültigen Kader fällt nicht heute. Jeder Spieler ist dazu aufgerufen, etwas zu tun.

… DIE SITUATION VON JULIAN DRAXLER: Bei Julian war es so, dass er sich in Paris bislang unheimlich wohl gefühlt hat. Man hatte das Gefühl, dass er sich in einer Spitzenmannschaft persönlich entwickelt hat. Er hat für Furore gesorgt und Tore erzielt. Nun ist die Situation durch den Neymar-Transfer nicht ganz einfach geworden. Aber Julian kann nicht nur links, sondern auch rechts oder zentral spielen. Er hat das Selbstverständnis, sich da durchzusetzen. Wie das im Winter aussieht, wird man sehen.

… DEN WECHSEL VON BENEDIKT HÖWEDES: Für Benni freut es mich ungemein. Ich glaube, das Juve ein Verein ist, der international viel erreicht hat, zudem spielen sie in der Meisterschaft vorne mit. Es ist bei Schalke dauerhaft ohne Benni geplant worden. Das ist die Aufgabe des Trainers. Benni war bei uns immer ein solider, zuverlässiger Spieler, der seine Aufgaben erfüllt hat. Wenn er bei Juve spielt, ist Höwedes bei uns nach wie vor ein Thema, weil ich weiß, was er kann.

… DIE AUFSTELLUNG GEGEN TSCHECHIEN: Mats Hummels, Toni Kroos, Thomas Müller, Jonas Hector, Joshua Kimmich und Mesut Özil werden spielen. Marc-André ter Stegen wird im Tor beginnen. Timo Werner ist ein Kandidat für die Spitze, aber wir werden noch das Abschlusstraining abwarten. Es kann durchaus sein, dass wir die Aufstellung gegen Norwegen auf zwei, drei oder Positionen verändern. Es kann sein, dass für Leute, die den Confed Cup gespielt haben, drei Spiele in zwei Tagen zu viel sind. Das werden wir nach dem Spiel sehen. Wir sind eine Mannschaft, die mehr Ballbesitz hat als der Gegner. Wir wollen Tschechien über unsere offensive Kraft in den Griff bekommen unabhängig von unserem System.

… EINE MÖGLICHE HACKORDNUNG IM STURM: Eine Hierarchie will ich vermeiden, weil wir ganz unterschiedliche Spielertypen haben. Timo Werner ist ein Spieler, der noch besser ist, wenn er noch eine zentrale Spitze hat, um die er herumspielen kann. Mario Gomez und Sandro Wagner sind eher die zentralen Stürmer. Wagner hat mich beim Confed Cup in seinem Auftreten absolut überzeugt. Stindl ist auch eher ein hängender Stürmer, der in den Zwischenräumen agiert. Thomas Müller ist ein Spieler, der aus dem Mittelfeld ständig in die Spitze hineingeht. Man kann schauen, was zum nächsten Gegner passt. Es sind unterschiedliche Typen, darüber bin ich auch froh.



Am Tage vor dem WM-Qualifikationsspiel der Nationalmannschaft in Prag gegen die Tschechische Republik (Freitag, ab 20.45 Uhr, live auf RTL) hat Bundestrainer Joachim Löw seine Spieler zu Beginn der Saison auf die anstehenden Aufgaben im WM-Jahr eingeschworen. Auch Mats Hummels stellte sich unmittelbar nach der Ankunft an der Moldau den Fragen der Medien. DFB.de hat die Aussagen gesammelt.

JOACHIM LÖW ÜBER

… DIE ERWARTUNGSHALTUNG IN DER QUALIFIKATION: Wir hatten das ein oder andere Ziel. Wir wollten die Qualifikation in dieser Gruppe von der Spitze aus dominieren und uns möglichst früh qualifizieren. Und wir wollten junge, neue Spieler so weit heranführen, dass wir uns in der Breite verbessern und auf manchen Positionen mehr Möglichkeiten haben als 2016. Bisher glaube ich, dass wir beides erreicht haben. Beim Confed Cup haben wir sehr viele Erkenntnisse gewinnen können. Zum Start der Saison stehen wir, jetzt wo manche von den Weltmeistern zurückgekehrt sind, an einem Punkt, wo nicht alle eingespielt sind. Das ist in ein paar Tagen nicht so einfach zu bewerkstelligen. Wir müssen schauen, dass wir im Oktober und November die weiße Weste behalten.

… GEGNER TSCHECHIEN: Mit Sicherheit ist Tschechien auf dem Papier die beste Mannschaft in der Gruppe. Sie müssen etwas machen, sie müssen aufholen. Sie stehen mit dem Rücken zu Wand und werden versuchen, gegen uns zu punkten. Sie haben in den vergangenen 20 Jahren immer gute Turniere gespielt und gute Spieler herausgebracht. Wir haben großen Respekt vor Tschechien.

… MÖGLICHE FREIFAHRTSSCHEINE: Ein Freiticket für die WM im nächsten Jahr hat niemand. Jeder tut gut daran, gute Leistungen zu bringen. Jeder muss sich mit sich selbst auseinandersetzen: Was muss ich erreichen? Was habe ich für Ziele? Was kann ich tun, dass ich besser werde, dass ich zur rechten Zeit in Form bin? Das erwarte ich von den Spielern. Wenn wir das nicht schaffen, wir es bei der WM schwer. Andere Länder haben auch große Talente. Alles, was in der Vergangenheit war, zählt im Fußball nicht mehr. Jeder tut gut daran, im nächsten Jahr bereit für so ein Großerereignis zu sein. Durch den Confed Cup ist der Kreis ein bisschen größer geworden. Aber die Entscheidung über den endgültigen Kader fällt nicht heute. Jeder Spieler ist dazu aufgerufen, etwas zu tun.

… DIE SITUATION VON JULIAN DRAXLER: Bei Julian war es so, dass er sich in Paris bislang unheimlich wohl gefühlt hat. Man hatte das Gefühl, dass er sich in einer Spitzenmannschaft persönlich entwickelt hat. Er hat für Furore gesorgt und Tore erzielt. Nun ist die Situation durch den Neymar-Transfer nicht ganz einfach geworden. Aber Julian kann nicht nur links, sondern auch rechts oder zentral spielen. Er hat das Selbstverständnis, sich da durchzusetzen. Wie das im Winter aussieht, wird man sehen.

… DEN WECHSEL VON BENEDIKT HÖWEDES: Für Benni freut es mich ungemein. Ich glaube, das Juve ein Verein ist, der international viel erreicht hat, zudem spielen sie in der Meisterschaft vorne mit. Es ist bei Schalke dauerhaft ohne Benni geplant worden. Das ist die Aufgabe des Trainers. Benni war bei uns immer ein solider, zuverlässiger Spieler, der seine Aufgaben erfüllt hat. Wenn er bei Juve spielt, ist Höwedes bei uns nach wie vor ein Thema, weil ich weiß, was er kann.

… DIE AUFSTELLUNG GEGEN TSCHECHIEN: Mats Hummels, Toni Kroos, Thomas Müller, Jonas Hector, Joshua Kimmich und Mesut Özil werden spielen. Marc-André ter Stegen wird im Tor beginnen. Timo Werner ist ein Kandidat für die Spitze, aber wir werden noch das Abschlusstraining abwarten. Es kann durchaus sein, dass wir die Aufstellung gegen Norwegen auf zwei, drei oder Positionen verändern. Es kann sein, dass für Leute, die den Confed Cup gespielt haben, drei Spiele in zwei Tagen zu viel sind. Das werden wir nach dem Spiel sehen. Wir sind eine Mannschaft, die mehr Ballbesitz hat als der Gegner. Wir wollen Tschechien über unsere offensive Kraft in den Griff bekommen unabhängig von unserem System.

… EINE MÖGLICHE HACKORDNUNG IM STURM: Eine Hierarchie will ich vermeiden, weil wir ganz unterschiedliche Spielertypen haben. Timo Werner ist ein Spieler, der noch besser ist, wenn er noch eine zentrale Spitze hat, um die er herumspielen kann. Mario Gomez und Sandro Wagner sind eher die zentralen Stürmer. Wagner hat mich beim Confed Cup in seinem Auftreten absolut überzeugt. Stindl ist auch eher ein hängender Stürmer, der in den Zwischenräumen agiert. Thomas Müller ist ein Spieler, der aus dem Mittelfeld ständig in die Spitze hineingeht. Man kann schauen, was zum nächsten Gegner passt. Es sind unterschiedliche Typen, darüber bin ich auch froh.

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MATS HUMMELS ÜBER

… SEINE RÜCKKEHR INS A-TEAM: Ich habe den Confed Cup aufmerksam verfolgt und dabei viel Spaß gehabt. Ich war aber nicht unglücklich, eine Pause gehabt zu haben. Ich habe mich aber sehr darauf gefreut, wieder zur Nationalmannschaft gekommen zu sein. Wir hatten eine lange Phase ohne Lehrgang und sind nun mit sehr viel Spaß und Feuer dabei. Ich glaube, wir haben eine ganz, ganz starke Mannschaft zusammen.

… VORFREUDE AUF DIE WM: Das Turnier ist noch gar nicht im Kopf – logischerweise die Qualifikation schon. Ich glaube, um sich auf so ein Turnier einzustellen, dafür bedarf es mehr als eine nur geschaffte Quali. Wir haben sie noch nicht geschafft, aber das wollen wir nachholen. Ich rechne am Freitag aber noch nicht damit. Wir wollen unsere Hausaufgaben machen und beide Spiele gewinnen. Bei der WM-Auslosung im Dezember kann man sich dann mit dem Turnier beschäftigen, Stand jetzt ist es noch sehr fiktiv.

… DIE SYSTEMFRAGE IN DER ABWEHR: Ich spiele beide Systeme sehr gerne, aber die Dreierkette darf nicht zu defensiv gespielt werden. Wenn man sie richtig auslegt, ist sie ein sehr offensives System. Ich habe keine Präferenz. Ich habe in Dortmund und bei der Nationalmannschaft schon in der Dreierkette agiert. Beide Systeme können ihre Vorteile haben. Ich rechne für morgen aber mit einer Viererkette.

… GEGNER TSCHECHIEN: Die Tschechen haben im Hinspiel trotz des 3:0 ein gutes Spiel abgeliefert. Wir mussten uns oft aus schwierigen Situationen befreien. Ich rechne nicht mit einer einfachen Partie. Wir kennen einige Spieler aus der Bundesliga. Logischerweise wollen wir das Spiel so angehen, dass wir nicht in größere Nöte geraten. Mit der U 21 habe ich aber schon gegen die Tschechen verloren, deshalb werde ich die Partie nicht überheblich angehen.

… MÖGLICHEN DRUCK DER RÜCKKEHRER: Ich glaube schon, dass wir uns beweisen müssen. Aber ich sehe das positiv. Der Jahrgang, der im Jahr 2009 U 21-Europameister wurde, hat das früher auch gemacht. Hinter uns warten auch einige hochtalentierte Jungs. Das wird uns noch stärker machen. Wir haben sehr viel Qualität, die wir auf den Platz bringen können. Am Ende geht es darum, dass Deutschland eine sehr starke Mannschaft stellt und dafür ist das sehr hilfreich.

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