Nach dem historischen Titelgewinn bei der U 21-EM in Schweden sprach DFB-Präsident Dr. Theo Zwanziger von einer "Sternstunde", Trainer Horst Hrubesch von einem "Meilenstein". Für Joachim Löw ist der neue Europameister "individuell die beste Mannschaft seit langem", wie der Bundestrainer im aktuellen Interview erklärt.
Frage: Herr Löw, die deutsche U 21 ist zum ersten Mal
Europameister. Wie beurteilen Sie diesen Erfolg?
Joachim Löw: Wir freuen uns riesig. Das gibt unserem gesamten
Fußball Auftrieb. Und den jungen Spielern werden diese Erfahrungen
und dieses Selbstbewusstsein sehr helfen in den nächsten Jahren.
Frage: Wie beurteilen Sie die Leistung der Mannschaft?
Löw: Die ersten Spiele waren fußballerisch sicher nicht das
Maß aller Dinge, aber die Mannschaft hat sich gesteigert. Sie ist
sehr diszipliniert aufgetreten. Und individuell war das die beste
Mannschaft seit langem. Ich war ja einige Tage vor Ort und habe
gemerkt, wie fokussiert diese Mannschaft auf das Turnier war.
Deshalb hatte ich von Anfang an ein gutes Gefühl. Aber wie sie im
Finale die Engländer erst niedergekämpft und dann niedergespielt
hat, das war schon toll.
Frage: Welchen Anteil an diesem Erfolg hat Trainer Horst
Hrubesch?
Löw: Das war eine Klasseleistung von ihm. Schließlich hat er
vor einem Dreivierteljahr eine Mannschaft übernommen, die sich erst
in letzter Sekunde qualifiziert hatte. Er hat eine sehr gute
Ansprache an die Spieler, sagt klar und deutlich, was er will und
geht diszipliniert voran. Er hat den Spielern die Siegermentalität
eingeimpft und ihnen den Glauben an sich selbst vermittelt.
Frage: Sie haben Hrubesch vor dem Turnier alle Unterstützung
zugesagt und fünf A-Nationalspieler abgestellt. Sehen Sie sich
bestätigt?
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Nach dem historischen Titelgewinn bei der U 21-EM in Schweden sprach DFB-Präsident Dr. Theo Zwanziger von einer "Sternstunde", Trainer Horst Hrubesch von einem "Meilenstein". Für Joachim Löw ist der neue Europameister "individuell die beste Mannschaft seit langem", wie der Bundestrainer im aktuellen Interview erklärt.
Frage: Herr Löw, die deutsche U 21 ist zum ersten Mal
Europameister. Wie beurteilen Sie diesen Erfolg?
Joachim Löw: Wir freuen uns riesig. Das gibt unserem gesamten
Fußball Auftrieb. Und den jungen Spielern werden diese Erfahrungen
und dieses Selbstbewusstsein sehr helfen in den nächsten Jahren.
Frage: Wie beurteilen Sie die Leistung der Mannschaft?
Löw: Die ersten Spiele waren fußballerisch sicher nicht das
Maß aller Dinge, aber die Mannschaft hat sich gesteigert. Sie ist
sehr diszipliniert aufgetreten. Und individuell war das die beste
Mannschaft seit langem. Ich war ja einige Tage vor Ort und habe
gemerkt, wie fokussiert diese Mannschaft auf das Turnier war.
Deshalb hatte ich von Anfang an ein gutes Gefühl. Aber wie sie im
Finale die Engländer erst niedergekämpft und dann niedergespielt
hat, das war schon toll.
Frage: Welchen Anteil an diesem Erfolg hat Trainer Horst
Hrubesch?
Löw: Das war eine Klasseleistung von ihm. Schließlich hat er
vor einem Dreivierteljahr eine Mannschaft übernommen, die sich erst
in letzter Sekunde qualifiziert hatte. Er hat eine sehr gute
Ansprache an die Spieler, sagt klar und deutlich, was er will und
geht diszipliniert voran. Er hat den Spielern die Siegermentalität
eingeimpft und ihnen den Glauben an sich selbst vermittelt.
Frage: Sie haben Hrubesch vor dem Turnier alle Unterstützung
zugesagt und fünf A-Nationalspieler abgestellt. Sehen Sie sich
bestätigt?
Löw: Es war für uns von Anfang an klar, dass dieses Turnier
eine ganz andere Priorität besitzt als die Asienreise der
Nationalmannschaft. Ich wusste, wir riskieren, dass es Kritik gibt.
Aber für die jungen Spieler war solch ein Turnier viel wichtiger
als diese Reise.
Frage: Mesut Özil war der überragende Spieler im Finale. Wird
er sich sehr bald im A-Team festspielen?
Löw: Wenn Mesut sein Potenzial ausschöpft, ist er einfach
genial. An solch guten Tagen tut er Dinge, die nur wenige Spieler
können. Dann ist er bei jeder Aktion effizient. Seine Pässe in die
Tiefe sind genau getimt, besser kann man sie nicht spielen. Er ist
noch ein junger Spieler, aber er kann sicher einmal ein Topspieler
werden.
Frage: Manuel Neuer hat ein großartiges Turnier gespielt.
Sind seine Chance im Vierkampf um das deutsche Tor weiter gestiegen?
Löw: Wir haben uns früh festgelegt, dass er dazugehört. Wir
stellen keine Rangfolge auf, aber Manuel gehört die Zukunft. Und in
den letzten zwei Monaten ist sein Wert sicher noch einmal
gestiegen. Er hat schon bei seinem Debüt bei der Asienreise super
gehalten und im Training einen guten Eindruck gemacht. Und was er
bei diesem Turnier gehalten hat, war phänomenal. Er war fast
unüberwindbar. Außerdem ist er eine starke Persönlichkeit. Er
strahlt Ruhe und Kraft aus, und das überträgt sich auf die gesamte
Mannschaft.
Frage: Nach dem Gewinn der U 19- und der U 17-EM ist der DFB
nun im Besitz aller Kontinentaltitel im Juniorenbereich. Wann wird
sich dies für das A-Team auszahlen?
Löw: Das ist natürlich ein sehr guter Trend. Aber es gibt
auch noch Probleme. Die Mannschaft hat dieses Turnier fast ohne
Stürmer bestritten. Und wenn man die U 20 oder die U 19 sieht, da
kommt auch nicht viel Qualität und Quantität im Sturm nach. Man
müsste es schaffen, dass jedes Jahr Podolskis oder ein Mario Gomez
nachrücken.
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Frage: Wie viele Spieler dieser U 21 werden wir 2010 bei der A-WM in Südafrika sehen?
Löw: Sie brauchen sicher noch ein bisschen, bis sie beim
A-Team entscheidende Rollen spielen können. Diese EM hatte ein
gutes Niveau, aber es gab schon noch einen Unterschied zu einer
A-EM, vor allem in Bezug auf Tempo und die Intensität. Manche wie
Andreas Beck oder Özil haben schon bei uns gespielt, einige andere
kommen noch hinzu. Und einige haben sicher noch die Chance,
kurzfristig auf den WM-Zug aufzuspringen.
Frage: Wie stehen die Chancen der Innenverteidiger Benedikt
Höwedes und Jerome Boateng, die ein überragendes Turnier gespielt
haben?
Löw: Beide waren richtig gut. Höwedes steht bei uns ja schon
länger unter Beobachtung. Wir hatten einmal eine schwere Phase, da
hatten wir in der Innenverteidigung den älteren Christian Wörns und
den jungen Per Mertesacker. Nun haben wir Arne Friedrich, Heiko
Westermann, Serdar Tasci, Höwedes oder Boateng. Und auch Mats
Hummels kann das spielen.