Löw: "Definitiv an Flexibilität gewonnen"

Die Nationalmannschaft will zum ersten Mal ins Endspiel beim Confed Cup einziehen. Vor dem Halbfinale gegen Mexiko am Donnerstag (ab 20 Uhr, live in der ARD) in Sotschi sprechen Bundestrainer Joachim Löw und Nationalspieler Jonas Hector über den nächsten Gegner und das große Ziel.

JOACHIM LÖW ÜBER...

... das Halbfinale: Wir freuen uns sehr, dass wir im Halbfinale stehen und auf einen starken Gegner wie Mexiko treffen. Wir haben uns am Montag kurz noch mit dem Spiel gegen Kamerun befasst und dann auf die Vorbereitung eingelassen und Erkenntnisse gesammelt. Mexiko ist laufstark, hat schnelle, technisch sehr unberechenbare Spieler. Sie spielen auf dem Niveau von Chile - wie sie spielen, wie sie in die Tiefe gehen. Mit einer Emotionalität, sie strahlen viel Stolz aus. Wir wollen ins Finale, unsere Spieler sind hungrig, aber wir brauchen eine Steigerung im Vergleich zur ersten Hälfte gegen Kamerun.

... Gegner Mexiko: Aggressiv im positiven Sinn wird es schon werden, weil Mexiko diese Spielweise seit Jahren verinnerlicht hat. Ich habe im Spiel um Platz drei beim Confed Cup 2005 meine erste Erfahrung mit den Mexikanern gemacht, ich wusste bis dahin wenig über Mexiko. Es war die Mannschaft, die mich in den ganzen Jahren am meisten begeistert hat, extrem offensiv und aufsässig. Es war damals nicht so häufig, den Gegner am eigenen Strafraum anzugreifen, die Mexikaner haben das gemacht. Ihr Spielstil ist es, den Ball zu jagen. Sie entwickeln eine unheimliche Dynamik.

... Alternativen für die Startelf: Bislang waren die Spieler, die zum Einsatz gekommen sind, sehr gut. Das hilft uns in manchen Momenten, wir haben da definitiv an Flexibilität gewonnen. Wir werden nicht mit der Mannschaft starten, die gegen Kamerun begonnen hat. Ich werde auch das Abschlusstraining abwarten, mich mit den anderen Trainern beraten und sicher eine andere Mannschaft auflaufen lassen.

... die Entscheidung für Marc-André ter Stegen: Auf der Torhüterposition ist es für einen Torwart selber wichtig, zwei, drei Spiele am Stück zu machen. Marc ist länger bei uns als Bernd (Leno; Anm.d. Red.) oder Kevin (Trapp,; Anm.d. Red.). Er hat eine unglaublich gute Spielauslösung, aber die anderen sind auch sehr gute Torhüter.

... die Bedeutung von Julian Draxler für die Offensive: Für unser Angriffsspiel sind mehrere Spieler verantwortlich, aber Julian ist ein technisch sehr guter Spieler, mit Schnelligkeit, er kann große Räume überbrücken und hat einen guten Abschluss. Ich bin sehr angetan, wie er das hier macht. Er ist auf dem Weg, eine Persönlichkeit zu werden, kümmert sich um die jüngeren Spieler. Er ist hier sehr ehrgeizig und wollte unbedingt mit zum Confed Cup. Er hat auf dem Platz sehr gute Leistungen gezeigt, man hat da gesehen, welche Klasse er hat.

... Rotation im Team: Natürlich ist der Druck hoch, und wenn im Dreitagesrhythmus gespielt wird, ist der Stress auch mit den Tagen der Anreise sehr groß. Deswegen habe ich zum Beispiel zwei, drei Spieler rausgelassen, bei denen ich das Gefühl hatte, sie bräuchten eine Pause. Alle sind aber in der Lage, sieben Spiele am Stück zu bestreiten, wenn sie eine gute Basis haben. Ich hatte nicht das Gefühl, dass wir Spieler haben, die Müdigkeit oder Verschleißerscheinungen haben. Bislang hatten wir keine Probleme mit der Kondition.



Die Nationalmannschaft will zum ersten Mal ins Endspiel beim Confed Cup einziehen. Vor dem Halbfinale gegen Mexiko am Donnerstag (ab 20 Uhr, live in der ARD) in Sotschi sprechen Bundestrainer Joachim Löw und Nationalspieler Jonas Hector über den nächsten Gegner und das große Ziel.

JOACHIM LÖW ÜBER...

... das Halbfinale: Wir freuen uns sehr, dass wir im Halbfinale stehen und auf einen starken Gegner wie Mexiko treffen. Wir haben uns am Montag kurz noch mit dem Spiel gegen Kamerun befasst und dann auf die Vorbereitung eingelassen und Erkenntnisse gesammelt. Mexiko ist laufstark, hat schnelle, technisch sehr unberechenbare Spieler. Sie spielen auf dem Niveau von Chile - wie sie spielen, wie sie in die Tiefe gehen. Mit einer Emotionalität, sie strahlen viel Stolz aus. Wir wollen ins Finale, unsere Spieler sind hungrig, aber wir brauchen eine Steigerung im Vergleich zur ersten Hälfte gegen Kamerun.

... Gegner Mexiko: Aggressiv im positiven Sinn wird es schon werden, weil Mexiko diese Spielweise seit Jahren verinnerlicht hat. Ich habe im Spiel um Platz drei beim Confed Cup 2005 meine erste Erfahrung mit den Mexikanern gemacht, ich wusste bis dahin wenig über Mexiko. Es war die Mannschaft, die mich in den ganzen Jahren am meisten begeistert hat, extrem offensiv und aufsässig. Es war damals nicht so häufig, den Gegner am eigenen Strafraum anzugreifen, die Mexikaner haben das gemacht. Ihr Spielstil ist es, den Ball zu jagen. Sie entwickeln eine unheimliche Dynamik.

... Alternativen für die Startelf: Bislang waren die Spieler, die zum Einsatz gekommen sind, sehr gut. Das hilft uns in manchen Momenten, wir haben da definitiv an Flexibilität gewonnen. Wir werden nicht mit der Mannschaft starten, die gegen Kamerun begonnen hat. Ich werde auch das Abschlusstraining abwarten, mich mit den anderen Trainern beraten und sicher eine andere Mannschaft auflaufen lassen.

... die Entscheidung für Marc-André ter Stegen: Auf der Torhüterposition ist es für einen Torwart selber wichtig, zwei, drei Spiele am Stück zu machen. Marc ist länger bei uns als Bernd (Leno; Anm.d. Red.) oder Kevin (Trapp,; Anm.d. Red.). Er hat eine unglaublich gute Spielauslösung, aber die anderen sind auch sehr gute Torhüter.

... die Bedeutung von Julian Draxler für die Offensive: Für unser Angriffsspiel sind mehrere Spieler verantwortlich, aber Julian ist ein technisch sehr guter Spieler, mit Schnelligkeit, er kann große Räume überbrücken und hat einen guten Abschluss. Ich bin sehr angetan, wie er das hier macht. Er ist auf dem Weg, eine Persönlichkeit zu werden, kümmert sich um die jüngeren Spieler. Er ist hier sehr ehrgeizig und wollte unbedingt mit zum Confed Cup. Er hat auf dem Platz sehr gute Leistungen gezeigt, man hat da gesehen, welche Klasse er hat.

... Rotation im Team: Natürlich ist der Druck hoch, und wenn im Dreitagesrhythmus gespielt wird, ist der Stress auch mit den Tagen der Anreise sehr groß. Deswegen habe ich zum Beispiel zwei, drei Spieler rausgelassen, bei denen ich das Gefühl hatte, sie bräuchten eine Pause. Alle sind aber in der Lage, sieben Spiele am Stück zu bestreiten, wenn sie eine gute Basis haben. Ich hatte nicht das Gefühl, dass wir Spieler haben, die Müdigkeit oder Verschleißerscheinungen haben. Bislang hatten wir keine Probleme mit der Kondition.

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JOACHIM LÖW ÜBER...

... seine Kaderidee für den Confed Cup: Der Moment kam in den Monaten nach der WM, als ich wusste, dass drei Turniere in drei Jahren anstehen. Wir haben auch negative Erfahrungen nach der WM 2014 gemacht. Da waren viele Spieler angeschlagen und kräftemäßig am Boden. In den ersten Spielen nach dem Turnier musste ich acht, neun Spieler ersetzen. So ein Turnier ist eine hohe Belastung, die Saison startet dann für manche Spieler holprig. Es war klar, dass man so beim dritten Turnier leiden muss. Daher kam der Gedanke, beim Confed Cup andere Spieler zu nominieren. Für mich ist das eine gute Chance, mit jungen Spielern zu arbeiten. Solche Situationen sind für junge Spieler nicht zu simulieren, Testspiele sind etwas ganz anderes. Gegen Kamerun war es auch so ein Spiel: bleiben oder nach Hause fahren. Diese Erfahrung hilft den Spielern bei den nächsten Turnieren. Ich bin zufrieden mit der Entwicklung, wir haben jetzt mehr Alternativen und einen Konkurrenzkampf im Team geschaffen - und das war das Ziel.

... sein junges Team beim Confed Cup: Ich freue mich besonders, mit dieser Mannschaft im Halbfinale zu stehen. Erstes Ziel ist es für uns immer, unter die letzten Vier zu kommen, das konnte man so mit dieser Mannschaft nicht erwarten. Sie hat es aber geschafft, über verschiedene Hürden in diesem Turnier hinwegzukommen. Es ist schön, dass die Mannschaft gut harmoniert, auch außerhalb des Platzes siehst man die Spieler häufig zusammen. Sie haben wahnsinnig viel Freude hier zu sein. Nicht der einzelne will sich in den Fokus spielen, sondern alle wollen als Mannschaft überzeugen.

... den deutschen Nachwuchs: Gestern haben wir fast alle zusammen die U 21 angeschaut, mitgefiebert und am Ende mitgejubelt. Einige unserer Spieler waren ja Teil dieser Mannschaft. Mit der Basis unserer Ausbildung können wir zufrieden sein, sie hat sich in den vergangenen Jahren verbessert. Wir dürfen aber auf keinen Fall stehenbleiben.

JONAS HECTOR ÜBER...

... das Halbfinale: Wir sind extrem froh, dass wir die Vorrunde als Gruppenerster überstanden haben. Das macht die Vorbereitung bequemer, weil wir in Sotschi bleiben konnte. Das hat uns einen zusätzlichen freien Tag verschafft.

... Gegner Mexiko: Es ist wichtig, dass wir vor allem unser Spiel nach vorne durchbringen. Die Mexikaner gehen nach Ballverlusten direkt ins Gegenpressing, da müssen wir Lösungen finden. Aber wenn wir unser Offensivspiel durchsetzen, haben wir es sicher leichter.

... ein mögliches Elfmeterschießen: Trainiert haben wir es einmal, aber nicht als eigentliche Einheit. Wir lassen es auf uns zukommen, denn es kommt immer darauf an, wer auf dem Platz steht und sich gut fühlt.

... die offensive Ausrichtung der Außenverteidiger: Gerade in einem System mit Dreier- oder Fünferkette muss der Außenverteidiger die gesamte Seite bearbeiten, da ist man dann gut und gerne auch mal in der vordersten Kette. Daraus resultieren auch Spiele, in denen man mehr Flanken schlägt als in anderen.

... das Alter der Spieler: Wenn man sieht, wie wir die Spiele angegangen sind, dann haben wir das nicht naiv getan. Die meisten Spieler haben in ihren Vereinen schon viele Spiele auf dem Buckel. Das erste große Turnier zu spielen, ist sicher spannend, aber wir wissen, was wir zu tun haben, auch die jungen Spieler. Also macht das Alter keinen großen Unterschied.

... den EM-Finaleinzug der U 21: Ein Elfmeterschießen würden wir uns gerne ersparen, aber es hat uns sehr gefreut, dass die U 21 das Halbfinale überstanden hat. Ganz so spannend brauchen wir es am Donnerstag aber nicht. Wir werden alles tun, um ins Finale einzuziehen. ###more###