Löw: "... dann können wir fast jede Mannschaft schlagen"

Vor dem Abschlusstraining vor dem Türkei-Länderspiel am Mittwochabend (ab 20.45 Uhr, live bei RTL) in Köln hat sich Joachim Löw auf einer digitalen Pressekonferenz den Fragen der Medienvertreter gestellt - mit auf dem Podium waren Julian Brandt und Kai Havertz. DFB.de hat die Aussagen des Bundestrainers zur etwaigen Aufstellung und seiner Situationsanalyse mitgeschrieben.

Joachim Löw über...

... die Startelf gegen die Türkei: Wenn ich Spieler einlade, gibt es berechtigte Hoffnung für sie, dass sie auch eingesetzt werden. Wie die Aufstellung genau aussieht, werde ich heute Abend mit meinen Trainern besprechen, weil gestern auch nicht alle Spieler beim Training mit dabei waren. Heute ist erst unser erstes gemeinsames Training. Ich habe mit den Torhütern heute besprochen, dass Bernd Leno im Tor beginnt. Emre Can, Matthias Ginter, Antonio Rüdiger und Julian Draxler sind Spieler, die schon längere Zeit bei uns dabei sind, und die jungen Spieler führen sollen. Sie sollen vermehrt in die Verantwortung gehen. Kai Havertz ist ein Spieler, der uns in technischer Hinsicht gut tut. Er hat auch schon einige Spiele absolviert. Er wird morgen auf jeden Fall beginnen. Julian Draxlers vergangene Saison war nicht befriedigend. Jetzt hat sich die Situation geändert und er hat regelmäßig gespielt. Er hat so viel Talent und Klasse. Ein Spieler mit seinen Qualitäten muss regelmäßig spielen. Morgen wird er als Kapitän auflaufen. Damit haben wir beim Confed Cup schon gute Erfahrungen gemacht. Julian Brandt wird morgen beginnen, weil ich ihm vertraue. Er hat unglaubliche Begabungen und Qualitäten, ist extrem gut am Ball, hat eine gute Dynamik. Jetzt muss er Konstanz in seine Leistungen bringen. Er ist ein Spielertyp, der mir persönlich sehr gut gefällt. Er wird immer mein Vertrauen haben.

... die aktuelle Personallage: Wenn man mit den Spielern spricht, spürt man, dass sie in jedem Fall in einem besseren Rhythmus sind als noch im September. Das hilft uns jetzt im Oktober. Im September war es eine ganz andere Ausgangslage ohne Wettbewerb. Toni Rüdiger ist heute Morgen zu uns gekommen. Er hat mich gebeten, einen Tag länger in London zu bleiben. Er wird ganz normal das Abschlusstraining mitmachen. Bei Timo Werner sind verschiedene Tests gemacht worden. Er hat grippeähnliche Symptome. Ergebnisse liegen uns noch nicht vor. Sobald wir seine Werte haben, werden wir entscheiden, ob er morgen anreist. Die Bayern- und Leipzig-Spieler reisen heute Abend an. Zudem kommt morgen auch Toni Kroos. Sein Einsatz in den Nations-League-Spielen steht noch auf der Kippe. Wir werden sehen, inwiefern er am Donnerstag ins Training einsteigen kann.

... seine Marschroute: Auf dem Weg zum Turnier im nächsten Jahr gibt es verschiedene Etappen für mich und die Mannschaft. Aus sportlicher Sicht wären Trainingseinheiten besser, jetzt müssen wir die Spiele nutzen. Die Spiele sind dazu da, um zu sehen, welche einzelnen Spieler unsere Startelf und den Kader in naher Zukunft verstärken. Für die Spieler ist es die Chance, auf sich aufmerksam zu machen. Wer zeigt sich wie in welcher Verfassung? Wie kann er die Aufgaben lösen, die wir ihm stellen. Wir starten in diese Spiele etwas aus dem Stand heraus und müssen eine gute Performance abliefern. Das ist oft nicht einfach. Es ist bei uns ein gewisses Muster zu erkennen. Seit 2018 haben wir es in sehr vielen Spielen sehr gut umgesetzt, was den Einsatz betrifft. Da konnte ich keinem Spieler einen Vorwurf machen. Aber es gibt Dinge, an denen wir arbeiten müssen. Es gab zum wiederholten Male Situationen, dass wir Führungen nicht über die Zeit gebracht haben. Da werde ich in Gesprächen und wenigen Einheiten den Hebel ansetzen. In den Spielen im September war ich mit vielen Dingen im Ansatz zufrieden, mit den Ergebnissen war ich es nicht. Das ist nicht das Problem der Mannschaft, die im September gespielt hat, sondern eines des gesamten Kaders. Wenn ich zurückgehe: Wir haben auf Schalke 2:0 gegen Holland geführt, am Ende 2:2 gespielt. Wir haben in Frankreich geführt, dann verloren. Wir machen viele Dinge gut, am Ende müssen wir aber feststellen, dass wir nicht immer die Ergebnisse haben, die wir uns wünschen. Spielkontrolle, -organisation, Effizienz im Abschluss - das müssen wir über 90 Minuten konsequent erfüllen. Dann können wir fast jede Mannschaft schlagen. Es geht um Optimierung und nicht darum, Dinge anders zu machen. Wenn wir in einigen Bereichen ein paar Prozent drauflegen, dann sind wir richtig gut und schwer zu besiegen.

... die hohe Belastung in den kommenden Monaten: Wir hatten eine lange Pause, dann verschiedene Phasen mit Alleintraining, Training in Kleingruppen, dann Mannschaftstraining und dann direkt mit Spielen. Man sieht jetzt, dass einige Spieler verletzt sind. Die Gesundheit der Spieler steht über allem. Der Herbst steht vor uns, da müssen wir einen Spagat machen, um heikle Situationen zu lösen. Jetzt kommen Wochen, in denen ununterbrochen gespielt wird. Es wird von den Spielern verlangt, in allen Spielen zu performen. Für die Spieler ist das eine hohe und ungewohnte Belastung. So eine Saison hatten wir noch nie. Wir müssen schauen, dass die Spieler dauerhaft gesund und leistungsfähig sind. Wir müssen lernen einzuteilen, damit man die Spieler auf einem hohen Leistungsniveau hält. Sonst werden wir im nächsten Jahr keine Freude haben.

... Spieler im Kader, die im Verein nicht regelmäßig spielen: Spieler wie Nico Schulz oder Julian Brandt spielen derzeit nicht regelmäßig. Doch jetzt ab Oktober bei den vielen Spielen wird sicherlich rotiert. Dann werden sie Spielpraxis bekommen. Spieler wie Mo Dahoud und Brandt sind Spieler, denen die Zukunft gehört. Schulz war in der Nations League ein sehr wichtiger Spieler. Dann war er verletzt. Es wird ihm gut tun, wenn er ein Spiel durchspielt. Es ist wichtig, dass er bei uns ist und Fuß fassen kann. Ich baue in Zukunft auf einen gesunden Nico Schulz. Dahoud, Brandt, Nadiem Amiri sind Spieler, die in die Rollen in ihren Vereinen reinwachsen können. Vom Talent her sind sie sehr begabt. Das ist ein Entscheidungskriterium. Bei uns können sie Selbstbewusstsein tanken, sich zeigen und für den Verein in den Vordergrund spielen.  

... die neuen und jungen Spieler im Kader: Wir müssen den neuen Spielern unsere Spielphilosophie nahe bringen. In der Vorbereitung auf die Gegner müssen wir ihnen Lösungen an die Hand geben: Wie wollen wir unser Spiel gestalten? Das müssen wir im Training anreißen, was wir morgen machen wollen. Dass neue Spieler morgen Fehler machen, ist klar. Das muss man den Spielern zugestehen. Wir müssen ihnen Mut geben. Die Spieler müssen sich das über Etappen aneignen. Am besten geht das über die Praxis. Wenn man unser System versteht, kann man es umsetzen. Trainingseinheiten helfen Spielern und Mannschaften am meisten. Eine Einheit wird da nicht genügen. Man kann nicht nach einer gemeinsamen Einheit erwarten, dass alles funktioniert. Wir müssen das Beste daraus machen, es positiv angehen und am Ende sehen, wie die Umsetzung war.

... Antonio Rüdigers Situation beim FC Chelsea: Ich stehe mit Toni in ständigem Kontakt. Er macht das Beste aus seiner Situation. Er ist ein Spieler, der ein paar Wochen ohne Spielpraxis seine Leistung abrufen kann. Ich verfolge seinen Weg in den letzten Jahren und bin diesen mit ihm gegangen. Seine Entwicklung auf die letzten vier, fünf Jahre gesehen, ist schon klasse. Er spielt in einer internationalen Topkategorie - von der Athletik, Dynamik und Zweikampfstärke und -härte. Ein Wechsel ist jetzt nicht zu Stande gekommen, aber ich denke, dass er im Winter noch einen Versuch startet - oder die Situation bei Chelsea ändert sich. Er setzt alles daran, in Topform zu bleiben.

Julian Brandt über...

... das Lob vom Bundestrainer: Es ist immer schön, wenn man sowas vom Trainer hört. Und es ist immer schön, wenn man hört, dass man im nächsten Spiel beginnt. Es wird sicherlich ein guter Test - auch für mich persönlich.

... seine Anspannung vor Spielen: Eine gewisse Anspannung ist vor jedem Spiel da, aber ich bin locker. Ich habe gegen Bayern, als mich der Trainer von Anfang an aufgestellt hat, ein gutes Spiel gemacht. Ich habe gezeigt, dass der Trainer auf mich bauen kann. Morgen werde ich alles versuchen, dass der Trainer sieht, dass ich eine gute Leistung bringen kann.

... den Länderspiel-Dreierpack: Wir wollen die Länderspiele gut nutzen und uns in den Nations-League-Spielen belohnen. Gegen Spanien haben wir ein gutes Spiel gemacht, in der letzten Sekunden ein Tor kassiert. Jetzt wollen wir nicht nur einen, sondern drei Punkte holen.

... Neuling Mahmoud Dahoud: Mo ist ein exzellenter Spieler. Einer, der von den Anlagen her der Beste ist, den ich bisher gesehen habe. Er ist technisch stark, hat einen sehr guten Schuss, ist lauf- und zweikampfstark. Er hat alles, was man auf seiner Position braucht. Ich bin sicher, dass er seinen Weg gehen wird. Alles hier kann ihn nur besser machen.

Kai Havertz über...

... seine Rückkehr in die Heimat: Ich freue mich riesig, wieder hier zu sein. Ich bin voller Vorfreude hierhergereist. Ich freue mich, hier zu sein und mit den Jungs wieder Fußball spielen zu können. Ich freue mich auf die Spiele und werde alles geben und Gas geben. Ich hoffe, dass die Spiele positiv für uns verlaufen.

... den Stellenwert des Länderspiel-Dreierpacks: Er hat einen sehr hohen. Das gilt für mich für jedes Länderspiel. In jedem Spiel versuche ich, 100 Prozent zu geben - als wäre es das letzte. Wir müssen schauen, dass wir in der Nations League Punkte holen. Wir müssen wieder gewinnen, vielleicht auch mal ein dreckiges Spiel gewinnen. Wir wollen morgen in den Flow kommen. Wir werden versuchen, das Bestmögliche herauszuholen, um mit einem guten Gefühl in die beiden Nations-League-Spiele gehen zu können.

... den Konkurrenzkampf: Ich bin jetzt schon zwei Jahre hier, bin noch jung und habe noch viele Jahre vor mir. Ich bin in den letzten Jahren immer ruhig geblieben. Es ist ein Wettbewerb, dem man sich stellen muss. Ich habe genug Selbstvertrauen, um voll anzugreifen, gut zu spielen und mit guter Leistung zu überzeugen.

... seine bisherige Zeit beim FC Chelsea: Es ist ganz anders als in Deutschland. Es war am Anfang schwer für mich ohne Vorbereitung, weil ich nur fünf, sechs Tage mit der Mannschaft hatte. Es ist eine komplett andere Liga als in Deutschland. Meiner Meinung nach ist es intensiver. Es ist auch ein anderes Leben, eine andere Kultur. Es war für mich ein großer Schritt, mein gewohntes Umfeld zu verlassen. Der Wechsel ist etwas Besonderes für mich gewesen. Die bisherigen Spiele sind für mich gut gelaufen, aber ich habe noch Potenzial nach oben.

[dfb]

Vor dem Abschlusstraining vor dem Türkei-Länderspiel am Mittwochabend (ab 20.45 Uhr, live bei RTL) in Köln hat sich Joachim Löw auf einer digitalen Pressekonferenz den Fragen der Medienvertreter gestellt - mit auf dem Podium waren Julian Brandt und Kai Havertz. DFB.de hat die Aussagen des Bundestrainers zur etwaigen Aufstellung und seiner Situationsanalyse mitgeschrieben.

Joachim Löw über...

... die Startelf gegen die Türkei: Wenn ich Spieler einlade, gibt es berechtigte Hoffnung für sie, dass sie auch eingesetzt werden. Wie die Aufstellung genau aussieht, werde ich heute Abend mit meinen Trainern besprechen, weil gestern auch nicht alle Spieler beim Training mit dabei waren. Heute ist erst unser erstes gemeinsames Training. Ich habe mit den Torhütern heute besprochen, dass Bernd Leno im Tor beginnt. Emre Can, Matthias Ginter, Antonio Rüdiger und Julian Draxler sind Spieler, die schon längere Zeit bei uns dabei sind, und die jungen Spieler führen sollen. Sie sollen vermehrt in die Verantwortung gehen. Kai Havertz ist ein Spieler, der uns in technischer Hinsicht gut tut. Er hat auch schon einige Spiele absolviert. Er wird morgen auf jeden Fall beginnen. Julian Draxlers vergangene Saison war nicht befriedigend. Jetzt hat sich die Situation geändert und er hat regelmäßig gespielt. Er hat so viel Talent und Klasse. Ein Spieler mit seinen Qualitäten muss regelmäßig spielen. Morgen wird er als Kapitän auflaufen. Damit haben wir beim Confed Cup schon gute Erfahrungen gemacht. Julian Brandt wird morgen beginnen, weil ich ihm vertraue. Er hat unglaubliche Begabungen und Qualitäten, ist extrem gut am Ball, hat eine gute Dynamik. Jetzt muss er Konstanz in seine Leistungen bringen. Er ist ein Spielertyp, der mir persönlich sehr gut gefällt. Er wird immer mein Vertrauen haben.

... die aktuelle Personallage: Wenn man mit den Spielern spricht, spürt man, dass sie in jedem Fall in einem besseren Rhythmus sind als noch im September. Das hilft uns jetzt im Oktober. Im September war es eine ganz andere Ausgangslage ohne Wettbewerb. Toni Rüdiger ist heute Morgen zu uns gekommen. Er hat mich gebeten, einen Tag länger in London zu bleiben. Er wird ganz normal das Abschlusstraining mitmachen. Bei Timo Werner sind verschiedene Tests gemacht worden. Er hat grippeähnliche Symptome. Ergebnisse liegen uns noch nicht vor. Sobald wir seine Werte haben, werden wir entscheiden, ob er morgen anreist. Die Bayern- und Leipzig-Spieler reisen heute Abend an. Zudem kommt morgen auch Toni Kroos. Sein Einsatz in den Nations-League-Spielen steht noch auf der Kippe. Wir werden sehen, inwiefern er am Donnerstag ins Training einsteigen kann.

... seine Marschroute: Auf dem Weg zum Turnier im nächsten Jahr gibt es verschiedene Etappen für mich und die Mannschaft. Aus sportlicher Sicht wären Trainingseinheiten besser, jetzt müssen wir die Spiele nutzen. Die Spiele sind dazu da, um zu sehen, welche einzelnen Spieler unsere Startelf und den Kader in naher Zukunft verstärken. Für die Spieler ist es die Chance, auf sich aufmerksam zu machen. Wer zeigt sich wie in welcher Verfassung? Wie kann er die Aufgaben lösen, die wir ihm stellen. Wir starten in diese Spiele etwas aus dem Stand heraus und müssen eine gute Performance abliefern. Das ist oft nicht einfach. Es ist bei uns ein gewisses Muster zu erkennen. Seit 2018 haben wir es in sehr vielen Spielen sehr gut umgesetzt, was den Einsatz betrifft. Da konnte ich keinem Spieler einen Vorwurf machen. Aber es gibt Dinge, an denen wir arbeiten müssen. Es gab zum wiederholten Male Situationen, dass wir Führungen nicht über die Zeit gebracht haben. Da werde ich in Gesprächen und wenigen Einheiten den Hebel ansetzen. In den Spielen im September war ich mit vielen Dingen im Ansatz zufrieden, mit den Ergebnissen war ich es nicht. Das ist nicht das Problem der Mannschaft, die im September gespielt hat, sondern eines des gesamten Kaders. Wenn ich zurückgehe: Wir haben auf Schalke 2:0 gegen Holland geführt, am Ende 2:2 gespielt. Wir haben in Frankreich geführt, dann verloren. Wir machen viele Dinge gut, am Ende müssen wir aber feststellen, dass wir nicht immer die Ergebnisse haben, die wir uns wünschen. Spielkontrolle, -organisation, Effizienz im Abschluss - das müssen wir über 90 Minuten konsequent erfüllen. Dann können wir fast jede Mannschaft schlagen. Es geht um Optimierung und nicht darum, Dinge anders zu machen. Wenn wir in einigen Bereichen ein paar Prozent drauflegen, dann sind wir richtig gut und schwer zu besiegen.

... die hohe Belastung in den kommenden Monaten: Wir hatten eine lange Pause, dann verschiedene Phasen mit Alleintraining, Training in Kleingruppen, dann Mannschaftstraining und dann direkt mit Spielen. Man sieht jetzt, dass einige Spieler verletzt sind. Die Gesundheit der Spieler steht über allem. Der Herbst steht vor uns, da müssen wir einen Spagat machen, um heikle Situationen zu lösen. Jetzt kommen Wochen, in denen ununterbrochen gespielt wird. Es wird von den Spielern verlangt, in allen Spielen zu performen. Für die Spieler ist das eine hohe und ungewohnte Belastung. So eine Saison hatten wir noch nie. Wir müssen schauen, dass die Spieler dauerhaft gesund und leistungsfähig sind. Wir müssen lernen einzuteilen, damit man die Spieler auf einem hohen Leistungsniveau hält. Sonst werden wir im nächsten Jahr keine Freude haben.

... Spieler im Kader, die im Verein nicht regelmäßig spielen: Spieler wie Nico Schulz oder Julian Brandt spielen derzeit nicht regelmäßig. Doch jetzt ab Oktober bei den vielen Spielen wird sicherlich rotiert. Dann werden sie Spielpraxis bekommen. Spieler wie Mo Dahoud und Brandt sind Spieler, denen die Zukunft gehört. Schulz war in der Nations League ein sehr wichtiger Spieler. Dann war er verletzt. Es wird ihm gut tun, wenn er ein Spiel durchspielt. Es ist wichtig, dass er bei uns ist und Fuß fassen kann. Ich baue in Zukunft auf einen gesunden Nico Schulz. Dahoud, Brandt, Nadiem Amiri sind Spieler, die in die Rollen in ihren Vereinen reinwachsen können. Vom Talent her sind sie sehr begabt. Das ist ein Entscheidungskriterium. Bei uns können sie Selbstbewusstsein tanken, sich zeigen und für den Verein in den Vordergrund spielen.  

... die neuen und jungen Spieler im Kader: Wir müssen den neuen Spielern unsere Spielphilosophie nahe bringen. In der Vorbereitung auf die Gegner müssen wir ihnen Lösungen an die Hand geben: Wie wollen wir unser Spiel gestalten? Das müssen wir im Training anreißen, was wir morgen machen wollen. Dass neue Spieler morgen Fehler machen, ist klar. Das muss man den Spielern zugestehen. Wir müssen ihnen Mut geben. Die Spieler müssen sich das über Etappen aneignen. Am besten geht das über die Praxis. Wenn man unser System versteht, kann man es umsetzen. Trainingseinheiten helfen Spielern und Mannschaften am meisten. Eine Einheit wird da nicht genügen. Man kann nicht nach einer gemeinsamen Einheit erwarten, dass alles funktioniert. Wir müssen das Beste daraus machen, es positiv angehen und am Ende sehen, wie die Umsetzung war.

... Antonio Rüdigers Situation beim FC Chelsea: Ich stehe mit Toni in ständigem Kontakt. Er macht das Beste aus seiner Situation. Er ist ein Spieler, der ein paar Wochen ohne Spielpraxis seine Leistung abrufen kann. Ich verfolge seinen Weg in den letzten Jahren und bin diesen mit ihm gegangen. Seine Entwicklung auf die letzten vier, fünf Jahre gesehen, ist schon klasse. Er spielt in einer internationalen Topkategorie - von der Athletik, Dynamik und Zweikampfstärke und -härte. Ein Wechsel ist jetzt nicht zu Stande gekommen, aber ich denke, dass er im Winter noch einen Versuch startet - oder die Situation bei Chelsea ändert sich. Er setzt alles daran, in Topform zu bleiben.

Julian Brandt über...

... das Lob vom Bundestrainer: Es ist immer schön, wenn man sowas vom Trainer hört. Und es ist immer schön, wenn man hört, dass man im nächsten Spiel beginnt. Es wird sicherlich ein guter Test - auch für mich persönlich.

... seine Anspannung vor Spielen: Eine gewisse Anspannung ist vor jedem Spiel da, aber ich bin locker. Ich habe gegen Bayern, als mich der Trainer von Anfang an aufgestellt hat, ein gutes Spiel gemacht. Ich habe gezeigt, dass der Trainer auf mich bauen kann. Morgen werde ich alles versuchen, dass der Trainer sieht, dass ich eine gute Leistung bringen kann.

... den Länderspiel-Dreierpack: Wir wollen die Länderspiele gut nutzen und uns in den Nations-League-Spielen belohnen. Gegen Spanien haben wir ein gutes Spiel gemacht, in der letzten Sekunden ein Tor kassiert. Jetzt wollen wir nicht nur einen, sondern drei Punkte holen.

... Neuling Mahmoud Dahoud: Mo ist ein exzellenter Spieler. Einer, der von den Anlagen her der Beste ist, den ich bisher gesehen habe. Er ist technisch stark, hat einen sehr guten Schuss, ist lauf- und zweikampfstark. Er hat alles, was man auf seiner Position braucht. Ich bin sicher, dass er seinen Weg gehen wird. Alles hier kann ihn nur besser machen.

Kai Havertz über...

... seine Rückkehr in die Heimat: Ich freue mich riesig, wieder hier zu sein. Ich bin voller Vorfreude hierhergereist. Ich freue mich, hier zu sein und mit den Jungs wieder Fußball spielen zu können. Ich freue mich auf die Spiele und werde alles geben und Gas geben. Ich hoffe, dass die Spiele positiv für uns verlaufen.

... den Stellenwert des Länderspiel-Dreierpacks: Er hat einen sehr hohen. Das gilt für mich für jedes Länderspiel. In jedem Spiel versuche ich, 100 Prozent zu geben - als wäre es das letzte. Wir müssen schauen, dass wir in der Nations League Punkte holen. Wir müssen wieder gewinnen, vielleicht auch mal ein dreckiges Spiel gewinnen. Wir wollen morgen in den Flow kommen. Wir werden versuchen, das Bestmögliche herauszuholen, um mit einem guten Gefühl in die beiden Nations-League-Spiele gehen zu können.

... den Konkurrenzkampf: Ich bin jetzt schon zwei Jahre hier, bin noch jung und habe noch viele Jahre vor mir. Ich bin in den letzten Jahren immer ruhig geblieben. Es ist ein Wettbewerb, dem man sich stellen muss. Ich habe genug Selbstvertrauen, um voll anzugreifen, gut zu spielen und mit guter Leistung zu überzeugen.

... seine bisherige Zeit beim FC Chelsea: Es ist ganz anders als in Deutschland. Es war am Anfang schwer für mich ohne Vorbereitung, weil ich nur fünf, sechs Tage mit der Mannschaft hatte. Es ist eine komplett andere Liga als in Deutschland. Meiner Meinung nach ist es intensiver. Es ist auch ein anderes Leben, eine andere Kultur. Es war für mich ein großer Schritt, mein gewohntes Umfeld zu verlassen. Der Wechsel ist etwas Besonderes für mich gewesen. Die bisherigen Spiele sind für mich gut gelaufen, aber ich habe noch Potenzial nach oben.

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