Loderer: "Die Mädels haben eine tolle Entwicklung genommen"

Die U 16-Juniorinnen haben sich zum Abschluss der Saison mit einem 2:0 gegen Dänemark belohnt. Im DFB.de-Interview spricht DFB-Trainerin Sabine Loderer über die Besonderheiten dieser DFB-Auswahl, den Übergang in die U 17-Nationalmannschaft und auf das EM-Qualifikationsturnier im Herbst.

DFB.de: Frau Loderer, 1:1 gegen die Niederlande und 2:0 gegen Dänemark, so lauten die Ergebnisse Ihrer Mannschaft zum Saisonabschluss. Wie fällt Ihr Fazit aus?

Sabine Loderer: Über den gesamten Saisonverlauf hinweg haben die Mädels eine tolle Entwicklung genommen. Natürlich gibt es einzelne Spielerinnen, die einen größeren Entwicklungssprung gemacht haben als andere. Dennoch hat jede einzelne individuell für sich Schritte nach vorne gemacht. Die vergangene Maßnahme war nochmal eine lange, bei der wir intensiv mit den Spielerinnen arbeiten und sie auch als Mannschaft weiterentwickeln konnten. In den Spielen haben die Mädels direkt Dinge umgesetzt, die wir zuvor in den Trainingseinheiten vertieft hatten. Das zu sehen, macht mir als Trainerin natürlich besonders Spaß!

DFB.de: Bereits beim Spiel gegen die Niederlande hatte ihre Mannschaft viele gute Aktionen. Was hat die Mannschaft gegen Dänemark nochmal besser gemacht?

Loderer: Tatsächlich sind wir gegen die Däninnen gar nicht so gut ins Spiel gekommen. In der ersten Halbzeit waren wir nicht griffig und nicht laut genug, hatten dadurch einen weniger überzeugenden Auftritt als in der ersten Spielhälfte gegen die Niederlande. In der Halbzeit haben wir nochmal ein ein, zwei Themen in den Fokus gerückt, die das Team dann auch direkt auf den Platz gebracht hat.

DFB.de: Und zwar?

Loderer: Wir wollten präsenter sein, mit einem klaren Kopf das Spieltempo bestimmen, immer wieder aus dem Druck spielen und Akzente im Tiefenspiel setzen. Das waren auch Schwerpunkte unserer Trainingsarbeit bei dem Lehrgang. In der zweiten Halbzeit haben die Mädels dann einen Gang höher geschaltet und das Spiel komplett an sich gerissen. Mit unseren offensiven Wechseln kam zusätzlich Schwung in die Partie. Die Mannschaft hat sich mit zwei richtig schönen Toren zum Saisonabschluss belohnt und ist verdient mit einem Sieg vom Platz gegangen. Beim Spiel gegen die Niederlande geht das Unentschieden in Ordnung. Die Niederländerinnen kamen ein paar Mal gefährlich vor unser Tor, aber auch wir hätten mehr als einen Treffer erzielen können. Insgesamt haben wir beide Spiele sehr positiv gestaltet. Daher sind wir zufrieden, stolz auf die Mädels und darauf, welche Entwicklung sie gemacht haben.

DFB.de: Insgesamt hat Ihre U 16-Auswahl vier von sieben Länderspielen gewonnen. Welche Entwicklung konnten Sie bei den Spielerinnen über die Saison hinweg beobachten?

Loderer: Eine Besonderheit dieses Jahrgangs ist, dass bis auf eine alle Spielerinnen vor dieser Saison aufgrund der Corona-Situation keine Länderspielerfahrung hatten. Der erste internationale Vergleich gegen Dänemark im November war daher zu Beginn von der Anspannung und auch Nervosität vor dem ersten Länderspiel geprägt. Diejenigen, die nun über die Saison mehr Länderspielerfahrung sammeln konnten, konnten die Anfangsnervosität mittlerweile ablegen. Wir sind in allen Spielen auf Gegnerinnen getroffen, die sehr schnelle und physisch agierende gute Fußballerinnen in ihren Reihen haben, die permanent schnelle Entscheidungen unserer Spielerinnen erfordern. Man merkt, je mehr Spiele unsere Mädels auf diesem Niveau bestreiten, desto besser können sie mit diesem hohen Druck umgehen. Jedes Länderspiel und jede weitere Erfahrung bringt sie enorm in ihrer Entwicklung weiter.

DFB.de: Welche Stärken sehen Sie in der Mannschaft und wo noch Verbesserungspotenziale?

Loderer: Unsere Mannschaft zeichnet sich durch ein tolles Teamgefüge und einen guten Zusammenhalt aus. Wir konnten bei einigen Mädels eine starke Entwicklung in puncto Persönlichkeit neben und auf dem Platz feststellen und haben mittlerweile auch Spielerinnen auf dem Platz, die sehr präsent sind und das Thema "Lautstärke" verkörpern können. Wir sind stolz darauf, dass die Mädels das bereits in diesem Alter so auf den Platz bringen. Die gemeinsame Arbeit mit dem Team hat über den Saisonverlauf definitiv gefruchtet - wir haben aber auch noch einige Potentiale, die es in der kommenden Saison auszuschöpfen gilt. Daher freuen wir uns auch sehr auf die U 17-Saison und wollen dort voll angreifen. Im September haben wir zwei Länderspiele zur Vorbereitung auf die EM-Qualifikation im Oktober. Unser nächstes großes Ziel ist es, diese erfolgreich zu gestalten.

DFB.de: In der ersten EM-Qualifikationsrunde wird Ihr Team auf Serbien, Slowenien und die Türkei treffen. Welche Erkenntnisse nehmen Sie aus der vergangenen Maßnahme für das Turnier mit?

Loderer: Den Spielerinnen wurde in den Spielen zum Saisonabschluss noch einmal vor Augen geführt, dass einem schnell der Schneid abgekauft werden kann, wenn man zu brav agiert. Auch wenn sie den Ball ordentlich laufen lassen, ist eine gewisse Präsenz und Körpersprache bei Spielen mit höherem Druck extrem wichtig. Gerade hier wollen wir in Zukunft noch etwas mehr Konstanz entwickeln. Auch in den Qualifikationsspielen im Herbst kann es entscheidend sein, wenn es darum geht, Siege einzufahren. Die Mannschaft muss präsent sein, Ruhe bewahren und einen klaren Ball spielen. Wir müssen in unserem Spiel einfach und strukturiert bleiben und nicht etwas Besonderes versuchen, weil es ein Länderspiel ist. Einzelne Spielerinnen haben sich bei der vergangenen Maßnahme als Führungsspielerin hervorgetan. Solche Entwicklungen mit begleiten zu dürfen, ist wahnsinnig spannend und lassen das Trainerherz höher schlagen.

DFB.de: Mit welchem Gefühl blicken Sie auf das EM-Qualifikationsturnier im Herbst?

Loderer: Mit absoluter Vorfreude! Bereits am Tag der Auslosung habe ich in der Früh gemerkt, dass ich mich enorm darauf freue, endlich zu wissen, wann und gegen wen wir spielen. Davor war die Quali für uns noch nicht ganz greifbar. Seit der Auslosung ist die Motivation und Vorfreude des gesamten Teams nochmal in Stück größer. Vor den Qualifikationsspielen werden wir nochmal zwei Maßnahmen haben und dann geschärft in das Qualifikationsturnier gehen.

DFB.de: Wie groß ist der Ansporn, den Titel, den die aktuelle U 17-Auswahl holte, ebenfalls zu gewinnen?

Loderer: Wir denken Schritt für Schritt. Wir haben die Qualifikation vor der Brust. Das Endziel ist noch weit weg. So erfolgreich, wie die aktuelle U 17-Nationalmannschaft aus einem Turnier zu gehen, macht natürlich etwas mit jeder einzelnen Spielerin und dem ganzen Team. Das sind Erfahrungen, die einem keiner nehmen kann. Wir richten unseren Fokus aber zunächst voll auf die bevorstehende Aufgabe, nämlich die EM-Qualifikationsspiele im Oktober.

[sal]

Die U 16-Juniorinnen haben sich zum Abschluss der Saison mit einem 2:0 gegen Dänemark belohnt. Im DFB.de-Interview spricht DFB-Trainerin Sabine Loderer über die Besonderheiten dieser DFB-Auswahl, den Übergang in die U 17-Nationalmannschaft und auf das EM-Qualifikationsturnier im Herbst.

DFB.de: Frau Loderer, 1:1 gegen die Niederlande und 2:0 gegen Dänemark, so lauten die Ergebnisse Ihrer Mannschaft zum Saisonabschluss. Wie fällt Ihr Fazit aus?

Sabine Loderer: Über den gesamten Saisonverlauf hinweg haben die Mädels eine tolle Entwicklung genommen. Natürlich gibt es einzelne Spielerinnen, die einen größeren Entwicklungssprung gemacht haben als andere. Dennoch hat jede einzelne individuell für sich Schritte nach vorne gemacht. Die vergangene Maßnahme war nochmal eine lange, bei der wir intensiv mit den Spielerinnen arbeiten und sie auch als Mannschaft weiterentwickeln konnten. In den Spielen haben die Mädels direkt Dinge umgesetzt, die wir zuvor in den Trainingseinheiten vertieft hatten. Das zu sehen, macht mir als Trainerin natürlich besonders Spaß!

DFB.de: Bereits beim Spiel gegen die Niederlande hatte ihre Mannschaft viele gute Aktionen. Was hat die Mannschaft gegen Dänemark nochmal besser gemacht?

Loderer: Tatsächlich sind wir gegen die Däninnen gar nicht so gut ins Spiel gekommen. In der ersten Halbzeit waren wir nicht griffig und nicht laut genug, hatten dadurch einen weniger überzeugenden Auftritt als in der ersten Spielhälfte gegen die Niederlande. In der Halbzeit haben wir nochmal ein ein, zwei Themen in den Fokus gerückt, die das Team dann auch direkt auf den Platz gebracht hat.

DFB.de: Und zwar?

Loderer: Wir wollten präsenter sein, mit einem klaren Kopf das Spieltempo bestimmen, immer wieder aus dem Druck spielen und Akzente im Tiefenspiel setzen. Das waren auch Schwerpunkte unserer Trainingsarbeit bei dem Lehrgang. In der zweiten Halbzeit haben die Mädels dann einen Gang höher geschaltet und das Spiel komplett an sich gerissen. Mit unseren offensiven Wechseln kam zusätzlich Schwung in die Partie. Die Mannschaft hat sich mit zwei richtig schönen Toren zum Saisonabschluss belohnt und ist verdient mit einem Sieg vom Platz gegangen. Beim Spiel gegen die Niederlande geht das Unentschieden in Ordnung. Die Niederländerinnen kamen ein paar Mal gefährlich vor unser Tor, aber auch wir hätten mehr als einen Treffer erzielen können. Insgesamt haben wir beide Spiele sehr positiv gestaltet. Daher sind wir zufrieden, stolz auf die Mädels und darauf, welche Entwicklung sie gemacht haben.

DFB.de: Insgesamt hat Ihre U 16-Auswahl vier von sieben Länderspielen gewonnen. Welche Entwicklung konnten Sie bei den Spielerinnen über die Saison hinweg beobachten?

Loderer: Eine Besonderheit dieses Jahrgangs ist, dass bis auf eine alle Spielerinnen vor dieser Saison aufgrund der Corona-Situation keine Länderspielerfahrung hatten. Der erste internationale Vergleich gegen Dänemark im November war daher zu Beginn von der Anspannung und auch Nervosität vor dem ersten Länderspiel geprägt. Diejenigen, die nun über die Saison mehr Länderspielerfahrung sammeln konnten, konnten die Anfangsnervosität mittlerweile ablegen. Wir sind in allen Spielen auf Gegnerinnen getroffen, die sehr schnelle und physisch agierende gute Fußballerinnen in ihren Reihen haben, die permanent schnelle Entscheidungen unserer Spielerinnen erfordern. Man merkt, je mehr Spiele unsere Mädels auf diesem Niveau bestreiten, desto besser können sie mit diesem hohen Druck umgehen. Jedes Länderspiel und jede weitere Erfahrung bringt sie enorm in ihrer Entwicklung weiter.

DFB.de: Welche Stärken sehen Sie in der Mannschaft und wo noch Verbesserungspotenziale?

Loderer: Unsere Mannschaft zeichnet sich durch ein tolles Teamgefüge und einen guten Zusammenhalt aus. Wir konnten bei einigen Mädels eine starke Entwicklung in puncto Persönlichkeit neben und auf dem Platz feststellen und haben mittlerweile auch Spielerinnen auf dem Platz, die sehr präsent sind und das Thema "Lautstärke" verkörpern können. Wir sind stolz darauf, dass die Mädels das bereits in diesem Alter so auf den Platz bringen. Die gemeinsame Arbeit mit dem Team hat über den Saisonverlauf definitiv gefruchtet - wir haben aber auch noch einige Potentiale, die es in der kommenden Saison auszuschöpfen gilt. Daher freuen wir uns auch sehr auf die U 17-Saison und wollen dort voll angreifen. Im September haben wir zwei Länderspiele zur Vorbereitung auf die EM-Qualifikation im Oktober. Unser nächstes großes Ziel ist es, diese erfolgreich zu gestalten.

DFB.de: In der ersten EM-Qualifikationsrunde wird Ihr Team auf Serbien, Slowenien und die Türkei treffen. Welche Erkenntnisse nehmen Sie aus der vergangenen Maßnahme für das Turnier mit?

Loderer: Den Spielerinnen wurde in den Spielen zum Saisonabschluss noch einmal vor Augen geführt, dass einem schnell der Schneid abgekauft werden kann, wenn man zu brav agiert. Auch wenn sie den Ball ordentlich laufen lassen, ist eine gewisse Präsenz und Körpersprache bei Spielen mit höherem Druck extrem wichtig. Gerade hier wollen wir in Zukunft noch etwas mehr Konstanz entwickeln. Auch in den Qualifikationsspielen im Herbst kann es entscheidend sein, wenn es darum geht, Siege einzufahren. Die Mannschaft muss präsent sein, Ruhe bewahren und einen klaren Ball spielen. Wir müssen in unserem Spiel einfach und strukturiert bleiben und nicht etwas Besonderes versuchen, weil es ein Länderspiel ist. Einzelne Spielerinnen haben sich bei der vergangenen Maßnahme als Führungsspielerin hervorgetan. Solche Entwicklungen mit begleiten zu dürfen, ist wahnsinnig spannend und lassen das Trainerherz höher schlagen.

DFB.de: Mit welchem Gefühl blicken Sie auf das EM-Qualifikationsturnier im Herbst?

Loderer: Mit absoluter Vorfreude! Bereits am Tag der Auslosung habe ich in der Früh gemerkt, dass ich mich enorm darauf freue, endlich zu wissen, wann und gegen wen wir spielen. Davor war die Quali für uns noch nicht ganz greifbar. Seit der Auslosung ist die Motivation und Vorfreude des gesamten Teams nochmal in Stück größer. Vor den Qualifikationsspielen werden wir nochmal zwei Maßnahmen haben und dann geschärft in das Qualifikationsturnier gehen.

DFB.de: Wie groß ist der Ansporn, den Titel, den die aktuelle U 17-Auswahl holte, ebenfalls zu gewinnen?

Loderer: Wir denken Schritt für Schritt. Wir haben die Qualifikation vor der Brust. Das Endziel ist noch weit weg. So erfolgreich, wie die aktuelle U 17-Nationalmannschaft aus einem Turnier zu gehen, macht natürlich etwas mit jeder einzelnen Spielerin und dem ganzen Team. Das sind Erfahrungen, die einem keiner nehmen kann. Wir richten unseren Fokus aber zunächst voll auf die bevorstehende Aufgabe, nämlich die EM-Qualifikationsspiele im Oktober.

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