"Lizenzvereine helfen bei der Professionalisierung der Liga"

Der Saisonreport der FLYERALARM Frauen-Bundesliga für die Saison 2021/2022 ist erschienen. DFB-Vizepräsidentin Sabine Mammitzsch, Manuel Hartmann, Geschäftsführer Spielbetrieb in der DFB GmbH & Co. KG, und Tobias Trittel, Koordinator Sport Frauenfußball VfL Wolfsburg und kommissarischer Vorsitzender des Ausschusses Frauen-Bundesligen, sprechen über die Ergebnisse.

Sabine Mammitzsch über...

... die Entwicklung bei den Zuschauer*innen: Start war der enorme Impuls aus der EM. Viele haben gedacht, dass die Euphorie irgendwann abebbt. Aber stattdessen haben wir Zuschauerrekorde gebrochen. Bereits am 7. Spieltag ist die 120.000er-Marke gefallen. Am 10. Spieltag wurde die Rekordmarke der Saison 2013/2014 gebrochen. Ich bin gespannt, bei welchen Zahlen wir noch landen werden. Ein Erfolgsrezept ist das Konzept der sogenannten Highlightspiele, bei denen die Vereine in die großen Stadien gegangen sind. Dreimal wurde dort die Marke von 20.000 Zuschauer*innen gebrochen. Diese Spiele sind ein Höhepunkt in der Region, und der Trend zeigt weiter nach oben. Diese Zuschauerentwicklung wollen wir fortführen.

... einen Ausblick: Spannende Entscheidungen sind in der Frauen-Bundesliga zu erwarten. Spannung pur wird es zumindest sicher in der Champions League geben. Ich drücke dort den beiden deutschen Vereinen die Daumen. Die hohen Zuschauerzahlen in der Königsklasse sind ein Zeichen, dass die Besucher*innen zum Frauenfußball gehen und nicht nur zur Bundesliga. Gespannt bin ich auch auf die WM im nächsten Sommer. Rund um das DFB-Pokalfinale planen wir zudem eine "Week of Women's Football" mit vielen Aktionen. Bald wird es Informationen dazu geben.

... die Rolle der Lizenzvereine: Natürlich sind Lizenzvereine für die Liga immens wichtig. Allein Faktoren wie deren Infrastruktur oder medizinische Abteilung ist die Basis, dass die Spielerinnen professionell trainieren können. Nicht nur Lizenzvereine sind in der Frauen-Bundesliga willkommen, natürlich auch Vereine wie die SGS Essen oder Turbine Potsdam, die alles mögliche machen, um gut zu wirtschaften. Ich glaube aber, tendenziell ist die Männer-Bundesliga so stark mit ihrer Infrastruktur, dass es dauerhaft schwer für die Nicht-Lizenzvereine wird, mitzuhalten.

... Überschneidungen bei Spielen eines Vereins: Im Rahmenterminkalender sind eine Menge Dinge zu berücksichtigen. Beispielsweise internationale Turniere oder die Spiele der U-Teams. Dies müssen wir mehr im Blick haben als bei der Männer-Bundesliga. Man versucht, das mit der DFL in Einklang zu bekommen. Manchmal lassen sich Überschneidungen mit den Spielen bei den Männern jedoch nicht vermeiden.

... die Rolle der Nationalmannschaft bei der Entwicklung der Liga: Je weiter wir im WM-Turnier kommen, und es ist natürlich unser Ziel unter die besten Vier zu kommen, desto besser ist das natürlich auch für die Liga. Wir hoffen, eine neue Euphorie starten zu können, auch wenn die Spiele in Europa in den Morgenstunden ausgetragen werden. Es wird spannend, aber ich bin guter Dinge, dass wir den nächsten Schritt gehen werden.

Manuel Hartmann über...

... den Saisonreport: Die Ertragsentwicklung hat sich weiter positiv fortgesetzt. Der Schwerpunkt liegt im Bereich der Werbeerträge. Es gibt auch einen Anstieg bei den Aufwendungen, wichtigster Posten ist hier die Personalaufwendung Spielbetrieb. Der prozentuale Wert steigt aber nicht an. Die Entwicklung des Personalaufwands ist ein wichtiger Indikator für die Liga. Seit 2017 ergab sich eine Steigerung um 56,6 Prozent. Es besteht aber weiter ein Ungleichgewicht zwischen Erträgen und Aufwendungen mit einem Defizit von etwa 1,5 Millionen Euro. Nicht-Lizenzvereine allein stehen hier bei etwa 150.000 Euro. Diese Zahlen sind aber kein Alarmsignal, sondern ein Zeichen, dass immer mehr Klubs ein Investment in den Frauenfußball angehen. Bei der kumulierten TV-Reichweite gibt es einen Aufschwung um 80 Prozent zu beobachten. Vor allem die Öffentlich-Rechtlichen sind hier sehr starke Treiber.

... eine mögliche Aufstockung: Diese Diskussion ist keine neue. Wir können mit 22 Spieltagen nicht die Reichweiten erreichen. Man muss schauen, welcher Schritt wann der richtige ist. Wir benötigen zunächst auch die Anzahl der professionellen Klubs. Zudem haben wir uns bei der Vergabe der Medienrechte zu dem Format mit zwölf Klubs verpflichtet. Beim Frauenfußball gibt es zudem mehr Hürden als bei den Männern: die Turniere der weiblichen U-Mannschaften, das Olympiaturnier, die Infrastruktur. das Thema Rasenheizung. Wir müssen hier auch in Zyklen denken. Der neue Medienrechtevertrag gilt für vier Spielzeiten. Die Saison 2027/2028 wäre ein möglicher Zeitraum für eine Aufstockung. Früher halte ich es nicht für realistisch.

... das Thema Rasenheizung: Zehn von zwölf Stadien verfügen über eine Rasenheizung. Es gibt momentan keine verpflichtende Voraussetzung. Solange müssen wir mit Spielausfällen wie am Sonntag in Potsdam rechnen. Das ist für alle Beteiligten natürlich sehr ärgerlich. Ein Heimrechttausch kam am Sonntag aber dennoch nicht infrage. Bayern München hätte am Saisonende drei Auswärtsspiele, Potsdam drei Heimspiele. Das ist nicht die Integrität des Wettbewerbs, wie wir sie uns vorstellen. Kurzfristig wäre dies auch organisatorisch eine zu große Herausforderung gewesen. Längerfristig werden wir uns fragen, ob wir den Weg der zunehmenden Professionalisierung weiter gehen wollen. Das werden wir mit den Vereinen diskutieren.

... die baldigen Montagsspiele: Dies ist natürlich ein schmaler Grat. Auf der einen Seite wird nach Professionalisierung gerufen, auf der anderen Seite können nicht alle Spielerinnen zu 100 Prozent für den Fußball leben und arbeiten, und sie gehen geregelten Jobs nach. Insgesamt wird es weiter nicht so sein, dass Spielerinnen so viel Geld zurückzulegen können, um bis zur Rente davon leben zu können. Das müssen wir in Einklang bringen. Wir werden die einzige professionelle Spielklasse sein, die den Montag anbietet. Im Einvernehmen mit den Klubs haben wir uns für diesen Weg entschieden. Es wird keine Spielerin zehnmal an einem Montag spielen. Wir hoffen, dass die Spielerinnen dies mit ihren beruflichen und studentischen Leben in Einklang bringen, auch wenn es mal den einen oder anderen Härtefall geben wird.

Tobias Trittel über...

... die Einordnung des Saisonreports aus Vereinssicht: Positive Entwicklungen in der Bundesliga lassen sich schon vor der EM ableiten. Das unterstreicht das große Potenzial der Frauen-Bundesliga. Es ist zu vermuten, dass die Werbeerträge noch höher liegen, weil es teilweise gemeinsame Werbeverträge bei Männern und Frauen gibt. Das Interesse der Sponsoren ist noch einmal deutlich gestiegen. Dies liegt an den tollen Protagonistinnen und der deutlich gestiegenen Reichweite im TV. Die gestiegenen Aufwendungen zeigen, das aus Überzeugung in der Frauenfußball investiert wird. Wir befinden uns auf einem guten Weg. Die Zahlen sind aber nicht mehr als eine Momentaufnahme. Die Entwicklung der vergangenen Monate zeigen, wohin der Weg führen kann. Es bewegt sich etwas, und es entwickelt sich in die richtige Richtung. Es wäre aber fatal, sich darauf auszuruhen. Es wird auch in Zukunft die Aufgabe sein, zusammen an der gemeinsamen Entwicklung der Liga zu arbeiten.

... fehlende Kostendeckung: Das ist ein Thema, an dem wir arbeiten. Wir sind aber sehr positiv gestimmt. Wir befinden uns momentan in einer Phase, in der wir von Investitionen sprechen. Die Spiele in der Vorrunde zeigen, welch positive Signale von den Zuschauer*innen und von den Medien ausgesandt werden. Das ist ein positiver Imagetransfer in Bezug auf den Frauenfußball. Ich begrüße es sehr, dass die Aufwendungen steigen. Ausschlaggebend für die Liga, wird es sein, die Wettbewerbsfähigkeit beizubehalten. Wir schlafen nicht, wir bleiben nicht stehen.

... die zunehmende Zahl an Lizenzvereinen: Grundsätzlich hilft uns jeder Verein, der bereit ist, in den Sport zu investieren, um die Spitze in 1. und 2. Bundesliga breiter zu gestalten. Auch beim Übergang von der 2. zur 1. Liga darf der Spagat nicht zu groß werden. Jeder Verein ist willkommen, der noch stärker investieren kann. Ich finde es bereichernd, sich mit Vertretern der kleineren Vereine auszutauschen. Es gab keine Abkapselung in der Liga, und wir werden den Weg auch weiter gemeinsam gehen. Reine Frauenfußballvereine sind eine Bereicherung. Aber jeder Verein, der bereit ist zu investieren, ist herzlich willkommen. Das bringt uns als Liga einen ganzen Schritt nach vorne.

... Montagsspiele: Wir wollen die Liga in eine professionelle Richtung schieben. Das ist eine Chance, mehr Aufmerksamkeit auf den Frauenfußball zu lenken und mehr Gelder zu bekommen. Unser Ziel ist es, dass alle Spielerinnen vom Frauenfußball leben können. Das ist aktuell noch nicht der Fall, das ist uns bewusst,. Wir wollen das Ziel aber schnellstmöglich erreichen. Das betrifft auch die Schiedsrichterinnen. Wir sind in Sachen Professionalität noch nicht an dem Punkt, den wir uns vorstellen. Unsere Aufgabe ist es, aus gestiegenen Einnahmen die Bedingungen für die Spielerinnen im Verein zu verbessern.

[dfb]

Der Saisonreport der FLYERALARM Frauen-Bundesliga für die Saison 2021/2022 ist erschienen. DFB-Vizepräsidentin Sabine Mammitzsch, Manuel Hartmann, Geschäftsführer Spielbetrieb in der DFB GmbH & Co. KG, und Tobias Trittel, Koordinator Sport Frauenfußball VfL Wolfsburg und kommissarischer Vorsitzender des Ausschusses Frauen-Bundesligen, sprechen über die Ergebnisse.

Sabine Mammitzsch über...

... die Entwicklung bei den Zuschauer*innen: Start war der enorme Impuls aus der EM. Viele haben gedacht, dass die Euphorie irgendwann abebbt. Aber stattdessen haben wir Zuschauerrekorde gebrochen. Bereits am 7. Spieltag ist die 120.000er-Marke gefallen. Am 10. Spieltag wurde die Rekordmarke der Saison 2013/2014 gebrochen. Ich bin gespannt, bei welchen Zahlen wir noch landen werden. Ein Erfolgsrezept ist das Konzept der sogenannten Highlightspiele, bei denen die Vereine in die großen Stadien gegangen sind. Dreimal wurde dort die Marke von 20.000 Zuschauer*innen gebrochen. Diese Spiele sind ein Höhepunkt in der Region, und der Trend zeigt weiter nach oben. Diese Zuschauerentwicklung wollen wir fortführen.

... einen Ausblick: Spannende Entscheidungen sind in der Frauen-Bundesliga zu erwarten. Spannung pur wird es zumindest sicher in der Champions League geben. Ich drücke dort den beiden deutschen Vereinen die Daumen. Die hohen Zuschauerzahlen in der Königsklasse sind ein Zeichen, dass die Besucher*innen zum Frauenfußball gehen und nicht nur zur Bundesliga. Gespannt bin ich auch auf die WM im nächsten Sommer. Rund um das DFB-Pokalfinale planen wir zudem eine "Week of Women's Football" mit vielen Aktionen. Bald wird es Informationen dazu geben.

... die Rolle der Lizenzvereine: Natürlich sind Lizenzvereine für die Liga immens wichtig. Allein Faktoren wie deren Infrastruktur oder medizinische Abteilung ist die Basis, dass die Spielerinnen professionell trainieren können. Nicht nur Lizenzvereine sind in der Frauen-Bundesliga willkommen, natürlich auch Vereine wie die SGS Essen oder Turbine Potsdam, die alles mögliche machen, um gut zu wirtschaften. Ich glaube aber, tendenziell ist die Männer-Bundesliga so stark mit ihrer Infrastruktur, dass es dauerhaft schwer für die Nicht-Lizenzvereine wird, mitzuhalten.

... Überschneidungen bei Spielen eines Vereins: Im Rahmenterminkalender sind eine Menge Dinge zu berücksichtigen. Beispielsweise internationale Turniere oder die Spiele der U-Teams. Dies müssen wir mehr im Blick haben als bei der Männer-Bundesliga. Man versucht, das mit der DFL in Einklang zu bekommen. Manchmal lassen sich Überschneidungen mit den Spielen bei den Männern jedoch nicht vermeiden.

... die Rolle der Nationalmannschaft bei der Entwicklung der Liga: Je weiter wir im WM-Turnier kommen, und es ist natürlich unser Ziel unter die besten Vier zu kommen, desto besser ist das natürlich auch für die Liga. Wir hoffen, eine neue Euphorie starten zu können, auch wenn die Spiele in Europa in den Morgenstunden ausgetragen werden. Es wird spannend, aber ich bin guter Dinge, dass wir den nächsten Schritt gehen werden.

Manuel Hartmann über...

... den Saisonreport: Die Ertragsentwicklung hat sich weiter positiv fortgesetzt. Der Schwerpunkt liegt im Bereich der Werbeerträge. Es gibt auch einen Anstieg bei den Aufwendungen, wichtigster Posten ist hier die Personalaufwendung Spielbetrieb. Der prozentuale Wert steigt aber nicht an. Die Entwicklung des Personalaufwands ist ein wichtiger Indikator für die Liga. Seit 2017 ergab sich eine Steigerung um 56,6 Prozent. Es besteht aber weiter ein Ungleichgewicht zwischen Erträgen und Aufwendungen mit einem Defizit von etwa 1,5 Millionen Euro. Nicht-Lizenzvereine allein stehen hier bei etwa 150.000 Euro. Diese Zahlen sind aber kein Alarmsignal, sondern ein Zeichen, dass immer mehr Klubs ein Investment in den Frauenfußball angehen. Bei der kumulierten TV-Reichweite gibt es einen Aufschwung um 80 Prozent zu beobachten. Vor allem die Öffentlich-Rechtlichen sind hier sehr starke Treiber.

... eine mögliche Aufstockung: Diese Diskussion ist keine neue. Wir können mit 22 Spieltagen nicht die Reichweiten erreichen. Man muss schauen, welcher Schritt wann der richtige ist. Wir benötigen zunächst auch die Anzahl der professionellen Klubs. Zudem haben wir uns bei der Vergabe der Medienrechte zu dem Format mit zwölf Klubs verpflichtet. Beim Frauenfußball gibt es zudem mehr Hürden als bei den Männern: die Turniere der weiblichen U-Mannschaften, das Olympiaturnier, die Infrastruktur. das Thema Rasenheizung. Wir müssen hier auch in Zyklen denken. Der neue Medienrechtevertrag gilt für vier Spielzeiten. Die Saison 2027/2028 wäre ein möglicher Zeitraum für eine Aufstockung. Früher halte ich es nicht für realistisch.

... das Thema Rasenheizung: Zehn von zwölf Stadien verfügen über eine Rasenheizung. Es gibt momentan keine verpflichtende Voraussetzung. Solange müssen wir mit Spielausfällen wie am Sonntag in Potsdam rechnen. Das ist für alle Beteiligten natürlich sehr ärgerlich. Ein Heimrechttausch kam am Sonntag aber dennoch nicht infrage. Bayern München hätte am Saisonende drei Auswärtsspiele, Potsdam drei Heimspiele. Das ist nicht die Integrität des Wettbewerbs, wie wir sie uns vorstellen. Kurzfristig wäre dies auch organisatorisch eine zu große Herausforderung gewesen. Längerfristig werden wir uns fragen, ob wir den Weg der zunehmenden Professionalisierung weiter gehen wollen. Das werden wir mit den Vereinen diskutieren.

... die baldigen Montagsspiele: Dies ist natürlich ein schmaler Grat. Auf der einen Seite wird nach Professionalisierung gerufen, auf der anderen Seite können nicht alle Spielerinnen zu 100 Prozent für den Fußball leben und arbeiten, und sie gehen geregelten Jobs nach. Insgesamt wird es weiter nicht so sein, dass Spielerinnen so viel Geld zurückzulegen können, um bis zur Rente davon leben zu können. Das müssen wir in Einklang bringen. Wir werden die einzige professionelle Spielklasse sein, die den Montag anbietet. Im Einvernehmen mit den Klubs haben wir uns für diesen Weg entschieden. Es wird keine Spielerin zehnmal an einem Montag spielen. Wir hoffen, dass die Spielerinnen dies mit ihren beruflichen und studentischen Leben in Einklang bringen, auch wenn es mal den einen oder anderen Härtefall geben wird.

Tobias Trittel über...

... die Einordnung des Saisonreports aus Vereinssicht: Positive Entwicklungen in der Bundesliga lassen sich schon vor der EM ableiten. Das unterstreicht das große Potenzial der Frauen-Bundesliga. Es ist zu vermuten, dass die Werbeerträge noch höher liegen, weil es teilweise gemeinsame Werbeverträge bei Männern und Frauen gibt. Das Interesse der Sponsoren ist noch einmal deutlich gestiegen. Dies liegt an den tollen Protagonistinnen und der deutlich gestiegenen Reichweite im TV. Die gestiegenen Aufwendungen zeigen, das aus Überzeugung in der Frauenfußball investiert wird. Wir befinden uns auf einem guten Weg. Die Zahlen sind aber nicht mehr als eine Momentaufnahme. Die Entwicklung der vergangenen Monate zeigen, wohin der Weg führen kann. Es bewegt sich etwas, und es entwickelt sich in die richtige Richtung. Es wäre aber fatal, sich darauf auszuruhen. Es wird auch in Zukunft die Aufgabe sein, zusammen an der gemeinsamen Entwicklung der Liga zu arbeiten.

... fehlende Kostendeckung: Das ist ein Thema, an dem wir arbeiten. Wir sind aber sehr positiv gestimmt. Wir befinden uns momentan in einer Phase, in der wir von Investitionen sprechen. Die Spiele in der Vorrunde zeigen, welch positive Signale von den Zuschauer*innen und von den Medien ausgesandt werden. Das ist ein positiver Imagetransfer in Bezug auf den Frauenfußball. Ich begrüße es sehr, dass die Aufwendungen steigen. Ausschlaggebend für die Liga, wird es sein, die Wettbewerbsfähigkeit beizubehalten. Wir schlafen nicht, wir bleiben nicht stehen.

... die zunehmende Zahl an Lizenzvereinen: Grundsätzlich hilft uns jeder Verein, der bereit ist, in den Sport zu investieren, um die Spitze in 1. und 2. Bundesliga breiter zu gestalten. Auch beim Übergang von der 2. zur 1. Liga darf der Spagat nicht zu groß werden. Jeder Verein ist willkommen, der noch stärker investieren kann. Ich finde es bereichernd, sich mit Vertretern der kleineren Vereine auszutauschen. Es gab keine Abkapselung in der Liga, und wir werden den Weg auch weiter gemeinsam gehen. Reine Frauenfußballvereine sind eine Bereicherung. Aber jeder Verein, der bereit ist zu investieren, ist herzlich willkommen. Das bringt uns als Liga einen ganzen Schritt nach vorne.

... Montagsspiele: Wir wollen die Liga in eine professionelle Richtung schieben. Das ist eine Chance, mehr Aufmerksamkeit auf den Frauenfußball zu lenken und mehr Gelder zu bekommen. Unser Ziel ist es, dass alle Spielerinnen vom Frauenfußball leben können. Das ist aktuell noch nicht der Fall, das ist uns bewusst,. Wir wollen das Ziel aber schnellstmöglich erreichen. Das betrifft auch die Schiedsrichterinnen. Wir sind in Sachen Professionalität noch nicht an dem Punkt, den wir uns vorstellen. Unsere Aufgabe ist es, aus gestiegenen Einnahmen die Bedingungen für die Spielerinnen im Verein zu verbessern.

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