Lindenhahn: Die treueste Seele der 3. Liga

Die 3. Liga ist voll von besonderen Akteuren. DFB.de stellt die "Gesichter der 3. Liga" in seiner Serie vor. Heute: Toni Lindenhahn vom Halleschen FC, der bereits seit seinem zwölften Lebensjahr für den Halleschen FC spielt und gute Angebote der Konkurrenz ausschlug.

Vereinswechsel sind für Toni Lindenhahn keine Option. Im Alter von zwölf Jahren schnürte er schon die Fußballschuhe beim Hallenschen FC und tut es bis heute. Der Mittelfeldspieler ist die treueste Seele der 3. Liga. "Ich hatte die letzten Jahre genügend andere Angebote. Aber ich weiß, was ich an dem Verein habe. Ich bin stolz, bei den Fans und auch beim Trainer so anerkannt zu sein", sagt der 26-Jährige im Gespräch mit DFB.de.

Lindenhahn stammt aus der Region. Als er ein Jahr alt war, spielte der HFC noch in der 2. Bundesliga. Erinnern kann er sich daran verständlicherweise nicht. Dennoch ist ihm die ruhmreiche Vergangenheit des Vereins, der in den 1960er und 1970er Jahren sogar im Europapokal spielte, bewusst: "Die Erinnerungen an damals sind im Verein sehr präsent. Vor wenigen Tagen hatten wir die 50 Jahre-Fanparty, wo Bilder und Videos gezeigt wurden."

Ein Korb für Hansa Rostock

Doch der Hallesche FC erlebte nicht nur glorreiche Zeiten. Als Toni Lindenhahn dem Verein als Kind beitrat, spielte die erste Mannschaft in der Oberliga. 2008 gelang der Aufstieg in die Regionalliga. Lindenhahn war damals noch Jugendspieler, bekam das also nur am Rande mit. "Stadionbesuche waren eine absolute Seltenheit, weil meine Jugendmannschaft meist am gleichen Tag gespielt hat wie die Erste Herren", erzählt er.

Die Verbundenheit zum Verein war trotzdem groß. Mit knapp 16 Jahren hätte er zum FC Hansa Rostock wechseln können. Hansa war damals eine richtig gute Adresse. Der Verein pendelte zwischen der Bundesliga und 2. Bundesliga, hatte zudem eine der besten Nachwuchsabteilungen Deutschlands. Lindenhahn sagte trotzdem ab. "Bis heute hat keiner verstanden, warum ich nicht nach Rostock gegangen bin", erzählt er lachend. "Ich hatte dort bereits einen Vertrag vorliegen. Aber mein Trainer Hagen Schmidt wollte mich unbedingt behalten. Außerdem sind wir mit dem HFC in die Junioren-Bundesliga aufgestiegen."



Die 3. Liga ist voll von besonderen Akteuren. DFB.de stellt die "Gesichter der 3. Liga" in seiner Serie vor. Heute: Toni Lindenhahn vom Halleschen FC, der bereits seit seinem zwölften Lebensjahr für den Halleschen FC spielt und gute Angebote der Konkurrenz ausschlug.

Vereinswechsel sind für Toni Lindenhahn keine Option. Im Alter von zwölf Jahren schnürte er schon die Fußballschuhe beim Hallenschen FC und tut es bis heute. Der Mittelfeldspieler ist die treueste Seele der 3. Liga. "Ich hatte die letzten Jahre genügend andere Angebote. Aber ich weiß, was ich an dem Verein habe. Ich bin stolz, bei den Fans und auch beim Trainer so anerkannt zu sein", sagt der 26-Jährige im Gespräch mit DFB.de.

Lindenhahn stammt aus der Region. Als er ein Jahr alt war, spielte der HFC noch in der 2. Bundesliga. Erinnern kann er sich daran verständlicherweise nicht. Dennoch ist ihm die ruhmreiche Vergangenheit des Vereins, der in den 1960er und 1970er Jahren sogar im Europapokal spielte, bewusst: "Die Erinnerungen an damals sind im Verein sehr präsent. Vor wenigen Tagen hatten wir die 50 Jahre-Fanparty, wo Bilder und Videos gezeigt wurden."

Ein Korb für Hansa Rostock

Doch der Hallesche FC erlebte nicht nur glorreiche Zeiten. Als Toni Lindenhahn dem Verein als Kind beitrat, spielte die erste Mannschaft in der Oberliga. 2008 gelang der Aufstieg in die Regionalliga. Lindenhahn war damals noch Jugendspieler, bekam das also nur am Rande mit. "Stadionbesuche waren eine absolute Seltenheit, weil meine Jugendmannschaft meist am gleichen Tag gespielt hat wie die Erste Herren", erzählt er.

Die Verbundenheit zum Verein war trotzdem groß. Mit knapp 16 Jahren hätte er zum FC Hansa Rostock wechseln können. Hansa war damals eine richtig gute Adresse. Der Verein pendelte zwischen der Bundesliga und 2. Bundesliga, hatte zudem eine der besten Nachwuchsabteilungen Deutschlands. Lindenhahn sagte trotzdem ab. "Bis heute hat keiner verstanden, warum ich nicht nach Rostock gegangen bin", erzählt er lachend. "Ich hatte dort bereits einen Vertrag vorliegen. Aber mein Trainer Hagen Schmidt wollte mich unbedingt behalten. Außerdem sind wir mit dem HFC in die Junioren-Bundesliga aufgestiegen."

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Mit Toni Kroos bei der U 16

Bereut hat er die Entscheidung zwar nicht. Trotzdem blickt er heute mit gemischten Gefühlen zurück: "Man weiß nicht, wie mein Weg weitergegangen wäre, wenn ich nach Rostock gewechselt wäre. Vielleicht wäre ich in die 2. Bundesliga durchgestartet. Genauso gut hätte es aber sein können, dass ich dort überhaupt nicht zurechtgekommen wäre." Als Nachwuchsspieler vom Halleschen FC gelang ihm der Sprung zur U 16-Nationalmannschaft. Zu seinen Mannschaftskameraden zählten einige Spieler, die heute in der Champions League spielen: "Toni Kroos war bereits damals ein Ausnahmetalent. Aber auch Tony Jantschke war ein richtig guter Kicker, vor allem technisch sehr stark."

Seit dem Jahre 2012 mischt auch Toni Lindenhahn im Profifußball mit. Damals gelang der Aufstieg in die 3. Liga. Das Besondere: Der HFC setzte sich gegen die favorisierte Truppe von RB Leipzig durch. "Das war mit das Größte, was uns hier in Halle passiert ist. Die Menschen haben auf der Straße gefeiert", erzählt Lindenhahn schwärmend. Highlights waren auch die Spiele im DFB-Pokal. Seitdem Lindenhahn bei der ersten Mannschaft mitmischt, qualifizierte sich der HFC fünfmal für den größten Pokalwettbewerb Deutschlands. Zweimal gelang ein Überraschungssieg: 2010 wurde der 1. FC Union Berlin mit 1:0 bezwungen, in dieser Saison der 1. FC Kaiserslautern mit 4:3 nach Verlängerung.

Der Traum von der 2. Bundesliga

Doch es gab auch Tiefpunkte in der Karriere des Toni Lindenhahn. In der Saisonvorbereitung 2014 zog er sich eine schwere Knieverletzung zu. "Wir trainierten auf einem Platz, der leider kaum bewässert wurde. Dadurch war der Boden sehr hart. In einem Zweikampf ist mein Knie weggeknickt." Die Folge: Das Kreuzband war gerissen, der Meniskus und das Außenband ebenso. Zwei Operationen musste er über sich ergehen lassen. 14 Monate konnte er keinen Fußball mehr spielen. "Der Verein hatte damals meinen Vertrag noch einmal verlängert, wofür ich sehr dankbar bin", sagt Lindenhahn. Im Gegenzug verlängerte der Spieler den Vertrag bis 2018, als er seine Topform wieder erreicht hatte. Alleine das zeigt, wie eng das Verhältnis zwischen Verein und Spieler ist.

Aktuell zählt der Hallesche FC zu den Top-Mannschaften der 3. Liga. Seit zehn Spielen gab es keine Niederlage mehr. Der dritte Tabellenplatz ist die Belohnung. "Wir haben eine richtig gute Qualität in der Mannschaft, stehen in der Defensive gut, helfen uns gegenseitig und schalten extrem schnell um", sagt der Mittelfeldspieler. Ausgebaut werden soll die Erfolgsserie nun im Derby am Samstag (ab 14 Uhr) beim 1. FC Magdeburg, welches aufgrund von Statikproblemen des Magdeburger Stadions leider ohne Zuschauer ausgetragen werden muss.

Lindenhahn macht keinen Hehl daraus, dass die 2. Bundesliga sein Traum ist. "Jeder Fußballer möchte so weit oben wie möglich spielen. Und die Qualität unserer Mannschaft ist unübersehbar. Vielleicht können wir in einem halben Jahr darüber reden, ob wir oben anklopfen können." Dann gäbe es wohl endgültig keinen Grund mehr, irgendwann den Halleschen FC zu verlassen.

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