Lina Magull: "Mehr Euphorie und Druck - das mag ich"

Es ist das Spitzenspiel der Allianz Frauen-Bundesliga. Am Sonntag (ab 14 Uhr, live auf Telekom Sport) erwartet der VfL Wolfsburg den FC Bayern München – der Spitzenreiter tritt beim Tabellenzweiten an. Im DFB.de-Interview spricht Münchens Angreiferin Lina Magull (24) über die Bedeutung der Begegnung, über ihre Vergangenheit in Wolfsburg und über die drei noch ausstehenden Begegnungen mit der Nationalmannschaft in diesem Jahr.

DFB.de: Frau Magull, drei Tore in Ihren ersten beiden Begegnungen für den FC Bayern in der Allianz Frauen-Bundesliga. Besser hätte Ihr Start in München kaum sein können.

Lina Magull: Es geht immer besser. Aber ich kann mich natürlich nicht beklagen. Wir haben zwei souveräne Siege eingefahren, bei denen ich drei Tore beisteuern konnte. Das ist in Ordnung, auch wenn zwei davon Elfmeter waren. Ich freue mich einfach, dass wir gut in die neue Serie gestartet sind.

DFB.de: Sie sind Spitzenreiter nach zwei Spieltagen. Welche Aussagekraft hat das?

Magull: Es ist schön, wenn man sich da oben stehen sieht. Aber wir bleiben auf jeden Fall auf dem Boden. Nach zwei Spieltagen wollen wir das nicht zu hoch bewerten. Die Aussagekraft der Tabelle ist noch überschaubar.

DFB.de: Am Sonntag steht das große Duell beim VfL Wolfsburg auf dem Programm. Wie gehen Sie diese Begegnung an?

Magull: Das wird auf jeden Fall ein offenes Spiel. Wolfsburg hat auch in dieser Saison wieder große Qualitäten mit starken ausländischen Spielerinnen. Wie bei uns auch gab es in Wolfsburg ebenfalls keinen großen Umbruch im Kader, so dass die entsprechend gut eingespielt sein werden. Ich bin sehr gespannt auf das Spiel und freue mich riesig. Ich glaube schon, dass sich die Fans auf ein tolles Spiel freuen können. Beide Mannschaften wollen gewinnen. Niemand wird sich verstecken und hinten reinstellen. Es wird ein intensives Duell. Wir fahren nach Wolfsburg, um mit drei weiteren Punkten im Gepäck wieder nach Hause zu fahren. Dass das extrem schwierig wird, ist uns aber auch allen klar. Danach werden wir auf jeden Fall ganz sicher wissen, wo wir stehen.

DFB.de: Zuletzt hatte Wolfsburg immer einen kleinen Vorsprung gegenüber Bayern. Können Sie diese Lücke nun schließen?

Magull: Es ist schwierig, darauf eine seriöse Antwort zu geben. Dafür ist die Saison noch zu jung. Wir hatten an den ersten beiden Spieltagen mit Leverkusen und Duisburg vielleicht die etwas leichteren Gegner als Wolfsburg, die unter anderem 5:0 in Essen gewonnen haben. Das ist ein starkes Ausrufezeichen, weil Essen eine sehr gute Mannschaft hat. Ob wir die Lücke zu Wolfsburg schließen können, kann ich nach dem Spiel besser beurteilen.

DFB.de: Mit welchen Gefühlen reisen Sie nach Wolfsburg? Der VfL ist immerhin einer Ihrer Ex-Vereine.

Magull: Ich freue mich riesig auf jedes Spiel gegen Wolfsburg. Natürlich auch, weil ich dort eine Vergangenheit habe und wir schöne Erfolge gefeiert haben. Aber mittlerweile ist das etwas länger her. Deshalb spielt das für mich in der Vorbereitung keine Rolle mehr. Ich freue mich, einige bekannte Gesichter wiederzusehen. Vor allem aber freue ich mich darauf, dass wir uns mit den besten Spielerinnen messen können. Solche Spiele sind mir am liebsten. Es ist mehr Euphorie und Druck da. Das mag ich.

DFB.de: Viele sehen Sie als absoluten Topfavorit neben Wolfsburg. Teilen Sie diese Einschätzung?

Magull: Ich würde schon sagen, dass zwei Titelkandidaten aufeinander treffen. Unser Ziel ist es natürlich, ganz oben in der Tabelle zu setzen. Wir wollen auch in Wolfsburg gewinnen. Mit dieser Einstellung sollten wir in jedes Spiel gehen. Es bringt nichts, jetzt schon groß über die Meisterschaft nachzudenken. Die Saison hat gerade erst begonnen.

DFB.de: Gibt es dennoch den Traum vom Double? Vielleicht sogar vom Triple?

Magull: Als Traum kann man es so stehen lassen. Träume sind immer erlaubt. Als Ziel will ich es noch nicht so ausgeben. Darüber können wir im Laufe der Saison nochmal sprechen. Wenn die Rückrunde startet, sind wir sicher schon einen Schritt weiter.

DFB.de: Sie sind erst seit diesem Sommer in München. Wie haben Sie die ersten Wochen und Monate erlebt?

Magull: Ich bin sehr gut aufgenommen worden. Viele Spielerinnen kann ich ja schon, zum Beispiel aus der Nationalmannschaft. Es war überhaupt nicht schwer sich reinzufinden. Es ist auf jeden Fall spannend, jetzt in München zu sein. Hier bekomme ich viele neue Eindrücke. Die Stadt ist toll und auch ziemlich groß – vor allem im Gegensatz zu Freiburg. Da muss ich mich noch etwas zurechtfinden. Aber auch das wird schnell klappen.

DFB.de: Sie waren schon als Kind großer Fan des FC Bayern. Geht für Sie persönlich im Moment ein Traum in Erfüllung?

Magull: Ja, definitiv. Da geht schon ein Traum in Erfüllung. Seit ich klein bin, bin ich mit diesem Verein verbunden. Mir bedeutet es sehr viel, dass ich das Bayern-Trikot mit meinem eigenen Namen tragen kann und nicht mehr mit denen meiner Vorbilder. Ich finde, das ist ein großer und toller Verein. Ich möchte die Zeit hier genießen, alles mitzunehmen und mich weiterzuentwickeln. Ich bin froh, nun in München zu sein.

DFB.de: Anfang Oktober steht mit der Nationalmannschaft noch das Duell gegen Österreich auf dem Programm. Danach folgen im November die Partien gegen Italien und Spanien. Wie schauen Sie auf das Jahr mit der Nationalmannschaft zurück?

Magull: Ich bin sehr froh, dass wir die Play-offs nicht mehr spielen müssen. Dadurch gehen wir mit wenig Druck in die drei Begegnungen und können es genießen. Einladungen für die Nationalmannschaft sind immer etwas Besonderes. Und die drei Begegnungen sind ja wirklich auch Spiele gegen gute Nationen. Ich sehe das als Bonusspiele. Wir wollen uns da gut präsentieren und den Schwung in 2019 mitzunehmen. Vor allem wollen wir auch für Horst Hrubesch einen positiven Abschied schaffen.

DFB.de: Es ist eine enge Verbindung zu Horst Hrubesch entstanden.

Magull: Ja, das stimmt. Ich glaube, dass es auch für ihn nochmal eine besondere Erfahrung war. Es ist toll, dass er diese Herausforderung angenommen und auch zu einem guten Ende gebracht hat. Wir verstehen uns mit dem Trainer auch neben dem Platz sehr gut. Horst Hrubesch ist schon eine beeindruckende Persönlichkeit.

[sw]

Es ist das Spitzenspiel der Allianz Frauen-Bundesliga. Am Sonntag (ab 14 Uhr, live auf Telekom Sport) erwartet der VfL Wolfsburg den FC Bayern München – der Spitzenreiter tritt beim Tabellenzweiten an. Im DFB.de-Interview spricht Münchens Angreiferin Lina Magull (24) über die Bedeutung der Begegnung, über ihre Vergangenheit in Wolfsburg und über die drei noch ausstehenden Begegnungen mit der Nationalmannschaft in diesem Jahr.

DFB.de: Frau Magull, drei Tore in Ihren ersten beiden Begegnungen für den FC Bayern in der Allianz Frauen-Bundesliga. Besser hätte Ihr Start in München kaum sein können.

Lina Magull: Es geht immer besser. Aber ich kann mich natürlich nicht beklagen. Wir haben zwei souveräne Siege eingefahren, bei denen ich drei Tore beisteuern konnte. Das ist in Ordnung, auch wenn zwei davon Elfmeter waren. Ich freue mich einfach, dass wir gut in die neue Serie gestartet sind.

DFB.de: Sie sind Spitzenreiter nach zwei Spieltagen. Welche Aussagekraft hat das?

Magull: Es ist schön, wenn man sich da oben stehen sieht. Aber wir bleiben auf jeden Fall auf dem Boden. Nach zwei Spieltagen wollen wir das nicht zu hoch bewerten. Die Aussagekraft der Tabelle ist noch überschaubar.

DFB.de: Am Sonntag steht das große Duell beim VfL Wolfsburg auf dem Programm. Wie gehen Sie diese Begegnung an?

Magull: Das wird auf jeden Fall ein offenes Spiel. Wolfsburg hat auch in dieser Saison wieder große Qualitäten mit starken ausländischen Spielerinnen. Wie bei uns auch gab es in Wolfsburg ebenfalls keinen großen Umbruch im Kader, so dass die entsprechend gut eingespielt sein werden. Ich bin sehr gespannt auf das Spiel und freue mich riesig. Ich glaube schon, dass sich die Fans auf ein tolles Spiel freuen können. Beide Mannschaften wollen gewinnen. Niemand wird sich verstecken und hinten reinstellen. Es wird ein intensives Duell. Wir fahren nach Wolfsburg, um mit drei weiteren Punkten im Gepäck wieder nach Hause zu fahren. Dass das extrem schwierig wird, ist uns aber auch allen klar. Danach werden wir auf jeden Fall ganz sicher wissen, wo wir stehen.

DFB.de: Zuletzt hatte Wolfsburg immer einen kleinen Vorsprung gegenüber Bayern. Können Sie diese Lücke nun schließen?

Magull: Es ist schwierig, darauf eine seriöse Antwort zu geben. Dafür ist die Saison noch zu jung. Wir hatten an den ersten beiden Spieltagen mit Leverkusen und Duisburg vielleicht die etwas leichteren Gegner als Wolfsburg, die unter anderem 5:0 in Essen gewonnen haben. Das ist ein starkes Ausrufezeichen, weil Essen eine sehr gute Mannschaft hat. Ob wir die Lücke zu Wolfsburg schließen können, kann ich nach dem Spiel besser beurteilen.

DFB.de: Mit welchen Gefühlen reisen Sie nach Wolfsburg? Der VfL ist immerhin einer Ihrer Ex-Vereine.

Magull: Ich freue mich riesig auf jedes Spiel gegen Wolfsburg. Natürlich auch, weil ich dort eine Vergangenheit habe und wir schöne Erfolge gefeiert haben. Aber mittlerweile ist das etwas länger her. Deshalb spielt das für mich in der Vorbereitung keine Rolle mehr. Ich freue mich, einige bekannte Gesichter wiederzusehen. Vor allem aber freue ich mich darauf, dass wir uns mit den besten Spielerinnen messen können. Solche Spiele sind mir am liebsten. Es ist mehr Euphorie und Druck da. Das mag ich.

DFB.de: Viele sehen Sie als absoluten Topfavorit neben Wolfsburg. Teilen Sie diese Einschätzung?

Magull: Ich würde schon sagen, dass zwei Titelkandidaten aufeinander treffen. Unser Ziel ist es natürlich, ganz oben in der Tabelle zu setzen. Wir wollen auch in Wolfsburg gewinnen. Mit dieser Einstellung sollten wir in jedes Spiel gehen. Es bringt nichts, jetzt schon groß über die Meisterschaft nachzudenken. Die Saison hat gerade erst begonnen.

DFB.de: Gibt es dennoch den Traum vom Double? Vielleicht sogar vom Triple?

Magull: Als Traum kann man es so stehen lassen. Träume sind immer erlaubt. Als Ziel will ich es noch nicht so ausgeben. Darüber können wir im Laufe der Saison nochmal sprechen. Wenn die Rückrunde startet, sind wir sicher schon einen Schritt weiter.

DFB.de: Sie sind erst seit diesem Sommer in München. Wie haben Sie die ersten Wochen und Monate erlebt?

Magull: Ich bin sehr gut aufgenommen worden. Viele Spielerinnen kann ich ja schon, zum Beispiel aus der Nationalmannschaft. Es war überhaupt nicht schwer sich reinzufinden. Es ist auf jeden Fall spannend, jetzt in München zu sein. Hier bekomme ich viele neue Eindrücke. Die Stadt ist toll und auch ziemlich groß – vor allem im Gegensatz zu Freiburg. Da muss ich mich noch etwas zurechtfinden. Aber auch das wird schnell klappen.

DFB.de: Sie waren schon als Kind großer Fan des FC Bayern. Geht für Sie persönlich im Moment ein Traum in Erfüllung?

Magull: Ja, definitiv. Da geht schon ein Traum in Erfüllung. Seit ich klein bin, bin ich mit diesem Verein verbunden. Mir bedeutet es sehr viel, dass ich das Bayern-Trikot mit meinem eigenen Namen tragen kann und nicht mehr mit denen meiner Vorbilder. Ich finde, das ist ein großer und toller Verein. Ich möchte die Zeit hier genießen, alles mitzunehmen und mich weiterzuentwickeln. Ich bin froh, nun in München zu sein.

DFB.de: Anfang Oktober steht mit der Nationalmannschaft noch das Duell gegen Österreich auf dem Programm. Danach folgen im November die Partien gegen Italien und Spanien. Wie schauen Sie auf das Jahr mit der Nationalmannschaft zurück?

Magull: Ich bin sehr froh, dass wir die Play-offs nicht mehr spielen müssen. Dadurch gehen wir mit wenig Druck in die drei Begegnungen und können es genießen. Einladungen für die Nationalmannschaft sind immer etwas Besonderes. Und die drei Begegnungen sind ja wirklich auch Spiele gegen gute Nationen. Ich sehe das als Bonusspiele. Wir wollen uns da gut präsentieren und den Schwung in 2019 mitzunehmen. Vor allem wollen wir auch für Horst Hrubesch einen positiven Abschied schaffen.

DFB.de: Es ist eine enge Verbindung zu Horst Hrubesch entstanden.

Magull: Ja, das stimmt. Ich glaube, dass es auch für ihn nochmal eine besondere Erfahrung war. Es ist toll, dass er diese Herausforderung angenommen und auch zu einem guten Ende gebracht hat. Wir verstehen uns mit dem Trainer auch neben dem Platz sehr gut. Horst Hrubesch ist schon eine beeindruckende Persönlichkeit.

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