Leverkusens Vukicevic: "Lieber 5:4 als 1:0"

Mit den U 17-Juniorinnen von Bayer 04 Leverkusen hat Trainer Aleksandar Vukicevic die große Chance, erstmals in der Vereinsgeschichte die Endrunde um die Deutsche B-Juniorinnen-Meisterschaft zu erreichen. Am heutigen Samstag (ab 14 Uhr) steigt das Topspiel bei Tabellenführer FSV Gütersloh. Im DFB.de-Interview spricht der 39-Jährige mit Mitarbeiter Ralf Debat über das Duell und den Aufschwung bei Bayer 04.

DFB.de: Ihre Mannschaft hat im Spitzenspiel beim FSV Gütersloh die Chance, den Gewinn der Meisterschaft in der Staffel West/Südwest der B-Juniorinnen-Bundesliga weiter in der eigenen Hand zu behalten. Überwiegt die Vorfreude oder die Anspannung im Team?

Aleksandar Vukicevic: Auf jeden Fall die Vorfreude. Den 23. April hatten sich die Mädels schon vor einiger Zeit im Kalender vermerkt, weil die Konstellation absehbar war. Jetzt fiebern alle der Partie in Gütersloh entgegen, zumal unser jüngstes Ligaspiel dann auch schon wieder drei Wochen zurückliegt.

DFB.de: Das Hinspiel ging 2:3 verloren. Es war die bislang einzige Niederlage in dieser Saison. Mit welchen Erwartungen gehen Sie in das erneute Duell?

Vukicevic: Zunächst einmal muss ich sagen, dass es trotz der Niederlage eines unserer besten Saisonspiele war. Der Spielverlauf war sehr unglücklich. Zweimal haben wir eine Führung aus der Hand gegeben und schließlich in der Schlussphase den entscheidenden Gegentreffer kassiert. Nach aktuellem Stand können wir in Bestbesetzung in Gütersloh antreten und sind entsprechend optimistisch.

DFB.de: Wie ist aus Ihrer Sicht die Favoritenrolle verteilt?

Vukicevic: Beide Teams haben ihre Qualitäten in dieser Saison schon gezeigt, die bisherigen Ergebnisse sind nahezu identisch. Einen Favoriten sehe ich daher nicht.

DFB.de: Ihre Mannschaft hat bei einem weniger ausgetragenen Spiel nur ein Tor weniger erzielt als der Spitzenreiter aus Gütersloh. Liegen die Qualitäten des Teams in dieser Saison besonders in der Offensive?

Vukicevic: Ja, definitiv. Als Trainer verfolge ich den Ansatz, immer ein Tor mehr zu erzielen als der Gegner. Entsprechend offensiv ist unsere Spielweise angelegt. Wir gewinnen lieber 5:4 als 1:0. Von daher kommt es auch nicht von ungefähr, dass mit Estrella Merino Gonzales und Delice Boboy zwei unserer Angreiferinnen zu den erfolgreichsten Torjägerinnen der Liga gehört. Hanna Krohne vom FSV Gütersloh mischt aber auch ganz vorne mit. Auch von daher wird es ein interessanter Vergleich.

DFB.de: Ein Unentschieden würde eher dem FSV Gütersloh nützen. Was bedeutet das für die taktische Ausrichtung?

Vukicevic: Wir werden auf jeden Fall auf Sieg spielen, um es weiterhin aus eigener Kraft schaffen zu können. Bei einem Remis wäre es zwar wegen der noch ausstehenden Spiele noch nicht vorbei. Aber wir wären dann im Endspurt auf fremde Hilfe angewiesen. Das wollen wir möglichst vermeiden.

DFB.de: Neben Gütersloh und Leverkusen mischt überraschend auch der FC Speyer 09 noch im Titelrennen mit. Könnte das Team zur ganz großen Überraschung werden?

Vukicevic: Wer den FC Speyer 09 unterschätzt oder gar nicht auf der Rechnung hat, macht auf jeden Fall einen schweren Fehler. Mit einem solchen Abschneiden hatten sicherlich die wenigsten gerechnet. Das Team ist aber schon über die gesamte Saison sehr konstant, holte in den direkten Duellen mit dem FSV Gütersloh vier Punkte. Auch unser 1:0 in der Hinrunde war sehr knapp, das Rückspiel in Speyer steht noch aus. Daher ist noch alles drin.

DFB.de: Für die U 17-Juniorinnen von Bayer 04 wäre die Teilnahme an der Endrunde um die Deutsche Meisterschaft eine Premiere. Was würde Ihnen und dem Team ein solcher Erfolg bedeuten?

Vukicevic: Es wäre auf jeden Fall eine Bestätigung für die geleistete Arbeit in den vergangenen Jahren. Wir waren schon in den beiden zurückliegenden Spielzeiten, die jeweils wegen der Corona-Pandemie abgebrochen werden mussten, nah dran. Jetzt sind wir erneut in einer guten Position, obwohl unsere Stammformation fast komplett aus Jungjahrgängen besteht und damit auch für die kommende Spielzeit noch eine sehr gute Perspektive bietet. Wenn wir aber schon jetzt die Chance bekommen, um die Meisterschaft mitzuspielen, dann wollen wir sie auch beim Schopfe packen.

DFB.de: Wie sehr helfen positive Ergebnisse bei der Entwicklung und Förderung talentierter Nachwuchsspielerinnen?

Vukicevic: Für mich gehört beides zusammen. Die Ausbildung der jungen Spielerinnen steht für uns natürlich an erster Stelle. Gute Ergebnisse und Erfolge sind aber der Lohn für die vielen Mühen und den großen Aufwand, den die Mädels auf sich nehmen.

DFB.de: Die erste Frauenmannschaft von Bayer 04 Leverkusen hat sich in den vergangenen Jahren in der oberen Tabellenhälfte der FLYERALARM Frauen-Bundesliga etabliert. Wie läuft die Zusammenarbeit und der Austausch mit Cheftrainer Achim Feifel?

Vukicevic: Das funktioniert sehr gut. Die Toptalente der U 17, aber auch der U 20 bekommen regelmäßig die Chancen, bei den Trainingseinheiten reinzuschnuppern. Ihre Entwicklung wird vom Trainerteam der Frauen genau beobachtet. Es ist schließlich unser Ziel, möglichst in jedem Jahr die eine oder andere Spielerin nach oben zu führen. Das ist uns zuletzt etwa bei Mittelfeldspielerin Sofie Zdebel oder Torhüterin Joyce Pradel gelungen, die beide zum Bundesligakader gehören. Über die U 20 hat außerdem in dieser Saison Abwehrspielerin Annika Enderle den Sprung geschafft. Diesen Weg wollen wir weitergehen. Ich kann mir gut vorstellen, dass auch aus unserem aktuellen U 17-Aufgebot die eine oder andere Spielerin das Zeug hat, im Sommer 2023 ganz oben anzuklopfen.

DFB.de: Wie sehr haben Sie beim unglücklichen Ausscheiden im Elfmeterschießen des Halbfinales im DFB-Pokal der Frauen gegen den 1. FFC Turbine Potsdam mitgelitten?

Vukicevic: Schon sehr. Alle Nachwuchsmannschaften sowie ihre Trainer und Betreuer waren im Stadion dabei, haben dem Team die Daumen gedrückt. Für uns als Abteilung war es ein echtes Highlight, das ich in dieser Form im Frauenfußball zuvor auch noch nicht erlebt hatte. Sehr schade, dass dem Team die Krönung versagt geblieben ist.

DFB.de: Noch wartet Bayer 04 im Mädchen- und Frauenfußball auf einen nationalen Titel. Wäre auch deshalb schon die Staffelmeisterschaft für die U 17 ein besonderer Erfolg?

Vukicevic: Auf jeden Fall. Dafür werden wir in den nächsten Wochen alles geben.

DFB.de: Beruflich sind Sie für die Bayer AG tätig. Ist Ihre Verbindung zum Klub deshalb besonders ausgeprägt?

Vukicevic: Das kann man schon so sagen, aber nicht nur deshalb. Schon meine Eltern waren bei der Bayer AG beschäftigt. Wir wohnen ganz in der Nähe des Leistungszentrums Kurtekotten und haben auch zur Stadt Leverkusen eine enge Bindung.

DFB.de: Abgesehen von einer Unterbrechung sind Sie schon seit zehn Jahren als Trainer der U 17-Juniorinnen von Bayer 04 Leverkusen tätig. Warum bereitet Ihnen das so viel Freude?

Vukicevic: Gute Frage. 2012 war ich eher zufällig zum Mädchenfußball gekommen. Mit den Jahren habe ich aber gemerkt, mit welcher Leidenschaft und mit welch hoher Motivation die Spielerinnen bei der Sache sind, so gut wie keine Trainingseinheit verpassen und sich jeden Tag verbessern wollen. Das macht Spaß und treibt auch den Trainer an. (lacht)

DFB.de: Sie haben früher auch männliche Jugend- und Seniorenteams betreut. Was ist die besondere Herausforderung, junge Fußballerinnen zu trainieren? Oder sind die Unterschiede gar nicht so groß?

Vukicevic: Die inhaltlichen Unterschiede, was beispielsweise die Trainingsarbeit angeht, halten sich in Grenzen. Der Umgang mit dem gesamten Team und auch mit den einzelnen Spielerinnen ist aber schon anders. Man muss ein gewisses Gespür für die Mädels entwickeln und noch mehr Einfühlungsvermögen zeigen. Ich denke, dass ich mich als Trainer gerade in diesem Bereich auch persönlich über die Jahre verbessert habe. Auch das ist einer von zahlreichen Bausteinen für unser positives Abschneiden.

DFB.de: Welche Aspekte sind Ihnen als Trainer besonders wichtig?

Vukicevic: Sportlich lege ich - wie schon gesagt - viel Wert auf eine offensive Ausrichtung und einen möglichst hohen Anteil an Ballbesitz. Wir wollen auf dem Platz bestimmen, was passiert, statt nur zu reagieren. Außerdem ist es mir wichtig, dass wir als Team funktionieren und eine Einheit bilden.

DFB.de: Sehen Sie auch Ihre Zukunft in diesem Bereich oder können Sie sich auch ein Engagement im höherklassigen Frauenfußball vorstellen?

Vukicevic: Für die nächste Saison ist es so besprochen, dass ich weiterhin die U 17 begleite, zumal das Team fast komplett zusammenbleibt. Was ab Sommer 2023 passiert, wird man dann sehen. Da ist noch alles offen.

DFB.de: Haben Sie sich als Trainer ein persönliches Ziel gesteckt?

Vukicevic: Da es für mich keinen Grund und auch keine Absicht gibt, mich beruflich zu verändern, habe ich keine Ambitionen, einen Job als Profitrainer in der 1. oder 2. Frauen-Bundesliga anzustreben, wenn Sie das meinen. Aber es gibt als Trainer ja auch noch die eine oder andere weitere Option. (lacht)

[mspw]

Mit den U 17-Juniorinnen von Bayer 04 Leverkusen hat Trainer Aleksandar Vukicevic die große Chance, erstmals in der Vereinsgeschichte die Endrunde um die Deutsche B-Juniorinnen-Meisterschaft zu erreichen. Am heutigen Samstag (ab 14 Uhr) steigt das Topspiel bei Tabellenführer FSV Gütersloh. Im DFB.de-Interview spricht der 39-Jährige mit Mitarbeiter Ralf Debat über das Duell und den Aufschwung bei Bayer 04.

DFB.de: Ihre Mannschaft hat im Spitzenspiel beim FSV Gütersloh die Chance, den Gewinn der Meisterschaft in der Staffel West/Südwest der B-Juniorinnen-Bundesliga weiter in der eigenen Hand zu behalten. Überwiegt die Vorfreude oder die Anspannung im Team?

Aleksandar Vukicevic: Auf jeden Fall die Vorfreude. Den 23. April hatten sich die Mädels schon vor einiger Zeit im Kalender vermerkt, weil die Konstellation absehbar war. Jetzt fiebern alle der Partie in Gütersloh entgegen, zumal unser jüngstes Ligaspiel dann auch schon wieder drei Wochen zurückliegt.

DFB.de: Das Hinspiel ging 2:3 verloren. Es war die bislang einzige Niederlage in dieser Saison. Mit welchen Erwartungen gehen Sie in das erneute Duell?

Vukicevic: Zunächst einmal muss ich sagen, dass es trotz der Niederlage eines unserer besten Saisonspiele war. Der Spielverlauf war sehr unglücklich. Zweimal haben wir eine Führung aus der Hand gegeben und schließlich in der Schlussphase den entscheidenden Gegentreffer kassiert. Nach aktuellem Stand können wir in Bestbesetzung in Gütersloh antreten und sind entsprechend optimistisch.

DFB.de: Wie ist aus Ihrer Sicht die Favoritenrolle verteilt?

Vukicevic: Beide Teams haben ihre Qualitäten in dieser Saison schon gezeigt, die bisherigen Ergebnisse sind nahezu identisch. Einen Favoriten sehe ich daher nicht.

DFB.de: Ihre Mannschaft hat bei einem weniger ausgetragenen Spiel nur ein Tor weniger erzielt als der Spitzenreiter aus Gütersloh. Liegen die Qualitäten des Teams in dieser Saison besonders in der Offensive?

Vukicevic: Ja, definitiv. Als Trainer verfolge ich den Ansatz, immer ein Tor mehr zu erzielen als der Gegner. Entsprechend offensiv ist unsere Spielweise angelegt. Wir gewinnen lieber 5:4 als 1:0. Von daher kommt es auch nicht von ungefähr, dass mit Estrella Merino Gonzales und Delice Boboy zwei unserer Angreiferinnen zu den erfolgreichsten Torjägerinnen der Liga gehört. Hanna Krohne vom FSV Gütersloh mischt aber auch ganz vorne mit. Auch von daher wird es ein interessanter Vergleich.

DFB.de: Ein Unentschieden würde eher dem FSV Gütersloh nützen. Was bedeutet das für die taktische Ausrichtung?

Vukicevic: Wir werden auf jeden Fall auf Sieg spielen, um es weiterhin aus eigener Kraft schaffen zu können. Bei einem Remis wäre es zwar wegen der noch ausstehenden Spiele noch nicht vorbei. Aber wir wären dann im Endspurt auf fremde Hilfe angewiesen. Das wollen wir möglichst vermeiden.

DFB.de: Neben Gütersloh und Leverkusen mischt überraschend auch der FC Speyer 09 noch im Titelrennen mit. Könnte das Team zur ganz großen Überraschung werden?

Vukicevic: Wer den FC Speyer 09 unterschätzt oder gar nicht auf der Rechnung hat, macht auf jeden Fall einen schweren Fehler. Mit einem solchen Abschneiden hatten sicherlich die wenigsten gerechnet. Das Team ist aber schon über die gesamte Saison sehr konstant, holte in den direkten Duellen mit dem FSV Gütersloh vier Punkte. Auch unser 1:0 in der Hinrunde war sehr knapp, das Rückspiel in Speyer steht noch aus. Daher ist noch alles drin.

DFB.de: Für die U 17-Juniorinnen von Bayer 04 wäre die Teilnahme an der Endrunde um die Deutsche Meisterschaft eine Premiere. Was würde Ihnen und dem Team ein solcher Erfolg bedeuten?

Vukicevic: Es wäre auf jeden Fall eine Bestätigung für die geleistete Arbeit in den vergangenen Jahren. Wir waren schon in den beiden zurückliegenden Spielzeiten, die jeweils wegen der Corona-Pandemie abgebrochen werden mussten, nah dran. Jetzt sind wir erneut in einer guten Position, obwohl unsere Stammformation fast komplett aus Jungjahrgängen besteht und damit auch für die kommende Spielzeit noch eine sehr gute Perspektive bietet. Wenn wir aber schon jetzt die Chance bekommen, um die Meisterschaft mitzuspielen, dann wollen wir sie auch beim Schopfe packen.

DFB.de: Wie sehr helfen positive Ergebnisse bei der Entwicklung und Förderung talentierter Nachwuchsspielerinnen?

Vukicevic: Für mich gehört beides zusammen. Die Ausbildung der jungen Spielerinnen steht für uns natürlich an erster Stelle. Gute Ergebnisse und Erfolge sind aber der Lohn für die vielen Mühen und den großen Aufwand, den die Mädels auf sich nehmen.

DFB.de: Die erste Frauenmannschaft von Bayer 04 Leverkusen hat sich in den vergangenen Jahren in der oberen Tabellenhälfte der FLYERALARM Frauen-Bundesliga etabliert. Wie läuft die Zusammenarbeit und der Austausch mit Cheftrainer Achim Feifel?

Vukicevic: Das funktioniert sehr gut. Die Toptalente der U 17, aber auch der U 20 bekommen regelmäßig die Chancen, bei den Trainingseinheiten reinzuschnuppern. Ihre Entwicklung wird vom Trainerteam der Frauen genau beobachtet. Es ist schließlich unser Ziel, möglichst in jedem Jahr die eine oder andere Spielerin nach oben zu führen. Das ist uns zuletzt etwa bei Mittelfeldspielerin Sofie Zdebel oder Torhüterin Joyce Pradel gelungen, die beide zum Bundesligakader gehören. Über die U 20 hat außerdem in dieser Saison Abwehrspielerin Annika Enderle den Sprung geschafft. Diesen Weg wollen wir weitergehen. Ich kann mir gut vorstellen, dass auch aus unserem aktuellen U 17-Aufgebot die eine oder andere Spielerin das Zeug hat, im Sommer 2023 ganz oben anzuklopfen.

DFB.de: Wie sehr haben Sie beim unglücklichen Ausscheiden im Elfmeterschießen des Halbfinales im DFB-Pokal der Frauen gegen den 1. FFC Turbine Potsdam mitgelitten?

Vukicevic: Schon sehr. Alle Nachwuchsmannschaften sowie ihre Trainer und Betreuer waren im Stadion dabei, haben dem Team die Daumen gedrückt. Für uns als Abteilung war es ein echtes Highlight, das ich in dieser Form im Frauenfußball zuvor auch noch nicht erlebt hatte. Sehr schade, dass dem Team die Krönung versagt geblieben ist.

DFB.de: Noch wartet Bayer 04 im Mädchen- und Frauenfußball auf einen nationalen Titel. Wäre auch deshalb schon die Staffelmeisterschaft für die U 17 ein besonderer Erfolg?

Vukicevic: Auf jeden Fall. Dafür werden wir in den nächsten Wochen alles geben.

DFB.de: Beruflich sind Sie für die Bayer AG tätig. Ist Ihre Verbindung zum Klub deshalb besonders ausgeprägt?

Vukicevic: Das kann man schon so sagen, aber nicht nur deshalb. Schon meine Eltern waren bei der Bayer AG beschäftigt. Wir wohnen ganz in der Nähe des Leistungszentrums Kurtekotten und haben auch zur Stadt Leverkusen eine enge Bindung.

DFB.de: Abgesehen von einer Unterbrechung sind Sie schon seit zehn Jahren als Trainer der U 17-Juniorinnen von Bayer 04 Leverkusen tätig. Warum bereitet Ihnen das so viel Freude?

Vukicevic: Gute Frage. 2012 war ich eher zufällig zum Mädchenfußball gekommen. Mit den Jahren habe ich aber gemerkt, mit welcher Leidenschaft und mit welch hoher Motivation die Spielerinnen bei der Sache sind, so gut wie keine Trainingseinheit verpassen und sich jeden Tag verbessern wollen. Das macht Spaß und treibt auch den Trainer an. (lacht)

DFB.de: Sie haben früher auch männliche Jugend- und Seniorenteams betreut. Was ist die besondere Herausforderung, junge Fußballerinnen zu trainieren? Oder sind die Unterschiede gar nicht so groß?

Vukicevic: Die inhaltlichen Unterschiede, was beispielsweise die Trainingsarbeit angeht, halten sich in Grenzen. Der Umgang mit dem gesamten Team und auch mit den einzelnen Spielerinnen ist aber schon anders. Man muss ein gewisses Gespür für die Mädels entwickeln und noch mehr Einfühlungsvermögen zeigen. Ich denke, dass ich mich als Trainer gerade in diesem Bereich auch persönlich über die Jahre verbessert habe. Auch das ist einer von zahlreichen Bausteinen für unser positives Abschneiden.

DFB.de: Welche Aspekte sind Ihnen als Trainer besonders wichtig?

Vukicevic: Sportlich lege ich - wie schon gesagt - viel Wert auf eine offensive Ausrichtung und einen möglichst hohen Anteil an Ballbesitz. Wir wollen auf dem Platz bestimmen, was passiert, statt nur zu reagieren. Außerdem ist es mir wichtig, dass wir als Team funktionieren und eine Einheit bilden.

DFB.de: Sehen Sie auch Ihre Zukunft in diesem Bereich oder können Sie sich auch ein Engagement im höherklassigen Frauenfußball vorstellen?

Vukicevic: Für die nächste Saison ist es so besprochen, dass ich weiterhin die U 17 begleite, zumal das Team fast komplett zusammenbleibt. Was ab Sommer 2023 passiert, wird man dann sehen. Da ist noch alles offen.

DFB.de: Haben Sie sich als Trainer ein persönliches Ziel gesteckt?

Vukicevic: Da es für mich keinen Grund und auch keine Absicht gibt, mich beruflich zu verändern, habe ich keine Ambitionen, einen Job als Profitrainer in der 1. oder 2. Frauen-Bundesliga anzustreben, wenn Sie das meinen. Aber es gibt als Trainer ja auch noch die eine oder andere weitere Option. (lacht)

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