Leverkusens Repohl: "In diesem Kader steckt enormes Potenzial"

Bayer 04 Leverkusen hat am Wochenende in der Google Pixel Frauen-Bundesliga dank einer starken Leistung ein 1:1 gegen den VfL Wolfsburg erreicht. Entscheidenden Anteil daran hatte Bayers Torhüterin Friederike Repohl, die auch schon für den VfL Wolfsburg gespielt hat. Im DFB.de-Interview spricht die 29-Jährige über ihre Gefühle nach dem Achtungserfolg, über ihre lange Leidenszeit nach zwei Kreuzbandrissen und ihr wegen Corona verpasstes Debüt in der A-Nationalmannschaft.

DFB.de: Friederike Repohl, sehen Sie es auch so, dass das 1:1 am vergangenen Wochenende gegen den VfL Wolfsburg ein echtes Ausrufezeichen war?

Friedrike Repohl: Eigentlich will ich diesen Punktgewinn gegen Wolfsburg nicht zu hoch hängen. Denn ich habe unsere Niederlage in der Woche zuvor in Bremen noch nicht richtig verarbeitet. Da haben wir leider überhaupt nicht das auf den Rasen gebracht, was wir können. Gegen Wolfsburg haben wir hingegen ein ganz anderes Gesicht gezeigt. Grundsätzlich ist es natürlich sehr gut, mit einem Punkt gegen Wolfsburg in die Rückrunde zu starten. Darauf können wir aufbauen. Wichtig wird es sein, dass wir unsere Leistungen zukünftig konstanter abrufen.

DFB.de: Sie haben selbst für den VfL Wolfsburg gespielt. War es eine besondere Begegnung für Sie?

Repohl: Nein, eigentlich nicht. Ich bin in Gedanken nur bei meinem aktuellen Team. Ich bin einfach unfassbar stolz, wie sich alle von der ersten Minute reingehauen und die Zweikämpfe angenommen haben. Wir waren im positiven Sinne aggressiv - auch die Spielerinnen, die später reingekommen sind. Ich werte es als gutes Zeichen, dass wir nach der Enttäuschung in Bremen die komplette Kehrtwende hinbekommen haben. Natürlich kenne ich noch einige Wolfsburger Spielerinnen und Verantwortliche. Aber das hat in den 90 Minuten keine Rolle gespielt. Wir haben uns hinterher kurz unterhalten, das war sehr schön. Mehr dann aber auch nicht.

DFB.de: Es fällt auf, dass Sie zu sehr guten Leistungen fähig sind. Aber die Konstanz fehlt bisher in der Saison. Wie sehr ärgern Sie sich selbst darüber?

Repohl: Das ist natürlich extrem ärgerlich. In diesem Kader steckt enormes Potenzial. Klar ist aber, dass wir unsere Qualitäten noch besser nutzen müssen. Das ist der Anspruch an uns selbst. Es kann nicht sein, dass wir in Bremen eigentlich gar nicht auf dem Platz waren und eine Woche später gegen Wolfsburg wie ausgewechselt auftreten. Daran müssen wir arbeiten. Dass wir es können, zeigen wir immer wieder.

DFB.de: Was ist möglich, wenn Sie diese Konstanz hinbekommen?

Repohl: Wir wollen mittelfristig den dritten Platz angreifen. In dieser Saison haben wir leider schon einige Punkte liegen gelassen. Das darf nicht passieren, wenn man dieses Ziel hat. Wir haben jetzt neun Punkte Rückstand auf Eintracht Frankfurt auf Rang drei. Aber wir wollen natürlich mit Mannschaften wie Frankfurt und Hoffenheim um diesen dritten Platz streiten. Dafür müssen aber vor allem die Leistungen gegen die Teams passen, die unter uns stehen.

DFB.de: Sie sind seit 2021 in Leverkusen und damit in der dritten Saison bei Bayer 04. Wie haben Sie die Zeit bisher erlebt?

Repohl: Für mich war der Wechsel aus Wolfsburg nach Leverkusen ein kompletter Perspektivwechsel. Beim VfL durfte ich viel von den ganz großen Spielerinnen lernen. Das Niveau im Training war dort unfassbar hoch. Aber ich war die klare Nummer zwei und habe nur gespielt, wenn die Stammtorhüterin nicht zur Verfügung stand. Hier kann ich als Nummer eins regelmäßig meine Leistung zeigen. Ich fühle mich sehr wohl bei Bayer 04. Auffällig ist, dass das Team hier deutlich jünger ist als in Wolfsburg. Mit 29 Jahren bin ich die älteste Spielerin im Kader. Ich nehme hier eine andere Rolle ein und versuche den zahlreichen Talenten, die wir hier haben, den einen oder anderen Tipp für ihre weitere Karriere zu geben. Ich bin gerne Ansprechpartnerin, auch neben dem Platz.

DFB.de: Wie wichtig war für Ihre eigene Entwicklung die Zeit in Wolfsburg? Sie haben zwar nicht viel gespielt, sind aber dennoch deutsche Meisterin und DFB-Pokalsiegerin geworden und hatten Einsätze in der Champions League.

Repohl: Für mich war es damals ein großer Lebenseinschnitt, als ich nach Wolfsburg ging. Bis zu diesem Zeitpunkt habe ich Fußball gespielt und nebenbei studiert. Plötzlich war ich Profifußballerin. Das war eine komplette Umstellung für mich persönlich. Ich glaube, dass ich in Wolfsburg auch als Mensch sehr gereift bin. In diesem Team wurde dem Erfolg alles untergeordnet. Das war eine sehr wichtige Erfahrung für mich und hat mich auch geprägt. Wir waren ein wirklich tolles Team und zu einigen habe ich auch heute noch regelmäßig Kontakt. Ich habe dort großartige Menschen kennenlernen dürfen. Das macht natürlich etwas mit einem, wenn man täglich mit deutschen und internationalen Topstars auf dem Rasen steht oder in der Kabine sitzt. Man hat die Möglichkeit, sich in jedem Training zu steigern. In den ersten zwei Monaten war das echt ein riesiger Schritt für mich, aber dann kam irgendwann der Moment, als mir die Anpassung gelungen ist. Letztlich sind das auch nur normale Menschen. Insgesamt war die Zeit sehr bereichernd für mich und hat mir total viel gegeben.

DFB.de: In Ihrer sportlichen Vita sind auch große Rückschläge zu finden - beispielsweise die beiden Kreuzbandrisse oder der Abstieg mit dem Herforder SV. Wie sind Sie damit umgegangen?

Repohl: Ich denke, dass gerade Verletzungen leider zu einer Karriere als Fußballerin oder Fußballer einfach dazu gehören. Beide Kreuzbandrisse sind inzwischen einige Jahre her, ich war damals noch sehr jung, vielleicht auch etwas naiv. Ich musste erst lernen, geduldig zu sein oder auf andere Leute zu hören - beispielsweise auf die Physios und die Ärzte, die mich behandelt haben. Ich hatte erstmals das Gefühl, nicht mehr alles selbst in der Hand zu haben, sondern anderen vertrauen zu müssen. Die Zeiten, als ich verletzt war, waren natürlich nicht einfach. Aber ich hatte nie den Gedanken, dass es das jetzt gewesen sein könnte mit meiner Karriere. Allerdings muss ich auch sagen, dass ich als Jugendliche oder junge Erwachsene nie zum Fußball gegangen bin mit den Gedanken, Profi zu werden. Das war damals noch gar nicht das Thema. Ich habe einfach nur versucht, die Chancen zu nutzen, die sich mir geboten haben. Offenbar ist mir das ganz gut gelungen, sonst hätte ich es nicht nach Wolfsburg und jetzt nach Leverkusen geschafft. Und in diesem Zusammenhang gehören auch Rückschläge dazu, weil man in dieser Zeit viel über sich selbst und seinen Körper lernt. Das Schöne ist: Irgendwann wird es besser und es geht wieder aufwärts. Ich bin ein Typ, der immer positiv denkt. Ich habe nie den Kopf in den Sand gesteckt und Trübsal geblasen.

DFB.de: Im Oktober 2020 hätten Sie dazu jede Gelegenheit gehabt. Sie waren erstmals für die Nationalmannschaft nominiert. Dann wurde die Partie gegen England allerdings wegen einer Corona-Erkrankung im Betreuerstab des Gegners abgesagt…

Repohl: Ich war immerhin vorher schon ein paar Tage beim Lehrgang dabei. Auch das war eine fantastische Erfahrung. Das Niveau war nochmal höher als in Wolfsburg - und das soll schon etwas heißen. Für mich war es schön, mal dabei zu sein. Aber ich konnte es schon gut einordnen, dass die eine oder andere Torhüterin in Deutschland noch vor mir war. Almuth Schult beispielsweise war erst verletzt und wurde dann schwanger, Ann-Kathrin Berger konnte auch nicht dabei sein. So bin ich als dritte Torhüterin in den Kader gerutscht. Natürlich hätte ich gerne bei einem Länderspiel die Nationalhymne gehört und vielleicht ein Trikot mit Nummer und Namen bekommen. Das hätte heute sicher einen Ehrenplatz in meiner Wohnung. Aber es hat nicht sollen sein. Ich kann damit gut leben.

DFB.de: Ist die Nationalmannschaft als Stammtorhüterin in Leverkusen noch ein Thema für Sie?

Repohl: Wir haben einige sehr gute Torhüterinnen in Deutschland. Ich kann die Situation sehr realistisch einordnen und weiß, dass die eine oder andere vor mir auf der Liste steht. Hinzu kommt, dass ich inzwischen 29 Jahre bin. Ich mache mir keinen Druck. Wenn die Einladung kommen sollte, wäre es großartig. Wenn es nicht mehr klappt, geht die Welt auch nicht unter. Ich lege meinen Fokus darauf, in Leverkusen meine Leistung zu bringen und hier erfolgreich mit der Mannschaft zu sein. Alles weitere kann ich nicht beeinflussen.

DFB.de: Weiter geht es für Sie mit Bayer 04 am Montagabend beim Aufsteiger 1. FC Nürnberg. Was erwarten Sie dort?

Repohl: Eine sehr schwere Aufgabe. Die Nürnbergerinnen haben sich nach einem komplizierten Start stabilisiert. Wir können uns noch ein paar Tage über den Punkt gegen Wolfsburg freuen. Die Kunst wird es sein, diesen Zähler nun mit einem Sieg gegen Nürnberg zu bestätigen. Ein Erfolg dort muss unser Anspruch sein - auch wenn wir auswärts spielen. Wir dürfen keinesfalls den Fehler machen und das 6:0 aus dem Hinspiel überbewerten. Wir müssen jetzt nachlegen.

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Bayer 04 Leverkusen hat am Wochenende in der Google Pixel Frauen-Bundesliga dank einer starken Leistung ein 1:1 gegen den VfL Wolfsburg erreicht. Entscheidenden Anteil daran hatte Bayers Torhüterin Friederike Repohl, die auch schon für den VfL Wolfsburg gespielt hat. Im DFB.de-Interview spricht die 29-Jährige über ihre Gefühle nach dem Achtungserfolg, über ihre lange Leidenszeit nach zwei Kreuzbandrissen und ihr wegen Corona verpasstes Debüt in der A-Nationalmannschaft.

DFB.de: Friederike Repohl, sehen Sie es auch so, dass das 1:1 am vergangenen Wochenende gegen den VfL Wolfsburg ein echtes Ausrufezeichen war?

Friedrike Repohl: Eigentlich will ich diesen Punktgewinn gegen Wolfsburg nicht zu hoch hängen. Denn ich habe unsere Niederlage in der Woche zuvor in Bremen noch nicht richtig verarbeitet. Da haben wir leider überhaupt nicht das auf den Rasen gebracht, was wir können. Gegen Wolfsburg haben wir hingegen ein ganz anderes Gesicht gezeigt. Grundsätzlich ist es natürlich sehr gut, mit einem Punkt gegen Wolfsburg in die Rückrunde zu starten. Darauf können wir aufbauen. Wichtig wird es sein, dass wir unsere Leistungen zukünftig konstanter abrufen.

DFB.de: Sie haben selbst für den VfL Wolfsburg gespielt. War es eine besondere Begegnung für Sie?

Repohl: Nein, eigentlich nicht. Ich bin in Gedanken nur bei meinem aktuellen Team. Ich bin einfach unfassbar stolz, wie sich alle von der ersten Minute reingehauen und die Zweikämpfe angenommen haben. Wir waren im positiven Sinne aggressiv - auch die Spielerinnen, die später reingekommen sind. Ich werte es als gutes Zeichen, dass wir nach der Enttäuschung in Bremen die komplette Kehrtwende hinbekommen haben. Natürlich kenne ich noch einige Wolfsburger Spielerinnen und Verantwortliche. Aber das hat in den 90 Minuten keine Rolle gespielt. Wir haben uns hinterher kurz unterhalten, das war sehr schön. Mehr dann aber auch nicht.

DFB.de: Es fällt auf, dass Sie zu sehr guten Leistungen fähig sind. Aber die Konstanz fehlt bisher in der Saison. Wie sehr ärgern Sie sich selbst darüber?

Repohl: Das ist natürlich extrem ärgerlich. In diesem Kader steckt enormes Potenzial. Klar ist aber, dass wir unsere Qualitäten noch besser nutzen müssen. Das ist der Anspruch an uns selbst. Es kann nicht sein, dass wir in Bremen eigentlich gar nicht auf dem Platz waren und eine Woche später gegen Wolfsburg wie ausgewechselt auftreten. Daran müssen wir arbeiten. Dass wir es können, zeigen wir immer wieder.

DFB.de: Was ist möglich, wenn Sie diese Konstanz hinbekommen?

Repohl: Wir wollen mittelfristig den dritten Platz angreifen. In dieser Saison haben wir leider schon einige Punkte liegen gelassen. Das darf nicht passieren, wenn man dieses Ziel hat. Wir haben jetzt neun Punkte Rückstand auf Eintracht Frankfurt auf Rang drei. Aber wir wollen natürlich mit Mannschaften wie Frankfurt und Hoffenheim um diesen dritten Platz streiten. Dafür müssen aber vor allem die Leistungen gegen die Teams passen, die unter uns stehen.

DFB.de: Sie sind seit 2021 in Leverkusen und damit in der dritten Saison bei Bayer 04. Wie haben Sie die Zeit bisher erlebt?

Repohl: Für mich war der Wechsel aus Wolfsburg nach Leverkusen ein kompletter Perspektivwechsel. Beim VfL durfte ich viel von den ganz großen Spielerinnen lernen. Das Niveau im Training war dort unfassbar hoch. Aber ich war die klare Nummer zwei und habe nur gespielt, wenn die Stammtorhüterin nicht zur Verfügung stand. Hier kann ich als Nummer eins regelmäßig meine Leistung zeigen. Ich fühle mich sehr wohl bei Bayer 04. Auffällig ist, dass das Team hier deutlich jünger ist als in Wolfsburg. Mit 29 Jahren bin ich die älteste Spielerin im Kader. Ich nehme hier eine andere Rolle ein und versuche den zahlreichen Talenten, die wir hier haben, den einen oder anderen Tipp für ihre weitere Karriere zu geben. Ich bin gerne Ansprechpartnerin, auch neben dem Platz.

DFB.de: Wie wichtig war für Ihre eigene Entwicklung die Zeit in Wolfsburg? Sie haben zwar nicht viel gespielt, sind aber dennoch deutsche Meisterin und DFB-Pokalsiegerin geworden und hatten Einsätze in der Champions League.

Repohl: Für mich war es damals ein großer Lebenseinschnitt, als ich nach Wolfsburg ging. Bis zu diesem Zeitpunkt habe ich Fußball gespielt und nebenbei studiert. Plötzlich war ich Profifußballerin. Das war eine komplette Umstellung für mich persönlich. Ich glaube, dass ich in Wolfsburg auch als Mensch sehr gereift bin. In diesem Team wurde dem Erfolg alles untergeordnet. Das war eine sehr wichtige Erfahrung für mich und hat mich auch geprägt. Wir waren ein wirklich tolles Team und zu einigen habe ich auch heute noch regelmäßig Kontakt. Ich habe dort großartige Menschen kennenlernen dürfen. Das macht natürlich etwas mit einem, wenn man täglich mit deutschen und internationalen Topstars auf dem Rasen steht oder in der Kabine sitzt. Man hat die Möglichkeit, sich in jedem Training zu steigern. In den ersten zwei Monaten war das echt ein riesiger Schritt für mich, aber dann kam irgendwann der Moment, als mir die Anpassung gelungen ist. Letztlich sind das auch nur normale Menschen. Insgesamt war die Zeit sehr bereichernd für mich und hat mir total viel gegeben.

DFB.de: In Ihrer sportlichen Vita sind auch große Rückschläge zu finden - beispielsweise die beiden Kreuzbandrisse oder der Abstieg mit dem Herforder SV. Wie sind Sie damit umgegangen?

Repohl: Ich denke, dass gerade Verletzungen leider zu einer Karriere als Fußballerin oder Fußballer einfach dazu gehören. Beide Kreuzbandrisse sind inzwischen einige Jahre her, ich war damals noch sehr jung, vielleicht auch etwas naiv. Ich musste erst lernen, geduldig zu sein oder auf andere Leute zu hören - beispielsweise auf die Physios und die Ärzte, die mich behandelt haben. Ich hatte erstmals das Gefühl, nicht mehr alles selbst in der Hand zu haben, sondern anderen vertrauen zu müssen. Die Zeiten, als ich verletzt war, waren natürlich nicht einfach. Aber ich hatte nie den Gedanken, dass es das jetzt gewesen sein könnte mit meiner Karriere. Allerdings muss ich auch sagen, dass ich als Jugendliche oder junge Erwachsene nie zum Fußball gegangen bin mit den Gedanken, Profi zu werden. Das war damals noch gar nicht das Thema. Ich habe einfach nur versucht, die Chancen zu nutzen, die sich mir geboten haben. Offenbar ist mir das ganz gut gelungen, sonst hätte ich es nicht nach Wolfsburg und jetzt nach Leverkusen geschafft. Und in diesem Zusammenhang gehören auch Rückschläge dazu, weil man in dieser Zeit viel über sich selbst und seinen Körper lernt. Das Schöne ist: Irgendwann wird es besser und es geht wieder aufwärts. Ich bin ein Typ, der immer positiv denkt. Ich habe nie den Kopf in den Sand gesteckt und Trübsal geblasen.

DFB.de: Im Oktober 2020 hätten Sie dazu jede Gelegenheit gehabt. Sie waren erstmals für die Nationalmannschaft nominiert. Dann wurde die Partie gegen England allerdings wegen einer Corona-Erkrankung im Betreuerstab des Gegners abgesagt…

Repohl: Ich war immerhin vorher schon ein paar Tage beim Lehrgang dabei. Auch das war eine fantastische Erfahrung. Das Niveau war nochmal höher als in Wolfsburg - und das soll schon etwas heißen. Für mich war es schön, mal dabei zu sein. Aber ich konnte es schon gut einordnen, dass die eine oder andere Torhüterin in Deutschland noch vor mir war. Almuth Schult beispielsweise war erst verletzt und wurde dann schwanger, Ann-Kathrin Berger konnte auch nicht dabei sein. So bin ich als dritte Torhüterin in den Kader gerutscht. Natürlich hätte ich gerne bei einem Länderspiel die Nationalhymne gehört und vielleicht ein Trikot mit Nummer und Namen bekommen. Das hätte heute sicher einen Ehrenplatz in meiner Wohnung. Aber es hat nicht sollen sein. Ich kann damit gut leben.

DFB.de: Ist die Nationalmannschaft als Stammtorhüterin in Leverkusen noch ein Thema für Sie?

Repohl: Wir haben einige sehr gute Torhüterinnen in Deutschland. Ich kann die Situation sehr realistisch einordnen und weiß, dass die eine oder andere vor mir auf der Liste steht. Hinzu kommt, dass ich inzwischen 29 Jahre bin. Ich mache mir keinen Druck. Wenn die Einladung kommen sollte, wäre es großartig. Wenn es nicht mehr klappt, geht die Welt auch nicht unter. Ich lege meinen Fokus darauf, in Leverkusen meine Leistung zu bringen und hier erfolgreich mit der Mannschaft zu sein. Alles weitere kann ich nicht beeinflussen.

DFB.de: Weiter geht es für Sie mit Bayer 04 am Montagabend beim Aufsteiger 1. FC Nürnberg. Was erwarten Sie dort?

Repohl: Eine sehr schwere Aufgabe. Die Nürnbergerinnen haben sich nach einem komplizierten Start stabilisiert. Wir können uns noch ein paar Tage über den Punkt gegen Wolfsburg freuen. Die Kunst wird es sein, diesen Zähler nun mit einem Sieg gegen Nürnberg zu bestätigen. Ein Erfolg dort muss unser Anspruch sein - auch wenn wir auswärts spielen. Wir dürfen keinesfalls den Fehler machen und das 6:0 aus dem Hinspiel überbewerten. Wir müssen jetzt nachlegen.

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