Lena Oberdorf: Mit 16 bei der U 20-WM

Sie ist mit ihren 16 Jahren die jüngste Spielerin im WM-Kader der deutschen U 20-Frauen: Lena Oberdorf von der SGS Essen hat sich mit der deutschen Auswahl schon nach dem zweiten Gruppenspiel für das Viertelfinale qualifiziert. Die Mittelfeldspielerin stand bei beiden Spielen (1:0 gegen Nigeria und 2:0 gegen China) in der Startaufstellung. Eine große Freude für die gebürtige Gevelsbergerin: "Ich hatte nicht damit gerechnet, in der Startformation zu stehen. Vor der WM bin ich nicht von viel Spielzeit ausgegangen. Dass ich jetzt in zwei Spielen beginnen durfte, freut mich riesig."

Dass es überhaupt soweit gekommen ist, hat Lena Oberdorf ihrer sportbegeisterten Familie zu verdanken. Zum Fußball ist sie durch die ballbegeisterten Männer in ihrer Familie gekommen: Bruder und Vater haben sich früher im hauseigenen Garten die Bälle hin- und hergepasst. Dadurch wurde sie schon früh vom "Fußballvirus" angesteckt: "Seitdem ich laufen kann, spiele ich Fußball", sagt die Sechzehnjährige.

Bis zur B-Jugend mit Jungs im Team

Oberdorf wird früh von ihren Eltern beim TuS Ennepetal angemeldet, für den sie bis zur D-Jugend spielt. Es folgt ein Wechsel zur TSG Sprockhövel, wo sie bis zur B-Jugend zusammen mit Jungen spielt. "Für meine körperliche Entwicklung war das sehr gut. Jungs spielen schon in jungen Jahren körperbetont, da musste ich früh lernen, mich durchzusetzen." Zur neuen Saison ist die 1,74 Meter große Spielerin zur SGS Essen gewechselt, bei der auch die U 20-Nationalspielerinnen Jana Feldkamp und Annalena Rieke spielen.

Ein Wechsel, der Familie Oberdorf vor logistische Herausforderungen stellt: Lena Oberdorf wohnt mit Eltern und Geschwistern in ihrem Geburtsort Gevelsberg, der mehr als 40 Kilometer von Essen entfernt ist. Für die ersten Trainingseinheiten sind Opa und Bruder schon mal eingesprungen und haben die 16-Jährige mit dem Auto zum Trainingsplatz gefahren. Das ist allerdings kein Dauerzustand. In Zukunft wird Oberdorf daher die Bahn nehmen müssen.

Zeit, die sie gut für ihre Hausaufgaben nutzen kann. Nach den Sommerferien kommt die Westfälin in die 11. Stufe und wird dann Leistungskurse in Sport und Englisch belegen. Die Mittelfeldspielerin geht gerne in die Schule, weil sie dort ihre Freundinnen und Freunde trifft. Mit dem Wechsel nach Essen und den damit verbundenen 1:20 Stunden Bahnfahrt pro Strecke bleibt ihr nicht mehr viel Zeit für Treffen mit ihrem Freundeskreis. Obwohl sie sich vorgenommen hat, die Zeit in der Bahn für Hausaufgaben zu nutzen, sollen die Fahrten auf Schienen nicht mehr von langer Dauer sein: Die ersten drei Theoriestunden für einen Auto-Führerschein hat sie bereits hinter sich, nach der WM folgen dann die ersten Praxisstunden.

Erstes Länderspiel mit 13

Mit ihren 16 Jahren hat Lena bereits einen beeindruckenden Lebenslauf: Ihr erstes Länderspiel für eine deutsche Juniorinnenauswahl absolvierte sie am 28. Oktober 2014 gegen Schottland - im Alter von 13 Jahren. Von da an wurde sie immer vorzeitig in jahrgangsältere U-Mannschaften hochgezogen. Nach vorzeitigen Einsätzen in den U 15- und U 16-Auswahlmannschaften des DFB, wurde sie 2016 mit nur 14 Jahren für die U 17-WM in Jordanien nominiert.

Auch im U 20-WM Kader von Maren Meinert ist Lena Oberdorf mit Abstand die jüngste Spielerin. Den zweiten Platz - mit fast einem Jahr Unterschied - belegt Zimmernachbarin Sjoeke Nüsken. Die beiden kommen gut miteinander zurecht, haben bereits einige Spiele für die Westfalen-Auswahl gemeinsam bestritten. Und sind zusammen vorzeitig in die U 20 berufen worden. "Beim ersten U 20-Lehrgang in Kamen-Kaiserau hatte ich viel Respekt vor meinen Mitspielerinnen und habe mich kaum getraut, etwas zu sagen. Das hat sich mittlerweile geändert, die Mannschaft hat Sjoeke und mich sehr gut aufgenommen, wir fühlen uns sehr wohl im Team", berichtet die Mittelfeldspielerin.

Familie hofft auf Halbfinaleinzug

Obwohl Lena Oberdorf in Frankreich nach der U 17-WM in Jordanien bereits zum zweiten Mal an einer Weltmeisterschaft teilnimmt, ist die Aufregung größer als die Routine: "So eine Weltmeisterschaft ist einfach etwas ganz anderes. Wir sind in schönen Hotels, in denen uns tolle Empfänge bereitet werden. Die Trainingsplätze und Stadien sind überragend, hier macht es viel Spaß, Fußball zu spielen."

Ihre Familie verfolgt das Turnier derzeit von Deutschland aus. Zu ihrem Bruder hat Oberdorf einen sehr engen Kontakt, die beiden telefonieren während der WM regelmäßig und analysieren ihre Leistung nach den Spielen gemeinsam. Bei einem Halbfinaleinzug der deutschen Mannschaft hat sich Familie Oberdorf bereits in der Bretagne angekündigt: "Wenn wir das Viertelfinale gewinnen, reisen meine Eltern zusammen mit meinem Bruder und meiner Schwester extra aus Gevelsberg an, um mich vor Ort zu unterstützen," freut sich Oberdorf. Ein weiterer Grund für die sympathische Gevelsbergerin, sich bei der WM weiterhin spielerisch von ihrer besten Seite zu zeigen.

[dh]

Sie ist mit ihren 16 Jahren die jüngste Spielerin im WM-Kader der deutschen U 20-Frauen: Lena Oberdorf von der SGS Essen hat sich mit der deutschen Auswahl schon nach dem zweiten Gruppenspiel für das Viertelfinale qualifiziert. Die Mittelfeldspielerin stand bei beiden Spielen (1:0 gegen Nigeria und 2:0 gegen China) in der Startaufstellung. Eine große Freude für die gebürtige Gevelsbergerin: "Ich hatte nicht damit gerechnet, in der Startformation zu stehen. Vor der WM bin ich nicht von viel Spielzeit ausgegangen. Dass ich jetzt in zwei Spielen beginnen durfte, freut mich riesig."

Dass es überhaupt soweit gekommen ist, hat Lena Oberdorf ihrer sportbegeisterten Familie zu verdanken. Zum Fußball ist sie durch die ballbegeisterten Männer in ihrer Familie gekommen: Bruder und Vater haben sich früher im hauseigenen Garten die Bälle hin- und hergepasst. Dadurch wurde sie schon früh vom "Fußballvirus" angesteckt: "Seitdem ich laufen kann, spiele ich Fußball", sagt die Sechzehnjährige.

Bis zur B-Jugend mit Jungs im Team

Oberdorf wird früh von ihren Eltern beim TuS Ennepetal angemeldet, für den sie bis zur D-Jugend spielt. Es folgt ein Wechsel zur TSG Sprockhövel, wo sie bis zur B-Jugend zusammen mit Jungen spielt. "Für meine körperliche Entwicklung war das sehr gut. Jungs spielen schon in jungen Jahren körperbetont, da musste ich früh lernen, mich durchzusetzen." Zur neuen Saison ist die 1,74 Meter große Spielerin zur SGS Essen gewechselt, bei der auch die U 20-Nationalspielerinnen Jana Feldkamp und Annalena Rieke spielen.

Ein Wechsel, der Familie Oberdorf vor logistische Herausforderungen stellt: Lena Oberdorf wohnt mit Eltern und Geschwistern in ihrem Geburtsort Gevelsberg, der mehr als 40 Kilometer von Essen entfernt ist. Für die ersten Trainingseinheiten sind Opa und Bruder schon mal eingesprungen und haben die 16-Jährige mit dem Auto zum Trainingsplatz gefahren. Das ist allerdings kein Dauerzustand. In Zukunft wird Oberdorf daher die Bahn nehmen müssen.

Zeit, die sie gut für ihre Hausaufgaben nutzen kann. Nach den Sommerferien kommt die Westfälin in die 11. Stufe und wird dann Leistungskurse in Sport und Englisch belegen. Die Mittelfeldspielerin geht gerne in die Schule, weil sie dort ihre Freundinnen und Freunde trifft. Mit dem Wechsel nach Essen und den damit verbundenen 1:20 Stunden Bahnfahrt pro Strecke bleibt ihr nicht mehr viel Zeit für Treffen mit ihrem Freundeskreis. Obwohl sie sich vorgenommen hat, die Zeit in der Bahn für Hausaufgaben zu nutzen, sollen die Fahrten auf Schienen nicht mehr von langer Dauer sein: Die ersten drei Theoriestunden für einen Auto-Führerschein hat sie bereits hinter sich, nach der WM folgen dann die ersten Praxisstunden.

Erstes Länderspiel mit 13

Mit ihren 16 Jahren hat Lena bereits einen beeindruckenden Lebenslauf: Ihr erstes Länderspiel für eine deutsche Juniorinnenauswahl absolvierte sie am 28. Oktober 2014 gegen Schottland - im Alter von 13 Jahren. Von da an wurde sie immer vorzeitig in jahrgangsältere U-Mannschaften hochgezogen. Nach vorzeitigen Einsätzen in den U 15- und U 16-Auswahlmannschaften des DFB, wurde sie 2016 mit nur 14 Jahren für die U 17-WM in Jordanien nominiert.

Auch im U 20-WM Kader von Maren Meinert ist Lena Oberdorf mit Abstand die jüngste Spielerin. Den zweiten Platz - mit fast einem Jahr Unterschied - belegt Zimmernachbarin Sjoeke Nüsken. Die beiden kommen gut miteinander zurecht, haben bereits einige Spiele für die Westfalen-Auswahl gemeinsam bestritten. Und sind zusammen vorzeitig in die U 20 berufen worden. "Beim ersten U 20-Lehrgang in Kamen-Kaiserau hatte ich viel Respekt vor meinen Mitspielerinnen und habe mich kaum getraut, etwas zu sagen. Das hat sich mittlerweile geändert, die Mannschaft hat Sjoeke und mich sehr gut aufgenommen, wir fühlen uns sehr wohl im Team", berichtet die Mittelfeldspielerin.

Familie hofft auf Halbfinaleinzug

Obwohl Lena Oberdorf in Frankreich nach der U 17-WM in Jordanien bereits zum zweiten Mal an einer Weltmeisterschaft teilnimmt, ist die Aufregung größer als die Routine: "So eine Weltmeisterschaft ist einfach etwas ganz anderes. Wir sind in schönen Hotels, in denen uns tolle Empfänge bereitet werden. Die Trainingsplätze und Stadien sind überragend, hier macht es viel Spaß, Fußball zu spielen."

Ihre Familie verfolgt das Turnier derzeit von Deutschland aus. Zu ihrem Bruder hat Oberdorf einen sehr engen Kontakt, die beiden telefonieren während der WM regelmäßig und analysieren ihre Leistung nach den Spielen gemeinsam. Bei einem Halbfinaleinzug der deutschen Mannschaft hat sich Familie Oberdorf bereits in der Bretagne angekündigt: "Wenn wir das Viertelfinale gewinnen, reisen meine Eltern zusammen mit meinem Bruder und meiner Schwester extra aus Gevelsberg an, um mich vor Ort zu unterstützen," freut sich Oberdorf. Ein weiterer Grund für die sympathische Gevelsbergerin, sich bei der WM weiterhin spielerisch von ihrer besten Seite zu zeigen.

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