Leipzigs Fudalla: "Aller guten Dinge können gerne drei sein"

39 Pflichtspiele, 25 Treffer: Das ist die eindrucksvolle Bilanz von Angreiferin Vanessa Fudalla im Trikot von RB Leipzig aus der 2. Frauen-Bundesliga. Mit ihrem aktuellen Klub empfängt sie heute (ab 14 Uhr) ihren Jugendverein 1. FC Nürnberg zum Topspiel. Im DFB.de-Interview spricht die 20-Jährige mit Mitarbeiter Dominik Dittmar über das Wiedersehen.

DFB.de: Nach der zweiten Runde im DFB-Pokal rollt jetzt wieder in der Liga der Ball. Wie groß ist die Vorfreude auf das Wiedersehen mit Ihrem Jugendklub 1. FC Nürnberg, Frau Fudalla?

Vanessa Fudalla: Ich freue mich generell darauf, dass die Ligapause vorbei ist. Nach unserem 2:1-Auftaktsieg beim FC Carl Zeiss Jena hatten wir zunächst spielfrei und dann die DFB-Pokalpartie bei Türkiyemspor Berlin. Umso schöner ist es, dass es jetzt gegen den Verein aus meiner Heimatstadt weitergeht. Das ist dann nach dem Auftakt in Jena schon das zweite Wiedersehen mit einem früheren Klub von mir. Wir haben einen echt coolen Spielplan.

DFB.de: Hat sich bereits Besuch aus der Heimat angekündigt?

Fudalla: Meine Eltern und mein Bruder sind auch so fast bei jedem Spiel dabei. Das Duell mit dem 1. FC Nürnberg lassen sie sich aber erst recht nicht entgehen. Auch einige Freunde werden dabei sein. Zum Rückspiel in Nürnberg werden die Wiedersehen bestimmt noch intensiver ausfallen.

DFB.de: Während Ihrer Zeit beim "Club" wurden Sie erstmals für eine deutsche Juniorinnen-Nationalmannschaft nominiert. Später haben Sie mit der U 17-Auswahl des DFB eine Europa- und eine Weltmeisterschaft bestritten. Wie denken Sie daran zurück?

Fudalla: Diese Momente kann mir niemand mehr nehmen. Bei der EM sind wir bis ins Finale gekommen. Dann will man natürlich auch den Titel. Trotz der Niederlage gegen Spanien war es aber auch so eine tolle Erfahrung, an die man sich gerne erinnert. Die WM ein halbes Jahr später war das nächste große Highlight. Uruguay war ein sehr interessantes Austragungsland. Ich bin glücklich darüber und auch stolz, beide Turniere bestritten zu haben.

DFB.de: Auch virtuell haben Sie das Trikot der deutschen Nationalmannschaft schon getragen. Zu Beginn der Corona-Pandemie waren Sie an der Spielkonsole bei einem eFriendly gegen Spanien dabei. Wie kam es dazu?

Fudalla: Ich habe früher viel gegen meinen Bruder Tobias gespielt. Mit der Zeit ist das zwar weniger geworden. Wenn wir mit der Mannschaft unterwegs sind, spiele ich aber schon hin und wieder. So war es zum Beispiel auch bei der WM in Uruguay. Scheinbar habe ich da keinen so schlechten Eindruck gemacht und es wurde an mich gedacht, als die Anfrage kam. Neben eSportler Mohammed "MoAuba" Harkous waren auch Nico Schlotterbeck und Bernd Leno dabei. Jeder von uns hat von zu Hause aus gegen einen spanischen Kontrahenten gespielt. Die Punkte aus den Einzelduellen wurden am Ende zusammengerechnet. Das war eine coole Sache.

DFB.de: Nach zwei Jahren beim FC Bayern München hatten Sie 2019 ihre Heimatregion mit dem Wechsel zum damaligen FF USV Jena verlassen. Wie schwer ist Ihnen damals der Schritt gefallen?

Fudalla: Das war für mich eine komplett neue Situation. Ich habe erstmals nicht mehr mit meinen Eltern unter einem Dach gewohnt. Während meiner Zeit beim FC Bayern München bin ich noch gependelt. Da ich in Jena in einem Internat untergebracht war, ging die Eingewöhnung aber doch recht schnell. Ich wollte mit dem Wechsel unbedingt Erfahrung in der Frauen-Bundesliga sammeln und das ist aufgegangen. Das war die absolut richtige Entscheidung.

DFB.de: Mit RB Leipzig haben Sie seit der Saison 2020/2021 zweimal den Aufstieg in die höchste Spielklasse knapp verpasst. Ist der Wunsch jetzt umso größer, das nachzuholen?

Fudalla: Auf jeden Fall. An der Zielsetzung gibt es kein Vorbeikommen. Da kann gerne das Sprichwort "Aller guten Dinge sind drei" zutreffen. (lacht) Das wird aber keineswegs einfach. Die Absteiger spielen erfahrungsgemäß eine gute Rolle. Auch der 1. FC Nürnberg, die SG Andernach und der FSV Gütersloh werden vermutlich die vorderen Plätze anpeilen.

DFB.de: Im Leipziger Trikot haben Sie in 39 Pflichtspielen 25 Treffer erzielt. Wie würden Sie selbst Ihre Spielweise beschreiben?

Fudalla: Ich komme am liebsten hinter der Sturmspitze zum Einsatz und bediene meine Mitspielerinnen gerne mit Pässen in die Tiefe. Mit meiner guten Technik und meiner Übersicht kann ich mich auch in engen Räumen behaupten. Meine Abschlüsse mit dem linken Fuß sind sehr genau. Ich kann auch ganz vorne spielen, habe aber viele meiner Tore auch aus dem Rückraum erzielt.

DFB.de: Beim 6:0 im DFB-Pokalspiel bei Türkiyemspor Berlin waren Sie in dieser Saison erstmals als Torschützin erfolgreich. Soll der Treffer Ihr persönlicher Startschuss für die Saison gewesen sein?

Fudalla: Ich freue mich über jeden Treffer. Da ich aber keine klassische Mittelstürmerin bin, schaue ich nicht allzu verbissen auf meine Ausbeute. Es wäre schon ganz witzig, wenn ich - meiner Rückennummer entsprechend - in einer Saison mal 21 Treffer erzielen könnte. Viel wichtiger ist aber, dass wir als Mannschaft erfolgreich sind. Und davon will ich ein Teil sein.

DFB.de: Das Achtelfinale im DFB-Pokal wird am Sonntag ausgelost. Haben Sie einen Wunschgegner?

Fudalla: Auch dort gegen den 1. FC Nürnberg oder den FC Carl Zeiss Jena zu spielen, wäre ein lustiger Zufall. Ich lasse mich da gerne überraschen und bin für alles offen. Vielleicht bietet es sich ja an, die Auslosung gemeinsam als Mannschaft nach unserem Spiel zu verfolgen.

DFB.de: Worauf wird es Ihrer Meinung nach gegen den 1. FC Nürnberg ankommen?

Fudalla: Ich rechne mit einem intensiven Spiel auf hohem Niveau. Beide Mannschaften verfolgen einen spielerischen Ansatz. Da wird es wichtig sein, in der Defensive stabil zu stehen. Bei eigenem Ballbesitz müssen wir ruhig und zielstrebig agieren, dürfen nicht hektisch werden.

[mspw]

39 Pflichtspiele, 25 Treffer: Das ist die eindrucksvolle Bilanz von Angreiferin Vanessa Fudalla im Trikot von RB Leipzig aus der 2. Frauen-Bundesliga. Mit ihrem aktuellen Klub empfängt sie heute (ab 14 Uhr) ihren Jugendverein 1. FC Nürnberg zum Topspiel. Im DFB.de-Interview spricht die 20-Jährige mit Mitarbeiter Dominik Dittmar über das Wiedersehen.

DFB.de: Nach der zweiten Runde im DFB-Pokal rollt jetzt wieder in der Liga der Ball. Wie groß ist die Vorfreude auf das Wiedersehen mit Ihrem Jugendklub 1. FC Nürnberg, Frau Fudalla?

Vanessa Fudalla: Ich freue mich generell darauf, dass die Ligapause vorbei ist. Nach unserem 2:1-Auftaktsieg beim FC Carl Zeiss Jena hatten wir zunächst spielfrei und dann die DFB-Pokalpartie bei Türkiyemspor Berlin. Umso schöner ist es, dass es jetzt gegen den Verein aus meiner Heimatstadt weitergeht. Das ist dann nach dem Auftakt in Jena schon das zweite Wiedersehen mit einem früheren Klub von mir. Wir haben einen echt coolen Spielplan.

DFB.de: Hat sich bereits Besuch aus der Heimat angekündigt?

Fudalla: Meine Eltern und mein Bruder sind auch so fast bei jedem Spiel dabei. Das Duell mit dem 1. FC Nürnberg lassen sie sich aber erst recht nicht entgehen. Auch einige Freunde werden dabei sein. Zum Rückspiel in Nürnberg werden die Wiedersehen bestimmt noch intensiver ausfallen.

DFB.de: Während Ihrer Zeit beim "Club" wurden Sie erstmals für eine deutsche Juniorinnen-Nationalmannschaft nominiert. Später haben Sie mit der U 17-Auswahl des DFB eine Europa- und eine Weltmeisterschaft bestritten. Wie denken Sie daran zurück?

Fudalla: Diese Momente kann mir niemand mehr nehmen. Bei der EM sind wir bis ins Finale gekommen. Dann will man natürlich auch den Titel. Trotz der Niederlage gegen Spanien war es aber auch so eine tolle Erfahrung, an die man sich gerne erinnert. Die WM ein halbes Jahr später war das nächste große Highlight. Uruguay war ein sehr interessantes Austragungsland. Ich bin glücklich darüber und auch stolz, beide Turniere bestritten zu haben.

DFB.de: Auch virtuell haben Sie das Trikot der deutschen Nationalmannschaft schon getragen. Zu Beginn der Corona-Pandemie waren Sie an der Spielkonsole bei einem eFriendly gegen Spanien dabei. Wie kam es dazu?

Fudalla: Ich habe früher viel gegen meinen Bruder Tobias gespielt. Mit der Zeit ist das zwar weniger geworden. Wenn wir mit der Mannschaft unterwegs sind, spiele ich aber schon hin und wieder. So war es zum Beispiel auch bei der WM in Uruguay. Scheinbar habe ich da keinen so schlechten Eindruck gemacht und es wurde an mich gedacht, als die Anfrage kam. Neben eSportler Mohammed "MoAuba" Harkous waren auch Nico Schlotterbeck und Bernd Leno dabei. Jeder von uns hat von zu Hause aus gegen einen spanischen Kontrahenten gespielt. Die Punkte aus den Einzelduellen wurden am Ende zusammengerechnet. Das war eine coole Sache.

DFB.de: Nach zwei Jahren beim FC Bayern München hatten Sie 2019 ihre Heimatregion mit dem Wechsel zum damaligen FF USV Jena verlassen. Wie schwer ist Ihnen damals der Schritt gefallen?

Fudalla: Das war für mich eine komplett neue Situation. Ich habe erstmals nicht mehr mit meinen Eltern unter einem Dach gewohnt. Während meiner Zeit beim FC Bayern München bin ich noch gependelt. Da ich in Jena in einem Internat untergebracht war, ging die Eingewöhnung aber doch recht schnell. Ich wollte mit dem Wechsel unbedingt Erfahrung in der Frauen-Bundesliga sammeln und das ist aufgegangen. Das war die absolut richtige Entscheidung.

DFB.de: Mit RB Leipzig haben Sie seit der Saison 2020/2021 zweimal den Aufstieg in die höchste Spielklasse knapp verpasst. Ist der Wunsch jetzt umso größer, das nachzuholen?

Fudalla: Auf jeden Fall. An der Zielsetzung gibt es kein Vorbeikommen. Da kann gerne das Sprichwort "Aller guten Dinge sind drei" zutreffen. (lacht) Das wird aber keineswegs einfach. Die Absteiger spielen erfahrungsgemäß eine gute Rolle. Auch der 1. FC Nürnberg, die SG Andernach und der FSV Gütersloh werden vermutlich die vorderen Plätze anpeilen.

DFB.de: Im Leipziger Trikot haben Sie in 39 Pflichtspielen 25 Treffer erzielt. Wie würden Sie selbst Ihre Spielweise beschreiben?

Fudalla: Ich komme am liebsten hinter der Sturmspitze zum Einsatz und bediene meine Mitspielerinnen gerne mit Pässen in die Tiefe. Mit meiner guten Technik und meiner Übersicht kann ich mich auch in engen Räumen behaupten. Meine Abschlüsse mit dem linken Fuß sind sehr genau. Ich kann auch ganz vorne spielen, habe aber viele meiner Tore auch aus dem Rückraum erzielt.

DFB.de: Beim 6:0 im DFB-Pokalspiel bei Türkiyemspor Berlin waren Sie in dieser Saison erstmals als Torschützin erfolgreich. Soll der Treffer Ihr persönlicher Startschuss für die Saison gewesen sein?

Fudalla: Ich freue mich über jeden Treffer. Da ich aber keine klassische Mittelstürmerin bin, schaue ich nicht allzu verbissen auf meine Ausbeute. Es wäre schon ganz witzig, wenn ich - meiner Rückennummer entsprechend - in einer Saison mal 21 Treffer erzielen könnte. Viel wichtiger ist aber, dass wir als Mannschaft erfolgreich sind. Und davon will ich ein Teil sein.

DFB.de: Das Achtelfinale im DFB-Pokal wird am Sonntag ausgelost. Haben Sie einen Wunschgegner?

Fudalla: Auch dort gegen den 1. FC Nürnberg oder den FC Carl Zeiss Jena zu spielen, wäre ein lustiger Zufall. Ich lasse mich da gerne überraschen und bin für alles offen. Vielleicht bietet es sich ja an, die Auslosung gemeinsam als Mannschaft nach unserem Spiel zu verfolgen.

DFB.de: Worauf wird es Ihrer Meinung nach gegen den 1. FC Nürnberg ankommen?

Fudalla: Ich rechne mit einem intensiven Spiel auf hohem Niveau. Beide Mannschaften verfolgen einen spielerischen Ansatz. Da wird es wichtig sein, in der Defensive stabil zu stehen. Bei eigenem Ballbesitz müssen wir ruhig und zielstrebig agieren, dürfen nicht hektisch werden.

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