Leher TS: Talentschmiede im DFB-Pokal

Was haben André Hahn, Terrence Boyd und Egon Coordes gemeinsam? Sie alle haben in der Jugend für die Leher TS in Bremerhaven gespielt und wurden später erfolgreiche Profis. Nun tritt auch die erste Mannschaft ins Rampenlicht. Der Verbandsligist empfängt am Samstag, 12. August (ab 15.30 Uhr, live auf Sky), in der 1. Runde des DFB-Pokals den Europa-League-Teilnehmer 1. FC Köln.

Das Vereinshaus von der Leher Turnerschaft war prall gefüllt, als die DFB-Pokalauslosung im Fernsehen übertragen wurden. Rund 200 Leute drängelten sich in die Bremerhavener Gaststätte. Ein Sponsor, die Mannschaft und der Verein hatten insgesamt 160 Liter Freibier gesponsert, um einen feuchtfröhlichen Abend zu erleben. Dementsprechend groß war der Jubel, als DFB-Präsident Reinhard Grindel den 1. FC Köln als Pokalgegner zog. "Das ist ein Traumlos", sagt Teammanager Steffen Wolfram im Gespräch mit DFB.de. "Alleine schon aufgrund der Fankultur ist Köln ein total sympathischer Verein." Auch Trainer Dennis Ley ist zufrieden: "Der 1. FC Köln ist ein Bundesligist und Traditionsverein, hat eine sensationelle Saison gespielt und ist in die Europa League eingezogen."

Fast alle stammen aus der eigenen Jugend

Kurioserweise hatte der Leher TS den sensationellen Landespokalsieg, die Mannschaft setzte sich im Elfmeterschießen gegen den Bremer SV durch, in Köln gefeiert. "Wir haben gescherzt, dass wir den FC als Pokalgegner gerne mitnehmen würden. Nun kam es wirklich so", erzählt Wolfram. Der Gewinn des Bremen-Pokals war der Höhepunkt einer erstaunlichen Entwicklung. "Vor gut vier Jahren haben wir noch in der Bezirksliga gespielt", erzählt Wolfram stolz.

Heute ist die Mannschaft in der fünftklassigen Bremen-Liga vertreten, landete vergangene Saison auf Tabellenplatz acht. Das Erfolgsgeheimnis des mittelgroßen Amateurvereins mit rund 1500 Mitgliedern ist die Nachwuchsarbeit. Laut des Manager sind 90 Prozent der Spieler der eigenen Jugendarbeit entsprungen.

Hahn und Co.: Sprungbrett für Bundesligaspieler

Der Leher TS hat längst den Ruf einer Nachwuchsschmiede. Die früheren Bundesligaspieler Egon Coordes und Rolf Kaemmer haben hier in der Jugend gespielt. Selbiges trifft auf die derzeitigen Profis André Hahn (Hamburger SV, ein Länderspiel für Deutschland), Gerrit Holtmann (1. FSV Mainz 05) und den US-Nationalspieler Terrence Boyd (SV Darmstadt 98) zu. Letzterer wurde in der Jugend von Dennis Ley trainiert - also von dem derzeitigen Übungsleiter der ersten Mannschaft. Noch heute trainiert Ley parallel eine Jugendauswahl, ist außerdem für die Bremer Landesauswahl zuständig. Die Arbeit des Cheftrainers wird hoch geschätzt. "Er ist ein super ausgebildeter Trainer, hat eine A-Trainerlizenz und ist fachlich topp", sagt Wolfram.

Geld gibt es beim Leher TS nicht zu verdienen. Im Gegenteil: Die Spieler zahlen sogar Mitgliederbeiträge. "Dafür finden die Jungs hier ein super Umfeld vor", sagt der Manager. "Wir haben hier diverse Rasenplätze und einen Kunstrasenplatz. Die 1. Mannschaft hat eine eigene Kabine, wo ihnen die frisch gewaschenen Trainingsklamotten bereitgelegt werden. Mit unserer Infrastruktur bewegen wir uns auf einem hohen Niveau. Dafür müssen die Spieler eben damit leben, keinen Cent zu verdienen."

Marodes Nordseestadion auf Vordermann gebracht

Das Pokalspiel findet im Nordseestadion statt. 15 Auflagen waren zu erfüllen, um die Partie in dem veralteten Stadion austragen zu dürfen. Der Verein musste zum Beispiel Zäune für die Fan-Trennung aufstellen. "Das war alles sehr teuer. Wir hoffen, dass von den Pokal-Einnahmen noch etwas für den Verein übrig bleibt", sagt Wolfram. "Das Wichtigste ist aber, dass unsere Spieler ein tolles Erlebnis haben. Sie sollen sich einmal fühlen wie Profis."

Es dürfte für alle Spieler eine komplett neue Erfahrung sein, vor rund 6000 Zuschauern aufzulaufen. "Keiner unserer Spieler hat jemals in einer höheren Liga als der Verbandsliga gespielt", führt der Manager fort. Von einem Sieg möchte er gar nicht erst träumen: "Das wäre vermessen. Ich wünsche mir einfach nur, dass dieser Tag ein Fußballfest für ganz Bremerhaven wird."

[oj]

Was haben André Hahn, Terrence Boyd und Egon Coordes gemeinsam? Sie alle haben in der Jugend für die Leher TS in Bremerhaven gespielt und wurden später erfolgreiche Profis. Nun tritt auch die erste Mannschaft ins Rampenlicht. Der Verbandsligist empfängt am Samstag, 12. August (ab 15.30 Uhr, live auf Sky), in der 1. Runde des DFB-Pokals den Europa-League-Teilnehmer 1. FC Köln.

Das Vereinshaus von der Leher Turnerschaft war prall gefüllt, als die DFB-Pokalauslosung im Fernsehen übertragen wurden. Rund 200 Leute drängelten sich in die Bremerhavener Gaststätte. Ein Sponsor, die Mannschaft und der Verein hatten insgesamt 160 Liter Freibier gesponsert, um einen feuchtfröhlichen Abend zu erleben. Dementsprechend groß war der Jubel, als DFB-Präsident Reinhard Grindel den 1. FC Köln als Pokalgegner zog. "Das ist ein Traumlos", sagt Teammanager Steffen Wolfram im Gespräch mit DFB.de. "Alleine schon aufgrund der Fankultur ist Köln ein total sympathischer Verein." Auch Trainer Dennis Ley ist zufrieden: "Der 1. FC Köln ist ein Bundesligist und Traditionsverein, hat eine sensationelle Saison gespielt und ist in die Europa League eingezogen."

Fast alle stammen aus der eigenen Jugend

Kurioserweise hatte der Leher TS den sensationellen Landespokalsieg, die Mannschaft setzte sich im Elfmeterschießen gegen den Bremer SV durch, in Köln gefeiert. "Wir haben gescherzt, dass wir den FC als Pokalgegner gerne mitnehmen würden. Nun kam es wirklich so", erzählt Wolfram. Der Gewinn des Bremen-Pokals war der Höhepunkt einer erstaunlichen Entwicklung. "Vor gut vier Jahren haben wir noch in der Bezirksliga gespielt", erzählt Wolfram stolz.

Heute ist die Mannschaft in der fünftklassigen Bremen-Liga vertreten, landete vergangene Saison auf Tabellenplatz acht. Das Erfolgsgeheimnis des mittelgroßen Amateurvereins mit rund 1500 Mitgliedern ist die Nachwuchsarbeit. Laut des Manager sind 90 Prozent der Spieler der eigenen Jugendarbeit entsprungen.

Hahn und Co.: Sprungbrett für Bundesligaspieler

Der Leher TS hat längst den Ruf einer Nachwuchsschmiede. Die früheren Bundesligaspieler Egon Coordes und Rolf Kaemmer haben hier in der Jugend gespielt. Selbiges trifft auf die derzeitigen Profis André Hahn (Hamburger SV, ein Länderspiel für Deutschland), Gerrit Holtmann (1. FSV Mainz 05) und den US-Nationalspieler Terrence Boyd (SV Darmstadt 98) zu. Letzterer wurde in der Jugend von Dennis Ley trainiert - also von dem derzeitigen Übungsleiter der ersten Mannschaft. Noch heute trainiert Ley parallel eine Jugendauswahl, ist außerdem für die Bremer Landesauswahl zuständig. Die Arbeit des Cheftrainers wird hoch geschätzt. "Er ist ein super ausgebildeter Trainer, hat eine A-Trainerlizenz und ist fachlich topp", sagt Wolfram.

Geld gibt es beim Leher TS nicht zu verdienen. Im Gegenteil: Die Spieler zahlen sogar Mitgliederbeiträge. "Dafür finden die Jungs hier ein super Umfeld vor", sagt der Manager. "Wir haben hier diverse Rasenplätze und einen Kunstrasenplatz. Die 1. Mannschaft hat eine eigene Kabine, wo ihnen die frisch gewaschenen Trainingsklamotten bereitgelegt werden. Mit unserer Infrastruktur bewegen wir uns auf einem hohen Niveau. Dafür müssen die Spieler eben damit leben, keinen Cent zu verdienen."

Marodes Nordseestadion auf Vordermann gebracht

Das Pokalspiel findet im Nordseestadion statt. 15 Auflagen waren zu erfüllen, um die Partie in dem veralteten Stadion austragen zu dürfen. Der Verein musste zum Beispiel Zäune für die Fan-Trennung aufstellen. "Das war alles sehr teuer. Wir hoffen, dass von den Pokal-Einnahmen noch etwas für den Verein übrig bleibt", sagt Wolfram. "Das Wichtigste ist aber, dass unsere Spieler ein tolles Erlebnis haben. Sie sollen sich einmal fühlen wie Profis."

Es dürfte für alle Spieler eine komplett neue Erfahrung sein, vor rund 6000 Zuschauern aufzulaufen. "Keiner unserer Spieler hat jemals in einer höheren Liga als der Verbandsliga gespielt", führt der Manager fort. Von einem Sieg möchte er gar nicht erst träumen: "Das wäre vermessen. Ich wünsche mir einfach nur, dass dieser Tag ein Fußballfest für ganz Bremerhaven wird."

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