Lauterns Hercher: "Waren schon abgeschrieben"

Noch ein Sieg aus zwei Partien: Den benötigt der 1. FC Kaiserslautern für eine weitere Saison in der 3. Liga. Großen Anteil an der guten Ausgangslage im Abstiegskampf hat Außenverteidiger Philipp Hercher, der beim 4:1 gegen Mitkonkurrent KFC Uerdingen 05 an gleich drei Treffern beteiligt war. Im DFB.de-Interview spricht der 25-Jährige mit Mitarbeiter Dominik Dittmar über den Endspurt.

DFB.de: Wie viel Erleichterung war nach dem 4:1 gegen Uerdingen beim FCK zu spüren, Herr Hercher?

Philipp Hercher: Da ist schon ordentlich Last von uns abgefallen. Wir haben den Klassenverbleib jetzt bei vier Punkten Vorsprung auf die Gefahrenzone endgültig in der eigenen Hand. Im besten Fall können wir schon an diesem Wochenende für Ruhe sorgen.

DFB.de: Dabei war Ihre Mannschaft in diesem wichtigen Abstiegsduell zunächst in Rückstand geraten. Was ist Ihnen da durch den Kopf gegangen?

Hercher: Ich habe mir eigentlich gar keine Gedanken gemacht. Uns war es schon in den Spielen zuvor häufiger gelungen, nach einem Rückstand zurückzukommen. Das ist natürlich keine Garantie dafür, dass es immer wieder gelingt. Wegen der zuvor gezeigten Leistungen war bei uns aber auch nach dem Gegentor weiterhin das Selbstvertrauen spürbar.

DFB.de: Ihnen sind als Verteidiger ein Treffer und gleich zwei Torvorlagen gelungen. Hat sich da der Offensivspieler in Ihnen bemerkbar gemacht?

Hercher: Das kann man so sagen. (lacht) Unser Kapitän Jean Zimmer, mit dem ich gemeinsam auf der rechten Seite spiele, und ich haben schon darüber gescherzt, dass ich häufig weiter vorne positioniert war als er. Dabei spielt eigentlich Jean etwas offensiver.

DFB.de: Allein in den zurückliegenden acht Partien waren Sie an acht Treffern beteiligt. Warum läuft es derzeit bei Ihnen so gut?

Hercher: Insgesamt läuft es bei uns als Team besser, als es noch über weite Teile der Saison der Fall war. Davon profitiere dann auch ich. Wenn ich der Mannschaft mit Toren und Vorlagen helfen kann, freut mich das natürlich. Ich denke schon, dass mir die Rolle als Außenverteidiger in einer Dreier- beziehungsweise Fünferkette entgegenkommt. Als gelernter Außenstürmer kann ich mich so noch besser in die Offensive einbringen.

DFB.de: In den acht angesprochenen Partien hat der FCK beachtliche 15 Punkte gesammelt und sich damit ein kleines Polster auf die Gefahrenzone verschafft. War das 0:1 beim 1. FC Magdeburg ein Wendepunkt?

Hercher: Nach dem Spiel hatten wir sieben Punkte Rückstand auf einen Nichtabstiegsplatz und waren von einigen schon abgeschrieben. Wir haben die anschließende Länderspielpause Ende März genutzt, um das Trainingspensum anzuheben. Die Arbeit an der Fitness macht sich jetzt bezahlt. Außerdem hatten uns die Fans bei verschiedenen Aktionen noch einmal verdeutlicht, was der Verein ihnen bedeutet und welche Verantwortung wir haben. Wir sind dadurch noch enger zusammengerückt.

DFB.de: Fans können wegen der Corona-Pandemie nicht im Stadion sein, die Anhänger*innen zeigen ihre Unterstützung unter anderem mit einigen Bannern. Was löst das bei Ihnen aus?

Hercher: Ich lese mir die Botschaften jedes Mal durch, wenn ich auf den Platz gehe. Vor der Partie gegen den KFC Uerdingen 05 standen viele Fans auf dem Weg zum Stadion Spalier für den Mannschaftsbus. Auch jetzt bekomme ich noch Gänsehaut, wenn ich daran denke. Während des Spiels hat man auf dem Spielfeld verschiedene Gesänge von außerhalb des Stadions gehört. Das hat erneut gezeigt, dass der FCK ein besonderer Verein ist.

DFB.de: Das Rennen um den Klassenverbleib bedeutet großen Druck. Wie können Sie - speziell in einer solchen Situation - vom Fußball am besten entspannen?

Hercher: Ich versuche, soweit es geht, das Thema Fußball zu Hause ruhen zu lassen. Das fällt mir derzeit leichter, weil meine Freundin aktuell bei mir zu Hause ist. Sonst kann ich mich durch mein Studium ablenken. Voraussichtlich im Sommer werde ich auch wieder Basketball spielen. Ich bin mit Leon Kratzer, der als Profi-Basketballer für die Telekom Baskets Bonn spielt, und Robert Zinn vom Schweizer Erstligisten Fribourg Olympic befreundet. Beim Körbewerfen kann ich mir das eine oder andere abschauen. Bei den beiden sieht das dann aber noch um einiges eleganter aus als bei mir. (lacht)

DFB.de: Dem FCK fehlt aus den beiden ausstehenden Partien noch ein Sieg, um sicher den Klassenverbleib zu schaffen. Wie wollen Sie diese "Endspiele" angehen?

Hercher: Wir werden schon heute bei Viktoria Köln ganz klar auf Sieg spielen. Wir wollen es erst gar nicht auf eine Entscheidung am 38. Spieltag ankommen lassen. Es sollen keine Zweifel am Klassenverbleib mehr aufkommen. In den zurückliegenden Wochen hat man uns das steigende Selbstvertrauen mit jedem guten Ergebnis angesehen. Wir lassen den Ball immer besser laufen. Mit dieser Überzeugung gehen wir auch in die nächsten Aufgaben.

DFB.de: Der FC Viktoria Köln, der frühere Verein Ihres Trainers Marco Antwerpen, hat den Klassenverbleib bereits gesichert. Wie schätzen Sie den Gegner ein?

Hercher: Die Viktoria verfügt über eine Mannschaft mit hoher individueller Qualität. Unter Trainer Olaf Janßen konnten die Kölner das öfter abrufen. Das 0:2 am zurückliegenden Wochenende bei Tabellenführer Dynamo Dresden war für die Viktoria die erste Niederlage seit zehn Partien. Das sagt schon einiges aus. Auf uns wartet ein guter Prüfstein.

[mspw]

Noch ein Sieg aus zwei Partien: Den benötigt der 1. FC Kaiserslautern für eine weitere Saison in der 3. Liga. Großen Anteil an der guten Ausgangslage im Abstiegskampf hat Außenverteidiger Philipp Hercher, der beim 4:1 gegen Mitkonkurrent KFC Uerdingen 05 an gleich drei Treffern beteiligt war. Im DFB.de-Interview spricht der 25-Jährige mit Mitarbeiter Dominik Dittmar über den Endspurt.

DFB.de: Wie viel Erleichterung war nach dem 4:1 gegen Uerdingen beim FCK zu spüren, Herr Hercher?

Philipp Hercher: Da ist schon ordentlich Last von uns abgefallen. Wir haben den Klassenverbleib jetzt bei vier Punkten Vorsprung auf die Gefahrenzone endgültig in der eigenen Hand. Im besten Fall können wir schon an diesem Wochenende für Ruhe sorgen.

DFB.de: Dabei war Ihre Mannschaft in diesem wichtigen Abstiegsduell zunächst in Rückstand geraten. Was ist Ihnen da durch den Kopf gegangen?

Hercher: Ich habe mir eigentlich gar keine Gedanken gemacht. Uns war es schon in den Spielen zuvor häufiger gelungen, nach einem Rückstand zurückzukommen. Das ist natürlich keine Garantie dafür, dass es immer wieder gelingt. Wegen der zuvor gezeigten Leistungen war bei uns aber auch nach dem Gegentor weiterhin das Selbstvertrauen spürbar.

DFB.de: Ihnen sind als Verteidiger ein Treffer und gleich zwei Torvorlagen gelungen. Hat sich da der Offensivspieler in Ihnen bemerkbar gemacht?

Hercher: Das kann man so sagen. (lacht) Unser Kapitän Jean Zimmer, mit dem ich gemeinsam auf der rechten Seite spiele, und ich haben schon darüber gescherzt, dass ich häufig weiter vorne positioniert war als er. Dabei spielt eigentlich Jean etwas offensiver.

DFB.de: Allein in den zurückliegenden acht Partien waren Sie an acht Treffern beteiligt. Warum läuft es derzeit bei Ihnen so gut?

Hercher: Insgesamt läuft es bei uns als Team besser, als es noch über weite Teile der Saison der Fall war. Davon profitiere dann auch ich. Wenn ich der Mannschaft mit Toren und Vorlagen helfen kann, freut mich das natürlich. Ich denke schon, dass mir die Rolle als Außenverteidiger in einer Dreier- beziehungsweise Fünferkette entgegenkommt. Als gelernter Außenstürmer kann ich mich so noch besser in die Offensive einbringen.

DFB.de: In den acht angesprochenen Partien hat der FCK beachtliche 15 Punkte gesammelt und sich damit ein kleines Polster auf die Gefahrenzone verschafft. War das 0:1 beim 1. FC Magdeburg ein Wendepunkt?

Hercher: Nach dem Spiel hatten wir sieben Punkte Rückstand auf einen Nichtabstiegsplatz und waren von einigen schon abgeschrieben. Wir haben die anschließende Länderspielpause Ende März genutzt, um das Trainingspensum anzuheben. Die Arbeit an der Fitness macht sich jetzt bezahlt. Außerdem hatten uns die Fans bei verschiedenen Aktionen noch einmal verdeutlicht, was der Verein ihnen bedeutet und welche Verantwortung wir haben. Wir sind dadurch noch enger zusammengerückt.

DFB.de: Fans können wegen der Corona-Pandemie nicht im Stadion sein, die Anhänger*innen zeigen ihre Unterstützung unter anderem mit einigen Bannern. Was löst das bei Ihnen aus?

Hercher: Ich lese mir die Botschaften jedes Mal durch, wenn ich auf den Platz gehe. Vor der Partie gegen den KFC Uerdingen 05 standen viele Fans auf dem Weg zum Stadion Spalier für den Mannschaftsbus. Auch jetzt bekomme ich noch Gänsehaut, wenn ich daran denke. Während des Spiels hat man auf dem Spielfeld verschiedene Gesänge von außerhalb des Stadions gehört. Das hat erneut gezeigt, dass der FCK ein besonderer Verein ist.

DFB.de: Das Rennen um den Klassenverbleib bedeutet großen Druck. Wie können Sie - speziell in einer solchen Situation - vom Fußball am besten entspannen?

Hercher: Ich versuche, soweit es geht, das Thema Fußball zu Hause ruhen zu lassen. Das fällt mir derzeit leichter, weil meine Freundin aktuell bei mir zu Hause ist. Sonst kann ich mich durch mein Studium ablenken. Voraussichtlich im Sommer werde ich auch wieder Basketball spielen. Ich bin mit Leon Kratzer, der als Profi-Basketballer für die Telekom Baskets Bonn spielt, und Robert Zinn vom Schweizer Erstligisten Fribourg Olympic befreundet. Beim Körbewerfen kann ich mir das eine oder andere abschauen. Bei den beiden sieht das dann aber noch um einiges eleganter aus als bei mir. (lacht)

DFB.de: Dem FCK fehlt aus den beiden ausstehenden Partien noch ein Sieg, um sicher den Klassenverbleib zu schaffen. Wie wollen Sie diese "Endspiele" angehen?

Hercher: Wir werden schon heute bei Viktoria Köln ganz klar auf Sieg spielen. Wir wollen es erst gar nicht auf eine Entscheidung am 38. Spieltag ankommen lassen. Es sollen keine Zweifel am Klassenverbleib mehr aufkommen. In den zurückliegenden Wochen hat man uns das steigende Selbstvertrauen mit jedem guten Ergebnis angesehen. Wir lassen den Ball immer besser laufen. Mit dieser Überzeugung gehen wir auch in die nächsten Aufgaben.

DFB.de: Der FC Viktoria Köln, der frühere Verein Ihres Trainers Marco Antwerpen, hat den Klassenverbleib bereits gesichert. Wie schätzen Sie den Gegner ein?

Hercher: Die Viktoria verfügt über eine Mannschaft mit hoher individueller Qualität. Unter Trainer Olaf Janßen konnten die Kölner das öfter abrufen. Das 0:2 am zurückliegenden Wochenende bei Tabellenführer Dynamo Dresden war für die Viktoria die erste Niederlage seit zehn Partien. Das sagt schon einiges aus. Auf uns wartet ein guter Prüfstein.

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