Laura Freigang: "Die Pause hatte auch etwas Gutes für den Kopf"

Nach überstandener Schulterverletzung meldete sich Eintracht Frankfurts Nationalspielerin Laura Freigang (24) beim 3:2-Heimsieg über den MSV Duisburg in der FLYERALARM Frauen-Bundesliga mit einem Dreierpack eindrucksvoll zurück. Im DFB.de-Interview spricht die Vizeeuropameisterin mit Mitarbeiter Ralf Debat über ihre Zwangspause, die positive Entwicklung des Klubs und das Topspiel in Hoffenheim.

DFB.de: Beim ersten Startelfeinsatz nach auskurierter Verletzung gelangen Ihnen gegen den MSV Duisburg gleich alle drei Treffer für die Eintracht. Wie gut tat dieses persönliche Erfolgserlebnis, Frau Freigang?

Laura Freigang: Sehr gut, klar. Zunächst einmal habe ich mich gefreut, dass ich nach meiner vorherigen Einwechslung in Essen jetzt auch erstmals wieder von Beginn an gespielt habe. Dafür lief es schon ganz gut, auch wenn für uns vielleicht sogar noch der eine oder andere Treffer mehr möglich war.

DFB.de: Hatte Ihnen die Rolle als Spielführerin noch einen zusätzlichen Push gegeben?

Freigang: Ich muss schon zugeben, dass es mir großen Spaß macht, als Kapitänin auflaufen zu dürfen. Grundsätzlich übernehme ich gerne Verantwortung für das Team und benötige dafür auch die Binde nicht. Dennoch ist es schon ein cooles Gefühl. Ob es jedoch wirklich noch ein paar Prozentpunkte mehr herauskitzelt, ist schwierig zu beantworten.

DFB.de: Wie hart war es für Sie, zwischenzeitlich zuschauen zu müssen und unter anderem auch das Länderspiel mit dem DFB-Team in Dresden gegen Frankreich zu verpassen?

Freigang: Niemand ist gerne verletzt und in der Rolle des Zuschauers, ohne eingreifen zu können. Auf der anderen Seite muss ich aber auch sagen, dass die Zwangspause für mich vielleicht sogar zu einem richtigen Zeitpunkt kam, sofern das überhaupt möglich ist. Die EM im Sommer war mein erstes großes Turnier mit der Nationalmannschaft, gleich danach waren wir mit der Eintracht in der ersten Runde der Champions League gefordert. Da blieb praktisch keine Zeit, einmal richtig durchzuatmen. Von daher hatte die Pause für mich auch etwas Gutes, vor allem für den Kopf. Ich habe in den zurückliegenden Wochen regelrecht gemerkt, wie sehr ich mich jetzt wieder darauf freue, Fußball zu spielen.

DFB.de: Es war bereits Ihr vierter Dreierpack in der Frauen-Bundesliga. Dennoch wirkten Sie im Interview nach dem Abpfiff nicht wirklich zufrieden. Warum nicht?

Freigang: Das Ergebnis war knapper als nötig. Die spielerische Leistung hat gestimmt. Wir waren aber hinten zu nachlässig und haben unsere Chancen nicht konsequent genutzt. Schon während der ersten Halbzeit hätten wir eigentlich den Sack zumachen müssen. Da muss ich mich auch an die eigene Nase fassen.

DFB.de: Ist diese Selbstkritik nach einem gewonnenen Spiel auch ein Ausdruck der gestiegenen Ansprüche bei der Eintracht?

Freigang: Auf jeden Fall. Ich finde es auch schön, dass es so ist. Wir wissen um unsere Chance in dieser Saison und wollen sie bestmöglich nutzen.

​DFB.de: Mit 13 von 15 möglichen Punkten steht aktuell der zweite Tabellenplatz hinter dem VfL Wolfsburg zu Buche. Sehen Sie die Chance, erstmals seit vielen Jahren wieder um die Deutsche Meisterschaft mitzuspielen?

Freigang: Das wäre ein Traum, natürlich. Dennoch sind wir noch nicht so weit, um jetzt schon vom Titelkampf oder gar von der Meisterschaft zu sprechen. Das ist nicht das Ziel. Vielmehr haben wir uns vorgenommen, über die gesamte Saison Konstanz zu beweisen, vor allem auch in den direkten Duellen mit den anderen Topteams der Liga. Wenn uns das gelingt, dann ist für uns viel drin. Dann werden wir uns auf jeden Fall oben festsetzen.

DFB.de: Mal ehrlich: Nervt es Sie nicht, wenn immer nur von einem Zweikampf zwischen dem VfL Wolfsburg und dem FC Bayern München um den Titel die Rede ist?

Freigang: Nein, warum? Das ist schließlich nach den Vorjahren und aufgrund der Kaderbesetzungen grundsätzlich eine nicht unrealistische Einschätzung. Es ist allerdings richtig, dass auch wir dahinkommen wollen, diesen Vereinen Konkurrenz zu machen. Dafür wird bei der Eintracht auf dem Platz hart gearbeitet, aber auch in die Infrastruktur weiter investiert. Wir sind noch nicht oben angekommen, aber auf dem Weg dorthin.

DFB.de: Was sind aus Ihrer Sicht die wichtigsten Gründe für das bislang positive Abschneiden?

Freigang: Viele Spielerinnen sind schon lange im Verein, die Mannschaft ist dadurch zusammengewachsen. Die Mischung stimmt, auch in der Kaderbreite können wir inzwischen mithalten. Außerdem sind wir alle auch individuell ein Stück besser geworden.

DFB.de: Das ist ein großes Kompliment an das Trainerteam!

Freigang: Stimmt. Als mich Niko Arnautis 2018 nach Frankfurt geholt hat, stand keine einzige deutsche Nationalspielerin im Kader. Jetzt waren mit Merle Frohms, die inzwischen bekanntlich zum VfL Wolfsburg gewechselt ist, fünf Eintracht-Spielerinnen im EM-Aufgebot, weitere sind nah dran. Diese äußerst positive Entwicklung spricht für das Trainerteam und für die Scoutingabteilung.

DFB.de: Welche Rolle hat das Eröffnungsspiel vor der Rekordkulisse von mehr als 23.000 Zuschauer*innen im Deutsche Bank Park gespielt?

Freigang: Es war großartig zu spüren, in welche Richtung sich der Frauenfußball entwickelt. Wir alle haben eine Riesenchance, viele Menschen dauerhaft für unseren Sport zu begeistern: In ganz Deutschland, aber auch speziell in Frankfurt. Das verstärkt noch den eigenen Spaß am Fußball.

DFB.de: Zu Saisonbeginn musste sich die Eintracht im Rahmen der ersten Runde der Champions League Ajax Amsterdam geschlagen geben. Hat dieses Negativerlebnis die Motivation noch angestachelt, möglichst bald wieder in der "Königsklasse" dabei zu sein?

Freigang: Es war sehr frustrierend und hart, dieses Ergebnis zu akzeptieren, weil damit praktisch die gesamte Arbeit des vergangenen Jahres in einem Spiel verloren gegangen ist. Es hat einige Tage gedauert, um sich wieder aufzurappeln. Wir alle haben schließlich den Anspruch, unser Können auf möglichst großer Bühne zu zeigen, auch international. Daher werden wir alles unternehmen, um uns in dieser Saison eine neue Chance zu erarbeiten.

DFB.de: Der nächste Gegner TSG Hoffenheim ist ein direkter Konkurrent im Rennen um die Plätze für das internationale Geschäft. Auch wenn es erst der 6. Spieltag ist: Welche Bedeutung hat das direkte Duell?

Freigang: Spiele gegen Hoffenheim haben immer entscheidenden Charakter, sind meistens eng und auf hohem Niveau. Ich bin selbst sehr auf die Partie gespannt. Es wird ein Duell auf Augenhöhe, in dem wir uns beweisen wollen.

DFB.de: Nach zwei Niederlagen zum Auftakt fuhr die TSG zuletzt drei Siege hintereinander ein. Wo sehen Sie die besonderen Stärken des Gegners?

Freigang: Hoffenheim ist spielerisch stark, agiert mutig, erarbeitet sich viele Chancen und ist auch taktisch immer gut eingestellt. Das wird nicht leicht für uns. Wenn wir aber unsere Qualitäten auf den Platz bringen, dann sehe ich auch gute Chancen.

DFB.de: Der Rummel nach der erfolgreichen Europameisterschaft mit dem DFB-Team war auch um Ihre Person groß. Täuscht der Eindruck, dass Sie das regelrecht genießen? Oder empfinden Sie durch die deutlich gestiegene Aufmerksamkeit auch eine größere Belastung?

Freigang: Ich freue mich über das gestiegene Interesse und den Respekt, der uns überall entgegengebracht wird. Das wünschen wir uns doch alle, um unseren Sport weiterzuentwickeln. Es hält sich aber auch alles noch in einem vernünftigen Rahmen, in dem unser Alltag nicht belastet wird. Dazu habe ich einige wichtige Menschen um mich herum, die mir dabei helfen, mich voll auf den Fußball konzentrieren zu können.

DFB.de: Schon im nächsten Sommer steigt die WM in Australien und Neuseeland. Haben Sie sich nach der Auslosung schon mal ein wenig über die Vorrundengegner Marokko, Kolumbien und Südkorea informiert?

Freigang: Konkret informiert noch nicht, dafür haben wir ja noch genügend Zeit. (lacht) Aber ich finde es sehr spannend, auf so unterschiedliche Gegner zu treffen. Das ist ja auch das Besondere an einer Weltmeisterschaft. Mit den U-Nationalmannschaften habe ich früher schon mal bei WM-Turnieren gegen Südkorea sowie auch gegen andere südamerikanische und afrikanische Teams gespielt. Von daher ist das nicht ganz neu, wenn auch nicht mit einer Frauen-WM vergleichbar.

DFB.de: Welchen Reiz übt das Turnier schon jetzt auf Sie aus?

Freigang: Ich war noch nie in Australien, wo wir unsere Spiele bestreiten werden, weiß aber natürlich, dass es ein wunderschönes Land sein soll. Viel besser geht es nicht. Das wird mit Sicherheit sehr cool.

DFB.de: Ist es Ihr Ziel, dann auch im Nationalteam schon eine tragende Rolle zu spielen?

Freigang: Das wünsche ich mir natürlich. Ich werde auch alles dafür tun, was in meiner Macht steht, um das Trainerteam zu überzeugen, mich zu nominieren und einzusetzen.

DFB.de: Als leidenschaftliche Fotografin: Wäre ein Selfie mit der WM-Trophäe Ihr liebstes Motiv für 2023?

Freigang: Definitiv. (lacht) Sollte ich wirklich die Gelegenheit bekommen, als aktive Spielerin den WM-Pokal fotografieren zu können, wäre das mega. Dafür würde ich mir auch etwas Besonderes einfallen lassen.

[mspw]

Nach überstandener Schulterverletzung meldete sich Eintracht Frankfurts Nationalspielerin Laura Freigang (24) beim 3:2-Heimsieg über den MSV Duisburg in der FLYERALARM Frauen-Bundesliga mit einem Dreierpack eindrucksvoll zurück. Im DFB.de-Interview spricht die Vizeeuropameisterin mit Mitarbeiter Ralf Debat über ihre Zwangspause, die positive Entwicklung des Klubs und das Topspiel in Hoffenheim.

DFB.de: Beim ersten Startelfeinsatz nach auskurierter Verletzung gelangen Ihnen gegen den MSV Duisburg gleich alle drei Treffer für die Eintracht. Wie gut tat dieses persönliche Erfolgserlebnis, Frau Freigang?

Laura Freigang: Sehr gut, klar. Zunächst einmal habe ich mich gefreut, dass ich nach meiner vorherigen Einwechslung in Essen jetzt auch erstmals wieder von Beginn an gespielt habe. Dafür lief es schon ganz gut, auch wenn für uns vielleicht sogar noch der eine oder andere Treffer mehr möglich war.

DFB.de: Hatte Ihnen die Rolle als Spielführerin noch einen zusätzlichen Push gegeben?

Freigang: Ich muss schon zugeben, dass es mir großen Spaß macht, als Kapitänin auflaufen zu dürfen. Grundsätzlich übernehme ich gerne Verantwortung für das Team und benötige dafür auch die Binde nicht. Dennoch ist es schon ein cooles Gefühl. Ob es jedoch wirklich noch ein paar Prozentpunkte mehr herauskitzelt, ist schwierig zu beantworten.

DFB.de: Wie hart war es für Sie, zwischenzeitlich zuschauen zu müssen und unter anderem auch das Länderspiel mit dem DFB-Team in Dresden gegen Frankreich zu verpassen?

Freigang: Niemand ist gerne verletzt und in der Rolle des Zuschauers, ohne eingreifen zu können. Auf der anderen Seite muss ich aber auch sagen, dass die Zwangspause für mich vielleicht sogar zu einem richtigen Zeitpunkt kam, sofern das überhaupt möglich ist. Die EM im Sommer war mein erstes großes Turnier mit der Nationalmannschaft, gleich danach waren wir mit der Eintracht in der ersten Runde der Champions League gefordert. Da blieb praktisch keine Zeit, einmal richtig durchzuatmen. Von daher hatte die Pause für mich auch etwas Gutes, vor allem für den Kopf. Ich habe in den zurückliegenden Wochen regelrecht gemerkt, wie sehr ich mich jetzt wieder darauf freue, Fußball zu spielen.

DFB.de: Es war bereits Ihr vierter Dreierpack in der Frauen-Bundesliga. Dennoch wirkten Sie im Interview nach dem Abpfiff nicht wirklich zufrieden. Warum nicht?

Freigang: Das Ergebnis war knapper als nötig. Die spielerische Leistung hat gestimmt. Wir waren aber hinten zu nachlässig und haben unsere Chancen nicht konsequent genutzt. Schon während der ersten Halbzeit hätten wir eigentlich den Sack zumachen müssen. Da muss ich mich auch an die eigene Nase fassen.

DFB.de: Ist diese Selbstkritik nach einem gewonnenen Spiel auch ein Ausdruck der gestiegenen Ansprüche bei der Eintracht?

Freigang: Auf jeden Fall. Ich finde es auch schön, dass es so ist. Wir wissen um unsere Chance in dieser Saison und wollen sie bestmöglich nutzen.

​DFB.de: Mit 13 von 15 möglichen Punkten steht aktuell der zweite Tabellenplatz hinter dem VfL Wolfsburg zu Buche. Sehen Sie die Chance, erstmals seit vielen Jahren wieder um die Deutsche Meisterschaft mitzuspielen?

Freigang: Das wäre ein Traum, natürlich. Dennoch sind wir noch nicht so weit, um jetzt schon vom Titelkampf oder gar von der Meisterschaft zu sprechen. Das ist nicht das Ziel. Vielmehr haben wir uns vorgenommen, über die gesamte Saison Konstanz zu beweisen, vor allem auch in den direkten Duellen mit den anderen Topteams der Liga. Wenn uns das gelingt, dann ist für uns viel drin. Dann werden wir uns auf jeden Fall oben festsetzen.

DFB.de: Mal ehrlich: Nervt es Sie nicht, wenn immer nur von einem Zweikampf zwischen dem VfL Wolfsburg und dem FC Bayern München um den Titel die Rede ist?

Freigang: Nein, warum? Das ist schließlich nach den Vorjahren und aufgrund der Kaderbesetzungen grundsätzlich eine nicht unrealistische Einschätzung. Es ist allerdings richtig, dass auch wir dahinkommen wollen, diesen Vereinen Konkurrenz zu machen. Dafür wird bei der Eintracht auf dem Platz hart gearbeitet, aber auch in die Infrastruktur weiter investiert. Wir sind noch nicht oben angekommen, aber auf dem Weg dorthin.

DFB.de: Was sind aus Ihrer Sicht die wichtigsten Gründe für das bislang positive Abschneiden?

Freigang: Viele Spielerinnen sind schon lange im Verein, die Mannschaft ist dadurch zusammengewachsen. Die Mischung stimmt, auch in der Kaderbreite können wir inzwischen mithalten. Außerdem sind wir alle auch individuell ein Stück besser geworden.

DFB.de: Das ist ein großes Kompliment an das Trainerteam!

Freigang: Stimmt. Als mich Niko Arnautis 2018 nach Frankfurt geholt hat, stand keine einzige deutsche Nationalspielerin im Kader. Jetzt waren mit Merle Frohms, die inzwischen bekanntlich zum VfL Wolfsburg gewechselt ist, fünf Eintracht-Spielerinnen im EM-Aufgebot, weitere sind nah dran. Diese äußerst positive Entwicklung spricht für das Trainerteam und für die Scoutingabteilung.

DFB.de: Welche Rolle hat das Eröffnungsspiel vor der Rekordkulisse von mehr als 23.000 Zuschauer*innen im Deutsche Bank Park gespielt?

Freigang: Es war großartig zu spüren, in welche Richtung sich der Frauenfußball entwickelt. Wir alle haben eine Riesenchance, viele Menschen dauerhaft für unseren Sport zu begeistern: In ganz Deutschland, aber auch speziell in Frankfurt. Das verstärkt noch den eigenen Spaß am Fußball.

DFB.de: Zu Saisonbeginn musste sich die Eintracht im Rahmen der ersten Runde der Champions League Ajax Amsterdam geschlagen geben. Hat dieses Negativerlebnis die Motivation noch angestachelt, möglichst bald wieder in der "Königsklasse" dabei zu sein?

Freigang: Es war sehr frustrierend und hart, dieses Ergebnis zu akzeptieren, weil damit praktisch die gesamte Arbeit des vergangenen Jahres in einem Spiel verloren gegangen ist. Es hat einige Tage gedauert, um sich wieder aufzurappeln. Wir alle haben schließlich den Anspruch, unser Können auf möglichst großer Bühne zu zeigen, auch international. Daher werden wir alles unternehmen, um uns in dieser Saison eine neue Chance zu erarbeiten.

DFB.de: Der nächste Gegner TSG Hoffenheim ist ein direkter Konkurrent im Rennen um die Plätze für das internationale Geschäft. Auch wenn es erst der 6. Spieltag ist: Welche Bedeutung hat das direkte Duell?

Freigang: Spiele gegen Hoffenheim haben immer entscheidenden Charakter, sind meistens eng und auf hohem Niveau. Ich bin selbst sehr auf die Partie gespannt. Es wird ein Duell auf Augenhöhe, in dem wir uns beweisen wollen.

DFB.de: Nach zwei Niederlagen zum Auftakt fuhr die TSG zuletzt drei Siege hintereinander ein. Wo sehen Sie die besonderen Stärken des Gegners?

Freigang: Hoffenheim ist spielerisch stark, agiert mutig, erarbeitet sich viele Chancen und ist auch taktisch immer gut eingestellt. Das wird nicht leicht für uns. Wenn wir aber unsere Qualitäten auf den Platz bringen, dann sehe ich auch gute Chancen.

DFB.de: Der Rummel nach der erfolgreichen Europameisterschaft mit dem DFB-Team war auch um Ihre Person groß. Täuscht der Eindruck, dass Sie das regelrecht genießen? Oder empfinden Sie durch die deutlich gestiegene Aufmerksamkeit auch eine größere Belastung?

Freigang: Ich freue mich über das gestiegene Interesse und den Respekt, der uns überall entgegengebracht wird. Das wünschen wir uns doch alle, um unseren Sport weiterzuentwickeln. Es hält sich aber auch alles noch in einem vernünftigen Rahmen, in dem unser Alltag nicht belastet wird. Dazu habe ich einige wichtige Menschen um mich herum, die mir dabei helfen, mich voll auf den Fußball konzentrieren zu können.

DFB.de: Schon im nächsten Sommer steigt die WM in Australien und Neuseeland. Haben Sie sich nach der Auslosung schon mal ein wenig über die Vorrundengegner Marokko, Kolumbien und Südkorea informiert?

Freigang: Konkret informiert noch nicht, dafür haben wir ja noch genügend Zeit. (lacht) Aber ich finde es sehr spannend, auf so unterschiedliche Gegner zu treffen. Das ist ja auch das Besondere an einer Weltmeisterschaft. Mit den U-Nationalmannschaften habe ich früher schon mal bei WM-Turnieren gegen Südkorea sowie auch gegen andere südamerikanische und afrikanische Teams gespielt. Von daher ist das nicht ganz neu, wenn auch nicht mit einer Frauen-WM vergleichbar.

DFB.de: Welchen Reiz übt das Turnier schon jetzt auf Sie aus?

Freigang: Ich war noch nie in Australien, wo wir unsere Spiele bestreiten werden, weiß aber natürlich, dass es ein wunderschönes Land sein soll. Viel besser geht es nicht. Das wird mit Sicherheit sehr cool.

DFB.de: Ist es Ihr Ziel, dann auch im Nationalteam schon eine tragende Rolle zu spielen?

Freigang: Das wünsche ich mir natürlich. Ich werde auch alles dafür tun, was in meiner Macht steht, um das Trainerteam zu überzeugen, mich zu nominieren und einzusetzen.

DFB.de: Als leidenschaftliche Fotografin: Wäre ein Selfie mit der WM-Trophäe Ihr liebstes Motiv für 2023?

Freigang: Definitiv. (lacht) Sollte ich wirklich die Gelegenheit bekommen, als aktive Spielerin den WM-Pokal fotografieren zu können, wäre das mega. Dafür würde ich mir auch etwas Besonderes einfallen lassen.

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