Last-Minute-Helden Pazurek und Sembolo: Später traf keiner

Emotionen, Begeisterung, Spannung, Spaß, Qualität, Drama, Tradition - all das ist Fußball. Und: All das ist die 3. Liga. Die höchste Spielklasse des DFB geht in ihre zehnte Saison. In seiner Jubiläumsserie erzählt DFB.de die "Geschichten aus zehn Jahren 3. Liga". Heute: die beiden spätesten Tore der Drittligageschichte.

"Der Ball ist rund und das Spiel dauert 90 Minuten." Zumindest die zweite Aussage von Trainer-Legende Sepp Herberger hat sich im modernen Fußball überholt. Schließlich gibt es in den meisten Partien zwei bis drei Minuten Nachspielzeit obendrauf. Mindestens. Nachspielzeiten jenseits von sieben oder acht Minuten sind dagegen eher selten. Wenn dabei dann auch noch entscheidende Tore fallen, ist der Jubel meist umso größer. In der rund zehnjährigen Drittligageschichte fielen genau zwei Treffer erst in Minute 99. Später als Markus Pazurek im Trikot des SC Fortuna Köln und Francky Sembolo für den Halleschen FC traf kein anderer Spieler in der 3. Liga.

Der Pazurek-Treffer liegt gar nicht mal so lange zurück. Mitte März 2017, am 26. Spieltag der Vorsaison, markierte der Mittelfeldspieler in der neunten Minute der Nachspielzeit das 2:2 gegen den aktuellen Zweitligisten SSV Jahn Regensburg. Kurios: Den Anschlusstreffer durch Christopher Theisen hatten die Kölner nur drei Minuten zuvor, also in der sechsten Minute der Nachspielzeit, erzielt. Sembolo sorgte mit seinem Treffer im März 2014 beim 1:1 in Chemnitz ebenfalls für einen späten Punktgewinn seiner Mannschaft.

Zehn Minuten Nachspielzeit wegen Verletzung

Vor rund 1500 Zuschauern im Kölner Südstadion hatte beim Heimspiel der Fortuna gegen den späteren Zweitligaaufsteiger aus Regensburg in der Schlussphase nicht mehr viel darauf hingedeutet, dass die Gastgeber noch etwas mitnehmen könnten. Marco Grüttner (44./76.) hatte den damals von Ex-Nationalspieler Heiko Herrlich (inzwischen Cheftrainer bei Bayer 04 Leverkusen) betreuten SSV Jahn 2:0 in Führung gebracht.

Sieben Minuten vor Schluss verletzte sich dann der eingewechselte Jahn-Spieler Markus Ziereis schwer am Ellenbogen. Knapp zehn Minuten wurde er auf dem Platz behandelt. Die Verletzungspause sorgte dafür, dass Schiedsrichter Arne Aarnink (Nordhorn) folgerichtig zehn Minuten nachspielen ließ. Trotz des Zwei-Tore-Rückstandes steckte die Mannschaft von Fortuna-Trainer Uwe Koschinat nie auf. Der Theisen-Treffer nach einer Ecke von Lars Bender nährte die Hoffnung, vielleicht doch einen Punkt mitnehmen zu können.

In der 99. Minute gab es noch mal einen Eckball für die Kölner. Wieder führte Bender aus - und wieder landete der Ball im Netz. Verteidiger Pazurek hatte präzise geköpft. "Der späte Ausgleich zeigten unsere Moral und unseren Willen", so der 28 Jahre alte Defensivspieler Pazurek, für den nach inzwischen 136 Drittligaeinsätzen immerhin elf Treffer zu Buche stehen. Bereits seit Sommer 2013 ist er für Fortuna Köln am Ball.



Emotionen, Begeisterung, Spannung, Spaß, Qualität, Drama, Tradition - all das ist Fußball. Und: All das ist die 3. Liga. Die höchste Spielklasse des DFB geht in ihre zehnte Saison. In seiner Jubiläumsserie erzählt DFB.de die "Geschichten aus zehn Jahren 3. Liga". Heute: die beiden spätesten Tore der Drittligageschichte.

"Der Ball ist rund und das Spiel dauert 90 Minuten." Zumindest die zweite Aussage von Trainer-Legende Sepp Herberger hat sich im modernen Fußball überholt. Schließlich gibt es in den meisten Partien zwei bis drei Minuten Nachspielzeit obendrauf. Mindestens. Nachspielzeiten jenseits von sieben oder acht Minuten sind dagegen eher selten. Wenn dabei dann auch noch entscheidende Tore fallen, ist der Jubel meist umso größer. In der rund zehnjährigen Drittligageschichte fielen genau zwei Treffer erst in Minute 99. Später als Markus Pazurek im Trikot des SC Fortuna Köln und Francky Sembolo für den Halleschen FC traf kein anderer Spieler in der 3. Liga.

Der Pazurek-Treffer liegt gar nicht mal so lange zurück. Mitte März 2017, am 26. Spieltag der Vorsaison, markierte der Mittelfeldspieler in der neunten Minute der Nachspielzeit das 2:2 gegen den aktuellen Zweitligisten SSV Jahn Regensburg. Kurios: Den Anschlusstreffer durch Christopher Theisen hatten die Kölner nur drei Minuten zuvor, also in der sechsten Minute der Nachspielzeit, erzielt. Sembolo sorgte mit seinem Treffer im März 2014 beim 1:1 in Chemnitz ebenfalls für einen späten Punktgewinn seiner Mannschaft.

Zehn Minuten Nachspielzeit wegen Verletzung

Vor rund 1500 Zuschauern im Kölner Südstadion hatte beim Heimspiel der Fortuna gegen den späteren Zweitligaaufsteiger aus Regensburg in der Schlussphase nicht mehr viel darauf hingedeutet, dass die Gastgeber noch etwas mitnehmen könnten. Marco Grüttner (44./76.) hatte den damals von Ex-Nationalspieler Heiko Herrlich (inzwischen Cheftrainer bei Bayer 04 Leverkusen) betreuten SSV Jahn 2:0 in Führung gebracht.

Sieben Minuten vor Schluss verletzte sich dann der eingewechselte Jahn-Spieler Markus Ziereis schwer am Ellenbogen. Knapp zehn Minuten wurde er auf dem Platz behandelt. Die Verletzungspause sorgte dafür, dass Schiedsrichter Arne Aarnink (Nordhorn) folgerichtig zehn Minuten nachspielen ließ. Trotz des Zwei-Tore-Rückstandes steckte die Mannschaft von Fortuna-Trainer Uwe Koschinat nie auf. Der Theisen-Treffer nach einer Ecke von Lars Bender nährte die Hoffnung, vielleicht doch einen Punkt mitnehmen zu können.

In der 99. Minute gab es noch mal einen Eckball für die Kölner. Wieder führte Bender aus - und wieder landete der Ball im Netz. Verteidiger Pazurek hatte präzise geköpft. "Der späte Ausgleich zeigten unsere Moral und unseren Willen", so der 28 Jahre alte Defensivspieler Pazurek, für den nach inzwischen 136 Drittligaeinsätzen immerhin elf Treffer zu Buche stehen. Bereits seit Sommer 2013 ist er für Fortuna Köln am Ball.

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Der richtige Riecher: Köhler wechselt Sembolo ein

Die Partie zwischen dem Chemnitzer FC und Halleschen FC am 23. März 2014 war - zumindest in der ersten Halbzeit - eine zähe Angelegenheit ohne viele Strafrauszenen. Zu Beginn der zweiten Hälfte sorgten zunächst einige HFC-Anhänger für eine Unterbrechung von knapp sieben Minuten. Sie hatten Pyrotechnik gezündet und Bierbecher auf das Spielfeld geworfen. Der Vorfall war letztlich mitentscheidend für die lange Nachspielzeit.

Für das erste sportliche Ausrufezeichen war der CFC, damals noch von Ex-Profi Karsten Heine trainiert, verantwortlich. Abwehrspieler Silvio Bankert (69./derzeit vereinslos) ließ die Chemnitzer Fans unter den rund 6000 Zuschauern über die 1:0-Führung jubeln. Trainer des HFC war mit Sven Köhler kurioserweise der spätere Chemnitzer Cheftrainer. Der inzwischen 51-Jährige, der aktuell ohne Trainerengagement ist, dafür jedoch die 3. Liga als TV-Experte im MDR begleitet, setzte nach dem Rückstand auf Offensive. Er brachte unter anderem Francky Sembolo in der 67. Minute für Tony Schmidt.

Tor, Abseits, wieder Tor, Ausgleich

Der CFC versuchte seinerseits, das Duell mit dem zweiten Tor zu entscheiden. Beide Teams vergaben reihenweise Großchancen. In der dritten Minute der Nachspielzeit landete der Ball dank Tim Kruse (nun Energie Cottbus) zum vermeintlichen 1:1 im CFC-Gehäuse. Doch Kruse hatte im Abseits gestanden, der Treffer zählte nicht - und Halle rannte weiter an. Es war schließlich der eingewechselte Stürmer Sembolo, der den HFC nach 99 Minuten mit seinem Kopfballtreffer zum Endstand jubeln ließ.

Sembolo, im Kongo geboren und mittlerweile 32 Jahre alt, war in der Saison 2013/2014 vom Zweitligisten Arminia Bielefeld in der Winterpause an den Halleschen FC ausgeliehen worden. Seine Bilanz im HFC-Trikot konnte sich mit acht Treffern bei 14 Einsätzen sehen lassen. Halle war für ihn die erfolgreichste Station in der 3. Liga. Über VfL Osnabrück, Berliner AK und SV Meppen kam Sembolo im Juli zum Nord-Regionalligisten BSV Schwarz-Weiß Rehden, für den er aktuell auf Torejagd geht. So spät wie in Chemnitz hat er freilich nicht wieder getroffen.

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