Lahm: "Begeisterung, Aufbruchstimmung und ein Wir-Gefühl"

Noch ein Jahr, dann beginnt mit dem Eröffnungsspiel der deutschen Nationalmannschaft in München die UEFA EURO 2024 in Deutschland. Turnierdirektor Philipp Lahm spricht im DFB.de-Interview über seine Vorfreude, Zielsetzungen und die Hoffnung auf ein neues "Sommermärchen".

DFB.de: Wie groß ist die Vorfreude, Herr Lahm?

Philipp Lahm: Es wird Zeit, dass es los geht. Vor allem, wenn man sieht, dass Partnerschaften geschlossen werden und Unterstützer an unserer Seite stehen. Wir sind in der Vorbereitung des Turniers, und jetzt rückt es immer näher. Es stehen einige Highlights in diesem Jahr an: Heute mit "One year to go", mit der Eröffnung der Volunteer-Bewerbungsplattform. Dann startet der Ticketverkauf am 3. Oktober, dem Tag der deutschen Einheit. Im Dezember folgt der Final Draw in Hamburg in der Elbphilharmonie. Dann wissen fast alle Teams, wo und gegen wen sie spielen.

DFB.de: Sie haben gesagt, es gehe wieder darum, ein Wir-Gefühl zu schaffen und zu zeigen, dass Europa zusammensteht. Sie selbst haben den Ukraine-Krieg angesprochen - wie schwierig ist es denn tatsächlich, dieses Wir-Gefühl zu entfachen?

Lahm: Aktuell ist es nicht so einfach. Aber wir haben die Hoffnung, es mit diesem Großereignis hinzubekommen. Weil Menschen aufeinandertreffen, weil Menschen zusammenkommen, weil Begegnungen stattfinden. Und das, glaube ich, kann so ein Turnier leisten. Wenn ich einen Blick auf 2006 werfe, dann ist genau so was schon passiert. Wir haben uns so gezeigt, wie wir leben wollen. Meine Hoffnung ist, dass es nächstes Jahr genauso wird.

DFB.de: Wie wichtig ist das Thema Nachhaltigkeit?

Lahm: Sehr, sehr wichtig. Bei uns in der Organisation ist Nachhaltigkeit ein Querschnittsthema. Wir müssen und wollen es überall mitdenken und mit Leben füllen. Das geht mit einer Strategie los, über den Spielplan, die Mobilität bis hin zu den Stadien und Fan-Zonen.

DFB.de: Ihr 1:0 damals im Eröffnungsspiel der Weltmeisterschaft 2006 gegen Costa Rica war sehr wichtig für die Euphorie. Welchem Spieler würden Sie denn diesmal zutrauen, ein solches "Euphorie-Tor" zu schießen?

Lahm: Ich würde es allen zutrauen, die im Kader dabei sind. So ein Heimturnier ist etwas ganz Besonderes für jeden Spieler, und wichtig ist, dass jemand trifft. Wer es dann ist, ist mir vollkommen egal.

DFB.de: Im Jahr 2004 ging ja in der Nationalmannschaft auch einiges los mit Jürgen Klinsmann, Joachim Löw, mit jungen Spielern und einer neuen Spielphilosophie. Kann man das vergleichen mit dem Stand, den die Nationalmannschaft jetzt hat?

Lahm: Das wird man erst beim Turnier sehen. Wichtig ist die Identifikation mit dem Land und der Aufgabe. Bei einem Heimturnier muss sich die Mannschaft finden, sich gut organisieren, eine Strategie haben. Dann können einzelne Spieler glänzen. Das hinzubekommen, ist die Aufgabe der Verantwortlichen nächstes Jahr im Sommer. Und auch das Land kann sicherlich von der starken deutschen Nationalmannschaft profitieren.

DFB.de: Es ist jetzt noch ein Jahr. Wie nehmen Sie bisher die Stimmung im Land wahr?

Lahm: Wir sind ja schon lange mit der Organisation unterwegs, und da war überall eine große Begeisterung vorhanden. Vor allem in unseren Host Cities, die vom Start weg sehr motiviert waren. Man sieht einfach, dass sie Lust haben, dabei zu sein und mitzuorganisieren - das finde ich einfach beeindruckend. Wir haben die Hoffnung, dass in einem Jahr Begeisterung, Aufbruchstimmung und ein Wir-Gefühl spürbar sind. Bei den Menschen, die daran arbeiten, spüren wir das jeden Tag. Das stimmt mich sehr positiv. Kleine Herausforderungen sind noch da, alle auf dieselbe Spur zu bringen. Insgesamt sind wir sehr zufrieden.

DFB.de: Wie ist es möglich, wieder ein "Sommermärchen" wie 2006 zu schaffen?

Lahm: Erst mal brauchen wir eine starke deutsche Nationalmannschaft beim Heimturnier, die unser Land auch stark vertritt. Alles andere hängt an mehreren Faktoren, die hoffentlich möglichst viele Menschen zusammenbringen und ein Wir-Gefühl erschaffen. Wir wollen gemeinsam feiern und gemeinsame Begegnungen haben.

DFB.de: Was erwarten Sie von der deutschen Nationalmannschaft bis zur EM und dann auch beim Turnier?

Lahm: Dass man eine gute Strategie hat. Dass man eine Mannschaft erkennt und Spieler, die sich mit der Aufgabe identifizieren. Das alles ist enorm wichtig. Wir Spieler bei der WM 2006 wurden von der Begeisterung der Fans getragen - und umgekehrt. Das hat uns damals stark gemacht.

[mg/nib]

Noch ein Jahr, dann beginnt mit dem Eröffnungsspiel der deutschen Nationalmannschaft in München die UEFA EURO 2024 in Deutschland. Turnierdirektor Philipp Lahm spricht im DFB.de-Interview über seine Vorfreude, Zielsetzungen und die Hoffnung auf ein neues "Sommermärchen".

DFB.de: Wie groß ist die Vorfreude, Herr Lahm?

Philipp Lahm: Es wird Zeit, dass es los geht. Vor allem, wenn man sieht, dass Partnerschaften geschlossen werden und Unterstützer an unserer Seite stehen. Wir sind in der Vorbereitung des Turniers, und jetzt rückt es immer näher. Es stehen einige Highlights in diesem Jahr an: Heute mit "One year to go", mit der Eröffnung der Volunteer-Bewerbungsplattform. Dann startet der Ticketverkauf am 3. Oktober, dem Tag der deutschen Einheit. Im Dezember folgt der Final Draw in Hamburg in der Elbphilharmonie. Dann wissen fast alle Teams, wo und gegen wen sie spielen.

DFB.de: Sie haben gesagt, es gehe wieder darum, ein Wir-Gefühl zu schaffen und zu zeigen, dass Europa zusammensteht. Sie selbst haben den Ukraine-Krieg angesprochen - wie schwierig ist es denn tatsächlich, dieses Wir-Gefühl zu entfachen?

Lahm: Aktuell ist es nicht so einfach. Aber wir haben die Hoffnung, es mit diesem Großereignis hinzubekommen. Weil Menschen aufeinandertreffen, weil Menschen zusammenkommen, weil Begegnungen stattfinden. Und das, glaube ich, kann so ein Turnier leisten. Wenn ich einen Blick auf 2006 werfe, dann ist genau so was schon passiert. Wir haben uns so gezeigt, wie wir leben wollen. Meine Hoffnung ist, dass es nächstes Jahr genauso wird.

DFB.de: Wie wichtig ist das Thema Nachhaltigkeit?

Lahm: Sehr, sehr wichtig. Bei uns in der Organisation ist Nachhaltigkeit ein Querschnittsthema. Wir müssen und wollen es überall mitdenken und mit Leben füllen. Das geht mit einer Strategie los, über den Spielplan, die Mobilität bis hin zu den Stadien und Fan-Zonen.

DFB.de: Ihr 1:0 damals im Eröffnungsspiel der Weltmeisterschaft 2006 gegen Costa Rica war sehr wichtig für die Euphorie. Welchem Spieler würden Sie denn diesmal zutrauen, ein solches "Euphorie-Tor" zu schießen?

Lahm: Ich würde es allen zutrauen, die im Kader dabei sind. So ein Heimturnier ist etwas ganz Besonderes für jeden Spieler, und wichtig ist, dass jemand trifft. Wer es dann ist, ist mir vollkommen egal.

DFB.de: Im Jahr 2004 ging ja in der Nationalmannschaft auch einiges los mit Jürgen Klinsmann, Joachim Löw, mit jungen Spielern und einer neuen Spielphilosophie. Kann man das vergleichen mit dem Stand, den die Nationalmannschaft jetzt hat?

Lahm: Das wird man erst beim Turnier sehen. Wichtig ist die Identifikation mit dem Land und der Aufgabe. Bei einem Heimturnier muss sich die Mannschaft finden, sich gut organisieren, eine Strategie haben. Dann können einzelne Spieler glänzen. Das hinzubekommen, ist die Aufgabe der Verantwortlichen nächstes Jahr im Sommer. Und auch das Land kann sicherlich von der starken deutschen Nationalmannschaft profitieren.

DFB.de: Es ist jetzt noch ein Jahr. Wie nehmen Sie bisher die Stimmung im Land wahr?

Lahm: Wir sind ja schon lange mit der Organisation unterwegs, und da war überall eine große Begeisterung vorhanden. Vor allem in unseren Host Cities, die vom Start weg sehr motiviert waren. Man sieht einfach, dass sie Lust haben, dabei zu sein und mitzuorganisieren - das finde ich einfach beeindruckend. Wir haben die Hoffnung, dass in einem Jahr Begeisterung, Aufbruchstimmung und ein Wir-Gefühl spürbar sind. Bei den Menschen, die daran arbeiten, spüren wir das jeden Tag. Das stimmt mich sehr positiv. Kleine Herausforderungen sind noch da, alle auf dieselbe Spur zu bringen. Insgesamt sind wir sehr zufrieden.

DFB.de: Wie ist es möglich, wieder ein "Sommermärchen" wie 2006 zu schaffen?

Lahm: Erst mal brauchen wir eine starke deutsche Nationalmannschaft beim Heimturnier, die unser Land auch stark vertritt. Alles andere hängt an mehreren Faktoren, die hoffentlich möglichst viele Menschen zusammenbringen und ein Wir-Gefühl erschaffen. Wir wollen gemeinsam feiern und gemeinsame Begegnungen haben.

DFB.de: Was erwarten Sie von der deutschen Nationalmannschaft bis zur EM und dann auch beim Turnier?

Lahm: Dass man eine gute Strategie hat. Dass man eine Mannschaft erkennt und Spieler, die sich mit der Aufgabe identifizieren. Das alles ist enorm wichtig. Wir Spieler bei der WM 2006 wurden von der Begeisterung der Fans getragen - und umgekehrt. Das hat uns damals stark gemacht.

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