Kyereh: "Trainer Rehm hat keine Bedenken beim Saltojubel"

Bis vor wenigen Monaten dürfte Daniel-Kofi Kyereh nur Experten ein Begriff gewesen sein. Der 22-jährige Stürmer des Drittligisten SV Wehen Wiesbaden war in der vergangenen Saison noch in der Regionalliga Nord für den TSV Havelse am Ball. Aktuell spielt er seine erste Spielzeit in der 3. Liga - und hat schon jede Menge Ausrufezeichen gesetzt. Der in Accra, der Hauptstadt Ghanas, geborene Angreifer erzielte bei seinen ersten elf Einsätzen für den SVWW nicht weniger als neun Tore - damit führt er die Torschützenliste der 3. Liga an. Im DFB.de-Drittligainterview der Woche spricht Daniel-Kofi Kyereh mit Mitarbeiter Thomas Palapies-Ziehn über seinen Dreierpack beim 5:2-Auswärtserfolg gegen den Karlsruher SC und seinen speziellen Torjubel.

DFB.de: In Karlsruhe 5:2 gewonnen, dabei einen Dreierpack erzielt und von Platz neun auf fünf geklettert: War es ein perfekter Spieltag, Herr Kyereh?

Daniel-Kofi Kyereh: Das Ergebnis sieht sehr gut aus. Unser und mein Spiel waren aber nicht perfekt. In den ersten zehn Minuten haben wir zu vorsichtig agiert. Das 1:0 hat für Schwung gesorgt, und danach waren wir brutal effektiv. Dass ich drei Tore beisteuern konnte, war für mich überragend.

DFB.de: Stand Ihr Handy danach nicht mehr still?

Kyereh: So viele Nachrichten wie nach dem KSC-Spiel habe ich jedenfalls noch nie bekommen. Es hat auch einige Zeit gedauert, ehe ich alle beantwortet hatte.

DFB.de: Nach elf Drittligaspielen stehen für Sie neun Treffer zu Buche. Was ist Ihr Geheimnis?

Kyereh: Ein Geheimnis gibt es nicht. Vielmehr ist es das Ergebnis harter Arbeit in den vergangenen Jahren. Die Erfahrungen aus meiner Zeit in Havelse helfen mir sehr. Beim TSV wurde ich zum ersten Mal regelmäßig als waschechter Stürmer eingesetzt. Bei der Chancenverwertung gab es meistens Luft nach oben. Doch auch dabei zahlt sich Training aus. Für mich ist es egal, ob ich im Training oder im Spiel eine Möglichkeit bekomme. Ich will sie nutzen. Meine Mitspieler helfen mir sehr dabei. Ich habe noch nie in einer Mannschaft mit so viel Qualität gespielt. Entsprechend genau kommen die Hereingaben.

DFB.de: Nach einigen Toren gibt es von Ihnen einen Salto zu sehen. Hat Trainer Rüdiger Rehm nichts dagegen?

Kyereh: Ich hätte Verständnis, wenn er Bedenken gehabt hätte. Die gibt es aber nicht. Ich freue mich, wenn ich einen Salto zeigen kann. Als Kind habe ich viel geturnt, und einige Bewegungen habe ich nicht verlernt.

DFB.de: In der vergangenen Saison hatten Sie für den TSV Havelse in der Regionalliga Nord elf Treffer in 29 Partien markiert. Wie haben Sie sich nun so schnell auf die 3. Liga umgestellt?

Kyereh: Ich mache gar nicht mal so viel anders. Mein Ziel war es vom ersten Tag an, mein Bestes zu geben, mich zu etablieren und so viel Spielzeit wie möglich zu bekommen. Dass es so schnell mit Einsätzen und auch Toren klappt, hätte ich im Sommer nicht gedacht. Trainer Rüdiger Rehm und auch die Mannschaft schenken mir viel Vertrauen. Das spüre ich, das will ich zurückzahlen.

DFB.de: Wo liegen die größten Unterschiede zwischen Regionalliga und 3. Liga?

Kyereh: Die individuelle Klasse der einzelnen Spieler sorgt für sehr viel mehr Qualität auf dem Platz. In der Regionalliga gab es in vielen Partien wilde und unbedachte Phasen. Das sah teilweise nur wenig nach Fußball aus. So etwas gibt es in der 3. Liga nicht.

DFB.de: Haben Sie sich vor der Saison eine Tormarke gesetzt?

Kyereh: Nein, denn für mich stehen andere Dinge im Fokus. Wie gesagt: Ich will so viele Minuten sammeln wie möglich. Daran hat sich nichts geändert.

DFB.de: Welcher Treffer in dieser Spielzeit ist Ihnen besonders in Erinnerung geblieben?

Kyereh: Gleich am 1. Spieltag den Siegtreffer zum 2:1 in Aalen zu erzielen, war für mich ein Traumeinstand. Auch das 3:3 gegen Eintracht Braunschweig bleibt haften: Ich habe in letzter Minute den Ausgleich gegen meinen Ex-Verein erzielt, für den ich im Juniorenbereich mehrere Jahre am Ball war.

DFB.de: Ist die Führung in der Torschützenliste nur Beiwerk?

Kyereh: Würde ich sagen. Mir ist es selbstverständlich nicht entgangen, dass ich Erster bin. (lacht) Es freut mich auch für den Moment. Darauf ausruhen werde ich mich garantiert nicht. Wer die Tore macht, ist unterm Strich auch gar nicht so wichtig. Entscheidend ist, dass wir als Mannschaft Erfolg haben.

DFB.de: Glauben Sie, dass es für Sie nun schwieriger wird, Tore zu erzielen, weil die Abwehrspieler noch mehr auf Sie achten?

Kyereh: Da habe ich keine Bedenken. Ich bin selbstbewusst genug und habe Vertrauen in meine Qualitäten.

DFB.de: Auch dank Ihrer Treffer mischt der SVWW im oberen Tabellendrittel mit. Wohin kann die Reise in dieser Saison gehen?

Kyereh: In dieser so engen 3. Liga kann man sich nie sicher sein, in welche Richtung es geht. Wir werden alles geben, um den Trend der vergangenen Wochen fortzusetzen. Druck machen wir uns keinen. Es gibt auch keine Vorgabe. Wir können uns voll darauf konzentrieren, Wochenende für Wochenende das Maximale herauszuholen.

DFB.de: Wie sind Sie zum Fußball gekommen?

Kyereh: Ich wurde beim Kicken mit Freunden auf dem Sportplatz des FC Salzgitter von Rainer Reupke, meinem ersten Trainer, entdeckt. Er lud mich zum Training ein. Das hat so großen Spaß gemacht, dass ich dabei geblieben bin.

DFB.de: Nächster Gegner ist der FSV Zwickau. Müssen Sie sich jetzt an den drei Toren aus dem KSC-Spiel messen lassen?

Kyereh: Ich denke, dass es niemanden gibt, der jetzt die Messlatte für mich höher setzt. Das wäre sicher auch nicht der richtige Ansatz. Ich weiß die drei Tore aus dem KSC-Spiel einzuschätzen. Sie waren das Ergebnis einer guten Mannschaftsleistung. Wir alle sind super in Form und wollen das auch gegen Zwickau zeigen.

DFB.de: Am 30. Oktober kommt es zum DFB-Pokalspiel gegen Zweitligist Hamburger SV. Ist die Vorfreude schon spürbar?

Kyereh: Wir tun gut daran, die Reihenfolge einzuhalten. Erst einmal fokussieren wir uns auf Zwickau und wollen den nächsten Sieg einfahren. Danach können wir der Vorfreude auf den Höhepunkt gegen den HSV freien Lauf lassen.

[mspw]

Bis vor wenigen Monaten dürfte Daniel-Kofi Kyereh nur Experten ein Begriff gewesen sein. Der 22-jährige Stürmer des Drittligisten SV Wehen Wiesbaden war in der vergangenen Saison noch in der Regionalliga Nord für den TSV Havelse am Ball. Aktuell spielt er seine erste Spielzeit in der 3. Liga - und hat schon jede Menge Ausrufezeichen gesetzt. Der in Accra, der Hauptstadt Ghanas, geborene Angreifer erzielte bei seinen ersten elf Einsätzen für den SVWW nicht weniger als neun Tore - damit führt er die Torschützenliste der 3. Liga an. Im DFB.de-Drittligainterview der Woche spricht Daniel-Kofi Kyereh mit Mitarbeiter Thomas Palapies-Ziehn über seinen Dreierpack beim 5:2-Auswärtserfolg gegen den Karlsruher SC und seinen speziellen Torjubel.

DFB.de: In Karlsruhe 5:2 gewonnen, dabei einen Dreierpack erzielt und von Platz neun auf fünf geklettert: War es ein perfekter Spieltag, Herr Kyereh?

Daniel-Kofi Kyereh: Das Ergebnis sieht sehr gut aus. Unser und mein Spiel waren aber nicht perfekt. In den ersten zehn Minuten haben wir zu vorsichtig agiert. Das 1:0 hat für Schwung gesorgt, und danach waren wir brutal effektiv. Dass ich drei Tore beisteuern konnte, war für mich überragend.

DFB.de: Stand Ihr Handy danach nicht mehr still?

Kyereh: So viele Nachrichten wie nach dem KSC-Spiel habe ich jedenfalls noch nie bekommen. Es hat auch einige Zeit gedauert, ehe ich alle beantwortet hatte.

DFB.de: Nach elf Drittligaspielen stehen für Sie neun Treffer zu Buche. Was ist Ihr Geheimnis?

Kyereh: Ein Geheimnis gibt es nicht. Vielmehr ist es das Ergebnis harter Arbeit in den vergangenen Jahren. Die Erfahrungen aus meiner Zeit in Havelse helfen mir sehr. Beim TSV wurde ich zum ersten Mal regelmäßig als waschechter Stürmer eingesetzt. Bei der Chancenverwertung gab es meistens Luft nach oben. Doch auch dabei zahlt sich Training aus. Für mich ist es egal, ob ich im Training oder im Spiel eine Möglichkeit bekomme. Ich will sie nutzen. Meine Mitspieler helfen mir sehr dabei. Ich habe noch nie in einer Mannschaft mit so viel Qualität gespielt. Entsprechend genau kommen die Hereingaben.

DFB.de: Nach einigen Toren gibt es von Ihnen einen Salto zu sehen. Hat Trainer Rüdiger Rehm nichts dagegen?

Kyereh: Ich hätte Verständnis, wenn er Bedenken gehabt hätte. Die gibt es aber nicht. Ich freue mich, wenn ich einen Salto zeigen kann. Als Kind habe ich viel geturnt, und einige Bewegungen habe ich nicht verlernt.

DFB.de: In der vergangenen Saison hatten Sie für den TSV Havelse in der Regionalliga Nord elf Treffer in 29 Partien markiert. Wie haben Sie sich nun so schnell auf die 3. Liga umgestellt?

Kyereh: Ich mache gar nicht mal so viel anders. Mein Ziel war es vom ersten Tag an, mein Bestes zu geben, mich zu etablieren und so viel Spielzeit wie möglich zu bekommen. Dass es so schnell mit Einsätzen und auch Toren klappt, hätte ich im Sommer nicht gedacht. Trainer Rüdiger Rehm und auch die Mannschaft schenken mir viel Vertrauen. Das spüre ich, das will ich zurückzahlen.

DFB.de: Wo liegen die größten Unterschiede zwischen Regionalliga und 3. Liga?

Kyereh: Die individuelle Klasse der einzelnen Spieler sorgt für sehr viel mehr Qualität auf dem Platz. In der Regionalliga gab es in vielen Partien wilde und unbedachte Phasen. Das sah teilweise nur wenig nach Fußball aus. So etwas gibt es in der 3. Liga nicht.

DFB.de: Haben Sie sich vor der Saison eine Tormarke gesetzt?

Kyereh: Nein, denn für mich stehen andere Dinge im Fokus. Wie gesagt: Ich will so viele Minuten sammeln wie möglich. Daran hat sich nichts geändert.

DFB.de: Welcher Treffer in dieser Spielzeit ist Ihnen besonders in Erinnerung geblieben?

Kyereh: Gleich am 1. Spieltag den Siegtreffer zum 2:1 in Aalen zu erzielen, war für mich ein Traumeinstand. Auch das 3:3 gegen Eintracht Braunschweig bleibt haften: Ich habe in letzter Minute den Ausgleich gegen meinen Ex-Verein erzielt, für den ich im Juniorenbereich mehrere Jahre am Ball war.

DFB.de: Ist die Führung in der Torschützenliste nur Beiwerk?

Kyereh: Würde ich sagen. Mir ist es selbstverständlich nicht entgangen, dass ich Erster bin. (lacht) Es freut mich auch für den Moment. Darauf ausruhen werde ich mich garantiert nicht. Wer die Tore macht, ist unterm Strich auch gar nicht so wichtig. Entscheidend ist, dass wir als Mannschaft Erfolg haben.

DFB.de: Glauben Sie, dass es für Sie nun schwieriger wird, Tore zu erzielen, weil die Abwehrspieler noch mehr auf Sie achten?

Kyereh: Da habe ich keine Bedenken. Ich bin selbstbewusst genug und habe Vertrauen in meine Qualitäten.

DFB.de: Auch dank Ihrer Treffer mischt der SVWW im oberen Tabellendrittel mit. Wohin kann die Reise in dieser Saison gehen?

Kyereh: In dieser so engen 3. Liga kann man sich nie sicher sein, in welche Richtung es geht. Wir werden alles geben, um den Trend der vergangenen Wochen fortzusetzen. Druck machen wir uns keinen. Es gibt auch keine Vorgabe. Wir können uns voll darauf konzentrieren, Wochenende für Wochenende das Maximale herauszuholen.

DFB.de: Wie sind Sie zum Fußball gekommen?

Kyereh: Ich wurde beim Kicken mit Freunden auf dem Sportplatz des FC Salzgitter von Rainer Reupke, meinem ersten Trainer, entdeckt. Er lud mich zum Training ein. Das hat so großen Spaß gemacht, dass ich dabei geblieben bin.

DFB.de: Nächster Gegner ist der FSV Zwickau. Müssen Sie sich jetzt an den drei Toren aus dem KSC-Spiel messen lassen?

Kyereh: Ich denke, dass es niemanden gibt, der jetzt die Messlatte für mich höher setzt. Das wäre sicher auch nicht der richtige Ansatz. Ich weiß die drei Tore aus dem KSC-Spiel einzuschätzen. Sie waren das Ergebnis einer guten Mannschaftsleistung. Wir alle sind super in Form und wollen das auch gegen Zwickau zeigen.

DFB.de: Am 30. Oktober kommt es zum DFB-Pokalspiel gegen Zweitligist Hamburger SV. Ist die Vorfreude schon spürbar?

Kyereh: Wir tun gut daran, die Reihenfolge einzuhalten. Erst einmal fokussieren wir uns auf Zwickau und wollen den nächsten Sieg einfahren. Danach können wir der Vorfreude auf den Höhepunkt gegen den HSV freien Lauf lassen.

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