Kuntz: "Sowas können wir nicht dulden"

Die Vorbereitungen laufen auf Hochtouren: Bereits in fünf Tagen startet das deutsche Olympiateam gegen Brasilien in das Olympische Fußballturnier (ab 13.30 Uhr, live in der ARD und auf Eurosport). Nach dem heutigen Trainingsspiel gegen Honduras, bei dem Jordan Torunarigha beim Stand von 1:1 rassistisch beleidigt wurde, stellten sich Cheftrainer Stefan Kuntz und Maximilian Arnold in einer digitalen Medienrunde den Fragen der Journalisten. DFB.de hat die wichtigsten Aussagen mitgeschrieben.

Stefan Kuntz über...

... die rassistische Beleidigung: So etwas können wir nicht dulden. Gemeinsam vom Platz zu gehen, ist unser Statement dazu. Egal, ob es in der ersten oder der 90. Minute passiert, Rassismus hat keinen Platz im Fußball. Das haben wir auch dem Schiedsrichter mitgeteilt. Nachdem sich die Situation beruhigt hatte, kam die Mannschaft von Honduras zu unserer Bank und hat sich entschuldigt. Damit war das Thema für uns auch erledigt. Wir werden keine weiteren Schritte einleiten.

... die konkrete Situation: Kurz vor Ende des Spiels kam es zu einem Gerangel. Ich bin direkt zu Jordan gelaufen. Er hat mir gesagt, dass er wiederholt rassistisch beleidigt wurde. Wir haben sofort entschieden, dass das unsere Werte verletzt und wir das nicht dulden können. Dann sind wir geschlossen vom Platz runtergegangen.

... die Situation danach und Torunarigha: Seine Teamkollegen haben ihn die ersten Minuten in den Arm genommen, er war sehr aufgelöst. Man hat gemerkt, dass er froh war, so gut aufgefangen zu werden. Das hilft natürlich in der Situation, wenn man sieht, dass einen die Kollegen unterstützen. Die Mannschaft hat das klasse gemacht, sie hat ihn wieder aufgebaut. Sowohl von Jordan als auch von der Mannschaft war das ein sehr gutes Verhalten, zu sagen: Das reicht jetzt. Wir spielen nicht weiter, als wäre nichts geschehen!

... das Trainingsspiel: Honduras ist schon länger hier in Japan und hat ein gutes Team. Unsere Mannschaft hat so noch nicht zusammengespielt.. Jeder Spieler hat heute 60 Minuten Spielzeit bekommen, die sie alle gut überstanden haben. Es war ein körperlich intensives Spiel, aus dem wir einiges für das Auftaktmatch gegen Brasilien mitnehmen können. Honduras hat aus zwei Chancen ein Tor gemacht. Wir haben uns sieben oder acht Chancen erarbeitet und nach einem Eckball per Kopf von Uduokhai das Unentschieden erzielt. Ich war zufrieden mit der Einstellung. Jeder weiß, wo er noch eine Schippe drauflegen muss.

... die Automatismen und Taktik: Wir haben verschiedenes ausprobiert, auch etwas angelehnt an die U 21-EM. Was taktische Variationen betrifft, müssen wir nicht mehr alles einüben, denn wir haben hier von der Qualität und der Erfahrung etwas reifere Spieler zur Verfügung.

... die Lage in Deutschland: Der DFB hat gemeinsam mit der DFL einen Hilfsfond eingerichtet. Wir schicken ganz viel Kraft an die Helfer und die betroffenen Familien und hoffen, dass sich die Lage bald bessert.

... die Gegnervorbereitung: Wir haben mehr Material über Brasilien, weil sie schon länger zusammenspielen, also sind sie für uns natürlich etwas einfacher vorzubereiten. Über Saudi-Arabien und der Elfenbeinküste haben wir nicht so viele Informationen. Ich setze in der Offensive auf die Kreativität und Flexibilität meiner Mannschaft.

Maximilian Arnold über…

... die Situation der rassistischen Beleidigung: Ich war zu dem Zeitpunkt nicht mehr auf dem Feld, habe es also nicht mitbekommen. Wir haben mit dem Verlassen des Platzes das richtige Statement als Mannschaft gesetzt.

… das Spiel: Wir hatten bislang nur drei Trainingstage, dafür war das schon sehr ordentlich heute. Natürlich gibt es noch einige Dinge, die wir besser machen müssen.

… die Akklimatisation: Es ist ein besonderes Klima hier. Die hohe Luftfeuchtigkeit hätte ich so nicht erwartet, aber wir müssen das Beste daraus machen.

… die Zeitumstellung: Ich habe zwei Kinder, also bin ich froh, wenn ich mal in der Nacht nicht aufstehen muss. Es ist was Schönes, mal wieder vom Wecker geweckt zu werden. (lacht)

... die Stimmung im Land: Von der Stimmung bekommen wir noch nichts mit. Wir sind die ganze Zeit im Hotel und fahren nur zum Trainingsplatz. Wir werden jeden Morgen auf Covid getestet. Alle tragen ständig Maske, auch im Hotel - da wird sehr darauf geachtet. Hier gibt es eine Riesenspinne, das ist das Verrückteste an lokalen Besonderheiten, das ich hier bislang gesehen habe. (lacht)

… die Lage in Deutschland: Wir wissen, was in Deutschland momentan passiert. Es ist uns ein Anliegen, den Leuten, die vor Ort helfen, ein Dankeschön auszusprechen.

[dfb]

Die Vorbereitungen laufen auf Hochtouren: Bereits in fünf Tagen startet das deutsche Olympiateam gegen Brasilien in das Olympische Fußballturnier (ab 13.30 Uhr, live in der ARD und auf Eurosport). Nach dem heutigen Trainingsspiel gegen Honduras, bei dem Jordan Torunarigha beim Stand von 1:1 rassistisch beleidigt wurde, stellten sich Cheftrainer Stefan Kuntz und Maximilian Arnold in einer digitalen Medienrunde den Fragen der Journalisten. DFB.de hat die wichtigsten Aussagen mitgeschrieben.

Stefan Kuntz über...

... die rassistische Beleidigung: So etwas können wir nicht dulden. Gemeinsam vom Platz zu gehen, ist unser Statement dazu. Egal, ob es in der ersten oder der 90. Minute passiert, Rassismus hat keinen Platz im Fußball. Das haben wir auch dem Schiedsrichter mitgeteilt. Nachdem sich die Situation beruhigt hatte, kam die Mannschaft von Honduras zu unserer Bank und hat sich entschuldigt. Damit war das Thema für uns auch erledigt. Wir werden keine weiteren Schritte einleiten.

... die konkrete Situation: Kurz vor Ende des Spiels kam es zu einem Gerangel. Ich bin direkt zu Jordan gelaufen. Er hat mir gesagt, dass er wiederholt rassistisch beleidigt wurde. Wir haben sofort entschieden, dass das unsere Werte verletzt und wir das nicht dulden können. Dann sind wir geschlossen vom Platz runtergegangen.

... die Situation danach und Torunarigha: Seine Teamkollegen haben ihn die ersten Minuten in den Arm genommen, er war sehr aufgelöst. Man hat gemerkt, dass er froh war, so gut aufgefangen zu werden. Das hilft natürlich in der Situation, wenn man sieht, dass einen die Kollegen unterstützen. Die Mannschaft hat das klasse gemacht, sie hat ihn wieder aufgebaut. Sowohl von Jordan als auch von der Mannschaft war das ein sehr gutes Verhalten, zu sagen: Das reicht jetzt. Wir spielen nicht weiter, als wäre nichts geschehen!

... das Trainingsspiel: Honduras ist schon länger hier in Japan und hat ein gutes Team. Unsere Mannschaft hat so noch nicht zusammengespielt.. Jeder Spieler hat heute 60 Minuten Spielzeit bekommen, die sie alle gut überstanden haben. Es war ein körperlich intensives Spiel, aus dem wir einiges für das Auftaktmatch gegen Brasilien mitnehmen können. Honduras hat aus zwei Chancen ein Tor gemacht. Wir haben uns sieben oder acht Chancen erarbeitet und nach einem Eckball per Kopf von Uduokhai das Unentschieden erzielt. Ich war zufrieden mit der Einstellung. Jeder weiß, wo er noch eine Schippe drauflegen muss.

... die Automatismen und Taktik: Wir haben verschiedenes ausprobiert, auch etwas angelehnt an die U 21-EM. Was taktische Variationen betrifft, müssen wir nicht mehr alles einüben, denn wir haben hier von der Qualität und der Erfahrung etwas reifere Spieler zur Verfügung.

... die Lage in Deutschland: Der DFB hat gemeinsam mit der DFL einen Hilfsfond eingerichtet. Wir schicken ganz viel Kraft an die Helfer und die betroffenen Familien und hoffen, dass sich die Lage bald bessert.

... die Gegnervorbereitung: Wir haben mehr Material über Brasilien, weil sie schon länger zusammenspielen, also sind sie für uns natürlich etwas einfacher vorzubereiten. Über Saudi-Arabien und der Elfenbeinküste haben wir nicht so viele Informationen. Ich setze in der Offensive auf die Kreativität und Flexibilität meiner Mannschaft.

Maximilian Arnold über…

... die Situation der rassistischen Beleidigung: Ich war zu dem Zeitpunkt nicht mehr auf dem Feld, habe es also nicht mitbekommen. Wir haben mit dem Verlassen des Platzes das richtige Statement als Mannschaft gesetzt.

… das Spiel: Wir hatten bislang nur drei Trainingstage, dafür war das schon sehr ordentlich heute. Natürlich gibt es noch einige Dinge, die wir besser machen müssen.

… die Akklimatisation: Es ist ein besonderes Klima hier. Die hohe Luftfeuchtigkeit hätte ich so nicht erwartet, aber wir müssen das Beste daraus machen.

… die Zeitumstellung: Ich habe zwei Kinder, also bin ich froh, wenn ich mal in der Nacht nicht aufstehen muss. Es ist was Schönes, mal wieder vom Wecker geweckt zu werden. (lacht)

... die Stimmung im Land: Von der Stimmung bekommen wir noch nichts mit. Wir sind die ganze Zeit im Hotel und fahren nur zum Trainingsplatz. Wir werden jeden Morgen auf Covid getestet. Alle tragen ständig Maske, auch im Hotel - da wird sehr darauf geachtet. Hier gibt es eine Riesenspinne, das ist das Verrückteste an lokalen Besonderheiten, das ich hier bislang gesehen habe. (lacht)

… die Lage in Deutschland: Wir wissen, was in Deutschland momentan passiert. Es ist uns ein Anliegen, den Leuten, die vor Ort helfen, ein Dankeschön auszusprechen.

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