Kuntz: "Sich auf großer Bühne zeigen"

2:1 setzte sich die U 21-Nationalmannschaft am Dienstagabend gegen Wales durch und sicherte sich dadurch das EM-Ticket. Im Anschluss an die Partie stellten sich DFB-Trainer Stefan Kuntz und U 21-Nationalspieler Niklas Dorsch den Fragen der Journalisten. DFB.de hat mitgeschrieben.

Stefan Kuntz über…

… die letzten Monate mit der U 21: Wir freuen uns darüber, dass wir die EM-Qualifikation als Gruppenerster abgeschlossen haben – und das, ohne am Ende fremde Hilfe zu benötigen. Das nehmen wir sehr stolz und mit Freude auf. Wir haben in den Spielen seit September über zehn neue Spieler eingesetzt. Unter den Umständen kann sich eine Mannschaft nicht einspielen, und du kannst keine Automatismen einstudieren. Das ist eine Erklärung, warum nicht alles ganz rund lief. Insgesamt haben sowohl wir als Trainerteam als auch unsere Jungs viel aus den Partien gelernt. Neu war für uns in den letzten Monaten die Coronasituation. Ich bin extrem froh, dass unser Hygienekonzept wieder gegriffen hat. Der DFB war einer der wenigen Verbände, dessen A- und U 21-Nationalmannschaften in dieser Länderspielphase keine Coronafälle zu vermelden hatte. Alle Planungen für Trainingseinheiten, Besprechungen und Einzelgespräche mit Spielern waren in den letzten Monaten von den Testergebnissen abhängig. Aber das sind nur Randnotizen im Rahmen eines Fußballspiels. Wir wissen, dass es uns gut geht, wir unseren Job ausüben können und es sehr vielen Leuten schlechter geht.

… die U 21-Europameisterschaft: Mich freut, dass meine Spieler die Möglichkeit bekommen, so ein Turnier zu spielen und sich auf großer Bühne zu zeigen. Das haben sie sich erarbeitet. Diese Europameisterschaft wird anders, als wir es gewohnt sind. Ich hoffe, dass Corona bis dahin nicht mehr so eine dominante Rolle spielt wie momentan, sodass vielleicht wenigstens ein paar Zuschauer zugelassen werden können.

… die Herausforderung, die EM-Gruppenphase ohne Trainingslager zu absolvieren: Normalerweise hätten wir vor dem Turnier rund zehn Tage Trainingslager, in denen wir mit den letzten Jahrgängen immer viel Teamgeist entwickelt, uns als Mannschaft eingespielt und verschiedene taktische Variationen einstudiert haben. Jetzt, nachdem wir die Qualifikation geschafft haben, werden sicher noch einige Ideen kommen, wie wir mit dieser ungewohnten Situation umgehen. Wir haben beispielsweise in den letzten Tagen überlegt, ob wir bei der DFL anfragen, ob die Vereine, die unsere Spieler abstellen, am Spieltag vor der EM nicht sonntags oder montags spielen. Abgesehen davon ist es wichtig, dass wir ein gewisses Gerüst an Spielern zusammenhalten können, weil damit zumindest ein paar Automatismen vorhanden wären. Zu diesem Gerüst gehören Ridle Baku, Niklas Dorsch, Salih Özcan, Arne Maier, Lukas Nmecha, Mergim Berisha sowie Nico Schlotterbeck und Dennis Geiger, wenn sie wieder fit sind.

… die Belastungssteuerung zum Turnier hin: Das wird sicherlich eine Herausforderung. Wir haben Spieler wie Niklas Dorsch oder Mergim Berisha, die, weil sie mit ihren Vereinen international spielen, eine Doppel- oder Dreifachbelastung haben. Und wir haben Jungs dabei, die in ihren Vereinen nicht so viel spielen. Dementsprechend wird es nicht einfach, alle Spieler zum ersten Gruppenspiel auf ein gemeinsames Niveau zu bekommen.

… die Wunschgegner für die Europameisterschaft: Im Grunde genommen wünsche ich mir die besten Mannschaften als Gegner, weil sich meine Jungs dann mit gleichaltrigen Toptalenten aus ganz Europa messen und danach ihr eigenes Fazit ziehen können.

… die Torwartposition: Keiner unserer Torhüter in der U 21 spielt regelmäßig bei seinem Verein. Wenn sich das in den nächsten drei bis vier Monaten ändern sollte, ändert das auch die Situation bei uns auf der Position. Dass Finn Dahmen gegen Wales gespielt hat, war keine Entscheidung gegen Lennart Grill. Finn hatte durch die starke zweite Halbzeit gegen Slowenien das Momentum auf seiner Seite, und er hatte es sich einfach mal verdient. Markus Schubert hat einen Vereinswechsel hinter sich – ihm wollten wir die Möglichkeit geben, im neuen Klub Fuß zu fassen, deshalb war er zuletzt nicht dabei.

Niklas Dorsch über…

… die erfolgreiche EM-Qualifikation: Die Stimmung in der Kabine war sehr gut, wir freuen uns alle über die EM-Quali und den Gruppensieg. 2:1 hört sich zunächst ein bisschen knapp an, aber man hat gemerkt, dass wir das Spiel dominiert haben. Wir sind verdient mit 2:0 in Führung gegangen und haben verpasst, das dritte Tor nachzulegen. Dann bekommen wir mit einem langen Ball unglücklich den Anschlusstreffer. Und wie man vorher an den Ergebnissen in unserer Gruppe gesehen hat, kann in solchen Situationen viel passieren. Wir wussten, dass die Waliser jederzeit gefährlich werden können. Trotzdem haben wir in der zweiten Halbzeit nicht allzu viel zugelassen. Allerdings hätten wir unsere Chancen vorne besser nutzen müssen. Dann hätten wir das Spiel vielleicht höher gewonnen.

… die Zeit bis zur Europameisterschaft: Es ist für uns Spieler wichtig, bis zur EM in unseren Vereinen so viel Spielpraxis wie möglich zu sammeln. Dann können wir mit einem guten Rhythmus und einem positiven Gefühl zur U 21 reisen, das ist für mich entscheidend.

… die hohe Anzahl an Spielen: Das Pensum, das ich zuletzt im Verein hatte – mit Qualifikationsspielen für die Champions League, Europa League und Meisterschaft – war ungewohnt für mich und anstrengend für meinen Körper. Trotzdem haben wir das hier bei der U 21 sehr gut geregelt. Gegen Slowenien habe ich weniger gespielt, um gegen Wales fit für 90 Minuten zu sein. Die Belastungssteuerung war also optimal.

[ke]

2:1 setzte sich die U 21-Nationalmannschaft am Dienstagabend gegen Wales durch und sicherte sich dadurch das EM-Ticket. Im Anschluss an die Partie stellten sich DFB-Trainer Stefan Kuntz und U 21-Nationalspieler Niklas Dorsch den Fragen der Journalisten. DFB.de hat mitgeschrieben.

Stefan Kuntz über…

… die letzten Monate mit der U 21: Wir freuen uns darüber, dass wir die EM-Qualifikation als Gruppenerster abgeschlossen haben – und das, ohne am Ende fremde Hilfe zu benötigen. Das nehmen wir sehr stolz und mit Freude auf. Wir haben in den Spielen seit September über zehn neue Spieler eingesetzt. Unter den Umständen kann sich eine Mannschaft nicht einspielen, und du kannst keine Automatismen einstudieren. Das ist eine Erklärung, warum nicht alles ganz rund lief. Insgesamt haben sowohl wir als Trainerteam als auch unsere Jungs viel aus den Partien gelernt. Neu war für uns in den letzten Monaten die Coronasituation. Ich bin extrem froh, dass unser Hygienekonzept wieder gegriffen hat. Der DFB war einer der wenigen Verbände, dessen A- und U 21-Nationalmannschaften in dieser Länderspielphase keine Coronafälle zu vermelden hatte. Alle Planungen für Trainingseinheiten, Besprechungen und Einzelgespräche mit Spielern waren in den letzten Monaten von den Testergebnissen abhängig. Aber das sind nur Randnotizen im Rahmen eines Fußballspiels. Wir wissen, dass es uns gut geht, wir unseren Job ausüben können und es sehr vielen Leuten schlechter geht.

… die U 21-Europameisterschaft: Mich freut, dass meine Spieler die Möglichkeit bekommen, so ein Turnier zu spielen und sich auf großer Bühne zu zeigen. Das haben sie sich erarbeitet. Diese Europameisterschaft wird anders, als wir es gewohnt sind. Ich hoffe, dass Corona bis dahin nicht mehr so eine dominante Rolle spielt wie momentan, sodass vielleicht wenigstens ein paar Zuschauer zugelassen werden können.

… die Herausforderung, die EM-Gruppenphase ohne Trainingslager zu absolvieren: Normalerweise hätten wir vor dem Turnier rund zehn Tage Trainingslager, in denen wir mit den letzten Jahrgängen immer viel Teamgeist entwickelt, uns als Mannschaft eingespielt und verschiedene taktische Variationen einstudiert haben. Jetzt, nachdem wir die Qualifikation geschafft haben, werden sicher noch einige Ideen kommen, wie wir mit dieser ungewohnten Situation umgehen. Wir haben beispielsweise in den letzten Tagen überlegt, ob wir bei der DFL anfragen, ob die Vereine, die unsere Spieler abstellen, am Spieltag vor der EM nicht sonntags oder montags spielen. Abgesehen davon ist es wichtig, dass wir ein gewisses Gerüst an Spielern zusammenhalten können, weil damit zumindest ein paar Automatismen vorhanden wären. Zu diesem Gerüst gehören Ridle Baku, Niklas Dorsch, Salih Özcan, Arne Maier, Lukas Nmecha, Mergim Berisha sowie Nico Schlotterbeck und Dennis Geiger, wenn sie wieder fit sind.

… die Belastungssteuerung zum Turnier hin: Das wird sicherlich eine Herausforderung. Wir haben Spieler wie Niklas Dorsch oder Mergim Berisha, die, weil sie mit ihren Vereinen international spielen, eine Doppel- oder Dreifachbelastung haben. Und wir haben Jungs dabei, die in ihren Vereinen nicht so viel spielen. Dementsprechend wird es nicht einfach, alle Spieler zum ersten Gruppenspiel auf ein gemeinsames Niveau zu bekommen.

… die Wunschgegner für die Europameisterschaft: Im Grunde genommen wünsche ich mir die besten Mannschaften als Gegner, weil sich meine Jungs dann mit gleichaltrigen Toptalenten aus ganz Europa messen und danach ihr eigenes Fazit ziehen können.

… die Torwartposition: Keiner unserer Torhüter in der U 21 spielt regelmäßig bei seinem Verein. Wenn sich das in den nächsten drei bis vier Monaten ändern sollte, ändert das auch die Situation bei uns auf der Position. Dass Finn Dahmen gegen Wales gespielt hat, war keine Entscheidung gegen Lennart Grill. Finn hatte durch die starke zweite Halbzeit gegen Slowenien das Momentum auf seiner Seite, und er hatte es sich einfach mal verdient. Markus Schubert hat einen Vereinswechsel hinter sich – ihm wollten wir die Möglichkeit geben, im neuen Klub Fuß zu fassen, deshalb war er zuletzt nicht dabei.

Niklas Dorsch über…

… die erfolgreiche EM-Qualifikation: Die Stimmung in der Kabine war sehr gut, wir freuen uns alle über die EM-Quali und den Gruppensieg. 2:1 hört sich zunächst ein bisschen knapp an, aber man hat gemerkt, dass wir das Spiel dominiert haben. Wir sind verdient mit 2:0 in Führung gegangen und haben verpasst, das dritte Tor nachzulegen. Dann bekommen wir mit einem langen Ball unglücklich den Anschlusstreffer. Und wie man vorher an den Ergebnissen in unserer Gruppe gesehen hat, kann in solchen Situationen viel passieren. Wir wussten, dass die Waliser jederzeit gefährlich werden können. Trotzdem haben wir in der zweiten Halbzeit nicht allzu viel zugelassen. Allerdings hätten wir unsere Chancen vorne besser nutzen müssen. Dann hätten wir das Spiel vielleicht höher gewonnen.

… die Zeit bis zur Europameisterschaft: Es ist für uns Spieler wichtig, bis zur EM in unseren Vereinen so viel Spielpraxis wie möglich zu sammeln. Dann können wir mit einem guten Rhythmus und einem positiven Gefühl zur U 21 reisen, das ist für mich entscheidend.

… die hohe Anzahl an Spielen: Das Pensum, das ich zuletzt im Verein hatte – mit Qualifikationsspielen für die Champions League, Europa League und Meisterschaft – war ungewohnt für mich und anstrengend für meinen Körper. Trotzdem haben wir das hier bei der U 21 sehr gut geregelt. Gegen Slowenien habe ich weniger gespielt, um gegen Wales fit für 90 Minuten zu sein. Die Belastungssteuerung war also optimal.

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