Fünf Tore in Ramat Gan zum Abschluss des Jahres, drei mehr als der Gegner, Endergebnis 5:2. Die deutsche U 21-Nationalmannschaft hat beim letzten EM-Qualifikationsspiel des Jahres in Israel den vierten Sieg im fünften Spiel eingefahren und eroberte mit nun zwölf Punkten und 20:6 Toren die Tabellenspitze in Gruppe 5, da Irland im Parallelspiel in Norwegen 1:2 verlor und mit zehn Zählern Zweiter ist. Im DFB.de-Interview spricht DFB-Trainer Stefan Kuntz mit Redakteur Maximilian Schwartz über das Spiel in Israel, die Tabellenführung und die Verletzung von Waldemar Anton. Außerdem zieht der 55-Jährige ein Fazit des Jahres mit EM-Titelgewinn und Neubau der U 21.
DFB.de: Herr Kuntz, im fünften EM-Qualifikationsspiel hat Ihre Mannschaft die Tabellenführung erobert. So kann man in die knapp viermonatige Pause bis zu den nächsten U 21-Länderspielen gehen, oder?
Stefan Kuntz: Es ist schön, dass wir uns jetzt die Tabellenführung geholt haben, aber das ist eigentlich nur ein netter Nebeneffekt. Die Entwicklung der Spieler ist das Wichtigste, und die hat in den beiden letzten Spielen in Aserbaidschan und Israel gestimmt. Natürlich ist Platz eins in der Gruppe aber unser Ziel am Ende der Qualifikation.
DFB.de: Was hat Ihnen am Spiel Ihres Teams gegen Israel besonders gut gefallen?
Kuntz: Im Gegensatz zur Niederlage in Norwegen vor einem Monat (1:3 in Drammen; Anm. d. Red.) sind wir zweimal aus eigener Kraft zurückgekommen, als sich der Gegner aufgebäumt hat und stärker wurde. Die Israelis haben mit einer guten Einstellung und großer Leidenschaft gespielt, wir haben dagegengehalten und uns am Ende den Sieg geholt, der für mein Empfinden vielleicht um ein Tor zu hoch ausgefallen ist. Allerdings...
DFB.de: ... ja?
Kuntz: ... hatten wir uns vorgenommen, die Tür für den Gegner in keiner Phase des Spiels aufzumachen. Israel ist jedoch zweimal zum Ausgleich gekommen. Wenn wir uns bei den Basics etwas besser anstellen, passiert uns das nicht.
DFB.de: Was genau meinen Sie mit den Basics?
Kuntz: Laufbereitschaft, Aggressivität, das konsequente Annehmen der Zweikämpfe - bei diesen Tugenden haben heute hier und da ein paar Prozentpunkte gefehlt. Dann kann man gegen einen kämpferisch guten Gegner Probleme bekommen. Außerdem hat die Auswechslung von Waldemar Anton unserem Spiel in der ersten Halbzeit nicht gut getan. Er ist momentan in überragender Verfassung und gibt unserem Team viel Stabilität im Abwehrbereich. Nach der Halbzeit haben wir ein bisschen umgestellt, das hat der Mannschaft mehr Sicherheit gegeben. In der Schlussphase haben wir, wie gesagt, eine gute Mentalität gezeigt und uns durchgesetzt.
DFB.de: Welche Verletzung hat sich Anton zugezogen?
Kuntz: Waldemar hat sich das Knie leicht überstreckt. Seine Auswechslung war eine reine Vorsichtsmaßnahme, wir hoffen, dass es nichts Ernsteres ist.
DFB.de: Die Hälfte der EM-Qualifikationsspiele ist nun gespielt, Ihr Team hat bereits 20 Tore erzielt. Gemeinsam mit den Dänen in Gruppe 3 ist das der Spitzenwert.
Kuntz: Auch das ist ein netter Nebeneffekt. Man darf aber nicht vergessen, dass wir 13 von den 20 Toren in den beiden Spielen gegen Aserbaidschan erzielt haben. Trotzdem ist unsere Mannschaft auf einem sehr guten Weg, dieses zielstrebige Spiel und diese Abschlussstärke in der Offensive wollen wir sehen. Im nächsten Jahr wollen wir weiter daran arbeiten - vergessen dabei aber natürlich auch nicht unsere Defensive.
DFB.de: Wie lautet Ihr Fazit 2017?
Kuntz: Dieses Jahr war aus Sicht der U 21 ein außergewöhnliches. Den EM-Titel in Polen zu feiern, war etwas ganz Besonderes. Das hatte sich das gesamte Team - Spieler und Funktionsteam - auch absolut verdient. Mit der neu formierten U 21 sind wir jetzt auf einem guten Weg, die Spieler weiterzuentwickeln. Unser Ziel, die direkte Qualifikation für die EURO in Italien und San Marino, haben wir dabei fest im Blick.
DFB.de: Das nächste Spiel der U 21 findet am 22. März 2018 in der EM-Qualifikation in Braunschweig statt, dann steigt das Rückspiel gegen Israel. Wie halten Sie in der Zwischenzeit Kontakt zu den Spielern?
Kuntz: In den nächsten Wochen sind noch einige Spiele bis zur Winterpause, da werde ich mit meinem Trainerteam wieder fleißig unterwegs sein und die Spieler beobachten und treffen. Übernächste Woche beispielsweise freue ich mich aufs Revierderby in Dortmund - hoffentlich mit Mo Dahoud und Thilo Kehrer auf dem Platz. Außerdem sind wir regelmäßig in Kontakt über Whatsapp - so wie die Spieler untereinander auch.
[ms]
Fünf Tore in Ramat Gan zum Abschluss des Jahres, drei mehr als der Gegner, Endergebnis 5:2. Die deutsche U 21-Nationalmannschaft hat beim letzten EM-Qualifikationsspiel des Jahres in Israel den vierten Sieg im fünften Spiel eingefahren und eroberte mit nun zwölf Punkten und 20:6 Toren die Tabellenspitze in Gruppe 5, da Irland im Parallelspiel in Norwegen 1:2 verlor und mit zehn Zählern Zweiter ist. Im DFB.de-Interview spricht DFB-Trainer Stefan Kuntz mit Redakteur Maximilian Schwartz über das Spiel in Israel, die Tabellenführung und die Verletzung von Waldemar Anton. Außerdem zieht der 55-Jährige ein Fazit des Jahres mit EM-Titelgewinn und Neubau der U 21.
DFB.de: Herr Kuntz, im fünften EM-Qualifikationsspiel hat Ihre Mannschaft die Tabellenführung erobert. So kann man in die knapp viermonatige Pause bis zu den nächsten U 21-Länderspielen gehen, oder?
Stefan Kuntz: Es ist schön, dass wir uns jetzt die Tabellenführung geholt haben, aber das ist eigentlich nur ein netter Nebeneffekt. Die Entwicklung der Spieler ist das Wichtigste, und die hat in den beiden letzten Spielen in Aserbaidschan und Israel gestimmt. Natürlich ist Platz eins in der Gruppe aber unser Ziel am Ende der Qualifikation.
DFB.de: Was hat Ihnen am Spiel Ihres Teams gegen Israel besonders gut gefallen?
Kuntz: Im Gegensatz zur Niederlage in Norwegen vor einem Monat (1:3 in Drammen; Anm. d. Red.) sind wir zweimal aus eigener Kraft zurückgekommen, als sich der Gegner aufgebäumt hat und stärker wurde. Die Israelis haben mit einer guten Einstellung und großer Leidenschaft gespielt, wir haben dagegengehalten und uns am Ende den Sieg geholt, der für mein Empfinden vielleicht um ein Tor zu hoch ausgefallen ist. Allerdings...
DFB.de: ... ja?
Kuntz: ... hatten wir uns vorgenommen, die Tür für den Gegner in keiner Phase des Spiels aufzumachen. Israel ist jedoch zweimal zum Ausgleich gekommen. Wenn wir uns bei den Basics etwas besser anstellen, passiert uns das nicht.
DFB.de: Was genau meinen Sie mit den Basics?
Kuntz: Laufbereitschaft, Aggressivität, das konsequente Annehmen der Zweikämpfe - bei diesen Tugenden haben heute hier und da ein paar Prozentpunkte gefehlt. Dann kann man gegen einen kämpferisch guten Gegner Probleme bekommen. Außerdem hat die Auswechslung von Waldemar Anton unserem Spiel in der ersten Halbzeit nicht gut getan. Er ist momentan in überragender Verfassung und gibt unserem Team viel Stabilität im Abwehrbereich. Nach der Halbzeit haben wir ein bisschen umgestellt, das hat der Mannschaft mehr Sicherheit gegeben. In der Schlussphase haben wir, wie gesagt, eine gute Mentalität gezeigt und uns durchgesetzt.
DFB.de: Welche Verletzung hat sich Anton zugezogen?
Kuntz: Waldemar hat sich das Knie leicht überstreckt. Seine Auswechslung war eine reine Vorsichtsmaßnahme, wir hoffen, dass es nichts Ernsteres ist.
DFB.de: Die Hälfte der EM-Qualifikationsspiele ist nun gespielt, Ihr Team hat bereits 20 Tore erzielt. Gemeinsam mit den Dänen in Gruppe 3 ist das der Spitzenwert.
Kuntz: Auch das ist ein netter Nebeneffekt. Man darf aber nicht vergessen, dass wir 13 von den 20 Toren in den beiden Spielen gegen Aserbaidschan erzielt haben. Trotzdem ist unsere Mannschaft auf einem sehr guten Weg, dieses zielstrebige Spiel und diese Abschlussstärke in der Offensive wollen wir sehen. Im nächsten Jahr wollen wir weiter daran arbeiten - vergessen dabei aber natürlich auch nicht unsere Defensive.
DFB.de: Wie lautet Ihr Fazit 2017?
Kuntz: Dieses Jahr war aus Sicht der U 21 ein außergewöhnliches. Den EM-Titel in Polen zu feiern, war etwas ganz Besonderes. Das hatte sich das gesamte Team - Spieler und Funktionsteam - auch absolut verdient. Mit der neu formierten U 21 sind wir jetzt auf einem guten Weg, die Spieler weiterzuentwickeln. Unser Ziel, die direkte Qualifikation für die EURO in Italien und San Marino, haben wir dabei fest im Blick.
DFB.de: Das nächste Spiel der U 21 findet am 22. März 2018 in der EM-Qualifikation in Braunschweig statt, dann steigt das Rückspiel gegen Israel. Wie halten Sie in der Zwischenzeit Kontakt zu den Spielern?
Kuntz: In den nächsten Wochen sind noch einige Spiele bis zur Winterpause, da werde ich mit meinem Trainerteam wieder fleißig unterwegs sein und die Spieler beobachten und treffen. Übernächste Woche beispielsweise freue ich mich aufs Revierderby in Dortmund - hoffentlich mit Mo Dahoud und Thilo Kehrer auf dem Platz. Außerdem sind wir regelmäßig in Kontakt über Whatsapp - so wie die Spieler untereinander auch.
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