Kumagai: "Bayern ist der Spitze Europas nähergekommen"

Die Situation in der Gruppenphase der Champions League der Frauen spitzt sich zu. Der FC Bayern tritt heute Abend (ab 21 Uhr, live auf DAZN) beim europäischen Spitzenteam Olympique Lyon an. Besonders im Fokus stehen wird Münchens Mittelfeldspieler Saki Kumagai. Die 31 Jahre alte Japanerin hat mit Lyon fünfmal die Champions League gewonnen. Im DFB.de-Interview spricht die Weltmeisterin von 2011 über das Wiedersehen mit ihrem Ex-Verein, die Chancen des FC Bayern und ihren Traum vom sechsten Titel in der Champions League - diesmal mit München.

DFB.de: Saki Kumagai, mit welchen Gefühlen gehen Sie in die Begegnung gegen Ihren Ex-Verein Olympique Lyon?

Saki Kumagai: Mit sehr viel Vorfreude! Ich habe viele Jahre dort gespielt und gelebt und kenne viele Leute. Aber auch mit einem sehr großen Siegeshunger. Mit dem neuen Verein, für den ich jetzt spiele, will man all den alten Bekannten natürlich besonders zeigen, wie gut wir sind und was wir drauf haben.

DFB.de: Wie eng ist Ihr Kontakt zu den früheren Mitspielerinnen und Verantwortlichen?

Kumagai: Mit einigen schreibe ich recht regelmäßig. Nach der Auslosung der Gruppenphase der Champions League oder auch zu meinem Geburtstag haben sich sehr viele Spielerinnen gemeldet.

DFB.de: Wie sehen Sie die sportlichen Voraussetzungen vor dem Duell? Erwarten Sie eine Partie auf Augenhöhe?

Kumagai: Als Mannschaften begegnen wir uns am Ende vielleicht auf Augenhöhe, ja. In Lyon ist natürlich jede Position absolut top besetzt. Bei Bayern leben wir noch mehr von der mannschaftlichen Geschlossenheit, obwohl wir natürlich auch hervorragende, individuelle Spielerinnen haben.

DFB.de: Wie würden Sie das sportliche Niveau in München und Lyon vergleichen? Ist der FC Bayern bereits auf Augenhöhe mit der absoluten europäischen Spitzenklasse?

Kumagai: Bayern ist der Spitze Europas auf alle Fälle näher gekommen. In den letzten Jahren waren sie zwei Mal im Halbfinale der Champions League. Ich erinnere mich noch, früher waren es noch ganz andere deutsche Mannschaften, die dort oben mitgespielt haben und Bayern war da weit weg. Hier in München hat sich dementsprechend etwas entwickelt - und das kontinuierlich und nachhaltig.

DFB.de: Sie haben mit Lyon fünfmal die Champions League gewonnen. Ist es möglich, auch mit dem FC Bayern diesen Titel zu holen?

Kumagai: Ja, natürlich. Das ist mein und unser großes Ziel. Wann wir wirklich so weit sind, wird sich zeigen.

DFB.de: Wie haben Sie Ihre Zeit in München bisher erlebt?

Kumagai: Ich habe mich sehr gut eingelebt. Ich fühle mich sehr wohl. Ich wohne nicht weit vom Olympiapark, war schon oft in der schönen Innenstadt, im Englischen Garten, am Marienplatz… Ich war nur leider noch nicht auf dem Land draußen an den Seen oder in den Bergen. Das will ich bald nachholen.

DFB.de: Welche Rolle nehmen Sie im Kader ein?

Kumagai: Ich bringe viel Erfahrung mit, denke ich. (lacht) Ich bin ja immerhin schon 31 Jahre. Mit dieser Erfahrung kann ich auf dem Platz gut helfen und etwa beim Spielaufbau oder mit Kommandos gewisse Dinge vorgeben oder lenken. Damit kann ich der Mannschaft hoffentlich helfen.

DFB.de: Sie haben in Ihrer Karriere nahezu alles gewonnen, was man gewinnen kann. Was treibt Sie noch an?

Kumagai: Ganz einfach: Ich liebe Fußball. Es macht mir immer noch so viel Spaß. Und ich will mich immer noch weiter verbessern - individuell und mit dem Team. In München habe ich zudem eine ganz neue Herausforderung gefunden, dass wir als Mannschaft eben noch sehr viel Potenzial haben und uns noch deutlich steigern können, wenn wir daran arbeiten und an uns glauben.

DFB.de: Welche Titel sind Ihnen besonders wichtig?

Kumagai: Jeder Titel ist wichtig. Aber klar, der WM-Titel damals 2011 war für mich schon gigantisch. Natürlich war auch der erste Champions-League-Sieg etwas ganz Besonderes.

DFB.de: Wie schauen Sie auf die WM 2011 in Deutschland zurück?

Kumagai: Ich war das erste Mal bei der WM dabei und wir haben so ein starkes Turnier gespielt. Niemand hatte mit Japan gerechnet. Wir hatten noch nie zuvor gegen Deutschland gewonnen - und sie dann geschlagen. Wir haben noch nie zuvor gegen Schweden oder die USA gewonnen - und sie geschlagen. Wir waren wahrscheinlich die bis dahin beste Mannschaft, die Japan je hatte. Und wir haben zusammengehalten und uns im Laufe des Turniers gesteigert. Das war wirklich unvergesslich.

[sw]

Die Situation in der Gruppenphase der Champions League der Frauen spitzt sich zu. Der FC Bayern tritt heute Abend (ab 21 Uhr, live auf DAZN) beim europäischen Spitzenteam Olympique Lyon an. Besonders im Fokus stehen wird Münchens Mittelfeldspieler Saki Kumagai. Die 31 Jahre alte Japanerin hat mit Lyon fünfmal die Champions League gewonnen. Im DFB.de-Interview spricht die Weltmeisterin von 2011 über das Wiedersehen mit ihrem Ex-Verein, die Chancen des FC Bayern und ihren Traum vom sechsten Titel in der Champions League - diesmal mit München.

DFB.de: Saki Kumagai, mit welchen Gefühlen gehen Sie in die Begegnung gegen Ihren Ex-Verein Olympique Lyon?

Saki Kumagai: Mit sehr viel Vorfreude! Ich habe viele Jahre dort gespielt und gelebt und kenne viele Leute. Aber auch mit einem sehr großen Siegeshunger. Mit dem neuen Verein, für den ich jetzt spiele, will man all den alten Bekannten natürlich besonders zeigen, wie gut wir sind und was wir drauf haben.

DFB.de: Wie eng ist Ihr Kontakt zu den früheren Mitspielerinnen und Verantwortlichen?

Kumagai: Mit einigen schreibe ich recht regelmäßig. Nach der Auslosung der Gruppenphase der Champions League oder auch zu meinem Geburtstag haben sich sehr viele Spielerinnen gemeldet.

DFB.de: Wie sehen Sie die sportlichen Voraussetzungen vor dem Duell? Erwarten Sie eine Partie auf Augenhöhe?

Kumagai: Als Mannschaften begegnen wir uns am Ende vielleicht auf Augenhöhe, ja. In Lyon ist natürlich jede Position absolut top besetzt. Bei Bayern leben wir noch mehr von der mannschaftlichen Geschlossenheit, obwohl wir natürlich auch hervorragende, individuelle Spielerinnen haben.

DFB.de: Wie würden Sie das sportliche Niveau in München und Lyon vergleichen? Ist der FC Bayern bereits auf Augenhöhe mit der absoluten europäischen Spitzenklasse?

Kumagai: Bayern ist der Spitze Europas auf alle Fälle näher gekommen. In den letzten Jahren waren sie zwei Mal im Halbfinale der Champions League. Ich erinnere mich noch, früher waren es noch ganz andere deutsche Mannschaften, die dort oben mitgespielt haben und Bayern war da weit weg. Hier in München hat sich dementsprechend etwas entwickelt - und das kontinuierlich und nachhaltig.

DFB.de: Sie haben mit Lyon fünfmal die Champions League gewonnen. Ist es möglich, auch mit dem FC Bayern diesen Titel zu holen?

Kumagai: Ja, natürlich. Das ist mein und unser großes Ziel. Wann wir wirklich so weit sind, wird sich zeigen.

DFB.de: Wie haben Sie Ihre Zeit in München bisher erlebt?

Kumagai: Ich habe mich sehr gut eingelebt. Ich fühle mich sehr wohl. Ich wohne nicht weit vom Olympiapark, war schon oft in der schönen Innenstadt, im Englischen Garten, am Marienplatz… Ich war nur leider noch nicht auf dem Land draußen an den Seen oder in den Bergen. Das will ich bald nachholen.

DFB.de: Welche Rolle nehmen Sie im Kader ein?

Kumagai: Ich bringe viel Erfahrung mit, denke ich. (lacht) Ich bin ja immerhin schon 31 Jahre. Mit dieser Erfahrung kann ich auf dem Platz gut helfen und etwa beim Spielaufbau oder mit Kommandos gewisse Dinge vorgeben oder lenken. Damit kann ich der Mannschaft hoffentlich helfen.

DFB.de: Sie haben in Ihrer Karriere nahezu alles gewonnen, was man gewinnen kann. Was treibt Sie noch an?

Kumagai: Ganz einfach: Ich liebe Fußball. Es macht mir immer noch so viel Spaß. Und ich will mich immer noch weiter verbessern - individuell und mit dem Team. In München habe ich zudem eine ganz neue Herausforderung gefunden, dass wir als Mannschaft eben noch sehr viel Potenzial haben und uns noch deutlich steigern können, wenn wir daran arbeiten und an uns glauben.

DFB.de: Welche Titel sind Ihnen besonders wichtig?

Kumagai: Jeder Titel ist wichtig. Aber klar, der WM-Titel damals 2011 war für mich schon gigantisch. Natürlich war auch der erste Champions-League-Sieg etwas ganz Besonderes.

DFB.de: Wie schauen Sie auf die WM 2011 in Deutschland zurück?

Kumagai: Ich war das erste Mal bei der WM dabei und wir haben so ein starkes Turnier gespielt. Niemand hatte mit Japan gerechnet. Wir hatten noch nie zuvor gegen Deutschland gewonnen - und sie dann geschlagen. Wir haben noch nie zuvor gegen Schweden oder die USA gewonnen - und sie geschlagen. Wir waren wahrscheinlich die bis dahin beste Mannschaft, die Japan je hatte. Und wir haben zusammengehalten und uns im Laufe des Turniers gesteigert. Das war wirklich unvergesslich.

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