Kümper über Herberger: "Ihm ging es immer nur um Fußball"

Der Nachlass des ehemaligen Bundestrainers Sepp Herberger wird jetzt in einer Schriftenreihe publiziert. Der erste Band "Herberger über Herberger" ist gerade erschienen. Dem "Chef" zollen Franz Beckenbauer, Dietmar Hopp und DFB-Präsident Bernd Neuendorf in ihren Geleitworten Achtung. DFB-Mitarbeiter Udo Muras hat mit Herausgeber Prof. Dr. Hiram Kümper, Professor für Geschichte an der Universität Mannheim, über das von der DFB-Stiftung Sepp Herberger unterstützte Langzeit-Projekt gesprochen.

DFB.de: Sie sind nicht der Erste, der sich durch 777 Sachakten, die zuvor 361 Leitz-Ordner füllten, wühlten. Aber der Erste, der den Nachlass publiziert. Wie kommt ein Professor für Mittelalterliche Geschichte dazu?

Dr. Hiram Kümper: Ach, in erster Linie ist man ja Historiker. Und gerade als Mittelalter-Historiker lernen Sie, wie man Texte aus Archiven zugänglich macht, oder: "ediert", wie das technisch heißt. Insofern: Man muss nur Feuer fangen. Dann ist die Grundlage, was man ediert und zugänglich macht, fast egal. Als das Deutsche Fußballmuseum 2017 eine Ausstellung über "Herbergers Welt der Bücher" machte, haben wir die auch nach Mannheim geholt, wo Herberger ja geboren ist. So entstand mein Interesse an diesem Mann, mehr noch als Person der Zeitgeschichte als als Fußballer. Wer immer sich schon einmal mit Herberger beschäftigt hat, den wird das nicht wundern. Er macht es einem leicht, Feuer zu fangen.

DFB.de: Aber muss man deshalb gleich so ein Mammutprojekt starten? Was war Ihr Antrieb?

Dr. Kümper: Ich wurde 2019 vom DFB gebeten, die Anzahl der Länderspiele von Herberger zu prüfen, das Datum seines Amtsantritts war ja umstritten. Ich stellte fest, dass zwar kein Mangel an Biographien herrschte, es aber teils an der Überprüfbarkeit der Angaben mangelte. Und dass die Aussagen widersprüchlich sind. Dabei war ja alles da. Aber wenn man zum Beispiel in Fragen der Länderspielstatistik nicht nur ein Stück aus dem Herberger-Nachlass heranzieht, sondern alle, dann sieht man: Er hat selbst schon unterschiedlich gezählt. Er war sich selbst nicht sicher. Und dann versteht man auf einmal, warum diese Frage gar nicht so leicht zu beantworten ist. Das alles kann man den Biographen nicht vorwerfen, es liegt in der Sache. Der Nachlass lagert beim DFB nicht in einem öffentlichen Archiv im klassischen Sinne. Er ist zugänglich, aber nicht ohne Hürden. Und auch handwerklich ist der Nachlass durchaus eine Herausforderung. Wir wollten aber, dass jeder, der sich für Sepp Herberger interessiert, nachvollziehen kann, was er erlebt, gefühlt und gedacht hat. Deshalb gibt es jetzt diese Ausgabe.

DFB.de: Dazu haben Sie also alles durchforstet, was vorliegt?

Dr. Kümper: Nicht ganz. Unser kleines Team hat etwa zwei Drittel der Sachakten gesichtet und die Hälfte digitalisiert. Es kommt auch nicht alles in Frage für unser Projekt, zum Beispiel Zeitungsartikel oder Briefe an ihn.

DFB.de: Wie lange dauerte das?

Dr. Kümper: Etwa vier Jahre.

DFB.de: Nun liegt der erste Band vor. Er heißt "Herberger über Herberger". Was muss man sich darunter vorstellen?

Dr. Kümper: Sepp Herberger wollte eine Autobiographie schreiben. Aber es kam nicht mehr dazu, dafür war er einfach zu akribisch und zu perfektionistisch. Aber die umfangreichen Vorarbeiten dazu liegen vor. Das sind teils schon einzelne ausformulierte Absätze, teils nur Materialsammlungen. In diesem Buch haben wir versucht, das möglichst vollständig zusammenzutragen – also alle Stücke aus dem Nachlass, die ausdrücklich autobiographischen Charakter haben, in denen eben "Herberger über Herberger" spricht. Also wenn er über seine Kindheit und Jugend erzählt zum Beispiel. Wir haben aber auch seine Kommentare zu den Spielen der WM 1954 eingebaut – so wie er den Weg zum Titelgewinn sah. Darüber gab es intern Diskussionen, aber wir hielten es für relevant. Eine Besonderheit ist auch das große Interview, das Harry Valerien anlässlich seines 70. Geburtstages mit Herberger führte. Das Sendemanuskript fand sich auch im Nachlass. Normalerweise hätten wir keine Interviews aufgenommen. Aber hier spricht im Wesentlichen Herberger über sich selbst und sein Leben – und genau das war ja das Konzept des ersten Bandes.

DFB.de: Wie sehen Sie ihn nach der aufwendigen Recherche?

Dr. Kümper: Ich fand beeindruckend, wie er sich selbst sah. Er hat sich ja im Grunde selbst als Kunstfigur geschaffen. Man merkt, dass er – ich glaube: schon sehr früh – ein ziemlich genaues Bild davon hatte, wie ihn andere sehen sollten. Und das hat er dann sehr konsequent aufgebaut: in seinem Auftreten, in seinen Interviews und Stellungnahmen – und auch in seiner Biographie. Das beeindruckt mich sehr. Denn hinter ihm stand ja kein Riesen-PR-Stab, wie das heute wohl der Fall wäre. Das kommt alles aus dem Kopf eines klugen Bubs vom Waldhof, der sich in den Kopf gesetzt hat: so will ich sein, so soll mich die Welt sehen. Ziemlich beachtlich. Kein Wunder, dass er schon auf die Zeitgenossen so charismatisch gewirkt hat. Derselbe Geist weht auch durch seine Texte.

DFB.de: Haben Sie alles gefunden, was Sie gesucht haben oder wurden Sie auch etwas enttäuscht?

Dr. Kümper: Ich wusste zwar, dass Fußball sein Leben war, aber in der Konsequenz hat es mich schon verwundert. Seine Besessenheit, alles zu dokumentieren, hat mich beeindruckt. Aber ich hatte mir schon ein paar mehr zeit-geschichtliche o-Töne erhofft. Er hat schließlich drei verschiedene Regierungssysteme erlebt. Und ja, es gibt schon welche. Aber doch deutlich weniger als ich dachte. Im Grunde dreht sich alles immer um den Fußball.

DFB.de: Seine Rolle im Nationalsozialismus, mit dem er sich ja mindestens arrangiert hat, wird von Experten unterschiedlich gesehen. Zu welchem Schluss kommen Sie?

Dr. Kümper: Natürlich hat auch er sich dem Regime auf die eine oder andere Weise angebiedert. Das kann man nicht schönreden. Aber letztlich hat er sich wenig um Politik gekümmert, ihm ging es immer nur um Fußball. Während heute ein Bundeskanzler schon mal mit dem Bundestrainer telefoniert oder ins Kanzleramt einlädt, hat Herberger Adolf Hitler nur einmal gesehen – aber nicht wirklich getroffen. Sie waren im selben Restaurant und Hitler rauschte mit seiner Entourage an ihm vorbei.

DFB.de: Wer einmal im Nachlass stöbern durfte, weiß: Herberger hat nicht gerade schön geschrieben und er hat dauernd an seinen Manuskripten etwas geändert. Auf manchen Seiten finden sich etwa Eintragungen in fünf verschiedenen Farben. Wie schwierig war es, ihm zu folgen?

Dr. Kümper: Er hatte schon, auf Deutsch gesagt, eine Sauklaue. Und für einen Mann mit gutem Schulstart – wir kennen ja einige seiner Zeugnisse bevor er nach dem Tod seines Vaters abgehen musste – da, war seine Orthographie eher so la-la. Er tat sich mit dem Schreiben nicht leicht und wir uns nicht mit dem Lesen: besonders, wenn er dicken Filzstift oder Bleistift verwendete, die ja der Zeit verblassen. Wenn wir etwas partout nicht lesen konnten, haben wir das aber wissenschaftlich korrekt vermerkt.

DFB.de: Was können wir von den nächsten Bänden erwarten?

Dr. Kümper: Als nächstes kommen seine Briefe an die Nationalspieler dran und ein Band mit weiteren Korrespondenzen. Ferner planen wir einen Band über die Geschichte der Nationalmannschaft aus Herbergers Sicht und einen Band zur Theorie und Praxis des Fußballs. Auch dazu hat er sich ja viele Gedanken gemacht. Gerade für Letzteres muss ich mir aber noch Expertise an Bord holen. Am liebsten würde ich das zusammen mit einem aktiven Fußballtrainer oder einer Fußballtrainerin machen. Wir haben ja eigentlich ein ganz gutes Grundkonzept: Wir machen nur zugänglich, was Herberger selbst aufgezeichnet hat. Da kann ich meine handwerkliche Expertise als Historiker nutzen und muss genau genommen nur sehr wenig von Fußball verstehen, wenn man es mal ganz brachial sagt. Aber wie viel schöner wäre es, wenn man dann noch eine echte Sachexpertise hätte, um die Texte von Herberger zu kontextualisieren und zu kommentieren? Das fände ich großartig. Mal sehen, was sich da machen lässt. Und natürlich steht alles unter dem schnöden Vorbehalt der Finanzierbarkeit. Aber ich bin da optimistisch.

DFB.de: Eine letzte Frage noch: Welche Rolle hätte Herberger wohl im Mittelalter gespielt, als es noch keinen Fußball gab?

Dr. Kümper: Ich glaube, er wäre ein Meier geworden und hätte einen Gutshof managen können. Und er hätte alles aufgezeichnet.

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Der Nachlass des ehemaligen Bundestrainers Sepp Herberger wird jetzt in einer Schriftenreihe publiziert. Der erste Band "Herberger über Herberger" ist gerade erschienen. Dem "Chef" zollen Franz Beckenbauer, Dietmar Hopp und DFB-Präsident Bernd Neuendorf in ihren Geleitworten Achtung. DFB-Mitarbeiter Udo Muras hat mit Herausgeber Prof. Dr. Hiram Kümper, Professor für Geschichte an der Universität Mannheim, über das von der DFB-Stiftung Sepp Herberger unterstützte Langzeit-Projekt gesprochen.

DFB.de: Sie sind nicht der Erste, der sich durch 777 Sachakten, die zuvor 361 Leitz-Ordner füllten, wühlten. Aber der Erste, der den Nachlass publiziert. Wie kommt ein Professor für Mittelalterliche Geschichte dazu?

Dr. Hiram Kümper: Ach, in erster Linie ist man ja Historiker. Und gerade als Mittelalter-Historiker lernen Sie, wie man Texte aus Archiven zugänglich macht, oder: "ediert", wie das technisch heißt. Insofern: Man muss nur Feuer fangen. Dann ist die Grundlage, was man ediert und zugänglich macht, fast egal. Als das Deutsche Fußballmuseum 2017 eine Ausstellung über "Herbergers Welt der Bücher" machte, haben wir die auch nach Mannheim geholt, wo Herberger ja geboren ist. So entstand mein Interesse an diesem Mann, mehr noch als Person der Zeitgeschichte als als Fußballer. Wer immer sich schon einmal mit Herberger beschäftigt hat, den wird das nicht wundern. Er macht es einem leicht, Feuer zu fangen.

DFB.de: Aber muss man deshalb gleich so ein Mammutprojekt starten? Was war Ihr Antrieb?

Dr. Kümper: Ich wurde 2019 vom DFB gebeten, die Anzahl der Länderspiele von Herberger zu prüfen, das Datum seines Amtsantritts war ja umstritten. Ich stellte fest, dass zwar kein Mangel an Biographien herrschte, es aber teils an der Überprüfbarkeit der Angaben mangelte. Und dass die Aussagen widersprüchlich sind. Dabei war ja alles da. Aber wenn man zum Beispiel in Fragen der Länderspielstatistik nicht nur ein Stück aus dem Herberger-Nachlass heranzieht, sondern alle, dann sieht man: Er hat selbst schon unterschiedlich gezählt. Er war sich selbst nicht sicher. Und dann versteht man auf einmal, warum diese Frage gar nicht so leicht zu beantworten ist. Das alles kann man den Biographen nicht vorwerfen, es liegt in der Sache. Der Nachlass lagert beim DFB nicht in einem öffentlichen Archiv im klassischen Sinne. Er ist zugänglich, aber nicht ohne Hürden. Und auch handwerklich ist der Nachlass durchaus eine Herausforderung. Wir wollten aber, dass jeder, der sich für Sepp Herberger interessiert, nachvollziehen kann, was er erlebt, gefühlt und gedacht hat. Deshalb gibt es jetzt diese Ausgabe.

DFB.de: Dazu haben Sie also alles durchforstet, was vorliegt?

Dr. Kümper: Nicht ganz. Unser kleines Team hat etwa zwei Drittel der Sachakten gesichtet und die Hälfte digitalisiert. Es kommt auch nicht alles in Frage für unser Projekt, zum Beispiel Zeitungsartikel oder Briefe an ihn.

DFB.de: Wie lange dauerte das?

Dr. Kümper: Etwa vier Jahre.

DFB.de: Nun liegt der erste Band vor. Er heißt "Herberger über Herberger". Was muss man sich darunter vorstellen?

Dr. Kümper: Sepp Herberger wollte eine Autobiographie schreiben. Aber es kam nicht mehr dazu, dafür war er einfach zu akribisch und zu perfektionistisch. Aber die umfangreichen Vorarbeiten dazu liegen vor. Das sind teils schon einzelne ausformulierte Absätze, teils nur Materialsammlungen. In diesem Buch haben wir versucht, das möglichst vollständig zusammenzutragen – also alle Stücke aus dem Nachlass, die ausdrücklich autobiographischen Charakter haben, in denen eben "Herberger über Herberger" spricht. Also wenn er über seine Kindheit und Jugend erzählt zum Beispiel. Wir haben aber auch seine Kommentare zu den Spielen der WM 1954 eingebaut – so wie er den Weg zum Titelgewinn sah. Darüber gab es intern Diskussionen, aber wir hielten es für relevant. Eine Besonderheit ist auch das große Interview, das Harry Valerien anlässlich seines 70. Geburtstages mit Herberger führte. Das Sendemanuskript fand sich auch im Nachlass. Normalerweise hätten wir keine Interviews aufgenommen. Aber hier spricht im Wesentlichen Herberger über sich selbst und sein Leben – und genau das war ja das Konzept des ersten Bandes.

DFB.de: Wie sehen Sie ihn nach der aufwendigen Recherche?

Dr. Kümper: Ich fand beeindruckend, wie er sich selbst sah. Er hat sich ja im Grunde selbst als Kunstfigur geschaffen. Man merkt, dass er – ich glaube: schon sehr früh – ein ziemlich genaues Bild davon hatte, wie ihn andere sehen sollten. Und das hat er dann sehr konsequent aufgebaut: in seinem Auftreten, in seinen Interviews und Stellungnahmen – und auch in seiner Biographie. Das beeindruckt mich sehr. Denn hinter ihm stand ja kein Riesen-PR-Stab, wie das heute wohl der Fall wäre. Das kommt alles aus dem Kopf eines klugen Bubs vom Waldhof, der sich in den Kopf gesetzt hat: so will ich sein, so soll mich die Welt sehen. Ziemlich beachtlich. Kein Wunder, dass er schon auf die Zeitgenossen so charismatisch gewirkt hat. Derselbe Geist weht auch durch seine Texte.

DFB.de: Haben Sie alles gefunden, was Sie gesucht haben oder wurden Sie auch etwas enttäuscht?

Dr. Kümper: Ich wusste zwar, dass Fußball sein Leben war, aber in der Konsequenz hat es mich schon verwundert. Seine Besessenheit, alles zu dokumentieren, hat mich beeindruckt. Aber ich hatte mir schon ein paar mehr zeit-geschichtliche o-Töne erhofft. Er hat schließlich drei verschiedene Regierungssysteme erlebt. Und ja, es gibt schon welche. Aber doch deutlich weniger als ich dachte. Im Grunde dreht sich alles immer um den Fußball.

DFB.de: Seine Rolle im Nationalsozialismus, mit dem er sich ja mindestens arrangiert hat, wird von Experten unterschiedlich gesehen. Zu welchem Schluss kommen Sie?

Dr. Kümper: Natürlich hat auch er sich dem Regime auf die eine oder andere Weise angebiedert. Das kann man nicht schönreden. Aber letztlich hat er sich wenig um Politik gekümmert, ihm ging es immer nur um Fußball. Während heute ein Bundeskanzler schon mal mit dem Bundestrainer telefoniert oder ins Kanzleramt einlädt, hat Herberger Adolf Hitler nur einmal gesehen – aber nicht wirklich getroffen. Sie waren im selben Restaurant und Hitler rauschte mit seiner Entourage an ihm vorbei.

DFB.de: Wer einmal im Nachlass stöbern durfte, weiß: Herberger hat nicht gerade schön geschrieben und er hat dauernd an seinen Manuskripten etwas geändert. Auf manchen Seiten finden sich etwa Eintragungen in fünf verschiedenen Farben. Wie schwierig war es, ihm zu folgen?

Dr. Kümper: Er hatte schon, auf Deutsch gesagt, eine Sauklaue. Und für einen Mann mit gutem Schulstart – wir kennen ja einige seiner Zeugnisse bevor er nach dem Tod seines Vaters abgehen musste – da, war seine Orthographie eher so la-la. Er tat sich mit dem Schreiben nicht leicht und wir uns nicht mit dem Lesen: besonders, wenn er dicken Filzstift oder Bleistift verwendete, die ja der Zeit verblassen. Wenn wir etwas partout nicht lesen konnten, haben wir das aber wissenschaftlich korrekt vermerkt.

DFB.de: Was können wir von den nächsten Bänden erwarten?

Dr. Kümper: Als nächstes kommen seine Briefe an die Nationalspieler dran und ein Band mit weiteren Korrespondenzen. Ferner planen wir einen Band über die Geschichte der Nationalmannschaft aus Herbergers Sicht und einen Band zur Theorie und Praxis des Fußballs. Auch dazu hat er sich ja viele Gedanken gemacht. Gerade für Letzteres muss ich mir aber noch Expertise an Bord holen. Am liebsten würde ich das zusammen mit einem aktiven Fußballtrainer oder einer Fußballtrainerin machen. Wir haben ja eigentlich ein ganz gutes Grundkonzept: Wir machen nur zugänglich, was Herberger selbst aufgezeichnet hat. Da kann ich meine handwerkliche Expertise als Historiker nutzen und muss genau genommen nur sehr wenig von Fußball verstehen, wenn man es mal ganz brachial sagt. Aber wie viel schöner wäre es, wenn man dann noch eine echte Sachexpertise hätte, um die Texte von Herberger zu kontextualisieren und zu kommentieren? Das fände ich großartig. Mal sehen, was sich da machen lässt. Und natürlich steht alles unter dem schnöden Vorbehalt der Finanzierbarkeit. Aber ich bin da optimistisch.

DFB.de: Eine letzte Frage noch: Welche Rolle hätte Herberger wohl im Mittelalter gespielt, als es noch keinen Fußball gab?

Dr. Kümper: Ich glaube, er wäre ein Meier geworden und hätte einen Gutshof managen können. Und er hätte alles aufgezeichnet.

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