Kühlwetter: Premierentor nach 37 Minuten

Von null auf hundert in unter fünf Sekunden: So ähnlich erging es Christian Kühlwetter vom Drittligisten 1. FC Kaiserslautern. Der 22-jährige Stürmer hat innerhalb kurzer Zeit den Sprung aus dem Oberliga-Team der Pfälzer in die Startformation der ersten Mannschaft geschafft. Mit fünf Toren in fünf Oberliga-Spielen hatte der gebürtige Bonner den FCK-Cheftrainer Michael Frontzeck zu Saisonbeginn noch einmal auf sich aufmerksam gemacht. Mittlerweile stehen für Kühlwetter vier Treffer in acht Partien der 3. Liga zu Buche. Allein bei seinen ersten beiden Einsätzen traf er gleich dreimal.

Im DFB.de-Interview spricht Christian Kühlwetter mit Mitarbeiter Thomas Palapies-Ziehn über seinen Traumstart im Profikader, die größten Unterschiede zwischen Oberliga und 3. Liga und den Umgang mit der großen Erwartungshaltung.

DFB.de: In die Saison waren Sie - trotz Lizenzspielervertrag - als Fünftligaspieler gestartet. Jetzt sind Sie fester Bestandteil des Drittligakaders. Müssen Sie sich ab und zu kneifen, Herr Kühlwetter?

Christian Kühlwetter: Manchmal frage ich mich schon, ob das momentan alles wirklich passiert. Ich hatte die Vorbereitung bei den Profis absolviert, mich aber darauf eingestellt, in der Oberliga zum Einsatz zu kommen. Plötzlich ging alles ganz schnell.

DFB.de: Wo liegen die größten Unterschiede zwischen Oberliga und 3. Liga?

Kühlwetter: Die 3. Liga ist selbstverständlich noch einmal eine ganz andere Nummer. Zum Beispiel sind das Tempo höher und die Zweikämpfe intensiver. Meine Mit- und Gegenspieler sind häufig um einiges erfahrener.

DFB.de: Und wie kommt es dann, dass Sie kaum Anpassungsprobleme hatten?

Kühlwetter: Ich habe gar nicht viel über die Unterschiede nachgedacht und versucht, mein Ding durchzuziehen.

DFB.de: Was haben Sie gedacht, als Ihr Name vor dem 3:3 beim FC Carl Zeiss Jena erstmals in der Startformation auftauchte?

Kühlwetter: Es hatte im Training einige Anzeichen gegeben. Ich hatte auf eine Nominierung für den Kader gehofft, nicht aber damit gerechnet. Dann war mein Name nach dem Abschlusstraining sogar in der Startformation zu lesen. Vielleicht war es ganz gut, dass ich nur eine Nacht Zeit hatte, mir darüber Gedanken zu machen.

DFB.de: Für Ihr erstes Drittliga-Tor haben Sie anschließend gerade einmal 37 Minuten benötigt. In Jena trafen Sie zum 1:0. Was war das für ein Gefühl?

Kühlwetter: Das war überragend. Einen solchen Einstieg hätte ich mir nicht träumen lassen. Meine Eltern waren extra aus Köln angereist. Es hat mich sehr gefreut, dass sich die Fahrt für sie gelohnt hat. Noch lieber wäre mir allerdings ein Sieg gewesen.

DFB.de: Nur drei Tage nach dem Jena-Spiel folgte beim 4:1 in Braunschweig Ihr erster Doppelpack. Spätestens damit war der Traumstart bei der ersten Mannschaft perfekt.

Kühlwetter: Definitiv! Ich konnte der Mannschaft mit meinen beiden Treffern helfen, drei Punkte zu holen. Das hat mich am meisten gefreut. Ich bin mir darüber bewusst, dass ich damit auch die Erwartungshaltung an mich nach oben geschraubt habe. Das ist aber besser, als nicht zu treffen.

DFB.de: Der Start des FCK in die Saison war durchwachsen. Dann zeigte die Formkurve nach oben, zuletzt gab es aber wieder zwei Niederlagen in Folge. Was müssen Sie ändern, um Konstanz in die Leistungen zu bekommen?

Kühlwetter: Wir haben zuletzt wichtige Spiele nicht für uns entscheiden können. Dennoch haben wir noch Anschluss nach oben. Dass wir nach einer 1:0-Führung in Rostock nicht 1:4 verlieren dürfen, wissen wir alle. Das haben wir auch analysiert. Uns ist die Ordnung verloren gegangen. Der Blick geht nun aber nach vorn. Wir sind heiß darauf, noch einmal eine Serie zu starten und bis zur Winterpause einige Plätze gutzumachen.

DFB.de: Kaiserslautern weist in der 3. Liga mit mehr als 25.000 Fans den besten Zuschauerschnitt auf. Wie sehr hilft das?

Kühlwetter: Der Zuspruch ist der Wahnsinn - daheim wie auswärts. Von den Zuschauerzahlen beim FCK träumen einige Zweitligisten nur. Für uns als Mannschaft ist das ein Riesen-Push.

DFB.de: Auf der anderen Seite ist die Erwartungshaltung auch nicht gerade gering. Wie gehen Sie damit um?

Kühlwetter: Es ist entscheidend, nicht zu verkrampfen. Wir als Mannschaft haben Wochenende für Wochenende das Ziel, mit und für unsere Fans drei Punkte einzufahren.

DFB.de: Was ist für den FCK in dieser Saison möglich?

Kühlwetter: Die 3. Liga ist enorm eng. Dass jeder jeden schlagen kann, ist keine Floskel. Für uns ist noch alles drin.

DFB.de: Nächster Gegner ist der SV Wehen Wiesbaden. Wie schätzen Sie die Hessen ein?

Kühlwetter: Die Partie hat wegen der räumlichen Nähe Derby-Charakter. Von daher geht es nicht nur um drei Punkte, sondern um einiges mehr. Die Wiesbadener verfügen sicher über eine Mannschaft, die oben mitmischen kann. Es wird eine schwere Aufgabe. Ich freue mich auf das Wiedersehen mit Nicklas Shipnoski. Mit ihm habe ich beim FCK einige Zeit zusammengespielt.

DFB.de: Ausgebildet wurden Sie beim 1. FC Köln. Seit 2016 sind Sie für Kaiserslautern am Ball. Wie kam es zu dem Wechsel?

Kühlwetter: In Köln ging es für mich nicht mehr so richtig voran. Es war Zeit für einen Tapetenwechsel. Die Entscheidung zugunsten des FCK war genau richtig. Ich habe mich hier vom ersten Tag an pudelwohl gefühlt.

DFB.de: Nur der Karneval heißt jetzt Fastnacht oder Fasching.

Kühlwetter: Sorry, aber für mich wird es immer Karneval heißen. (lacht)

DFB.de: Was macht den FCK für Sie aus?

Kühlwetter: Zur ersten Trainingseinheit einer Saison kommen mehr Zuschauer als zu manch einem Drittligaspiel. Das ist außergewöhnlich. Gleiches gilt für den Betzenberg, der eine ganz eigene Anziehungskraft besitzt - gerade unter Flutlicht.

DFB.de: Ihr Vertrag läuft bis zum Sommer. Ist ein Verbleib also nur Formsache?

Kühlwetter: Wir befinden uns in Gesprächen. Ich kann mir gut vorstellen zu bleiben.

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Von null auf hundert in unter fünf Sekunden: So ähnlich erging es Christian Kühlwetter vom Drittligisten 1. FC Kaiserslautern. Der 22-jährige Stürmer hat innerhalb kurzer Zeit den Sprung aus dem Oberliga-Team der Pfälzer in die Startformation der ersten Mannschaft geschafft. Mit fünf Toren in fünf Oberliga-Spielen hatte der gebürtige Bonner den FCK-Cheftrainer Michael Frontzeck zu Saisonbeginn noch einmal auf sich aufmerksam gemacht. Mittlerweile stehen für Kühlwetter vier Treffer in acht Partien der 3. Liga zu Buche. Allein bei seinen ersten beiden Einsätzen traf er gleich dreimal.

Im DFB.de-Interview spricht Christian Kühlwetter mit Mitarbeiter Thomas Palapies-Ziehn über seinen Traumstart im Profikader, die größten Unterschiede zwischen Oberliga und 3. Liga und den Umgang mit der großen Erwartungshaltung.

DFB.de: In die Saison waren Sie - trotz Lizenzspielervertrag - als Fünftligaspieler gestartet. Jetzt sind Sie fester Bestandteil des Drittligakaders. Müssen Sie sich ab und zu kneifen, Herr Kühlwetter?

Christian Kühlwetter: Manchmal frage ich mich schon, ob das momentan alles wirklich passiert. Ich hatte die Vorbereitung bei den Profis absolviert, mich aber darauf eingestellt, in der Oberliga zum Einsatz zu kommen. Plötzlich ging alles ganz schnell.

DFB.de: Wo liegen die größten Unterschiede zwischen Oberliga und 3. Liga?

Kühlwetter: Die 3. Liga ist selbstverständlich noch einmal eine ganz andere Nummer. Zum Beispiel sind das Tempo höher und die Zweikämpfe intensiver. Meine Mit- und Gegenspieler sind häufig um einiges erfahrener.

DFB.de: Und wie kommt es dann, dass Sie kaum Anpassungsprobleme hatten?

Kühlwetter: Ich habe gar nicht viel über die Unterschiede nachgedacht und versucht, mein Ding durchzuziehen.

DFB.de: Was haben Sie gedacht, als Ihr Name vor dem 3:3 beim FC Carl Zeiss Jena erstmals in der Startformation auftauchte?

Kühlwetter: Es hatte im Training einige Anzeichen gegeben. Ich hatte auf eine Nominierung für den Kader gehofft, nicht aber damit gerechnet. Dann war mein Name nach dem Abschlusstraining sogar in der Startformation zu lesen. Vielleicht war es ganz gut, dass ich nur eine Nacht Zeit hatte, mir darüber Gedanken zu machen.

DFB.de: Für Ihr erstes Drittliga-Tor haben Sie anschließend gerade einmal 37 Minuten benötigt. In Jena trafen Sie zum 1:0. Was war das für ein Gefühl?

Kühlwetter: Das war überragend. Einen solchen Einstieg hätte ich mir nicht träumen lassen. Meine Eltern waren extra aus Köln angereist. Es hat mich sehr gefreut, dass sich die Fahrt für sie gelohnt hat. Noch lieber wäre mir allerdings ein Sieg gewesen.

DFB.de: Nur drei Tage nach dem Jena-Spiel folgte beim 4:1 in Braunschweig Ihr erster Doppelpack. Spätestens damit war der Traumstart bei der ersten Mannschaft perfekt.

Kühlwetter: Definitiv! Ich konnte der Mannschaft mit meinen beiden Treffern helfen, drei Punkte zu holen. Das hat mich am meisten gefreut. Ich bin mir darüber bewusst, dass ich damit auch die Erwartungshaltung an mich nach oben geschraubt habe. Das ist aber besser, als nicht zu treffen.

DFB.de: Der Start des FCK in die Saison war durchwachsen. Dann zeigte die Formkurve nach oben, zuletzt gab es aber wieder zwei Niederlagen in Folge. Was müssen Sie ändern, um Konstanz in die Leistungen zu bekommen?

Kühlwetter: Wir haben zuletzt wichtige Spiele nicht für uns entscheiden können. Dennoch haben wir noch Anschluss nach oben. Dass wir nach einer 1:0-Führung in Rostock nicht 1:4 verlieren dürfen, wissen wir alle. Das haben wir auch analysiert. Uns ist die Ordnung verloren gegangen. Der Blick geht nun aber nach vorn. Wir sind heiß darauf, noch einmal eine Serie zu starten und bis zur Winterpause einige Plätze gutzumachen.

DFB.de: Kaiserslautern weist in der 3. Liga mit mehr als 25.000 Fans den besten Zuschauerschnitt auf. Wie sehr hilft das?

Kühlwetter: Der Zuspruch ist der Wahnsinn - daheim wie auswärts. Von den Zuschauerzahlen beim FCK träumen einige Zweitligisten nur. Für uns als Mannschaft ist das ein Riesen-Push.

DFB.de: Auf der anderen Seite ist die Erwartungshaltung auch nicht gerade gering. Wie gehen Sie damit um?

Kühlwetter: Es ist entscheidend, nicht zu verkrampfen. Wir als Mannschaft haben Wochenende für Wochenende das Ziel, mit und für unsere Fans drei Punkte einzufahren.

DFB.de: Was ist für den FCK in dieser Saison möglich?

Kühlwetter: Die 3. Liga ist enorm eng. Dass jeder jeden schlagen kann, ist keine Floskel. Für uns ist noch alles drin.

DFB.de: Nächster Gegner ist der SV Wehen Wiesbaden. Wie schätzen Sie die Hessen ein?

Kühlwetter: Die Partie hat wegen der räumlichen Nähe Derby-Charakter. Von daher geht es nicht nur um drei Punkte, sondern um einiges mehr. Die Wiesbadener verfügen sicher über eine Mannschaft, die oben mitmischen kann. Es wird eine schwere Aufgabe. Ich freue mich auf das Wiedersehen mit Nicklas Shipnoski. Mit ihm habe ich beim FCK einige Zeit zusammengespielt.

DFB.de: Ausgebildet wurden Sie beim 1. FC Köln. Seit 2016 sind Sie für Kaiserslautern am Ball. Wie kam es zu dem Wechsel?

Kühlwetter: In Köln ging es für mich nicht mehr so richtig voran. Es war Zeit für einen Tapetenwechsel. Die Entscheidung zugunsten des FCK war genau richtig. Ich habe mich hier vom ersten Tag an pudelwohl gefühlt.

DFB.de: Nur der Karneval heißt jetzt Fastnacht oder Fasching.

Kühlwetter: Sorry, aber für mich wird es immer Karneval heißen. (lacht)

DFB.de: Was macht den FCK für Sie aus?

Kühlwetter: Zur ersten Trainingseinheit einer Saison kommen mehr Zuschauer als zu manch einem Drittligaspiel. Das ist außergewöhnlich. Gleiches gilt für den Betzenberg, der eine ganz eigene Anziehungskraft besitzt - gerade unter Flutlicht.

DFB.de: Ihr Vertrag läuft bis zum Sommer. Ist ein Verbleib also nur Formsache?

Kühlwetter: Wir befinden uns in Gesprächen. Ich kann mir gut vorstellen zu bleiben.

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