Kroos ist zurück: "Jetzt geht's ans Machen!"

Weltmeister Toni Kroos steht nach fast drei Jahren wieder im Kader der deutschen Nationalmannschaft. Für die EURO 2024 im eigenen Land streift sich der hochdekorierte Regisseur von Real Madrid erneut das DFB-Trikot über und möchte beim Heim-Turnier an vergangene Erfolge anknüpfen. Auf DFB.de spricht der 34 Jahre alte Mittelfeldspieler über seinen Rücktritt vom Rücktritt und die Ziele mit dem DFB-Team.

Toni Kroos über...

... seine Rückkehr: Jetzt ist genug geschrieben, jetzt geht's ans Machen! Das ist der Grund, warum ich zurückgekommen bin. Jetzt geht's um Fußball! Ich freue mich, da zu sein.

... die Gründe für die negativen Ergebnisse der vergangenen Jahre: Ich hatte immer das Gefühl, dass die Intensität da ist. Es hat daran gehapert, diese ins Spiel mitzunehmen. Jetzt wollen wir beweisen, dass wir das können. Es ist wichtig, dass wir ein neues, gute Gefühl bekommen, dass wir uns Selbstvertrauen im Training holen. Wenn wir alle Einheiten wie heute angehen, ist das eine gute Voraussetzung für Samstag. Ich hoffe, dass wir das mit ins Spiel reinnehmen.

... seine Beweggründe für das Comeback: In erster Linie hatte das sportliche Gründe. Die Familie habe ich natürlich mit in die Entscheidung einbezogen. Sie war damals einer der Gründe, warum es nicht weiterging. Es gab mehrere Argumente. Am Ende war es Abwägen. Ich bin aus ganzem Herzen Fußballer und wenn ich die Möglichkeit sehe, helfen zu können - und wenn so ein Turnier im eigenen Land stattfindet, ist das für einen Fußballer natürlich brutal interessant. Julian (der Bundestrainer; Anm.d.Red.) hat das auch gut gemacht. Er hat keinen Druck aufgebaut. Wir denken inhaltlich gleich, waren schnell auf einer Wellenlänge. Da hat mich die Lust gepackt und deshalb bin ich heute hier. Ich habe meinen Frieden mit den Kritikern geschlossen. Ich brauche niemandem etwas zu beweisen. Als der Bundestrainer sich gemeldet hat, ob ich mir vorstellen kann, der Mannschaft zu helfen, habe ich mir die Frage gestellt. Und sie mit Ja beantwortet. Es geht darum, , ob ich helfen kann, dass Deutschland im eigenen Land ein besseres Turnier spielen wird, als viele annehmen. Eines kann man mir glauben: Ich habe mir eine gewisse Zeit genommen, habe verschiedenste Konstellationen durchgedacht - und am Ende entschieden: Das Positive überwiegt.

... die Zielsetzung für die EM: Wenn wir in der Vorrunde ausscheiden, würde ich keinen grünen Haken drunter setzen. Es wäre aber vermessen zu sagen, dass es nur ein Erfolg wäre, wenn es der Titel wird. Trotzdem habe ich das Selbstverständnis, Erfolg zu haben. Ich möchte mit Sicherheit die ein oder andere K.o.-Runde miterleben.

... seine Rolle im Team: Alleine ist es unmöglich. Ich versuche, aufgrund von meiner Position und Spielweise eine gewisse Verantwortung zu übernehmen: Präsenz im Spiel, Kontrolle herstellen. Ich versuche, das reinzubringen, was ich kann und hoffe, damit der Mannschaft helfen zu können.

... die Rollenverteilung im Mittelfeld: Jeder versucht, sein Spiel so komplett wie möglich zu machen. Meine Interpretation von Fußball war immer gleich, die Grundidee immer ähnlich. Auf der "6" muss man defensiver denken. Es ist gut, wenn ein zentrales Mittelfeld alle Facetten mitbringt: defensiv und offensiv Sicherheit geben, das Spiel schnell machen, das Spiel beruhigen, Aggressivität. Man muss einen Mix aus Spielern haben, die verschiedene Qualitäten mit einbringen. Wer das personell ist, liegt nicht an mir. Der Bundestrainer hat einige Sachen schon klar gemacht, bevor ich hierher zurückgekommen bin. Wie das Mittelfeld mit Namen besetzt wird, ist eine Sache für den Trainer.

... "typisch deutsch": Das war mal, erfolgreich zu sein. Und da wollen wir wieder hinkommen. Die "deutschen Tugenden" bringen alle Mannschaften mit. Es sind Grundvoraussetzungen, überhaupt Siege einzufahren. Viel wichtiger ist es, diese als Basics zu haben. Bei allen Turnieren, in denen wir erfolgreich waren, haben die Gegner ungern gegen Deutschland gespielt. Wenn wir dahin kommen, dass die Gegner wieder so denken, sind wir einen Schritt weiter.

... seine Karriere nach der EM: Darüber habe ich mir noch keine Gedanken gemacht. Viele Sachen sind noch nicht klar, was nach der EM passiert. Ich habe noch keinen Vertrag für nach der Saison, daher werde ich das erst auf Vereinsebene klären. Im letzten Jahr haben wir es auch sehr spät kommuniziert. Haken tut es nirgends, dafür ist das Verhältnis zwischen mir und Real Madrid zu gut. Beide Seiten sind sehr entspannt., das können wir auch sein, da die Saison sowohl für mich als auch für den Klub gut läuft.

... seine Physis: Das war auch ein Teil, den ich abwägen wollte. Ich wusste, dass ich mit Real viele Spiele machen werde. Es hat mir in den letzten Jahren geholfen, dass ich die Länderspiel-Pausen hatte. Ich verspüre physisch absolut keinen Verschleiß.

... Jamal Musiala und Florian Wirtz: Es ist toll, dass wir solche Spieler haben. Wir müssen dahin kommen, dass sie ihren Fußball spielen können. Ich sehe es auch mit als meine Aufgabe an, solche außergewöhnlichen Spieler dahin zu bringen, dass sie uns allen Spaß und Freude machen.

... die Kaderzusammenstellung: Ich bin ein Fan von "gut oder nicht gut" - unabhängig vom Alter. Man kann nach einer Trainingseinheit noch nicht so viel sagen. Es ist zu früh für einen sportlichen Eindruck. Die Spieler haben in der Bundesliga performt, bringen etwas Frisches mit rein und haben nicht den Rucksack mit einem negativen Sog. Daher ist das automatisch gut, dass jemand unbekümmert ist. Und dann schauen wir auf der Strecke.

... die neuen Trikots: Mein Lieblingstrikot wird immer weiß sein. Daher gefällt mir das weiße Trikot hervorragend. Das Auswärtstrikot ist mal etwas Neues. Aber Trikots sind immer nur so gut, wie wir erfolgreich sind.

... den Blick aus Spanien aufs DFB-Team: Den Spaniern ist es natürlich nicht ganz verborgen geblieben, dass die Ergebnisse der deutschen Nationalmannschaft nicht gepasst haben. Es wurde gefragt, was da los ist. Die Spanier haben großen Respekt vor dem deutschen Fußball und es hat sie gewundert, dass die Ergebnisse nicht gepasst haben. Die Antworten musste Antonio (Rüdiger; Anm.d.Red.) geben. Grundsätzlich wird der deutsche Fußball in Spanien sehr, sehr respektiert und akzeptiert. Deutschland wird bei einem Turnier immer als eine der Nationen gesehen, die vorne mitspielen sollten - allein aus dem Selbstverständnis der Historie.

... das, was das DFB-Team von Real lernen kann: Basics gehören in jede Mannschaft, wenn man erfolgreich sein will. Es ist aber ein anderes Arbeiten. Im Verein haben wir jede drei, vier Tage ein Spiel. Bei Real herrscht in jedem Trainingsspiel ein Siegeswille. Es wird dir in diesem Verein nichts anderes transportiert. Das heißt aber nicht, dass das hier nicht der Fall ist. Es ist wichtig, dass man den Willen in jeder Aktion merkt. 

[dfb]

Weltmeister Toni Kroos steht nach fast drei Jahren wieder im Kader der deutschen Nationalmannschaft. Für die EURO 2024 im eigenen Land streift sich der hochdekorierte Regisseur von Real Madrid erneut das DFB-Trikot über und möchte beim Heim-Turnier an vergangene Erfolge anknüpfen. Auf DFB.de spricht der 34 Jahre alte Mittelfeldspieler über seinen Rücktritt vom Rücktritt und die Ziele mit dem DFB-Team.

Toni Kroos über...

... seine Rückkehr: Jetzt ist genug geschrieben, jetzt geht's ans Machen! Das ist der Grund, warum ich zurückgekommen bin. Jetzt geht's um Fußball! Ich freue mich, da zu sein.

... die Gründe für die negativen Ergebnisse der vergangenen Jahre: Ich hatte immer das Gefühl, dass die Intensität da ist. Es hat daran gehapert, diese ins Spiel mitzunehmen. Jetzt wollen wir beweisen, dass wir das können. Es ist wichtig, dass wir ein neues, gute Gefühl bekommen, dass wir uns Selbstvertrauen im Training holen. Wenn wir alle Einheiten wie heute angehen, ist das eine gute Voraussetzung für Samstag. Ich hoffe, dass wir das mit ins Spiel reinnehmen.

... seine Beweggründe für das Comeback: In erster Linie hatte das sportliche Gründe. Die Familie habe ich natürlich mit in die Entscheidung einbezogen. Sie war damals einer der Gründe, warum es nicht weiterging. Es gab mehrere Argumente. Am Ende war es Abwägen. Ich bin aus ganzem Herzen Fußballer und wenn ich die Möglichkeit sehe, helfen zu können - und wenn so ein Turnier im eigenen Land stattfindet, ist das für einen Fußballer natürlich brutal interessant. Julian (der Bundestrainer; Anm.d.Red.) hat das auch gut gemacht. Er hat keinen Druck aufgebaut. Wir denken inhaltlich gleich, waren schnell auf einer Wellenlänge. Da hat mich die Lust gepackt und deshalb bin ich heute hier. Ich habe meinen Frieden mit den Kritikern geschlossen. Ich brauche niemandem etwas zu beweisen. Als der Bundestrainer sich gemeldet hat, ob ich mir vorstellen kann, der Mannschaft zu helfen, habe ich mir die Frage gestellt. Und sie mit Ja beantwortet. Es geht darum, , ob ich helfen kann, dass Deutschland im eigenen Land ein besseres Turnier spielen wird, als viele annehmen. Eines kann man mir glauben: Ich habe mir eine gewisse Zeit genommen, habe verschiedenste Konstellationen durchgedacht - und am Ende entschieden: Das Positive überwiegt.

... die Zielsetzung für die EM: Wenn wir in der Vorrunde ausscheiden, würde ich keinen grünen Haken drunter setzen. Es wäre aber vermessen zu sagen, dass es nur ein Erfolg wäre, wenn es der Titel wird. Trotzdem habe ich das Selbstverständnis, Erfolg zu haben. Ich möchte mit Sicherheit die ein oder andere K.o.-Runde miterleben.

... seine Rolle im Team: Alleine ist es unmöglich. Ich versuche, aufgrund von meiner Position und Spielweise eine gewisse Verantwortung zu übernehmen: Präsenz im Spiel, Kontrolle herstellen. Ich versuche, das reinzubringen, was ich kann und hoffe, damit der Mannschaft helfen zu können.

... die Rollenverteilung im Mittelfeld: Jeder versucht, sein Spiel so komplett wie möglich zu machen. Meine Interpretation von Fußball war immer gleich, die Grundidee immer ähnlich. Auf der "6" muss man defensiver denken. Es ist gut, wenn ein zentrales Mittelfeld alle Facetten mitbringt: defensiv und offensiv Sicherheit geben, das Spiel schnell machen, das Spiel beruhigen, Aggressivität. Man muss einen Mix aus Spielern haben, die verschiedene Qualitäten mit einbringen. Wer das personell ist, liegt nicht an mir. Der Bundestrainer hat einige Sachen schon klar gemacht, bevor ich hierher zurückgekommen bin. Wie das Mittelfeld mit Namen besetzt wird, ist eine Sache für den Trainer.

... "typisch deutsch": Das war mal, erfolgreich zu sein. Und da wollen wir wieder hinkommen. Die "deutschen Tugenden" bringen alle Mannschaften mit. Es sind Grundvoraussetzungen, überhaupt Siege einzufahren. Viel wichtiger ist es, diese als Basics zu haben. Bei allen Turnieren, in denen wir erfolgreich waren, haben die Gegner ungern gegen Deutschland gespielt. Wenn wir dahin kommen, dass die Gegner wieder so denken, sind wir einen Schritt weiter.

... seine Karriere nach der EM: Darüber habe ich mir noch keine Gedanken gemacht. Viele Sachen sind noch nicht klar, was nach der EM passiert. Ich habe noch keinen Vertrag für nach der Saison, daher werde ich das erst auf Vereinsebene klären. Im letzten Jahr haben wir es auch sehr spät kommuniziert. Haken tut es nirgends, dafür ist das Verhältnis zwischen mir und Real Madrid zu gut. Beide Seiten sind sehr entspannt., das können wir auch sein, da die Saison sowohl für mich als auch für den Klub gut läuft.

... seine Physis: Das war auch ein Teil, den ich abwägen wollte. Ich wusste, dass ich mit Real viele Spiele machen werde. Es hat mir in den letzten Jahren geholfen, dass ich die Länderspiel-Pausen hatte. Ich verspüre physisch absolut keinen Verschleiß.

... Jamal Musiala und Florian Wirtz: Es ist toll, dass wir solche Spieler haben. Wir müssen dahin kommen, dass sie ihren Fußball spielen können. Ich sehe es auch mit als meine Aufgabe an, solche außergewöhnlichen Spieler dahin zu bringen, dass sie uns allen Spaß und Freude machen.

... die Kaderzusammenstellung: Ich bin ein Fan von "gut oder nicht gut" - unabhängig vom Alter. Man kann nach einer Trainingseinheit noch nicht so viel sagen. Es ist zu früh für einen sportlichen Eindruck. Die Spieler haben in der Bundesliga performt, bringen etwas Frisches mit rein und haben nicht den Rucksack mit einem negativen Sog. Daher ist das automatisch gut, dass jemand unbekümmert ist. Und dann schauen wir auf der Strecke.

... die neuen Trikots: Mein Lieblingstrikot wird immer weiß sein. Daher gefällt mir das weiße Trikot hervorragend. Das Auswärtstrikot ist mal etwas Neues. Aber Trikots sind immer nur so gut, wie wir erfolgreich sind.

... den Blick aus Spanien aufs DFB-Team: Den Spaniern ist es natürlich nicht ganz verborgen geblieben, dass die Ergebnisse der deutschen Nationalmannschaft nicht gepasst haben. Es wurde gefragt, was da los ist. Die Spanier haben großen Respekt vor dem deutschen Fußball und es hat sie gewundert, dass die Ergebnisse nicht gepasst haben. Die Antworten musste Antonio (Rüdiger; Anm.d.Red.) geben. Grundsätzlich wird der deutsche Fußball in Spanien sehr, sehr respektiert und akzeptiert. Deutschland wird bei einem Turnier immer als eine der Nationen gesehen, die vorne mitspielen sollten - allein aus dem Selbstverständnis der Historie.

... das, was das DFB-Team von Real lernen kann: Basics gehören in jede Mannschaft, wenn man erfolgreich sein will. Es ist aber ein anderes Arbeiten. Im Verein haben wir jede drei, vier Tage ein Spiel. Bei Real herrscht in jedem Trainingsspiel ein Siegeswille. Es wird dir in diesem Verein nichts anderes transportiert. Das heißt aber nicht, dass das hier nicht der Fall ist. Es ist wichtig, dass man den Willen in jeder Aktion merkt. 

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