Kraus: "Beim FCK neue Euphorie entfachen"

Kevin Kraus gehört beim Drittligisten 1. FC Kaiserslautern zu den Konstanten. Der 26 Jahre alte Innenverteidiger, im Sommer vom Zweitligisten 1. FC Heidenheim gekommen, verpasste wegen einer Meniskusverletzung nur eine von 27 Partien. Im DFB.de-Interview spricht er mit Mitarbeiter Thomas Palapies-Ziehn übers Duell mit Eintracht Braunschweig heute (ab 19 Uhr, live bei Magenta Sport).

DFB.de: Das 4:1 gegen den FC Carl Zeiss Jena war der höchste Heimsieg in dieser Saison. Wieviel Rückenwind gibt das für die englische Woche, Herr Kraus?

Kevin Kraus: Einen solchen Start in die englische Woche hatten wir uns gewünscht. Der Sieg gibt Selbstvertrauen. Ich denke, dass der Erfolg auch in der Höhe verdient war. Endlich haben wir einmal den Sack vorzeitig zugemacht und uns eine Zitterpartie in den letzten Spielminuten erspart. Auch für unsere Fans freuen mich die vier Treffer. Schließlich kommen sie ins Stadion, um Tore zu sehen.

DFB.de: Wie wichtig war der Erfolg auch mit Blick auf die Tabelle?

Kraus: Bei einer Niederlage wären es bis zum ersten Abstiegsplatz nur noch sechs Punkte gewesen. So konnten wir den Vorsprung ausbauen. Das war wichtig, damit es im Umfeld nicht unruhig wird. Nach oben müssen wir bei unserer Punktzahl von 37 Zählern nicht mehr schauen.

DFB.de: Sie stehen seit Saisonbeginn beim FCK unter Vertrag. Wie haben Sie die Zeit bisher erlebt?

Kraus: Es war eine Achterbahnfahrt. Die Saison hatte mit dem 1:0 gegen den TSV 1860 München vor mehr als 41.000 Zuschauern optimal begonnen. Danach reihte sich Krise an Zwischenhoch. Leider konnten wir die große Euphorie vom Start weg nicht nutzen.

DFB.de: Was hätte anders laufen müssen, um in der Tabelle besser abzuschneiden?

Kraus: Schwierig zu sagen: In einigen Spielen ist es uns nicht gelungen, eine vorzeitige Entscheidung herbeizuführen. Das wurde dann mehrfach mit späten Gegentreffern bestraft, die uns Punkte gekostet haben. Wir waren mit einer neu zusammengestellten Mannschaft in die Saison gegangen. Ich denke schon, dass die Qualität für ein besseres Abschneiden immer da war. Nur haben wir es nicht verstanden, sie konstant auf den Rasen zu bringen. Dass wir mit dem Saisonverlauf nicht zufrieden sind, ist klar.

DFB.de: Der 1. FC Kaiserslautern ist ein Klub mit großer Tradition. Woran merken Sie das?

Kraus: Ganz klar an unseren Anhängern. Der Zuschauerschnitt von rund 22.000 Fans pro Heimspiel ist enorm. Viele Zweitligisten träumen davon. Die mediale Präsenz ist im Vergleich zu meinen vorherigen Stationen beim 1. FC Heidenheim und bei der SpVgg Greuther Fürth ebenfalls viel größer.

DFB.de: Worum geht es jetzt in den verbleibenden Saisonspielen?

Kraus: Wir wollen die Saison so gut wie möglich zu Ende spielen. Am liebsten wäre es mir, wenn wir jede Partie für uns entscheiden. Abseits von den Ergebnissen kommt es darauf an, dass wir als Mannschaft Fortschritte machen und vor allem unsere jungen Spieler Erfahrungen sammeln. Mit Blick auf die neue Saison wollen wir schon jetzt eine Euphorie entfachen. Das geht nicht, wenn wir die Spielzeit einfach so austrudeln lassen. Außerdem sind wir es den Fans und dem Verein schuldig, noch so hoch wie möglich zu klettern.

DFB.de: Am Mittwoch kommt es zum Duell mit Mitabsteiger Eintracht Braunschweig, der einen Abstiegsrang belegt. Wie schätzen Sie die "Löwen" ein?

Kraus: Die Qualität der Braunschweiger Mannschaft spiegelt sich nicht im Tabellenplatz wider. Da müssen wir höllisch aufpassen, dass wir uns davon nicht blenden lassen. Die meisten Braunschweiger Spieler verfügen über viel Erfahrung und können mit dem derzeitigen Druck umgehen. Ich erwarte in erster Linie ein Kampfspiel, in dem Einsatz und Willen große Bedeutung haben werden. Wir werden nicht viele Chancen bekommen. Auf der anderen Seite wird unsere Defensive stark gefordert sein. Verstecken müssen und werden wir uns bestimmt nicht. Ich freue mich auf das Flutlichtspiel vor großer Kulisse.

DFB.de: Auch Eintracht Braunschweig tut sich als Zweitligaabsteiger in dieser Saison schwer. Wo liegen Ihrer Meinung nach die größten Unterschiede zwischen 2. und 3. Liga?

Kraus: Die Schere ist in den vergangenen Jahren immer kleiner geworden. Das sieht man regelmäßig an den Aufsteigern in die 2. Liga, die meistens kaum Anpassungsprobleme haben. Auf der anderen Seite ist es für die Absteiger in die 3. Liga nicht einfach, direkt wieder aufzusteigen.

DFB.de: Wie zufrieden sind Sie mit Ihren persönlichen Leistungen?

Kraus: Die Beurteilung meiner Leistungen überlasse ich lieber anderen. Ich freue mich darüber, dass ich bisher erst eine Partie verletzungsbedingt verpasst habe und sonst immer auf dem Platz stand. So kann es gerne weitergehen. Ich weiß es sehr zu schätzen, über einen längeren Zeitraum verletzungsfrei zu sein.

DFB.de: Schließlich mussten Sie in Ihrer Karriere schon zwei Kreuzbandrisse verkraften.

Kraus: Das stimmt. Einer war rechts, der andere links. Jeweils musste ich monatelang pausieren. Genau deshalb weiß ich die aktuelle Phase zu schätzen. Ich weiß genau, wie man sich fühlt, wenn man über Wochen und Monate keinen grünen Rasen unter den Füßen hat und nur individuell im Kraftraum arbeitet. Ich investiere gerne viel Zeit, damit es dazu nicht mehr kommt. Zum Beispiel bin ich häufig eine Stunde vor Trainingsbeginn im Kraftraum und bereite die Einheiten auch entsprechend für mich nach.

DFB.de: Ihr Vertrag beim FCK läuft bis 2021. Wird es in der kommenden Saison einen neuen Angriff auf die Aufstiegsränge geben?

Kraus: Es sollte als 1. FC Kaiserslautern unser Anspruch sein, um die oberen Ränge mitzuspielen. Dafür müssen aber nun einmal die Leistungen auf dem Platz stimmen. Die Grundlage dafür müssen wir jetzt legen und die Entwicklung so weit wie möglich vorantreiben. Es gibt für mich kein Vertun: Ein Verein wie der 1. FC Kaiserslautern gehört mindestens in die 2. Liga - eher in die Bundesliga.

[mspw]

Kevin Kraus gehört beim Drittligisten 1. FC Kaiserslautern zu den Konstanten. Der 26 Jahre alte Innenverteidiger, im Sommer vom Zweitligisten 1. FC Heidenheim gekommen, verpasste wegen einer Meniskusverletzung nur eine von 27 Partien. Im DFB.de-Interview spricht er mit Mitarbeiter Thomas Palapies-Ziehn übers Duell mit Eintracht Braunschweig heute (ab 19 Uhr, live bei Magenta Sport).

DFB.de: Das 4:1 gegen den FC Carl Zeiss Jena war der höchste Heimsieg in dieser Saison. Wieviel Rückenwind gibt das für die englische Woche, Herr Kraus?

Kevin Kraus: Einen solchen Start in die englische Woche hatten wir uns gewünscht. Der Sieg gibt Selbstvertrauen. Ich denke, dass der Erfolg auch in der Höhe verdient war. Endlich haben wir einmal den Sack vorzeitig zugemacht und uns eine Zitterpartie in den letzten Spielminuten erspart. Auch für unsere Fans freuen mich die vier Treffer. Schließlich kommen sie ins Stadion, um Tore zu sehen.

DFB.de: Wie wichtig war der Erfolg auch mit Blick auf die Tabelle?

Kraus: Bei einer Niederlage wären es bis zum ersten Abstiegsplatz nur noch sechs Punkte gewesen. So konnten wir den Vorsprung ausbauen. Das war wichtig, damit es im Umfeld nicht unruhig wird. Nach oben müssen wir bei unserer Punktzahl von 37 Zählern nicht mehr schauen.

DFB.de: Sie stehen seit Saisonbeginn beim FCK unter Vertrag. Wie haben Sie die Zeit bisher erlebt?

Kraus: Es war eine Achterbahnfahrt. Die Saison hatte mit dem 1:0 gegen den TSV 1860 München vor mehr als 41.000 Zuschauern optimal begonnen. Danach reihte sich Krise an Zwischenhoch. Leider konnten wir die große Euphorie vom Start weg nicht nutzen.

DFB.de: Was hätte anders laufen müssen, um in der Tabelle besser abzuschneiden?

Kraus: Schwierig zu sagen: In einigen Spielen ist es uns nicht gelungen, eine vorzeitige Entscheidung herbeizuführen. Das wurde dann mehrfach mit späten Gegentreffern bestraft, die uns Punkte gekostet haben. Wir waren mit einer neu zusammengestellten Mannschaft in die Saison gegangen. Ich denke schon, dass die Qualität für ein besseres Abschneiden immer da war. Nur haben wir es nicht verstanden, sie konstant auf den Rasen zu bringen. Dass wir mit dem Saisonverlauf nicht zufrieden sind, ist klar.

DFB.de: Der 1. FC Kaiserslautern ist ein Klub mit großer Tradition. Woran merken Sie das?

Kraus: Ganz klar an unseren Anhängern. Der Zuschauerschnitt von rund 22.000 Fans pro Heimspiel ist enorm. Viele Zweitligisten träumen davon. Die mediale Präsenz ist im Vergleich zu meinen vorherigen Stationen beim 1. FC Heidenheim und bei der SpVgg Greuther Fürth ebenfalls viel größer.

DFB.de: Worum geht es jetzt in den verbleibenden Saisonspielen?

Kraus: Wir wollen die Saison so gut wie möglich zu Ende spielen. Am liebsten wäre es mir, wenn wir jede Partie für uns entscheiden. Abseits von den Ergebnissen kommt es darauf an, dass wir als Mannschaft Fortschritte machen und vor allem unsere jungen Spieler Erfahrungen sammeln. Mit Blick auf die neue Saison wollen wir schon jetzt eine Euphorie entfachen. Das geht nicht, wenn wir die Spielzeit einfach so austrudeln lassen. Außerdem sind wir es den Fans und dem Verein schuldig, noch so hoch wie möglich zu klettern.

DFB.de: Am Mittwoch kommt es zum Duell mit Mitabsteiger Eintracht Braunschweig, der einen Abstiegsrang belegt. Wie schätzen Sie die "Löwen" ein?

Kraus: Die Qualität der Braunschweiger Mannschaft spiegelt sich nicht im Tabellenplatz wider. Da müssen wir höllisch aufpassen, dass wir uns davon nicht blenden lassen. Die meisten Braunschweiger Spieler verfügen über viel Erfahrung und können mit dem derzeitigen Druck umgehen. Ich erwarte in erster Linie ein Kampfspiel, in dem Einsatz und Willen große Bedeutung haben werden. Wir werden nicht viele Chancen bekommen. Auf der anderen Seite wird unsere Defensive stark gefordert sein. Verstecken müssen und werden wir uns bestimmt nicht. Ich freue mich auf das Flutlichtspiel vor großer Kulisse.

DFB.de: Auch Eintracht Braunschweig tut sich als Zweitligaabsteiger in dieser Saison schwer. Wo liegen Ihrer Meinung nach die größten Unterschiede zwischen 2. und 3. Liga?

Kraus: Die Schere ist in den vergangenen Jahren immer kleiner geworden. Das sieht man regelmäßig an den Aufsteigern in die 2. Liga, die meistens kaum Anpassungsprobleme haben. Auf der anderen Seite ist es für die Absteiger in die 3. Liga nicht einfach, direkt wieder aufzusteigen.

DFB.de: Wie zufrieden sind Sie mit Ihren persönlichen Leistungen?

Kraus: Die Beurteilung meiner Leistungen überlasse ich lieber anderen. Ich freue mich darüber, dass ich bisher erst eine Partie verletzungsbedingt verpasst habe und sonst immer auf dem Platz stand. So kann es gerne weitergehen. Ich weiß es sehr zu schätzen, über einen längeren Zeitraum verletzungsfrei zu sein.

DFB.de: Schließlich mussten Sie in Ihrer Karriere schon zwei Kreuzbandrisse verkraften.

Kraus: Das stimmt. Einer war rechts, der andere links. Jeweils musste ich monatelang pausieren. Genau deshalb weiß ich die aktuelle Phase zu schätzen. Ich weiß genau, wie man sich fühlt, wenn man über Wochen und Monate keinen grünen Rasen unter den Füßen hat und nur individuell im Kraftraum arbeitet. Ich investiere gerne viel Zeit, damit es dazu nicht mehr kommt. Zum Beispiel bin ich häufig eine Stunde vor Trainingsbeginn im Kraftraum und bereite die Einheiten auch entsprechend für mich nach.

DFB.de: Ihr Vertrag beim FCK läuft bis 2021. Wird es in der kommenden Saison einen neuen Angriff auf die Aufstiegsränge geben?

Kraus: Es sollte als 1. FC Kaiserslautern unser Anspruch sein, um die oberen Ränge mitzuspielen. Dafür müssen aber nun einmal die Leistungen auf dem Platz stimmen. Die Grundlage dafür müssen wir jetzt legen und die Entwicklung so weit wie möglich vorantreiben. Es gibt für mich kein Vertun: Ein Verein wie der 1. FC Kaiserslautern gehört mindestens in die 2. Liga - eher in die Bundesliga.

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