"Krake" Kolke: "Für Aufstieg alles geben"

Wenn die Offensive Spiele und die Defensive Meisterschaften gewinnt, kommt es jetzt im Saisonendspurt der 3. Liga ganz besonders auf die Abwehr an. Markus Kolke, Torhüter des SV Wehen Wiesbaden, ist schon seit Jahren der zuverlässige Rückhalt der Hessen. Der 27-Jährige, seit 2011 beim SVWW unter Vertrag, musste bei 32 Saisoneinsätzen 31-mal hinter sich greifen. In zehn Partien blieb er ohne Gegentor. Besonders stark ist er bei Elfmetern. Damit leistete die "Krake", so Kolkes Spitzname, seinen Anteil am bisher guten Abschneiden des SVWW, der aktuell auf Relegationsplatz drei rangiert.

Im aktuellen DFB.de-Interview spricht er mit Mitarbeiter Thomas Palapies-Ziehn über seinen Spitznamen, die Elfmetersituation und das Aufstiegsrennen.

DFB.de: Wie gefällt Ihnen eigentlich Ihr Spitzname "Krake", Herr Kolke?

Markus Kolke: Ich kann mich damit sehr gut anfreunden. Für einen Torwart ist "Krake" doch ein Kompliment. Unser Pressesprecher Daniel Mucha hatte mir den Namen vor einigen Jahren verpasst.

DFB.de: Sie haben sich Ihren Spitznamen unter anderem durch zahlreiche gehaltene Elfmeter verdient. In der 3. Liga waren es elf von 20. Von den vergangenen acht ging nur einer rein. Mögen Sie diese ganz besondere Eins-gegen-Eins-Situation?

Kolke: Elfmeter sind für einen Torhüter besonders angenehm, weil er nicht viel zu verlieren hat. Der größere Druck liegt beim Schützen. Jeder sagt doch: Aus elf Metern muss der Ball doch eigentlich reingehen.

DFB.de: Ihre Gegenüber wissen in der Regel um Ihre Stärke bei Elfmetern. Ist das ein großer Vorteil für Sie?

Kolke: Schwer zu sagen. Da müsste man am besten einmal die Gegenspieler befragen. (lacht) In der Regel treten ja die nervenstärksten und ausgefuchstesten Spieler zu Elfmetern an. Deshalb glaube ich nicht an einen großen Vorteil.

DFB.de: Beim 0:2 gegen die Würzburger Kickers haben Sie zunächst einen Strafstoß von Orhan Ademi gehalten, der Nachschuss von Patrick Göbel war aber drin. Ihr Ärger war besonders groß, groß?

Kolke: Grundsätzlich ärgert mich jeder Gegentreffer. Dieser war aber in der Tat doppelt bitter. Ich denke, es war die Kombination zwischen kurzem Glücksgefühl und anschließender Enttäuschung. Wir wussten außerdem, dass es bei einem 0:2-Rückstand gegen Würzburg schwer werden würde, noch etwas mitzunehmen.

DFB.de: Trotz der Niederlage gegen Würzburg liegt der SVWW im Kampf um den Aufstieg aussichtsreich im Rennen. Wie beurteilen Sie die Situation?

Kolke: Es deutet momentan vieles auf einen Vierkampf zwischen Paderborn, Magdeburg, Karlsruhe und uns hin. Wie schnell es gehen kann, hat man an Fortuna Köln und Hansa Rostock gesehen. Gewinnt man drei bis vier Spiele nicht, ist der Rückstand kaum noch aufzuholen.

DFB.de: Was ist jetzt entscheidend, um auch nach 38 Spieltagen auf einem der vorderen Plätze zu landen?

Kolke: Konstanz ist der Schlüssel. Wir müssen zusehen, dass wir Woche für Woche unsere Punkte holen. Jedem muss bewusst sein, dass wir eine solche Chance nicht jedes Jahr bekommen. Alle müssen schauen, dass sie dem Erfolg in den kommenden Wochen restlos alles unterordnen. Ich bin noch nie in der 2. Bundesliga aufgelaufen und werde alles dafür geben, damit wir es schaffen.

DFB.de: Weiter geht es mit dem Auswärtsspiel beim SC Preußen Münster am Samstag. Wie schätzen Sie den Gegner ein?

Kolke: Die Preußen sind sehr heimstark. Unter dem neuen Trainer Marco Antwerpen hat Münster insgesamt nur vier von 13 Partien verloren. Uns erwartet auf jeden Fall eine schwere Aufgabe. Wir sind aber in der Lage, diese zu lösen.

DFB.de: Anschließend heißt der Gegner 1. FC Magdeburg. Auch zum Spitzenreiter SC Paderborn 07 muss Wehen Wiesbaden noch. Wie wichtig sind gerade diese Duelle gegen direkte Konkurrenten?

Kolke: Die sechs verbleibenden Begegnungen sind allesamt Schlüsselspiele. Die Duelle mit Magdeburg und Paderborn stechen allerdings noch einmal heraus. Gehen sie verloren, ist der Kontrahent auf einen Schlag drei Punkte weggezogen. In dieser späten Saisonphase kann das großen Einfluss nehmen.

DFB.de: Ist Ihnen das Ergebnis egal, wenn ein Sieg herausspringt? Wäre zum Beispiel auch ein 4:3 in Ordnung?

Kolke: Die drei Punkte sind unter dem Strich das Entscheidende. Da gewinne ich lieber 6:5 als nur 0:0 zu spielen. Nur die Analyse mit unserem Torwarttrainer Steffen Vogler dauert dann wohl ein wenig länger. (lacht)

DFB.de: Im Verbandspokal war in dieser Woche beim Südwest-Regionalligisten TSV Steinbach (0:2) Endstation. Sie kamen nicht zum Einsatz. Ein komisches Gefühl?

Kolke: Auf der Bank zu sitzen, fühlt sich nie besonders gut an. Es gilt aber, auch solche Situationen anzunehmen und die Spieler, die auf dem Platz stehen, so gut wie möglich zu unterstützen. Der Teamgedanke muss immer im Vordergrund stehen. Es geht im Mannschaftssport nicht um Einzelschicksale.

DFB.de: In der vergangenen Saison waren Sie im Verbandspokalfinale der Elfmeter-Held. Das ist nun nicht mehr möglich. Sind Sie enttäuscht?

Kolke: Ich will jedes Spiel gewinnen. Deshalb war ich nach Steinbach selbstverständlich enttäuscht. Wir hatten im vergangenen Jahr erstmals nach langer Zeit den Landespokal gewonnen und wollten diesen Titel gerne verteidigen. Für den DFB-Pokal können wir uns zwar auch noch über die Liga qualifizieren. Ein solcher Titel ist aber schon etwas ganz Besonderes.

[mspw]

Wenn die Offensive Spiele und die Defensive Meisterschaften gewinnt, kommt es jetzt im Saisonendspurt der 3. Liga ganz besonders auf die Abwehr an. Markus Kolke, Torhüter des SV Wehen Wiesbaden, ist schon seit Jahren der zuverlässige Rückhalt der Hessen. Der 27-Jährige, seit 2011 beim SVWW unter Vertrag, musste bei 32 Saisoneinsätzen 31-mal hinter sich greifen. In zehn Partien blieb er ohne Gegentor. Besonders stark ist er bei Elfmetern. Damit leistete die "Krake", so Kolkes Spitzname, seinen Anteil am bisher guten Abschneiden des SVWW, der aktuell auf Relegationsplatz drei rangiert.

Im aktuellen DFB.de-Interview spricht er mit Mitarbeiter Thomas Palapies-Ziehn über seinen Spitznamen, die Elfmetersituation und das Aufstiegsrennen.

DFB.de: Wie gefällt Ihnen eigentlich Ihr Spitzname "Krake", Herr Kolke?

Markus Kolke: Ich kann mich damit sehr gut anfreunden. Für einen Torwart ist "Krake" doch ein Kompliment. Unser Pressesprecher Daniel Mucha hatte mir den Namen vor einigen Jahren verpasst.

DFB.de: Sie haben sich Ihren Spitznamen unter anderem durch zahlreiche gehaltene Elfmeter verdient. In der 3. Liga waren es elf von 20. Von den vergangenen acht ging nur einer rein. Mögen Sie diese ganz besondere Eins-gegen-Eins-Situation?

Kolke: Elfmeter sind für einen Torhüter besonders angenehm, weil er nicht viel zu verlieren hat. Der größere Druck liegt beim Schützen. Jeder sagt doch: Aus elf Metern muss der Ball doch eigentlich reingehen.

DFB.de: Ihre Gegenüber wissen in der Regel um Ihre Stärke bei Elfmetern. Ist das ein großer Vorteil für Sie?

Kolke: Schwer zu sagen. Da müsste man am besten einmal die Gegenspieler befragen. (lacht) In der Regel treten ja die nervenstärksten und ausgefuchstesten Spieler zu Elfmetern an. Deshalb glaube ich nicht an einen großen Vorteil.

DFB.de: Beim 0:2 gegen die Würzburger Kickers haben Sie zunächst einen Strafstoß von Orhan Ademi gehalten, der Nachschuss von Patrick Göbel war aber drin. Ihr Ärger war besonders groß, groß?

Kolke: Grundsätzlich ärgert mich jeder Gegentreffer. Dieser war aber in der Tat doppelt bitter. Ich denke, es war die Kombination zwischen kurzem Glücksgefühl und anschließender Enttäuschung. Wir wussten außerdem, dass es bei einem 0:2-Rückstand gegen Würzburg schwer werden würde, noch etwas mitzunehmen.

DFB.de: Trotz der Niederlage gegen Würzburg liegt der SVWW im Kampf um den Aufstieg aussichtsreich im Rennen. Wie beurteilen Sie die Situation?

Kolke: Es deutet momentan vieles auf einen Vierkampf zwischen Paderborn, Magdeburg, Karlsruhe und uns hin. Wie schnell es gehen kann, hat man an Fortuna Köln und Hansa Rostock gesehen. Gewinnt man drei bis vier Spiele nicht, ist der Rückstand kaum noch aufzuholen.

DFB.de: Was ist jetzt entscheidend, um auch nach 38 Spieltagen auf einem der vorderen Plätze zu landen?

Kolke: Konstanz ist der Schlüssel. Wir müssen zusehen, dass wir Woche für Woche unsere Punkte holen. Jedem muss bewusst sein, dass wir eine solche Chance nicht jedes Jahr bekommen. Alle müssen schauen, dass sie dem Erfolg in den kommenden Wochen restlos alles unterordnen. Ich bin noch nie in der 2. Bundesliga aufgelaufen und werde alles dafür geben, damit wir es schaffen.

DFB.de: Weiter geht es mit dem Auswärtsspiel beim SC Preußen Münster am Samstag. Wie schätzen Sie den Gegner ein?

Kolke: Die Preußen sind sehr heimstark. Unter dem neuen Trainer Marco Antwerpen hat Münster insgesamt nur vier von 13 Partien verloren. Uns erwartet auf jeden Fall eine schwere Aufgabe. Wir sind aber in der Lage, diese zu lösen.

DFB.de: Anschließend heißt der Gegner 1. FC Magdeburg. Auch zum Spitzenreiter SC Paderborn 07 muss Wehen Wiesbaden noch. Wie wichtig sind gerade diese Duelle gegen direkte Konkurrenten?

Kolke: Die sechs verbleibenden Begegnungen sind allesamt Schlüsselspiele. Die Duelle mit Magdeburg und Paderborn stechen allerdings noch einmal heraus. Gehen sie verloren, ist der Kontrahent auf einen Schlag drei Punkte weggezogen. In dieser späten Saisonphase kann das großen Einfluss nehmen.

DFB.de: Ist Ihnen das Ergebnis egal, wenn ein Sieg herausspringt? Wäre zum Beispiel auch ein 4:3 in Ordnung?

Kolke: Die drei Punkte sind unter dem Strich das Entscheidende. Da gewinne ich lieber 6:5 als nur 0:0 zu spielen. Nur die Analyse mit unserem Torwarttrainer Steffen Vogler dauert dann wohl ein wenig länger. (lacht)

DFB.de: Im Verbandspokal war in dieser Woche beim Südwest-Regionalligisten TSV Steinbach (0:2) Endstation. Sie kamen nicht zum Einsatz. Ein komisches Gefühl?

Kolke: Auf der Bank zu sitzen, fühlt sich nie besonders gut an. Es gilt aber, auch solche Situationen anzunehmen und die Spieler, die auf dem Platz stehen, so gut wie möglich zu unterstützen. Der Teamgedanke muss immer im Vordergrund stehen. Es geht im Mannschaftssport nicht um Einzelschicksale.

DFB.de: In der vergangenen Saison waren Sie im Verbandspokalfinale der Elfmeter-Held. Das ist nun nicht mehr möglich. Sind Sie enttäuscht?

Kolke: Ich will jedes Spiel gewinnen. Deshalb war ich nach Steinbach selbstverständlich enttäuscht. Wir hatten im vergangenen Jahr erstmals nach langer Zeit den Landespokal gewonnen und wollten diesen Titel gerne verteidigen. Für den DFB-Pokal können wir uns zwar auch noch über die Liga qualifizieren. Ein solcher Titel ist aber schon etwas ganz Besonderes.

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