Krahn: "Ich möchte nicht absteigen"

Annike Krahn ist wieder da – und zwar aus Sicht von Bayer 04 Leverkusen genau zum richtigen Zeitpunkt. Nach ihrer Knieoperation hat die 137-fache frühere deutsche Nationalspielerin und Olympiasiegerin zuletzt gegen Bayern München erstmals wieder 90 Minuten lang auf dem Platz gestanden. Heute (ab 14 Uhr) steht für die abstiegsbedrohten Leverkusenerinnen das möglichweise vorentscheidende Duell in der Allianz Frauen-Bundesliga gegen den MSV Duisburg auf dem Programm. Krahn ordnet im DFB.de-Interview das wichtige Duell gegen ihren Ex-Verein ein. Aber die 31-Jährige spricht auch über ihre Arbeit im Deutschen Fußballmuseum und wirft einen Blick nach vorne auf die Chancen der Deutschen Nationalmannschaft bei der Europameisterschaft im Sommer in den Niederlanden.

DFB.de: Frau Krahn, sehen Sie es auch so, dass das Duell gegen Duisburg eine vorentscheidende Bedeutung haben könnte?

Annike Krahn: Das Spiel gegen Duisburg ist sicher eins von sieben Endspielen für uns, von daher wäre es in unserer Situation sehr hilfreich, wenn wir es positiv gestalten könnten. Im Abstiegskampf zählt für uns jeder Punkt.

DFB.de: Und wenn nicht?

Krahn: Die Frage stellt sich für mich nicht. Ich bin davon überzeugt, dass wir die Qualität haben, um am Sonntag zu punkten. Wir müssen durch unseren 100-prozentigen Einsatzwillen das Glück erzwingen.

DFB.de: Wo liegen die Probleme?

Krahn: Pauschal ist diese Frage nur schwer zu beantworten. Wir brauchen mal wieder ein Erfolgserlebnis, das ist ein ganz wichtiger Aspekt. Der Fußball wird oft durch den Kopf entschieden.

DFB.de: Ist es also keine Frage der Qualität?

Krahn: Einerseits schon, andererseits aber auch nicht. Ich stehe jeden Tag mit den Mädels auf dem Platz. Das Potenzial ist definitiv vorhanden, um den Klassenerhalt zu schaffen. Dass wir erst sieben Punkte haben und Vorletzter sind, spiegelt nicht unser Leistungsvermögen wider. Unser Problem ist, dieses Potenzial im Spiel abzurufen. Uns fehlt es an Effektivität, vor allem im Spiel nach vorne. Wir haben erst neun Treffer erzielt nach 15 Begegnungen. Das ist allerdings nicht alleine Sache der Offensivspielerinnen, das betrifft die gesamte Mannschaft.

DFB.de: Sie haben von 2004 bis 2012 selbst für Duisburg gespielt. Ist es auch deshalb auch für Sie persönlich ein besonderes Duell?

Krahn: Na klar, das kann und will ich gar nicht verleugnen. Ich hatte eine tolle Zeit in Duisburg. Wir haben super Erfolge gefeiert. Ich denke gerne daran zurück. Aber es ist ja inzwischen schon etwas her, seitdem ich in Duisburg gespielt habe. Deshalb relativiert sich das alles inzwischen ein wenig. Ich freue mich einfach auf das Wiedersehen, aber der Abstiegskampf mit Bayer steht natürlich sportlich im Mittelpunkt.



Annike Krahn ist wieder da – und zwar aus Sicht von Bayer 04 Leverkusen genau zum richtigen Zeitpunkt. Nach ihrer Knieoperation hat die 137-fache frühere deutsche Nationalspielerin und Olympiasiegerin zuletzt gegen Bayern München erstmals wieder 90 Minuten lang auf dem Platz gestanden. Heute (ab 14 Uhr) steht für die abstiegsbedrohten Leverkusenerinnen das möglichweise vorentscheidende Duell in der Allianz Frauen-Bundesliga gegen den MSV Duisburg auf dem Programm. Krahn ordnet im DFB.de-Interview das wichtige Duell gegen ihren Ex-Verein ein. Aber die 31-Jährige spricht auch über ihre Arbeit im Deutschen Fußballmuseum und wirft einen Blick nach vorne auf die Chancen der Deutschen Nationalmannschaft bei der Europameisterschaft im Sommer in den Niederlanden.

DFB.de: Frau Krahn, sehen Sie es auch so, dass das Duell gegen Duisburg eine vorentscheidende Bedeutung haben könnte?

Annike Krahn: Das Spiel gegen Duisburg ist sicher eins von sieben Endspielen für uns, von daher wäre es in unserer Situation sehr hilfreich, wenn wir es positiv gestalten könnten. Im Abstiegskampf zählt für uns jeder Punkt.

DFB.de: Und wenn nicht?

Krahn: Die Frage stellt sich für mich nicht. Ich bin davon überzeugt, dass wir die Qualität haben, um am Sonntag zu punkten. Wir müssen durch unseren 100-prozentigen Einsatzwillen das Glück erzwingen.

DFB.de: Wo liegen die Probleme?

Krahn: Pauschal ist diese Frage nur schwer zu beantworten. Wir brauchen mal wieder ein Erfolgserlebnis, das ist ein ganz wichtiger Aspekt. Der Fußball wird oft durch den Kopf entschieden.

DFB.de: Ist es also keine Frage der Qualität?

Krahn: Einerseits schon, andererseits aber auch nicht. Ich stehe jeden Tag mit den Mädels auf dem Platz. Das Potenzial ist definitiv vorhanden, um den Klassenerhalt zu schaffen. Dass wir erst sieben Punkte haben und Vorletzter sind, spiegelt nicht unser Leistungsvermögen wider. Unser Problem ist, dieses Potenzial im Spiel abzurufen. Uns fehlt es an Effektivität, vor allem im Spiel nach vorne. Wir haben erst neun Treffer erzielt nach 15 Begegnungen. Das ist allerdings nicht alleine Sache der Offensivspielerinnen, das betrifft die gesamte Mannschaft.

DFB.de: Sie haben von 2004 bis 2012 selbst für Duisburg gespielt. Ist es auch deshalb auch für Sie persönlich ein besonderes Duell?

Krahn: Na klar, das kann und will ich gar nicht verleugnen. Ich hatte eine tolle Zeit in Duisburg. Wir haben super Erfolge gefeiert. Ich denke gerne daran zurück. Aber es ist ja inzwischen schon etwas her, seitdem ich in Duisburg gespielt habe. Deshalb relativiert sich das alles inzwischen ein wenig. Ich freue mich einfach auf das Wiedersehen, aber der Abstiegskampf mit Bayer steht natürlich sportlich im Mittelpunkt.

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DFB.de: Wegen einer Operation am Knie haben Sie einige Wochen gefehlt. Am vergangenen Wochenende beim 0:1 bei Bayern München haben Sie erstmals wieder 90 Minuten auf dem Platz gestanden. Sind Sie wieder bei 100 Prozent?

Krahn: Ich fühle mich wieder gut. Aber gleichzeitig merke ich auch, dass gewisse Automatismen noch fehlen. Allerdings ist es für mich klar, dass ich der Mannschaft jetzt in dieser schwierigen Phase auf dem Platz helfen möchte. Wir alle stehen nun in der Verantwortung, alles für den Klassenerhalt zu tun. Ich sage es nochmal: Es ist eine komplizierte Situation, aber es ist nicht aussichtlos. Wir haben es noch selbst in der Hand. Ich möchte nicht absteigen.

DFB.de: Seit einem Jahr arbeiten Sie im Deutschen Fußballmuseum in Dortmund. Ist es schwierig, den Fußball und die Aufgabe dort zu vereinbaren?

Krahn: Anfangs war es eine Umstellung, aber es funktioniert ganz gut. Die Verantwortlichen beim Deutschen Fußballmuseum kommen mir sehr entgegen. Wenn ich Verpflichtungen beim Verein habe, geht das vor.

DFB.de: Sehen Sie die Arbeit dort auch als mögliche Aufgabe nach Ihrer Karriere?

Krahn: Es ist klar, dass ich nicht mehr zehn Jahre Fußball spielen werde. Daher muss ich jetzt natürlich meine Erfahrungen machen und herausfinden, was zu mir passen könnte.

DFB.de: Was machen Sie genau im Deutschen Fußballmuseum?

Krahn: Ich bin für die Gästebetreuung aber auch Veranstaltungen zuständig. Das bedeutet, ich leite Führungen, arbeite aber auch im organisatorischen Bereich, was mir wirklich großen Spaß macht. Diese Mischung ist toll. Vor einigen Tagen habe ich gemeinsam mit Horst Hrubesch 60 DFB-Junior-Coaches dort empfangen. Auch das war eine tolle Sache. Wir haben zum Beispiel noch einmal über die Olympischen Spiele im vergangenen Jahr gesprochen – über den Gewinn der Goldmedaille für uns Frauen und die Silbermedaille für die Männer.

DFB.de: Wie intensiv haben Sie die Nationalmannschaft seit Ihrem Rücktritt nach diesem großen Erfolg im vergangenen Sommer noch im Blick?

Krahn: Ich nehme alle Informationen mit, die ich bekommen kann. Es gab ja einen größeren Umbruch im Kader. Neben mir haben noch einige weitere erfahrene Kräfte aufgehört. Dafür sind talentierte junge Spielerinnen nachgerückt. Ich glaube, dass wir uns um die Zukunft des deutschen Frauenfußballs keine Sorgen machen müssen.

DFB.de: Und was ist in diesem Sommer bei der Europameisterschaft in den Niederlanden möglich?

Krahn: Um da wirklich eine konkrete Aussage machen zu können, fehlt mir der Kenntnisstand über die anderen Nationen. Das habe ich zuletzt ehrlichgesagt nicht so intensiv verfolgt. Aber Deutschland tritt als Titelverteidiger dort an. Ich bin davon überzeugt, dass wir wieder eine sehr gute Rolle dort spielen werden und um den Titel mitspielen. Am 9. April findet in Erfurt das Testspiel gegen Kanada statt. Danach beginnt langsam die heiße Phase der Vorbereitung.

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