Kolke: "Schreien konnte ich schon immer gut"

Ein Hauch von Bundesliga in der 3. Liga: Am Samstag (ab 14 Uhr, live im BR und bei MagentaSport) kommt es zum Aufeinandertreffen der Traditionsvereine F.C. Hansa Rostock und TSV 1860 München. Vor dem 5. Spieltag trennen beide Mannschaften drei Punkte. Im DFB.de-Interview spricht Rostock-Kapitän Markus Kolke mit Mitarbeiter Dominik Dittmar über den Saisonstart und das Duell mit dem Tabellenführer.

DFB.de: Sieben Punkte aus den ersten vier Spielen. Wie fällt Ihr Fazit zum Saisonstart aus, Herr Kolke?

Markus Kolke: Wir können mit der Bilanz und unserer Leistung ganz gut leben. Wir sind natürlich schon in jede Partie mit dem Ziel gegangen, die optimale Ausbeute zu holen. Es gibt aber viele, teilweise auch kleine Faktoren, die einen Ausgang wie gewünscht verhindern.

DFB.de: Wie sehr stört es Sie, dass nur eine Partie ohne Gegentreffer endete?

Kolke: Als Torhüter will ich selbstverständlich am liebsten immer zu Null spielen. In dieser Saison hat es zumindest bis zum ersten Spiel ohne Gegentor nur bis zum 3. Spieltag gedauert. In der zurückliegenden Saison war uns das erst am 7. Spieltag gelungen. Der Start gibt uns ein gutes Gefühl für die nächsten Aufgaben.

DFB.de: Trotz mehr als 30 Minuten Unterzahl gab es zuletzt ein 3:2 beim SC Verl. Was war der Schlüssel zum Erfolg?

Kolke: Uns war klar, dass jeder von uns über seine Grenzen gehen muss. Mit viel Laufarbeit und Engagement haben wir uns den Sieg in Unterzahl gegen eine spielstarke Mannschaft dann auch verdient.

DFB.de: Seit dieser Saison sind Sie Spielführer. Sehen Sie dadurch eine besondere Verantwortung?

Kolke: Es ist eine Ehre, einen Traditionsverein wie Hansa Rostock als Kapitän auf das Feld zu führen. Für mich ist das auch eine gewisse Wertschätzung. Ich denke allerdings nicht, dass ich mich mit der Kapitänsbinde verändert habe. Ich war schon immer jemand, der gerne für seine Mitspieler da ist und auf dem Feld mit meiner Einstellung vorangehen will.

DFB.de: Ist es nicht manchmal schwierig, als Torhüter alle Mitspieler auf dem Feld zu erreichen?

Kolke: Ich konnte schon immer gut schreien (lacht). Wir haben mehrere Jungs in der Mannschaft, die Verantwortung übernehmen und die Mannschaft führen, wie zum Beispiel Julian Riedel. Wir verteilen das auf mehrere Schultern und das funktioniert auch gut.

DFB.de: Mit inzwischen 252 Einsätzen sind Sie der Torhüter mit den meisten Drittligaspielen. Was bedeutet Ihnen das?

Kolke: Das ist eine schöne Zahl. Es macht mich auch ein wenig stolz, dass ich mich auf diesem Niveau schon so oft beweisen durfte. Mal schauen, wie viele Partien noch dazukommen werden. Als Fußballer strebt man immer nach dem Höchsten. Ich hoffe, dass da auch noch ein paar Spiele in der 2. Bundesliga kommen werden.

DFB.de: Anfang Dezember gibt es erstmals das Wiedersehen mit ihrem langjährigen Verein SV Wehen Wiesbaden. Wird es ein besonderes Duell für Sie?

Kolke: Ich habe acht Jahre lang beim SVWW gespielt und dort viele tolle Leute kennengelernt. Das geht von der Mannschaft über den Betreuerstab bis zur Geschäftsstelle. Da freut man sich schon, einige bekannte Gesichter wiederzusehen. Wiesbaden liegt von Rostock aus ja nicht unbedingt um die Ecke. Aus dem aktuellen Kader schreibe oder telefoniere ich unter anderem mit Moritz Kuhn, Sebastian Mrowca oder Sascha Mockenhaupt immer mal wieder.

DFB.de: Mit Wehen Wiesbaden gelang Ihnen der Aufstieg in die 2. Bundesliga bereits. Aus eigener Erfahrung: Was ist dafür nötig?

Kolke: Es gibt keine Blaupause, an die man sich halten kann. Die 3. Liga ist so ausgeglichen, da können Kleinigkeiten entscheiden. Ein wenig Spielglück gehört auch dazu. Beim SVWW war der Zusammenhalt ein großer Faktor. Der betraf nicht nur die Mannschaft sowie den Trainer- und Betreuerstab. Auch die Geschäftsstelle und der gesamte Verein standen geschlossen hinter uns. Es geht nur gemeinsam.

DFB.de: Mit dem FC Hansa steht am Samstag das Spitzenspiel gegen Tabellenführer 1860 München auf dem Programm. Eine gute Möglichkeit, sich schon früh im Aufstiegsrennen zu positionieren, oder?

Kolke: Dafür ist die Saison noch nicht genug fortgeschritten. Nach etwa zehn Spieltagen wird es sich mehr herauskristallisiert haben, wohin es möglicherweise gehen kann. Bei uns ist die Vorfreude auf den Nord-Süd-Schlager groß. Und es ist schön, dass voraussichtlich 7.500 Zuschauer dabei sein können. Unter normalen Umständen hätten allerdings wohl doppelt so viele Leute das Duell zweier Traditionsvereine im Stadion verfolgt.

DFB.de: Was wird Ihrer Meinung nach entscheidend sein?

Kolke: Wir müssen von Beginn an voll da sein und in den Zweikämpfen eklig zu bespielen sein. Bei den "Löwen" müssen wir unter anderem die individuelle Qualität von Sascha Mölders und Stefan Lex in den Griff bekommen. Dann bin ich zuversichtlich, dass wir unser Spiel durchdrücken können.

[mspw]

Ein Hauch von Bundesliga in der 3. Liga: Am Samstag (ab 14 Uhr, live im BR und bei MagentaSport) kommt es zum Aufeinandertreffen der Traditionsvereine F.C. Hansa Rostock und TSV 1860 München. Vor dem 5. Spieltag trennen beide Mannschaften drei Punkte. Im DFB.de-Interview spricht Rostock-Kapitän Markus Kolke mit Mitarbeiter Dominik Dittmar über den Saisonstart und das Duell mit dem Tabellenführer.

DFB.de: Sieben Punkte aus den ersten vier Spielen. Wie fällt Ihr Fazit zum Saisonstart aus, Herr Kolke?

Markus Kolke: Wir können mit der Bilanz und unserer Leistung ganz gut leben. Wir sind natürlich schon in jede Partie mit dem Ziel gegangen, die optimale Ausbeute zu holen. Es gibt aber viele, teilweise auch kleine Faktoren, die einen Ausgang wie gewünscht verhindern.

DFB.de: Wie sehr stört es Sie, dass nur eine Partie ohne Gegentreffer endete?

Kolke: Als Torhüter will ich selbstverständlich am liebsten immer zu Null spielen. In dieser Saison hat es zumindest bis zum ersten Spiel ohne Gegentor nur bis zum 3. Spieltag gedauert. In der zurückliegenden Saison war uns das erst am 7. Spieltag gelungen. Der Start gibt uns ein gutes Gefühl für die nächsten Aufgaben.

DFB.de: Trotz mehr als 30 Minuten Unterzahl gab es zuletzt ein 3:2 beim SC Verl. Was war der Schlüssel zum Erfolg?

Kolke: Uns war klar, dass jeder von uns über seine Grenzen gehen muss. Mit viel Laufarbeit und Engagement haben wir uns den Sieg in Unterzahl gegen eine spielstarke Mannschaft dann auch verdient.

DFB.de: Seit dieser Saison sind Sie Spielführer. Sehen Sie dadurch eine besondere Verantwortung?

Kolke: Es ist eine Ehre, einen Traditionsverein wie Hansa Rostock als Kapitän auf das Feld zu führen. Für mich ist das auch eine gewisse Wertschätzung. Ich denke allerdings nicht, dass ich mich mit der Kapitänsbinde verändert habe. Ich war schon immer jemand, der gerne für seine Mitspieler da ist und auf dem Feld mit meiner Einstellung vorangehen will.

DFB.de: Ist es nicht manchmal schwierig, als Torhüter alle Mitspieler auf dem Feld zu erreichen?

Kolke: Ich konnte schon immer gut schreien (lacht). Wir haben mehrere Jungs in der Mannschaft, die Verantwortung übernehmen und die Mannschaft führen, wie zum Beispiel Julian Riedel. Wir verteilen das auf mehrere Schultern und das funktioniert auch gut.

DFB.de: Mit inzwischen 252 Einsätzen sind Sie der Torhüter mit den meisten Drittligaspielen. Was bedeutet Ihnen das?

Kolke: Das ist eine schöne Zahl. Es macht mich auch ein wenig stolz, dass ich mich auf diesem Niveau schon so oft beweisen durfte. Mal schauen, wie viele Partien noch dazukommen werden. Als Fußballer strebt man immer nach dem Höchsten. Ich hoffe, dass da auch noch ein paar Spiele in der 2. Bundesliga kommen werden.

DFB.de: Anfang Dezember gibt es erstmals das Wiedersehen mit ihrem langjährigen Verein SV Wehen Wiesbaden. Wird es ein besonderes Duell für Sie?

Kolke: Ich habe acht Jahre lang beim SVWW gespielt und dort viele tolle Leute kennengelernt. Das geht von der Mannschaft über den Betreuerstab bis zur Geschäftsstelle. Da freut man sich schon, einige bekannte Gesichter wiederzusehen. Wiesbaden liegt von Rostock aus ja nicht unbedingt um die Ecke. Aus dem aktuellen Kader schreibe oder telefoniere ich unter anderem mit Moritz Kuhn, Sebastian Mrowca oder Sascha Mockenhaupt immer mal wieder.

DFB.de: Mit Wehen Wiesbaden gelang Ihnen der Aufstieg in die 2. Bundesliga bereits. Aus eigener Erfahrung: Was ist dafür nötig?

Kolke: Es gibt keine Blaupause, an die man sich halten kann. Die 3. Liga ist so ausgeglichen, da können Kleinigkeiten entscheiden. Ein wenig Spielglück gehört auch dazu. Beim SVWW war der Zusammenhalt ein großer Faktor. Der betraf nicht nur die Mannschaft sowie den Trainer- und Betreuerstab. Auch die Geschäftsstelle und der gesamte Verein standen geschlossen hinter uns. Es geht nur gemeinsam.

DFB.de: Mit dem FC Hansa steht am Samstag das Spitzenspiel gegen Tabellenführer 1860 München auf dem Programm. Eine gute Möglichkeit, sich schon früh im Aufstiegsrennen zu positionieren, oder?

Kolke: Dafür ist die Saison noch nicht genug fortgeschritten. Nach etwa zehn Spieltagen wird es sich mehr herauskristallisiert haben, wohin es möglicherweise gehen kann. Bei uns ist die Vorfreude auf den Nord-Süd-Schlager groß. Und es ist schön, dass voraussichtlich 7.500 Zuschauer dabei sein können. Unter normalen Umständen hätten allerdings wohl doppelt so viele Leute das Duell zweier Traditionsvereine im Stadion verfolgt.

DFB.de: Was wird Ihrer Meinung nach entscheidend sein?

Kolke: Wir müssen von Beginn an voll da sein und in den Zweikämpfen eklig zu bespielen sein. Bei den "Löwen" müssen wir unter anderem die individuelle Qualität von Sascha Mölders und Stefan Lex in den Griff bekommen. Dann bin ich zuversichtlich, dass wir unser Spiel durchdrücken können.

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