Körber und Brodersen: Teamplayer im Tor

Die deutsche U 21-Nationalmannschaft ist am Sonntagmorgen gegen 11 Uhr pünktlich in Bologna gelandet und bereitet sich im Teamhotel in Modena auf das letzte Länderspiel des Jahres vor. Am Montag (ab 18.30 Uhr, live auf Eurosport) bestreitet das Team von DFB-Trainer Stefan Kuntz den nächsten Härtetest gegen Italien in Reggio nell’Emilia, einem möglichen Spielort bei der Europameisterschaft im Juni 2019 in Italien und San Marino.

Beim überzeugenden 3:0 gegen die Niederlande am vergangenen Freitag in Offenbach kamen zwei Torhüter zum Einsatz. Nils Körber (22) von Drittliga-Tabellenführer VfL Osnabrück und Svend Brodersen (21) vom FC. St. Pauli spielten je eine Halbzeit. Im DFB.de-Doppelinterview sprechen die beiden Keeper mit Redakteur Maximilian Schwartz über die Torhütersituation, das Training und die Stimmung in der U 21.

DFB.de: Nils Körber, Svend Brodersen, gegen die Niederlande kamen Sie beide jeweils 45 Minuten zum Einsatz. Für Torhüter eine recht ungewöhnliche Situation, oder?

Svend Brodersen: Ja, es ist schon eine besondere Situation. Als Torhüter ist man es eher gewohnt, über die gesamten 90 Minuten zum Einsatz zu kommen. Da ich in der zweiten Halbzeit zum Einsatz kam, musste ich die Konzentration schon in den ersten 45 Minuten auf der Bank hochhalten und mich auf das Spiel einstellen. Nichtsdestotrotz habe ich mich riesig über meinen ersten Einsatz für die U 21 gefreut und sehe das als eine Bestätigung für die harte Arbeit in den letzten Jahren.

Nils Körber: Für mich war es etwas einfacher, da ich in den ersten 45 Minuten zum Einsatz kam. Ich sehe es aber ähnlich: Klar möchte man als Torhüter gerne über die volle Distanz spielen, aber es ist etwas Besonderes für Deutschland zu spielen. Bisher hat Alex Nübel fast alle Spiele gemacht, nur im allerersten Spiel der neuen Saison in Paderborn gegen Ungarn kam ich auch eine Halbzeit zum Einsatz. Schön, dass ich jetzt mal wieder ran durfte.

DFB.de: Sie beide verlebten gegen die Niederlande einen recht ruhigen Abend, da kaum Torschüsse auf Ihr Tor kamen.

Körber: Ja, das ist der Zwiespalt als Torhüter. (lacht) Man will immer mit Leistung überzeugen und sich bei gegnerischen Schüssen auszeichnen. Am Freitag kam von der gegnerischen Offensive so gut wie gar nichts. Das ist aber besser, als eines oder mehrere Gegentore zu kassieren.

Brodersen: Ganz genau. Wenn hinten die Null steht, hat man als Torhüter schon mal nichts verkehrt gemacht. Man hofft auf den ein oder anderen Ball, um sich beweisen zu können. Wenn unsere Defensive aber so gut steht, dass der Gegner gar nicht erst in Abschlusssituationen kommt, spricht das natürlich für die Qualität der Mannschaft.

DFB.de: Welche Schwerpunkte setzt DFB-Torwarttrainer Klaus Thomforde im Training bei der U 21 und wie ist die Kommunikation zwischen den Länderspielmaßnahmen?

Körber: Klaus schaut sich unsere Spiele an, am Wochenende ist er immer in verschiedenen Stadien vor Ort. Wenn wir uns dann bei der U 21 wieder treffen, sprechen wir über seine Beobachtungen und er erklärt uns, was wir gut gemacht haben und was wir verbessern können. Im Training geht er gezielt auf Inhalte ein, die mit allen Torhütern bei den Nationalmannschaften des DFB trainiert werden.

Brodersen: Im Verein werden die Schwerpunkte des Torwartspiels Woche für Woche abgearbeitet und die Abläufe sind weitestgehend gleich. Beim DFB wird gezielt in der jeweiligen Maßnahme auf den Gegner vorbereitet. Auf mögliche Situationen im Spiel, auf Torschüsse von verschiedenen Positionen. Meistens wissen wir auch schon zu Beginn einer Länderspielphase, wer von uns dreien zum Einsatz kommen wird und wie die Spielzeiten verteilt sind. Diese Entscheidung wird uns auch erklärt.

DFB.de: Wie muss man sich die Konkurrenzsituation zwischen drei Torhütern bei einem U 21-Lehrgang vorstellen?

Brodersen: Bei der Nationalmannschaft ist die Situation etwas anders als im Verein. Grundsätzlich sind wir schon froh, wenn wir hier eingeladen werden und sehen das als Anerkennung für unsere Leistungen. Wir wollen uns im Training gegenseitig pushen, damit jeder das Beste aus sich herausholen kann. Da Nils, Alex und ich uns schon seit dem ersten Lehrgang im September 2017 kennen, sind wir auch ein Stück als Torhüterteam zusammengewachsen und verstehen uns sehr gut.

Körber: Klaus macht es auch immer gut im Training und im Umgang mit uns, sodass sich jeder der Keeper wertgeschätzt fühlt. Wir sind als Torhüter genauso Teamplayer wie alle anderen Feldspieler, die sich für den Erfolg unterordnen. Gerade im Hinblick auf die EM im nächsten Jahr ist das ein ganz wichtiger Faktor. Alle Mannschaften beim Turnier werden eine hohe Qualität mit super Einzelspielern haben, die Stimmung im Team ist aber mitentscheidend. Das hat schon während der gesamten Qualifikation geklappt, die wir bis auf einen Ausrutscher super bestritten haben. Auch jeder neue Spieler passt sich sofort an und ordnet seine eigenen Interessen den Teaminteressen unter.

[ms]

Die deutsche U 21-Nationalmannschaft ist am Sonntagmorgen gegen 11 Uhr pünktlich in Bologna gelandet und bereitet sich im Teamhotel in Modena auf das letzte Länderspiel des Jahres vor. Am Montag (ab 18.30 Uhr, live auf Eurosport) bestreitet das Team von DFB-Trainer Stefan Kuntz den nächsten Härtetest gegen Italien in Reggio nell’Emilia, einem möglichen Spielort bei der Europameisterschaft im Juni 2019 in Italien und San Marino.

Beim überzeugenden 3:0 gegen die Niederlande am vergangenen Freitag in Offenbach kamen zwei Torhüter zum Einsatz. Nils Körber (22) von Drittliga-Tabellenführer VfL Osnabrück und Svend Brodersen (21) vom FC. St. Pauli spielten je eine Halbzeit. Im DFB.de-Doppelinterview sprechen die beiden Keeper mit Redakteur Maximilian Schwartz über die Torhütersituation, das Training und die Stimmung in der U 21.

DFB.de: Nils Körber, Svend Brodersen, gegen die Niederlande kamen Sie beide jeweils 45 Minuten zum Einsatz. Für Torhüter eine recht ungewöhnliche Situation, oder?

Svend Brodersen: Ja, es ist schon eine besondere Situation. Als Torhüter ist man es eher gewohnt, über die gesamten 90 Minuten zum Einsatz zu kommen. Da ich in der zweiten Halbzeit zum Einsatz kam, musste ich die Konzentration schon in den ersten 45 Minuten auf der Bank hochhalten und mich auf das Spiel einstellen. Nichtsdestotrotz habe ich mich riesig über meinen ersten Einsatz für die U 21 gefreut und sehe das als eine Bestätigung für die harte Arbeit in den letzten Jahren.

Nils Körber: Für mich war es etwas einfacher, da ich in den ersten 45 Minuten zum Einsatz kam. Ich sehe es aber ähnlich: Klar möchte man als Torhüter gerne über die volle Distanz spielen, aber es ist etwas Besonderes für Deutschland zu spielen. Bisher hat Alex Nübel fast alle Spiele gemacht, nur im allerersten Spiel der neuen Saison in Paderborn gegen Ungarn kam ich auch eine Halbzeit zum Einsatz. Schön, dass ich jetzt mal wieder ran durfte.

DFB.de: Sie beide verlebten gegen die Niederlande einen recht ruhigen Abend, da kaum Torschüsse auf Ihr Tor kamen.

Körber: Ja, das ist der Zwiespalt als Torhüter. (lacht) Man will immer mit Leistung überzeugen und sich bei gegnerischen Schüssen auszeichnen. Am Freitag kam von der gegnerischen Offensive so gut wie gar nichts. Das ist aber besser, als eines oder mehrere Gegentore zu kassieren.

Brodersen: Ganz genau. Wenn hinten die Null steht, hat man als Torhüter schon mal nichts verkehrt gemacht. Man hofft auf den ein oder anderen Ball, um sich beweisen zu können. Wenn unsere Defensive aber so gut steht, dass der Gegner gar nicht erst in Abschlusssituationen kommt, spricht das natürlich für die Qualität der Mannschaft.

DFB.de: Welche Schwerpunkte setzt DFB-Torwarttrainer Klaus Thomforde im Training bei der U 21 und wie ist die Kommunikation zwischen den Länderspielmaßnahmen?

Körber: Klaus schaut sich unsere Spiele an, am Wochenende ist er immer in verschiedenen Stadien vor Ort. Wenn wir uns dann bei der U 21 wieder treffen, sprechen wir über seine Beobachtungen und er erklärt uns, was wir gut gemacht haben und was wir verbessern können. Im Training geht er gezielt auf Inhalte ein, die mit allen Torhütern bei den Nationalmannschaften des DFB trainiert werden.

Brodersen: Im Verein werden die Schwerpunkte des Torwartspiels Woche für Woche abgearbeitet und die Abläufe sind weitestgehend gleich. Beim DFB wird gezielt in der jeweiligen Maßnahme auf den Gegner vorbereitet. Auf mögliche Situationen im Spiel, auf Torschüsse von verschiedenen Positionen. Meistens wissen wir auch schon zu Beginn einer Länderspielphase, wer von uns dreien zum Einsatz kommen wird und wie die Spielzeiten verteilt sind. Diese Entscheidung wird uns auch erklärt.

DFB.de: Wie muss man sich die Konkurrenzsituation zwischen drei Torhütern bei einem U 21-Lehrgang vorstellen?

Brodersen: Bei der Nationalmannschaft ist die Situation etwas anders als im Verein. Grundsätzlich sind wir schon froh, wenn wir hier eingeladen werden und sehen das als Anerkennung für unsere Leistungen. Wir wollen uns im Training gegenseitig pushen, damit jeder das Beste aus sich herausholen kann. Da Nils, Alex und ich uns schon seit dem ersten Lehrgang im September 2017 kennen, sind wir auch ein Stück als Torhüterteam zusammengewachsen und verstehen uns sehr gut.

Körber: Klaus macht es auch immer gut im Training und im Umgang mit uns, sodass sich jeder der Keeper wertgeschätzt fühlt. Wir sind als Torhüter genauso Teamplayer wie alle anderen Feldspieler, die sich für den Erfolg unterordnen. Gerade im Hinblick auf die EM im nächsten Jahr ist das ein ganz wichtiger Faktor. Alle Mannschaften beim Turnier werden eine hohe Qualität mit super Einzelspielern haben, die Stimmung im Team ist aber mitentscheidend. Das hat schon während der gesamten Qualifikation geklappt, die wir bis auf einen Ausrutscher super bestritten haben. Auch jeder neue Spieler passt sich sofort an und ordnet seine eigenen Interessen den Teaminteressen unter.

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