Kölns Wilde: "Die Tendenz ist sehr positiv"

Der 1. FC Köln hat mit dem 1:0-Heimsieg gegen den SC Sand einen großen Schritt in Richtung Klassenverbleib in der FLYERALARM Frauen-Bundesliga gemacht. Ein Eckpfeiler im Kader von Trainer Sascha Glass ist Manjou Wilde. Im DFB.de-Interview ordnet die 26 Jahre alte Offensivspielerin die aktuelle Situation ein und erklärt, warum sie sich trotz anderer attraktiver Angebote im Sommer für einen Wechsel zum FC entschieden hat.

DFB.de: Manjou Wilde, wie wichtig war dieser Erfolg für den FC?

Manjou Wilde: Das war wahrscheinlich eines der wichtigsten Spiele für uns in dieser Saison. Genauso sind wir es auch angegangen. Mit dem Sieg haben wir einen riesigen Schritt in die richtige Richtung gemacht.

DFB.de: Wie haben Sie die Begegnung erlebt?

Wilde: Es ist nie angenehm, gegen Sand zu spielen. Es war eine sehr intensive und körperliche Begegnung, wr haben alles reingeworfen. Dennoch hatten wir in der einen oder andere Phase Mühe, unser Spiel durchzudrücken. Zum Glück ist uns früh die Führung gelungen. Am Ende haben wir etwas gewackelt. Mit etwas Pech hätten wir auch noch den Ausgleich kassieren können. Irgendwie kann immer ein Ball durchrutschen. Aber diesmal haben wir gewonnen. Darüber sind wir sehr glücklich, das ist eine Erlösung für uns.

DFB.de: Sie belegen jetzt Rang acht mit elf Zählern. Der Vorsprung auf den ersten direkten Abstiegsplatz beträgt bereits neun Punkte.

Wilde: Die Bilanz ist ganz okay, damit können wir im Moment gut leben. Wir haben uns jetzt ein ganz gutes Polster nach unten aufgebaut. Es kommen bis Weihnachten noch zwei Begegnungen, da wollen wir den einen oder anderen weiteren Zähler holen.

DFB.de: Zunächst geht es nach Freiburg, dann kommt die SGS Essen. Beides sind Ex-Vereine von Ihnen.

Wilde: Stimmt, darüber habe ich noch gar nicht nachgedacht. Ich freue mich sehr darauf, aber wir werden uns nichts schenken.

DFB.de: Sind das besondere Spiele für Sie?

Wilde: Auf jeden Fall! Ich kenne bei beiden Vereinen noch viele Leute und hatte dort eine tolle Zeit. Es fühlt sich komisch an, mit einem anderen Bus durch die Stadt dort zu fahren. Aber beide Stationen sind Teil meiner Geschichte, auf die ich stolz bin. Ich kehre immer mit einem Lächeln zurück, weil ich nie im Streit einen Klub verlassen haben. Das ist mir sehr wichtig.

DFB.de: Sie sind erst seit diesem Sommer in Köln. Wie haben Sie die Zeit erlebt?

Wilde: Bisher ist alles gut. Ich bin in der Stadt direkt angekommen. Nach zwei Tagen habe ich mich schon heimisch gefühlt. Mir gefällt die Mentalität der Menschen hier. Es ist familiär und professionell zugleich. Ich bin glücklich, die Entscheidung so getroffen zu haben.

DFB.de: Sie haben 126 Begegnungen in der Bundesliga bestritten. Warum dann der Schritt zu einem Aufsteiger?

Wilde: Die Vision hier überzeugt mich total. Es gibt in der Liga einige Mannschaften, für die geht weder nach oben noch nach unten viel. Das fand ich als Spielerin nicht richtig motivierend. Hier beim FC können wir etwas aufbauen.

DFB.de: Ist also mehr möglich als ein Platz im Mittelfeld der Tabelle?

Wilde: Das hängt natürlich von vielen verschiedenen Faktoren ab. Wir können jetzt den Grundstein legen, in dem wir den Klassenverbleib schaffen. Für dieses Ziel arbeiten wir nun gemeinsam - alles weitere kommt dann. Aber ich habe schon den Eindruck, dass hier perspektivisch mehr als ein Mittelfeldplatz möglich ist. Der Weg dorthin ist allerdings noch weit. Ob ich noch hier bin, wenn es soweit ist, ist dann noch mal eine ganz andere Frage. Aber die eingeschlagene Richtung gefällt mir. Ich will es mal so ausdrücken: Ich gehe lieber den Berg hoch als runter.

DFB.de: Welche Rolle nehmen Sie im Kader ein?

Wilde: Obwohl ich mit 26 Jahren noch relativ jung bin, habe ich schon viel Erfahrung sammeln können. Mein Anspruch ist es, Verantwortung zu übernehmen. Ich möchte gerne vorangehen - auf dem Platz, aber auch neben dem Rasen. Viel wichtiger als meine persönliche Situation ist aber, dass wir weitere Punkte für den Klassenverbleib holen.

DFB.de: Der 1. FC Köln ist in den vergangenen Jahren immer auf- und direkt wieder abgestiegen. Können Sie diese Serie brechen?

Wilde: Wir denken gar nicht mehr darüber nach, dass wir absteigen könnten. Es war in der jüngeren Vergangenheit offenbar tatsächlich so, dass der FC zu gut für die 2. Bundesliga war, aber etwas zu schlecht für die Bundesliga. Das muss jetzt Geschichte sein. Jede Spielerin hier hat den Anspruch, dauerhaft oben dabei zu sein. Ich habe den Eindruck, dass sich etwas richtig Gutes entwickelt.

DFB.de: Sie sind jetzt seit drei Begegnungen unbesiegt.

Wilde: Wir haben Leverkusen 4:3 besiegt, dann 0:0 in Bremen gespielt und jetzt 1:0 gegen Sand gewonnen. Die Tendenz ist sehr positiv. Aber unser Anspruch sollte auch sein, eine Begegnung in Bremen zu gewinnen. Erfreulich ist jedoch, dass wir zweimal hintereinander keinen Gegentreffer kassiert haben.

[sw]

Der 1. FC Köln hat mit dem 1:0-Heimsieg gegen den SC Sand einen großen Schritt in Richtung Klassenverbleib in der FLYERALARM Frauen-Bundesliga gemacht. Ein Eckpfeiler im Kader von Trainer Sascha Glass ist Manjou Wilde. Im DFB.de-Interview ordnet die 26 Jahre alte Offensivspielerin die aktuelle Situation ein und erklärt, warum sie sich trotz anderer attraktiver Angebote im Sommer für einen Wechsel zum FC entschieden hat.

DFB.de: Manjou Wilde, wie wichtig war dieser Erfolg für den FC?

Manjou Wilde: Das war wahrscheinlich eines der wichtigsten Spiele für uns in dieser Saison. Genauso sind wir es auch angegangen. Mit dem Sieg haben wir einen riesigen Schritt in die richtige Richtung gemacht.

DFB.de: Wie haben Sie die Begegnung erlebt?

Wilde: Es ist nie angenehm, gegen Sand zu spielen. Es war eine sehr intensive und körperliche Begegnung, wr haben alles reingeworfen. Dennoch hatten wir in der einen oder andere Phase Mühe, unser Spiel durchzudrücken. Zum Glück ist uns früh die Führung gelungen. Am Ende haben wir etwas gewackelt. Mit etwas Pech hätten wir auch noch den Ausgleich kassieren können. Irgendwie kann immer ein Ball durchrutschen. Aber diesmal haben wir gewonnen. Darüber sind wir sehr glücklich, das ist eine Erlösung für uns.

DFB.de: Sie belegen jetzt Rang acht mit elf Zählern. Der Vorsprung auf den ersten direkten Abstiegsplatz beträgt bereits neun Punkte.

Wilde: Die Bilanz ist ganz okay, damit können wir im Moment gut leben. Wir haben uns jetzt ein ganz gutes Polster nach unten aufgebaut. Es kommen bis Weihnachten noch zwei Begegnungen, da wollen wir den einen oder anderen weiteren Zähler holen.

DFB.de: Zunächst geht es nach Freiburg, dann kommt die SGS Essen. Beides sind Ex-Vereine von Ihnen.

Wilde: Stimmt, darüber habe ich noch gar nicht nachgedacht. Ich freue mich sehr darauf, aber wir werden uns nichts schenken.

DFB.de: Sind das besondere Spiele für Sie?

Wilde: Auf jeden Fall! Ich kenne bei beiden Vereinen noch viele Leute und hatte dort eine tolle Zeit. Es fühlt sich komisch an, mit einem anderen Bus durch die Stadt dort zu fahren. Aber beide Stationen sind Teil meiner Geschichte, auf die ich stolz bin. Ich kehre immer mit einem Lächeln zurück, weil ich nie im Streit einen Klub verlassen haben. Das ist mir sehr wichtig.

DFB.de: Sie sind erst seit diesem Sommer in Köln. Wie haben Sie die Zeit erlebt?

Wilde: Bisher ist alles gut. Ich bin in der Stadt direkt angekommen. Nach zwei Tagen habe ich mich schon heimisch gefühlt. Mir gefällt die Mentalität der Menschen hier. Es ist familiär und professionell zugleich. Ich bin glücklich, die Entscheidung so getroffen zu haben.

DFB.de: Sie haben 126 Begegnungen in der Bundesliga bestritten. Warum dann der Schritt zu einem Aufsteiger?

Wilde: Die Vision hier überzeugt mich total. Es gibt in der Liga einige Mannschaften, für die geht weder nach oben noch nach unten viel. Das fand ich als Spielerin nicht richtig motivierend. Hier beim FC können wir etwas aufbauen.

DFB.de: Ist also mehr möglich als ein Platz im Mittelfeld der Tabelle?

Wilde: Das hängt natürlich von vielen verschiedenen Faktoren ab. Wir können jetzt den Grundstein legen, in dem wir den Klassenverbleib schaffen. Für dieses Ziel arbeiten wir nun gemeinsam - alles weitere kommt dann. Aber ich habe schon den Eindruck, dass hier perspektivisch mehr als ein Mittelfeldplatz möglich ist. Der Weg dorthin ist allerdings noch weit. Ob ich noch hier bin, wenn es soweit ist, ist dann noch mal eine ganz andere Frage. Aber die eingeschlagene Richtung gefällt mir. Ich will es mal so ausdrücken: Ich gehe lieber den Berg hoch als runter.

DFB.de: Welche Rolle nehmen Sie im Kader ein?

Wilde: Obwohl ich mit 26 Jahren noch relativ jung bin, habe ich schon viel Erfahrung sammeln können. Mein Anspruch ist es, Verantwortung zu übernehmen. Ich möchte gerne vorangehen - auf dem Platz, aber auch neben dem Rasen. Viel wichtiger als meine persönliche Situation ist aber, dass wir weitere Punkte für den Klassenverbleib holen.

DFB.de: Der 1. FC Köln ist in den vergangenen Jahren immer auf- und direkt wieder abgestiegen. Können Sie diese Serie brechen?

Wilde: Wir denken gar nicht mehr darüber nach, dass wir absteigen könnten. Es war in der jüngeren Vergangenheit offenbar tatsächlich so, dass der FC zu gut für die 2. Bundesliga war, aber etwas zu schlecht für die Bundesliga. Das muss jetzt Geschichte sein. Jede Spielerin hier hat den Anspruch, dauerhaft oben dabei zu sein. Ich habe den Eindruck, dass sich etwas richtig Gutes entwickelt.

DFB.de: Sie sind jetzt seit drei Begegnungen unbesiegt.

Wilde: Wir haben Leverkusen 4:3 besiegt, dann 0:0 in Bremen gespielt und jetzt 1:0 gegen Sand gewonnen. Die Tendenz ist sehr positiv. Aber unser Anspruch sollte auch sein, eine Begegnung in Bremen zu gewinnen. Erfreulich ist jedoch, dass wir zweimal hintereinander keinen Gegentreffer kassiert haben.

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