Kölns Kapitänin Beck: "Erstes gutes Zeichen"

Starker Start für den 1. FC Köln in der Google Pixel Frauen-Bundesliga. Zum Auftakt gewann die Mannschaft des neuen Trainers Daniel Weber (50) gegen Aufsteiger RB Leipzig zuhause mit 2:1. Entscheidenden Anteil daran hatte Kapitänin Sharon Beck mit einer Vorlage und einem Treffer. Im DFB.de-Interview spricht die 28 Jahre alte israelische Nationalspielerin über die anstehenden Länderspiele gegen Armenien und Estland sowie die FC-Saisonziele.

DFB.de: Sharon Beck, Sie sind am Wochenende mit einem 2:1 gegen RB Leipzig in die neue Saison gestartet. Alles bestens also?

Sharon Beck: Ja, absolut. Dieser Auftakt war für die gesamte Mannschaft und sogar für den ganzen Verein wichtig. Viele Experten hatten uns im Vorfeld abgeschrieben, weil wir einen Kader haben, in dem viele Spielerinnen sind, die sie nicht kennen. Aber wir haben jetzt ein erstes gutes Zeichen gesetzt. Ich bin unglaublich stolz auf das Team, wie wir diesen Start in die neue Saison gestaltet haben. Das ist eine riesen Leistung der vielen jungen Mädels, die jetzt neu dabei sind.

DFB.de: Zumal RB Leipzig ein sehr ambitionierter Aufsteiger ist?

Beck: Genau deshalb war es ein sehr besonderer Sieg für uns. Wir wussten, dass wir 100 Prozent abliefern müssen, wenn wir erfolgreich sein wollen. Aber wir waren hochmotiviert und hatten alle das Ziel, diese drei Punkte in Köln zu behalten. Diesen Wunsch haben wir eindrucksvoll umgesetzt.

DFB.de: Sie sind dank der frühen Führung perfekt in die Partie gestartet.

Beck: Das stimmt, das hat vieles leichter gemacht. Aber leider haben wir auch sehr schnell den Ausgleich kassiert, was natürlich nicht optimal war.  Vor allem in der zweiten Halbzeit waren wir jedoch sehr dominant und hätten sogar das eine oder andere Tor mehr machen können. Insgesamt bin ich aber total glücklich über diese Leistung. Einen besseren Start hätten wir nicht erwischen können.

DFB.de: Sie haben eine Vorlage gegeben und den Siegtreffer geschossen. Das gilt dann sicher auch für Sie persönlich.

Beck: Ja, natürlich. Ich fühle mich richtig gut und bin zuletzt von großen Verletzungen verschont geblieben. Ich bin fit und kann der Mannschaft so helfen. Im Moment passt einfach alles. Dann kann ich auch solche Leistungen abrufen.

DFB.de: Welchen Verdienst hat Ihr neuer Trainer Daniel Weber an dem starken Start?

Beck: Wirklich einen sehr großen. Er ist ein total sympathischer und empathischer Typ. Ich arbeite unglaublich gerne mit ihm zusammen. Jede Trainingseinheit bei ihm ist total intensiv. Er fordert uns sehr und das ist auch genau richtig so. Man merkt, dass uns das unglaublich gut tut. Ich denke, dass wir jetzt noch fitter sind, als in der Vergangenheit.

DFB.de: In der vergangenen Saison sind Sie mit einem Sieg gegen die TSG Hoffenheim in die Saison gestartet. Danach kam eine Serie mit vielen Niederlagen und einem Abstiegskampf bis fast zum letzten Spieltag. Was macht Ihnen Hoffnung, dass es nicht wieder so kommen wird?

Beck: Wir haben jetzt eine Mannschaft, die ist wirklich unglaublich ehrgeizig. Das habe ich bisher selten in meiner Karriere erlebt. Wir haben viele junge Mädels im Team, die sich total einbringen und in jeder Trainingseinheit ans Limit gehen, um sich zu entwickeln. Es macht einfach wahnsinnig viel Spaß. Deshalb glaube ich nicht, dass wir nachlassen werden. Wir werden eher noch eine Schippe drauflegen.

DFB.de: Sie sind seit 2020 beim FC und inzwischen Kapitänin dieser Mannschaft. Was bedeutet Ihnen das?

Beck: Wirklich extrem viel. Kapitänin zu sein, ist eine Sache, die ich sehr Wert schätze. Das ist einfach eine ganz große Ehre. Ich bin dankbar dafür, dass mir dieses Vertrauen entgegengebracht wird. Ich versuche, das Beste daraus zu machen und vor allem die jungen Spielerinnen an die Hand zu nehmen und ihnen zu helfen. Viele wissen ja noch gar nicht, was es eigentlich heißt, Bundesliga zu spielen. Aber sie lernen sehr schnell.

DFB.de: Was ist nun möglich in dieser Saison? Geht es einzig und alleine um Rang zehn und damit um den Klassenverbleib? Oder ist mehr drin?

Beck: Das ist eine Frage, die ich nicht so gerne beantworten möchte. Vor allem nicht zu diesem frühen Zeitpunkt in der Saison. Wir werden in den kommenden Wochen erst genauer wissen, in welche Richtung es sich entwickeln wird. Ich lasse die Frage deshalb jetzt lieber unbeantwortet. Wir können gerne nach dem vierten oder fünften Spieltag nochmal darüber sprechen. Dann sind wir alle etwas schlauer.

DFB.de: Für Sie geht es nun zunächst auf Länderspielreise mit Israel. In der Jugend sind Sie teilweise noch für die Nachwuchsteams des DFB aufgelaufen. Wie ist bei Ihnen der Entschluss für Israel entstanden?

Beck: Ich hatte eine tolle Zeit im Nachwuchs des DFB. Wir haben dort auch tolle Erfolge gefeiert. Ich war sogar für den Kader der A-Nationalmannschaft im Rahmen des SheBelieves-Cups in den USA nominiert. Dort bin ich aber nicht zum Einsatz gekommen und dann hat mich die Anfrage des israelischen Fußballverbandes erreicht. Dort habe ich dann einen zweiwöchigen Lehrgang absolviert und mich dann dazu entschieden, zukünftig für Israel zu spielen. Es war einfach eine Entscheidung des Herzens, die ich bis heute nicht bereut habe. Ich bin unglaublich froh, ein Teil dieser Mannschaft zu sein. Wir wollen etwas aufbauen und den Frauenfußball in Israel sichtbarer machen.

DFB.de: Wo steht der israelische Frauenfußball derzeit?

Beck: Ich sehe uns in einer sehr positiven Entwicklung. Wir wollen jetzt in den nun anstehenden Begegnungen der Nations League ein Zeichen setzen. Wir haben eine gute Mannschaft zusammen – auch hier wieder zahlreiche junge Spielerinnen, die ihre Zukunft noch vor sich haben. Ich freue mich auf jedes Länderspiel. Wir wollen zeigen, dass mit uns zu rechnen ist.

DFB.de: Sie sind 28 Jahre alt. Die israelische Frauen-Nationalmannschaft war noch nie bei einem großen Turnier dabei. Glauben Sie, dass Sie das als Spielerin noch erleben können?

Beck: Das ist mein ganz großer Traum. Dafür werde ich alles geben. Ich bin ja nicht mehr die Jüngste. Ich glaube aber schon, dass wir das in absehbarer Zeit erreichen können.

DFB.de: Am Donnerstag steht in der Nations League nun ein Heimspiel gegen Armenien auf dem Programm. Am kommenden Dienstag müssen Sie in Estland antreten. Was erwartet Sie dort?

Beck: Ich stehe hier gerade am Flughafen und warte auf das Einchecken. Die genauen Gegnervorbereitungen werden also noch in Israel erfolgen. Klar ist für mich aber, dass wir beide Spiele gewinnen wollen. Ich bin überzeugt davon, dass wir die Qualität dafür haben. Gegen beide Nationen habe ich noch nie gespielt. In Estland war ich noch nie. Das wird eine in jeder Hinsicht spannende Reise.

DFB.de: Und danach geht für die Sie und den 1. FC Köln die Reise in der Google Pixel Frauen-Bundesliga mit der Partie beim FC Bayern München weiter.

Beck: Sie haben zum Auftakt nur 2:2 gegen Freiburg gespielt. Das zeigt uns, dass etwas möglich ist. Wir müssen zunächst in München antreten. Das wird natürlich eine riesige Herausforderung. Aber ich bin so überzeugt von unserer Mannschaft und unserem Willen, dass ich sicher bin, dass wir dort etwas holen können, wenn alles zusammenpasst. Wir reisen sicher nicht zum FC Bayern, um mit einer 0:3- oder 0:4-Niederlage im Gepäck wieder nach Hause zu fahren. Unser Ziel ist es, auch in München zu punkten.

[sw]

Starker Start für den 1. FC Köln in der Google Pixel Frauen-Bundesliga. Zum Auftakt gewann die Mannschaft des neuen Trainers Daniel Weber (50) gegen Aufsteiger RB Leipzig zuhause mit 2:1. Entscheidenden Anteil daran hatte Kapitänin Sharon Beck mit einer Vorlage und einem Treffer. Im DFB.de-Interview spricht die 28 Jahre alte israelische Nationalspielerin über die anstehenden Länderspiele gegen Armenien und Estland sowie die FC-Saisonziele.

DFB.de: Sharon Beck, Sie sind am Wochenende mit einem 2:1 gegen RB Leipzig in die neue Saison gestartet. Alles bestens also?

Sharon Beck: Ja, absolut. Dieser Auftakt war für die gesamte Mannschaft und sogar für den ganzen Verein wichtig. Viele Experten hatten uns im Vorfeld abgeschrieben, weil wir einen Kader haben, in dem viele Spielerinnen sind, die sie nicht kennen. Aber wir haben jetzt ein erstes gutes Zeichen gesetzt. Ich bin unglaublich stolz auf das Team, wie wir diesen Start in die neue Saison gestaltet haben. Das ist eine riesen Leistung der vielen jungen Mädels, die jetzt neu dabei sind.

DFB.de: Zumal RB Leipzig ein sehr ambitionierter Aufsteiger ist?

Beck: Genau deshalb war es ein sehr besonderer Sieg für uns. Wir wussten, dass wir 100 Prozent abliefern müssen, wenn wir erfolgreich sein wollen. Aber wir waren hochmotiviert und hatten alle das Ziel, diese drei Punkte in Köln zu behalten. Diesen Wunsch haben wir eindrucksvoll umgesetzt.

DFB.de: Sie sind dank der frühen Führung perfekt in die Partie gestartet.

Beck: Das stimmt, das hat vieles leichter gemacht. Aber leider haben wir auch sehr schnell den Ausgleich kassiert, was natürlich nicht optimal war.  Vor allem in der zweiten Halbzeit waren wir jedoch sehr dominant und hätten sogar das eine oder andere Tor mehr machen können. Insgesamt bin ich aber total glücklich über diese Leistung. Einen besseren Start hätten wir nicht erwischen können.

DFB.de: Sie haben eine Vorlage gegeben und den Siegtreffer geschossen. Das gilt dann sicher auch für Sie persönlich.

Beck: Ja, natürlich. Ich fühle mich richtig gut und bin zuletzt von großen Verletzungen verschont geblieben. Ich bin fit und kann der Mannschaft so helfen. Im Moment passt einfach alles. Dann kann ich auch solche Leistungen abrufen.

DFB.de: Welchen Verdienst hat Ihr neuer Trainer Daniel Weber an dem starken Start?

Beck: Wirklich einen sehr großen. Er ist ein total sympathischer und empathischer Typ. Ich arbeite unglaublich gerne mit ihm zusammen. Jede Trainingseinheit bei ihm ist total intensiv. Er fordert uns sehr und das ist auch genau richtig so. Man merkt, dass uns das unglaublich gut tut. Ich denke, dass wir jetzt noch fitter sind, als in der Vergangenheit.

DFB.de: In der vergangenen Saison sind Sie mit einem Sieg gegen die TSG Hoffenheim in die Saison gestartet. Danach kam eine Serie mit vielen Niederlagen und einem Abstiegskampf bis fast zum letzten Spieltag. Was macht Ihnen Hoffnung, dass es nicht wieder so kommen wird?

Beck: Wir haben jetzt eine Mannschaft, die ist wirklich unglaublich ehrgeizig. Das habe ich bisher selten in meiner Karriere erlebt. Wir haben viele junge Mädels im Team, die sich total einbringen und in jeder Trainingseinheit ans Limit gehen, um sich zu entwickeln. Es macht einfach wahnsinnig viel Spaß. Deshalb glaube ich nicht, dass wir nachlassen werden. Wir werden eher noch eine Schippe drauflegen.

DFB.de: Sie sind seit 2020 beim FC und inzwischen Kapitänin dieser Mannschaft. Was bedeutet Ihnen das?

Beck: Wirklich extrem viel. Kapitänin zu sein, ist eine Sache, die ich sehr Wert schätze. Das ist einfach eine ganz große Ehre. Ich bin dankbar dafür, dass mir dieses Vertrauen entgegengebracht wird. Ich versuche, das Beste daraus zu machen und vor allem die jungen Spielerinnen an die Hand zu nehmen und ihnen zu helfen. Viele wissen ja noch gar nicht, was es eigentlich heißt, Bundesliga zu spielen. Aber sie lernen sehr schnell.

DFB.de: Was ist nun möglich in dieser Saison? Geht es einzig und alleine um Rang zehn und damit um den Klassenverbleib? Oder ist mehr drin?

Beck: Das ist eine Frage, die ich nicht so gerne beantworten möchte. Vor allem nicht zu diesem frühen Zeitpunkt in der Saison. Wir werden in den kommenden Wochen erst genauer wissen, in welche Richtung es sich entwickeln wird. Ich lasse die Frage deshalb jetzt lieber unbeantwortet. Wir können gerne nach dem vierten oder fünften Spieltag nochmal darüber sprechen. Dann sind wir alle etwas schlauer.

DFB.de: Für Sie geht es nun zunächst auf Länderspielreise mit Israel. In der Jugend sind Sie teilweise noch für die Nachwuchsteams des DFB aufgelaufen. Wie ist bei Ihnen der Entschluss für Israel entstanden?

Beck: Ich hatte eine tolle Zeit im Nachwuchs des DFB. Wir haben dort auch tolle Erfolge gefeiert. Ich war sogar für den Kader der A-Nationalmannschaft im Rahmen des SheBelieves-Cups in den USA nominiert. Dort bin ich aber nicht zum Einsatz gekommen und dann hat mich die Anfrage des israelischen Fußballverbandes erreicht. Dort habe ich dann einen zweiwöchigen Lehrgang absolviert und mich dann dazu entschieden, zukünftig für Israel zu spielen. Es war einfach eine Entscheidung des Herzens, die ich bis heute nicht bereut habe. Ich bin unglaublich froh, ein Teil dieser Mannschaft zu sein. Wir wollen etwas aufbauen und den Frauenfußball in Israel sichtbarer machen.

DFB.de: Wo steht der israelische Frauenfußball derzeit?

Beck: Ich sehe uns in einer sehr positiven Entwicklung. Wir wollen jetzt in den nun anstehenden Begegnungen der Nations League ein Zeichen setzen. Wir haben eine gute Mannschaft zusammen – auch hier wieder zahlreiche junge Spielerinnen, die ihre Zukunft noch vor sich haben. Ich freue mich auf jedes Länderspiel. Wir wollen zeigen, dass mit uns zu rechnen ist.

DFB.de: Sie sind 28 Jahre alt. Die israelische Frauen-Nationalmannschaft war noch nie bei einem großen Turnier dabei. Glauben Sie, dass Sie das als Spielerin noch erleben können?

Beck: Das ist mein ganz großer Traum. Dafür werde ich alles geben. Ich bin ja nicht mehr die Jüngste. Ich glaube aber schon, dass wir das in absehbarer Zeit erreichen können.

DFB.de: Am Donnerstag steht in der Nations League nun ein Heimspiel gegen Armenien auf dem Programm. Am kommenden Dienstag müssen Sie in Estland antreten. Was erwartet Sie dort?

Beck: Ich stehe hier gerade am Flughafen und warte auf das Einchecken. Die genauen Gegnervorbereitungen werden also noch in Israel erfolgen. Klar ist für mich aber, dass wir beide Spiele gewinnen wollen. Ich bin überzeugt davon, dass wir die Qualität dafür haben. Gegen beide Nationen habe ich noch nie gespielt. In Estland war ich noch nie. Das wird eine in jeder Hinsicht spannende Reise.

DFB.de: Und danach geht für die Sie und den 1. FC Köln die Reise in der Google Pixel Frauen-Bundesliga mit der Partie beim FC Bayern München weiter.

Beck: Sie haben zum Auftakt nur 2:2 gegen Freiburg gespielt. Das zeigt uns, dass etwas möglich ist. Wir müssen zunächst in München antreten. Das wird natürlich eine riesige Herausforderung. Aber ich bin so überzeugt von unserer Mannschaft und unserem Willen, dass ich sicher bin, dass wir dort etwas holen können, wenn alles zusammenpasst. Wir reisen sicher nicht zum FC Bayern, um mit einer 0:3- oder 0:4-Niederlage im Gepäck wieder nach Hause zu fahren. Unser Ziel ist es, auch in München zu punkten.

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