Kölns Gavric: "Wir sind in München nicht chancenlos"

Verfolgerduell in der FLYERALARM Frauen-Bundesliga: Heute (ab 13.01 Uhr, live auf MagentaSport) erwartet der FC Bayern München als Tabellenzweiter den Vierten 1. FC Köln. Wer kann den Anschluss an Spitzenreiter VfL Wolfsburg halten? Für Kölns Andrea Gavric (21) wird die Partie ein besonderes Duell. Die Abwehrspielerin hat in den vergangenen sieben Jahren das Trikot des FC Bayern getragen. Im DFB.de-Interview spricht sie über ihren Wechsel von der Isar an den Rhein und ihre Gefühle vor der Heimkehr.

DFB.de: Andrea Gavric, Sie haben eine sehr prägende Vergangenheit beim FC Bayern. Wie besonders wird das Wiedersehen für Sie?

Andrea Gavric: Tatsächlich bin ich mit 13 Jahren zum FC Bayern gekommen. Ich habe dort sieben Jahre gespielt. In dieser Zeit haben wir mit der U 17 die deutsche Meisterschaft gewonnen und mit der zweiten Mannschaft den Titel in der 2. Bundesliga. Außerdem habe ich in München mein Debüt in der Bundesliga feiern können. Der Abschied in diesem Sommer ist mir echt schwergefallen. Es war einfach eine tolle Zeit, an die ich sehr gerne zurückdenke.

DFB.de: Aber...

Gavric: ... ich habe dort im Moment nicht die Perspektive gesehen, dauerhaft in der Bundesliga zu spielen. Der Schritt aus der eigenen Jugend in die Bundesliga-Mannschaft des FC Bayern ist einfach riesig. Deshalb ist mir mit der Zeit klar geworden, dass ich eine Veränderung brauche. Ich will jetzt richtig angreifen und jede Woche in der Bundesliga auf dem Rasen stehen.

DFB.de: Beim 1. FC Köln ist dies bislang der Fall.

Gavric: Ja, ich bin sehr glücklich beim FC. Ich bin beim FC toll aufgenommen worden. Köln ist ein fußballverrückte Stadt. Ich hatte überhaupt keine Probleme, hier anzukommen. Die Mannschaft ist sehr offen. Die Verantwortlichen kümmern sich vorbildlich um die neuen Spielerinnen. Es passt einfach, sportlich wie menschlich. Bis jetzt läuft es insgesamt ziemlich gut. Ich bin heiß auf die Partie am Wochenende und will zeigen, was ich draufhabe.

DFB.de: Was ist möglich mit dem FC in München?

Gavric: Der FC Bayern hat aus meiner Sicht noch nicht restlos überzeugt. Dennoch sind die Münchnerinnen natürlich ganz eindeutig in der Favoritenrolle. Trotzdem sind wir dort nicht chancenlos. Die bisherigen Ergebnisse in der Bundesliga zeigen das. Wir können auch in München etwas reißen. Die Vorfreude bei mir ist riesig. Gleichzeitig bin ich etwas aufgeregt, weil es in sportlicher Hinsicht ja auch gefühlt eine Rückkehr in meine Heimat ist.

DFB.de: Wie bewerten Sie den Start mit sechs Punkten nach drei Begegnungen?

Gavric: Eigentlich ganz positiv, auch wenn vielleicht sogar mehr möglich gewesen wäre. Ich denke dabei an die Niederlage in Leverkusen, die echt ärgerlich war. Aber das Thema haben wir jetzt abgehakt. Wichtig wird sein, dass wir in den kommenden Wochen unsere Leistungen bestätigen und weiter gut punkten.

DFB.de: Ist es dann vielleicht sogar möglich, um Platz drei und damit um die Qualifikation für die Champions League zu spielen?

Gavric: So weit will ich im Moment noch gar nicht gehen. Um da eine Prognose abgeben zu können, ist es noch zu früh. Die Saison zeigt bisher, dass viel Bewegung drin ist. Wir haben auf jeden Fall das Potenzial, um eine gute Rolle zu spielen. Das ist offensichtlich. Wenn wir unsere Leistung abrufen, ist es auf jeden Fall möglich, in der oberen Tabellenhälfte mitzuspielen.

DFB.de: Nach der Europameisterschaft ist oft die Rede davon, die dort entfachte Euphorie auch auf die FLYERALARM Frauen-Bundesliga zu übertragen. Ist das aus Ihrer Sicht bisher gelungen?

Gavric: Ja, den Eindruck habe ich schon. Wir bekommen mehr öffentliche Aufmerksamkeit als zuvor. Bei unseren Heimspielen sind immer zahlreiche Fans vor Ort, die uns toll unterstützen. Auch beim Derby in Leverkusen war einiges los. Das macht richtig Spaß so.

DFB.de: Sie waren in den vergangenen Tagen bei der Nationalmannschaft Bosniens im Einsatz. Wie erleben Sie dort den Frauenfußball?

Gavric: Der Frauenfußball in Bosnien ist natürlich noch nicht so weit, wie hier in Deutschland. Für mich ist es dennoch eine riesige Ehre, für die Nationalmannschaft Bosniens spielen zu dürfen. Dort kann ich viel Erfahrung sammeln und mich weiterentwickeln. Wir haben am vergangenen Wochenende in Wales in der WM-Qualifikation leider mit 0:1 verloren. Aber es waren über 15.000 Zuschauerinnen und Zuschauer im Stadion. So muss es sein, auch wenn die Niederlage natürlich wehtut.

[sw]

Verfolgerduell in der FLYERALARM Frauen-Bundesliga: Heute (ab 13.01 Uhr, live auf MagentaSport) erwartet der FC Bayern München als Tabellenzweiter den Vierten 1. FC Köln. Wer kann den Anschluss an Spitzenreiter VfL Wolfsburg halten? Für Kölns Andrea Gavric (21) wird die Partie ein besonderes Duell. Die Abwehrspielerin hat in den vergangenen sieben Jahren das Trikot des FC Bayern getragen. Im DFB.de-Interview spricht sie über ihren Wechsel von der Isar an den Rhein und ihre Gefühle vor der Heimkehr.

DFB.de: Andrea Gavric, Sie haben eine sehr prägende Vergangenheit beim FC Bayern. Wie besonders wird das Wiedersehen für Sie?

Andrea Gavric: Tatsächlich bin ich mit 13 Jahren zum FC Bayern gekommen. Ich habe dort sieben Jahre gespielt. In dieser Zeit haben wir mit der U 17 die deutsche Meisterschaft gewonnen und mit der zweiten Mannschaft den Titel in der 2. Bundesliga. Außerdem habe ich in München mein Debüt in der Bundesliga feiern können. Der Abschied in diesem Sommer ist mir echt schwergefallen. Es war einfach eine tolle Zeit, an die ich sehr gerne zurückdenke.

DFB.de: Aber...

Gavric: ... ich habe dort im Moment nicht die Perspektive gesehen, dauerhaft in der Bundesliga zu spielen. Der Schritt aus der eigenen Jugend in die Bundesliga-Mannschaft des FC Bayern ist einfach riesig. Deshalb ist mir mit der Zeit klar geworden, dass ich eine Veränderung brauche. Ich will jetzt richtig angreifen und jede Woche in der Bundesliga auf dem Rasen stehen.

DFB.de: Beim 1. FC Köln ist dies bislang der Fall.

Gavric: Ja, ich bin sehr glücklich beim FC. Ich bin beim FC toll aufgenommen worden. Köln ist ein fußballverrückte Stadt. Ich hatte überhaupt keine Probleme, hier anzukommen. Die Mannschaft ist sehr offen. Die Verantwortlichen kümmern sich vorbildlich um die neuen Spielerinnen. Es passt einfach, sportlich wie menschlich. Bis jetzt läuft es insgesamt ziemlich gut. Ich bin heiß auf die Partie am Wochenende und will zeigen, was ich draufhabe.

DFB.de: Was ist möglich mit dem FC in München?

Gavric: Der FC Bayern hat aus meiner Sicht noch nicht restlos überzeugt. Dennoch sind die Münchnerinnen natürlich ganz eindeutig in der Favoritenrolle. Trotzdem sind wir dort nicht chancenlos. Die bisherigen Ergebnisse in der Bundesliga zeigen das. Wir können auch in München etwas reißen. Die Vorfreude bei mir ist riesig. Gleichzeitig bin ich etwas aufgeregt, weil es in sportlicher Hinsicht ja auch gefühlt eine Rückkehr in meine Heimat ist.

DFB.de: Wie bewerten Sie den Start mit sechs Punkten nach drei Begegnungen?

Gavric: Eigentlich ganz positiv, auch wenn vielleicht sogar mehr möglich gewesen wäre. Ich denke dabei an die Niederlage in Leverkusen, die echt ärgerlich war. Aber das Thema haben wir jetzt abgehakt. Wichtig wird sein, dass wir in den kommenden Wochen unsere Leistungen bestätigen und weiter gut punkten.

DFB.de: Ist es dann vielleicht sogar möglich, um Platz drei und damit um die Qualifikation für die Champions League zu spielen?

Gavric: So weit will ich im Moment noch gar nicht gehen. Um da eine Prognose abgeben zu können, ist es noch zu früh. Die Saison zeigt bisher, dass viel Bewegung drin ist. Wir haben auf jeden Fall das Potenzial, um eine gute Rolle zu spielen. Das ist offensichtlich. Wenn wir unsere Leistung abrufen, ist es auf jeden Fall möglich, in der oberen Tabellenhälfte mitzuspielen.

DFB.de: Nach der Europameisterschaft ist oft die Rede davon, die dort entfachte Euphorie auch auf die FLYERALARM Frauen-Bundesliga zu übertragen. Ist das aus Ihrer Sicht bisher gelungen?

Gavric: Ja, den Eindruck habe ich schon. Wir bekommen mehr öffentliche Aufmerksamkeit als zuvor. Bei unseren Heimspielen sind immer zahlreiche Fans vor Ort, die uns toll unterstützen. Auch beim Derby in Leverkusen war einiges los. Das macht richtig Spaß so.

DFB.de: Sie waren in den vergangenen Tagen bei der Nationalmannschaft Bosniens im Einsatz. Wie erleben Sie dort den Frauenfußball?

Gavric: Der Frauenfußball in Bosnien ist natürlich noch nicht so weit, wie hier in Deutschland. Für mich ist es dennoch eine riesige Ehre, für die Nationalmannschaft Bosniens spielen zu dürfen. Dort kann ich viel Erfahrung sammeln und mich weiterentwickeln. Wir haben am vergangenen Wochenende in Wales in der WM-Qualifikation leider mit 0:1 verloren. Aber es waren über 15.000 Zuschauerinnen und Zuschauer im Stadion. So muss es sein, auch wenn die Niederlage natürlich wehtut.

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