Koch bei DFB-Frauen: "Deutliches Zeichen"

Vor dem WM-Qualifikationsspiel der Frauen-Nationalmannschaft am Dienstag (ab 19 Uhr, live auf zdf.de) in Faro gegen Portugal spricht Dr. Rainer Koch, 1. DFB-Vizepräsident Amateure/Regional- und Landesverbände, auch über aktuelle Themen rund um den Frauenfußball. DFB.de hat die wichtigsten Aussagen.

Dr. Rainer Koch über...

... die Gründe seiner Reise mit der Frauen-Nationalmannschaft: Es gibt drei Gründe, die Mannschaft zu begleiten. Hannelore Ratzeburg ist seit 1982 Leiterin der Delegation der deutschen Frauen-Nationalmannschaft. Das Spiel in Portugal wird ihr letztes Spiel als Delegationsleiterin sein. Ich finde, es ist mehr, als ein bisschen Respekt zu zeigen. Das ist nicht irgendein Spiel für sie, sondern ein ganz besonderes. Es ist ein Zeichen, dass die DFB-Spitze an ihrer Seite ist. Zum zweiten ist das Spiel ein vorentscheidendes in der WM-Qualifikation. Niemand rechnet mit einem 8:0. Es wird ein enges Spiel werden, wir alle wollen mit der Frauen-Nationalmannschaft zur WM fahren. Es soll ein deutliches Zeichen sein, dass die Spitze nicht nur bei den Männern dabei ist. Und drittens soll es zum Ausdruck bringen, wie es schade ist, dass das Spiel nicht die Aufmerksamkeit bekomm, die es verdient hätte. Das Spiel wird nur im Livestream übertragen und nicht im Free-TV. Das ist sehr bedauerlich und misslich und muss Anlass dazu geben, darüber nachzudenken, wie das verändert werden kann. Wäre das morgen ein vorentscheidendes Länderspiel der Männer, würden wir das nicht nur im Livestream schauen - egal, wie ungünstig die Anstoßzeit wäre. Wir wollen uns dafür einsetzen, dass sich so ein Fall nicht wiederholt.

... Frauen im DFB-Präsidium: Im nächsten DFB-Präsidium wird ganz sicher mehr als eine Frau sitzen. Die Nachfolge von Hannelore Ratzeburg wird mit einer Frau besetzt werden. Es wird eine kontinuierliche Entwicklung geben müssen, man muss auch einen entsprechenden Unterbau und das Personal heranführen. Durch die Leadership-Programme bin ich sehr sicher, dass wir für ganz viele Ebenen engagierte und leistungsstarke Frauen heranführen werden.

... die Entwicklung im Frauenfußball: Die Analyse ist: Ja, die Lage ist nicht zufriedenstellend. Die Zuschauerzahlen und die mediale Präsenz sind nicht zufriedenstellend. Auch die Vermarktung ist nicht so, wie man es sich erhofft hat. Die Konsequenz ist, man muss an allem arbeiten. Bei den Zuschauern kann ich mich an andere Zahlen erinnern nach der WM in Deutschland. Alle müssen sich die Frage stellen, warum ist das so? Die Begeisterung für den Fußball muss entwickelt werden bei den Kindern. Es gibt dramatische Rückgänge im Juniorinnenbereich. Wir müssen Initiativen entwickeln, um Mädchenfußball in der Breite in den Vereinen zu etablieren. Die Vermarktung wird ja nicht automatisch besser, wenn sich die Frauen-Bundesliga ausgliedern würde. Deswegen haben wir den eigenständigen Ausschuss Frauen-Bundesligen gegründet und gesagt, dort sitzen nicht die Vertreter aus den Verbänden, sondern Vertreter der Vereine, um ihnen direkten Einfluss einzuräumen. Wichtig ist, dass wir all diese Punkte angehen.

[dfb]

Vor dem WM-Qualifikationsspiel der Frauen-Nationalmannschaft am Dienstag (ab 19 Uhr, live auf zdf.de) in Faro gegen Portugal spricht Dr. Rainer Koch, 1. DFB-Vizepräsident Amateure/Regional- und Landesverbände, auch über aktuelle Themen rund um den Frauenfußball. DFB.de hat die wichtigsten Aussagen.

Dr. Rainer Koch über...

... die Gründe seiner Reise mit der Frauen-Nationalmannschaft: Es gibt drei Gründe, die Mannschaft zu begleiten. Hannelore Ratzeburg ist seit 1982 Leiterin der Delegation der deutschen Frauen-Nationalmannschaft. Das Spiel in Portugal wird ihr letztes Spiel als Delegationsleiterin sein. Ich finde, es ist mehr, als ein bisschen Respekt zu zeigen. Das ist nicht irgendein Spiel für sie, sondern ein ganz besonderes. Es ist ein Zeichen, dass die DFB-Spitze an ihrer Seite ist. Zum zweiten ist das Spiel ein vorentscheidendes in der WM-Qualifikation. Niemand rechnet mit einem 8:0. Es wird ein enges Spiel werden, wir alle wollen mit der Frauen-Nationalmannschaft zur WM fahren. Es soll ein deutliches Zeichen sein, dass die Spitze nicht nur bei den Männern dabei ist. Und drittens soll es zum Ausdruck bringen, wie es schade ist, dass das Spiel nicht die Aufmerksamkeit bekomm, die es verdient hätte. Das Spiel wird nur im Livestream übertragen und nicht im Free-TV. Das ist sehr bedauerlich und misslich und muss Anlass dazu geben, darüber nachzudenken, wie das verändert werden kann. Wäre das morgen ein vorentscheidendes Länderspiel der Männer, würden wir das nicht nur im Livestream schauen - egal, wie ungünstig die Anstoßzeit wäre. Wir wollen uns dafür einsetzen, dass sich so ein Fall nicht wiederholt.

... Frauen im DFB-Präsidium: Im nächsten DFB-Präsidium wird ganz sicher mehr als eine Frau sitzen. Die Nachfolge von Hannelore Ratzeburg wird mit einer Frau besetzt werden. Es wird eine kontinuierliche Entwicklung geben müssen, man muss auch einen entsprechenden Unterbau und das Personal heranführen. Durch die Leadership-Programme bin ich sehr sicher, dass wir für ganz viele Ebenen engagierte und leistungsstarke Frauen heranführen werden.

... die Entwicklung im Frauenfußball: Die Analyse ist: Ja, die Lage ist nicht zufriedenstellend. Die Zuschauerzahlen und die mediale Präsenz sind nicht zufriedenstellend. Auch die Vermarktung ist nicht so, wie man es sich erhofft hat. Die Konsequenz ist, man muss an allem arbeiten. Bei den Zuschauern kann ich mich an andere Zahlen erinnern nach der WM in Deutschland. Alle müssen sich die Frage stellen, warum ist das so? Die Begeisterung für den Fußball muss entwickelt werden bei den Kindern. Es gibt dramatische Rückgänge im Juniorinnenbereich. Wir müssen Initiativen entwickeln, um Mädchenfußball in der Breite in den Vereinen zu etablieren. Die Vermarktung wird ja nicht automatisch besser, wenn sich die Frauen-Bundesliga ausgliedern würde. Deswegen haben wir den eigenständigen Ausschuss Frauen-Bundesligen gegründet und gesagt, dort sitzen nicht die Vertreter aus den Verbänden, sondern Vertreter der Vereine, um ihnen direkten Einfluss einzuräumen. Wichtig ist, dass wir all diese Punkte angehen.

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