Knut Reinhardt: Lernen vom Weltpokalsieger

Der kleine Fußball ist in Deutschland riesengroß. In fast 26.000 Vereinen wird unter dem Dach des DFB Fußball gespielt. Das Rampenlicht gehört normalerweise den Stars aus der Bundesliga und der Nationalmannschaft. Die heimlichen Helden aber spielen und engagieren sich woanders, in der Verbands-, Bezirks- oder Kreisliga, auf kleinen Sportplätzen.

Ihnen widmet sich DFB.de jeden Dienstag in seiner Serie. Sie zeigt, wie besonders der deutsche Fußballalltag ist. Heute: Knut Reinhardt. Mit dem BVB holte er den einst den Weltpokal, heute trainiert er junge Kicker und ist Grundschulleher.

Heute trainiert er Kinder

Mitte der 90er-Jahre schlug Europas Fußballherz im Ruhrgebiet. Borussia Dortmund holte sich 1995 und 1996 die Deutsche Meisterschaft, dann 1997 den Titel in der Champions League und den Weltpokal. Knut Reinhardt war damals mittendrin. Der Defensivspieler mit dem linken Hammer stand zwischen 1991 und 1998 in 170 Spielen für den BVB auf dem Platz. In der Bundesliga trug er auch das Trikot des 1. FC Nürnberg und von Bayer Leverkusen. Heute ist Reinhardt Grundschullehrer und trainiert die D-Junioren des Hombrucher SV.

Obwohl keiner seiner Schützlinge ihn je als Spieler erlebt hat, ist er für die Kids immer noch ein Star - einer, der es geschafft hat. "Die Kinder holen sich Informationen aus dem Netz, schauen sich Videos an", sagt der 44-Jährige. "Dadurch können sie ganz gut einschätzen, wer da vor ihnen steht." Und sie hören darauf, was er sagt. "Sie wissen, dass ich da gewesen bin, wo sie noch nie waren - aber wo sie gerne hin möchten", meint Reinhardt.

Weg von der großen Bühne

Nach seinem verletzungsbedingten Karriereende im Jahr 2000 wollte Knut Reinhardt erst einmal weg von der großen Bühne, vom Geld und Glitzer der Profiwelt. "Ich wollte etwas anderes machen und das Kapitel Fußball vorerst abschließen", erzählt der 44-Jährige. Seine Entscheidung, das Studium abzuschließen und im zweiten Leben Lehrer zu werden, hat er nicht bereut: "Ich bin ich heute superglücklich", sagt er.

So ganz verabschieden konnte sich Reinhardt aber nicht vom Fußball. Passend zu seinem neuen Job fing er an, als Jugendtrainer zu arbeiten. "Kinder sind lernbegierig, und sie haben Spaß am Sport", sagt er. "Wenn man dann noch Erfolge sieht, bekommt man unheimlich viel zurück."

Vom Typ her ist der Lehrer Knut Reinhardt "eher der Kumpel, doch Respekt gehört auch dazu." Tugenden wie Disziplin und Ordnung sind ihm wichtig - im Fußball wie im Leben abseits des Platzes. Das vermittelt er auch dem Nachwuchs. "Ohne solche Grundeigenschaften hätte ich vieles in meinem Leben nicht geschafft", erklärt er. "Es gehört dazu, dass man sich Ziele setzt. Das sind die Pfosten im Leben eines Menschen. Wenn man keinen Antrieb hat, wird es schwer, etwas zu erreichen."

"Mit den Kurzen ein bisschen mitkicken, das geht schon"

Rückschläge gehören dazu, das weiß Reinhardt nach etlichen Knieoperationen aus eigener Erfahrung. Doch er ist Optimist, und das gibt er an die Kids weiter. "Ich habe Spieler in meiner Mannschaft, die wurden bei Borussia aussortiert und waren danach natürlich total down", sagt er. "Die versuche ich aufzubauen. Die besten Beispiele sind doch Kevin Großkreutz oder Marco Reus, denen es auch so ging."

Reinhardt selbst hat immer noch mit seinem Körper zu kämpfen. Vor zwei Jahren erst riss er sich beim Badminton das Kreuzband. "Dinge vormachen und bei den Kurzen ein bisschen mitkicken - das geht schon", sagt er. Für mehr reicht es derzeit körperlich nicht. Reinhardt ist zuversichtlich, dass sich das bald wieder ändert.

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Der kleine Fußball ist in Deutschland riesengroß. In fast 26.000 Vereinen wird unter dem Dach des DFB Fußball gespielt. Das Rampenlicht gehört normalerweise den Stars aus der Bundesliga und der Nationalmannschaft. Die heimlichen Helden aber spielen und engagieren sich woanders, in der Verbands-, Bezirks- oder Kreisliga, auf kleinen Sportplätzen.

Ihnen widmet sich DFB.de jeden Dienstag in seiner Serie. Sie zeigt, wie besonders der deutsche Fußballalltag ist. Heute: Knut Reinhardt. Mit dem BVB holte er den einst den Weltpokal, heute trainiert er junge Kicker und ist Grundschulleher.

Heute trainiert er Kinder

Mitte der 90er-Jahre schlug Europas Fußballherz im Ruhrgebiet. Borussia Dortmund holte sich 1995 und 1996 die Deutsche Meisterschaft, dann 1997 den Titel in der Champions League und den Weltpokal. Knut Reinhardt war damals mittendrin. Der Defensivspieler mit dem linken Hammer stand zwischen 1991 und 1998 in 170 Spielen für den BVB auf dem Platz. In der Bundesliga trug er auch das Trikot des 1. FC Nürnberg und von Bayer Leverkusen. Heute ist Reinhardt Grundschullehrer und trainiert die D-Junioren des Hombrucher SV.

Obwohl keiner seiner Schützlinge ihn je als Spieler erlebt hat, ist er für die Kids immer noch ein Star - einer, der es geschafft hat. "Die Kinder holen sich Informationen aus dem Netz, schauen sich Videos an", sagt der 44-Jährige. "Dadurch können sie ganz gut einschätzen, wer da vor ihnen steht." Und sie hören darauf, was er sagt. "Sie wissen, dass ich da gewesen bin, wo sie noch nie waren - aber wo sie gerne hin möchten", meint Reinhardt.

Weg von der großen Bühne

Nach seinem verletzungsbedingten Karriereende im Jahr 2000 wollte Knut Reinhardt erst einmal weg von der großen Bühne, vom Geld und Glitzer der Profiwelt. "Ich wollte etwas anderes machen und das Kapitel Fußball vorerst abschließen", erzählt der 44-Jährige. Seine Entscheidung, das Studium abzuschließen und im zweiten Leben Lehrer zu werden, hat er nicht bereut: "Ich bin ich heute superglücklich", sagt er.

So ganz verabschieden konnte sich Reinhardt aber nicht vom Fußball. Passend zu seinem neuen Job fing er an, als Jugendtrainer zu arbeiten. "Kinder sind lernbegierig, und sie haben Spaß am Sport", sagt er. "Wenn man dann noch Erfolge sieht, bekommt man unheimlich viel zurück."

Vom Typ her ist der Lehrer Knut Reinhardt "eher der Kumpel, doch Respekt gehört auch dazu." Tugenden wie Disziplin und Ordnung sind ihm wichtig - im Fußball wie im Leben abseits des Platzes. Das vermittelt er auch dem Nachwuchs. "Ohne solche Grundeigenschaften hätte ich vieles in meinem Leben nicht geschafft", erklärt er. "Es gehört dazu, dass man sich Ziele setzt. Das sind die Pfosten im Leben eines Menschen. Wenn man keinen Antrieb hat, wird es schwer, etwas zu erreichen."

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"Mit den Kurzen ein bisschen mitkicken, das geht schon"

Rückschläge gehören dazu, das weiß Reinhardt nach etlichen Knieoperationen aus eigener Erfahrung. Doch er ist Optimist, und das gibt er an die Kids weiter. "Ich habe Spieler in meiner Mannschaft, die wurden bei Borussia aussortiert und waren danach natürlich total down", sagt er. "Die versuche ich aufzubauen. Die besten Beispiele sind doch Kevin Großkreutz oder Marco Reus, denen es auch so ging."

Reinhardt selbst hat immer noch mit seinem Körper zu kämpfen. Vor zwei Jahren erst riss er sich beim Badminton das Kreuzband. "Dinge vormachen und bei den Kurzen ein bisschen mitkicken - das geht schon", sagt er. Für mehr reicht es derzeit körperlich nicht. Reinhardt ist zuversichtlich, dass sich das bald wieder ändert.