Knaak und Starke: "Wir müssen vorangehen"

Zwölf Vereine, ein Ziel: der Saisonstart in der FLYERALARM Frauen-Bundesliga. Am 4. September (ab 19.15 Uhr, live auf Eurosport) geht es mit dem Topspiel von Titelverteidiger VfL Wolfsburg gegen die SGS Essen wieder los. In einer Serie stellt DFB.de bis dahin Protagonistinnen jeder Mannschaft vor. Heute: Rebecca Knaak und Sandra Starke vom SC Freiburg.

DFB.de: Frau Knaak, haben Sie nach dem ungewöhnlichen Ende der letzten Saison die freie Zeit genießen können? Wie sahen Ihre letzten Wochen aus?

Rebecca Knaak: Die Sommerpause war kürzer als in den vergangenen Jahren. Das war schon ungewohnt. Die Zeit haben wir gut nutzen können. Wir sind aber auch relativ schnell schon wieder in die Vorbereitung gestartet. Mittlerweile unterscheidet sich eigentlich nichts mehr von einer normalen Vorbereitung. Auf ein paar Sachen müssen wir einfach noch achten. Auch schon zum Ende der vergangenen Saison konnten wir gut mit der aktuellen Situation umgehen.

DFB.de: Die letzte Saison endete mit Platz sieben. Wie bewerten Sie die Spielzeit im Rückblick?

Sandra Starke: Das war auf jeden Fall nicht unsere beste Saison. Zum Schluss, nach dem Corona-Restart, wurde es besser. Dadurch hatten wir zumindest einen positiven Abschluss. Aber grundsätzlich war die Saison sehr durchwachsen. Das war nicht das, was wir uns vorgestellt haben.

DFB.de: Leichter wird es nicht. Mit Klara Bühl, Merle Frohms und Virginia Kirchberger hat der SC wichtige Säulen im Team verloren. Wie sollen diese Verluste aufgefangen werden?

Knaak: Klar, das sind gestandene Bundesligaspielerinnen, die man so nicht eins zu eins ersetzen kann. Wir werden versuchen, das mit der ganzen Mannschaft aufzufangen. Das haben wir in den letzten Jahren auch schon häufig machen müssen und gezeigt, dass das funktionieren kann. Deswegen haben wir da ein gutes Gefühl. Wir haben ja auch viele Neuzugänge bekommen.

DFB.de: Die Mannschaft besteht aus vielen neuen Gesichtern. Sie beide spielen schon länger im Verein. Kommt Ihnen dadurch nun noch mehr Verantwortung zu?

Starke: Ja, da müssen wir vorangehen. Rebecca macht das als Kapitänin sowieso. Ich bin schon seit sechs Jahren in Freiburg. Da fühlt man sich dann in der Pflicht, eine gewisse Verantwortung zu übernehmen.

Knaak: Wir verteilen die Verantwortung immer relativ gleichmäßig. Aber klar übernehmen wir erfahrene Spielerinnen da mehr Verantwortung. Im Verlauf der Saison wird sich dann zeigen, wer auch von den Neuzugängen bestimmte Rollen einnehmen kann.

DFB.de: Wie bei den Männern des SC Freiburg wird viel auf die Jugend gesetzt. Macht das den Verein allgemein aus?

Starke: Auf jeden Fall. Das sieht man an den Männern, das sieht man bei uns. Das beste Beispiel ist Klara Bühl, die im Sommer zum FC Bayern gewechselt ist. Wir ziehen echt immer wieder gute junge Spielerinnen hoch, die bei uns ausgebildet worden sind.

DFB.de: Es geht in die zweite Saison mit Trainer Daniel Kraus. Die Gewöhnungsphase ist vorbei. Sind Sie dadurch schon einen Schritt weiter?

Knaak: Ja, das ist auf jeden Fall eine Hilfe. Wir mussten uns am Anfang alle aneinander gewöhnen, weil auch viel im Trainerteam gewechselt wurde. Wir haben über das ganze Jahr hinweg viel kommuniziert. Mit der Zeit lernt man sich natürlich besser kennen und kann dementsprechend besser aufeinander eingehen. Da ist es für beide Seiten jetzt einfacher. Das ist auf jeden Fall ein Vorteil gegenüber der vergangenen Saison.

DFB.de: In der letzten Saison ist Freiburg nicht optimal in die Saison gestartet. Nun empfangen Sie zum Auftakt Bayer Leverkusen. Danach geht es zum SC Sand und Bayern München. Wie bewerten Sie das Auftaktprogramm?

Knaak: Man kann sowieso nie sagen, ob das jetzt ein gutes oder schlechtes Startprogramm ist. Das hat alles immer seine Vor- und Nachteile. Natürlich wollen wir diesmal besser in die Saison reinkommen. Wir haben aber festgelegt, uns kein Punkteziel zu setzen. Das hat uns vergangenes Jahr nicht gut getan. Wir müssen flexibler werden, damit wir nicht verkrampfen, wenn etwas mal nicht nach Plan läuft.

Starke: Wir haben uns zu viel vorgenommen und sind nach dem schwachen Start dann unseren eigenen Erwartungen hinterhergelaufen.

DFB.de: Frau Starke, persönlich hatte die letzte Saison auch noch ein paar Highlights für Sie parat. Ende 2019 krönten Sie Ihr Debüt in der Nationalmannschaft gegen Griechenland gleich mit einem Tor. Mit welchen Gefühlen blicken Sie darauf zurück?

Starke: Das war eine komische Situation für mich. Persönlich hatte ich krasse Höhepunkte mit der Nationalmannschaft. Gleichzeitig lief es aber im Verein nicht so, wie wir es uns vorgestellt hatten. Da habe ich mir selbst den Druck aufgebaut, dass ich jetzt Tore schießen muss. Daraus habe ich viel gelernt. Natürlich hoffe ich, mal wieder eingeladen zu werden. Auch, wenn es super schwer ist.

DFB.de: Eines dieser Highlights war das Spiel gegen England vor 77.000 Zuschauern im Wembley-Stadion. In den letzten Wochen musste vor leeren Rängen gespielt werden. Ein krasser Kontrast. Wie geht es Ihnen ohne Zuschauer?

Starke: Ich schalte während des Spiels relativ ab. Ich bekomme das gar nicht so mit. Es ist natürlich trotzdem schön, vor allem nach dem Spiel, mit den Fans, der Familie oder Bekannten sprechen zu können. Aber wir haben die Situation angenommen.

DFB.de: Wie viel Einfluss hat die aktuelle Situation noch auf den Trainingsalltag oder das Einleben als Team?

Knaak: Ein bisschen Einfluss hat es schon noch. Wir können jetzt nicht mit der ganzen Mannschaft in die Stadt gehen, um was zu unternehmen. Mittlerweile kommt man aber mit den ganzen Gegebenheiten schon gut klar. Teambuildingmaßnahmen sind schließlich auch erlaubt. Der Trainingsalltag ist weitestgehend normal.

DFB.de: Sandra, Ihr Vater und Bruder waren fußballerisch in ihrem Geburtsland Namibia aktiv. Ihre Eltern leben in Namibia. Wie nehmen Sie die aktuelle Corona-Situation dort und in Afrika überhaupt wahr?

Starke: Aktuell wird es wieder etwas schlimmer. Dort ist es gerade Winter. In Südafrika besteht der Notstand. Namibia ist im Vergleich da etwas verschont geblieben. Die Krankenhäuser dort können einfach nicht das auffangen, was sie hier in Deutschland können. Der Staat kann Unternehmen nicht helfen, wie das hier in Deutschland geschieht. Mein Vater ist selbstständig, daher bekomme ich das selbst mit. Das ist schon schlimm.

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Zwölf Vereine, ein Ziel: der Saisonstart in der FLYERALARM Frauen-Bundesliga. Am 4. September (ab 19.15 Uhr, live auf Eurosport) geht es mit dem Topspiel von Titelverteidiger VfL Wolfsburg gegen die SGS Essen wieder los. In einer Serie stellt DFB.de bis dahin Protagonistinnen jeder Mannschaft vor. Heute: Rebecca Knaak und Sandra Starke vom SC Freiburg.

DFB.de: Frau Knaak, haben Sie nach dem ungewöhnlichen Ende der letzten Saison die freie Zeit genießen können? Wie sahen Ihre letzten Wochen aus?

Rebecca Knaak: Die Sommerpause war kürzer als in den vergangenen Jahren. Das war schon ungewohnt. Die Zeit haben wir gut nutzen können. Wir sind aber auch relativ schnell schon wieder in die Vorbereitung gestartet. Mittlerweile unterscheidet sich eigentlich nichts mehr von einer normalen Vorbereitung. Auf ein paar Sachen müssen wir einfach noch achten. Auch schon zum Ende der vergangenen Saison konnten wir gut mit der aktuellen Situation umgehen.

DFB.de: Die letzte Saison endete mit Platz sieben. Wie bewerten Sie die Spielzeit im Rückblick?

Sandra Starke: Das war auf jeden Fall nicht unsere beste Saison. Zum Schluss, nach dem Corona-Restart, wurde es besser. Dadurch hatten wir zumindest einen positiven Abschluss. Aber grundsätzlich war die Saison sehr durchwachsen. Das war nicht das, was wir uns vorgestellt haben.

DFB.de: Leichter wird es nicht. Mit Klara Bühl, Merle Frohms und Virginia Kirchberger hat der SC wichtige Säulen im Team verloren. Wie sollen diese Verluste aufgefangen werden?

Knaak: Klar, das sind gestandene Bundesligaspielerinnen, die man so nicht eins zu eins ersetzen kann. Wir werden versuchen, das mit der ganzen Mannschaft aufzufangen. Das haben wir in den letzten Jahren auch schon häufig machen müssen und gezeigt, dass das funktionieren kann. Deswegen haben wir da ein gutes Gefühl. Wir haben ja auch viele Neuzugänge bekommen.

DFB.de: Die Mannschaft besteht aus vielen neuen Gesichtern. Sie beide spielen schon länger im Verein. Kommt Ihnen dadurch nun noch mehr Verantwortung zu?

Starke: Ja, da müssen wir vorangehen. Rebecca macht das als Kapitänin sowieso. Ich bin schon seit sechs Jahren in Freiburg. Da fühlt man sich dann in der Pflicht, eine gewisse Verantwortung zu übernehmen.

Knaak: Wir verteilen die Verantwortung immer relativ gleichmäßig. Aber klar übernehmen wir erfahrene Spielerinnen da mehr Verantwortung. Im Verlauf der Saison wird sich dann zeigen, wer auch von den Neuzugängen bestimmte Rollen einnehmen kann.

DFB.de: Wie bei den Männern des SC Freiburg wird viel auf die Jugend gesetzt. Macht das den Verein allgemein aus?

Starke: Auf jeden Fall. Das sieht man an den Männern, das sieht man bei uns. Das beste Beispiel ist Klara Bühl, die im Sommer zum FC Bayern gewechselt ist. Wir ziehen echt immer wieder gute junge Spielerinnen hoch, die bei uns ausgebildet worden sind.

DFB.de: Es geht in die zweite Saison mit Trainer Daniel Kraus. Die Gewöhnungsphase ist vorbei. Sind Sie dadurch schon einen Schritt weiter?

Knaak: Ja, das ist auf jeden Fall eine Hilfe. Wir mussten uns am Anfang alle aneinander gewöhnen, weil auch viel im Trainerteam gewechselt wurde. Wir haben über das ganze Jahr hinweg viel kommuniziert. Mit der Zeit lernt man sich natürlich besser kennen und kann dementsprechend besser aufeinander eingehen. Da ist es für beide Seiten jetzt einfacher. Das ist auf jeden Fall ein Vorteil gegenüber der vergangenen Saison.

DFB.de: In der letzten Saison ist Freiburg nicht optimal in die Saison gestartet. Nun empfangen Sie zum Auftakt Bayer Leverkusen. Danach geht es zum SC Sand und Bayern München. Wie bewerten Sie das Auftaktprogramm?

Knaak: Man kann sowieso nie sagen, ob das jetzt ein gutes oder schlechtes Startprogramm ist. Das hat alles immer seine Vor- und Nachteile. Natürlich wollen wir diesmal besser in die Saison reinkommen. Wir haben aber festgelegt, uns kein Punkteziel zu setzen. Das hat uns vergangenes Jahr nicht gut getan. Wir müssen flexibler werden, damit wir nicht verkrampfen, wenn etwas mal nicht nach Plan läuft.

Starke: Wir haben uns zu viel vorgenommen und sind nach dem schwachen Start dann unseren eigenen Erwartungen hinterhergelaufen.

DFB.de: Frau Starke, persönlich hatte die letzte Saison auch noch ein paar Highlights für Sie parat. Ende 2019 krönten Sie Ihr Debüt in der Nationalmannschaft gegen Griechenland gleich mit einem Tor. Mit welchen Gefühlen blicken Sie darauf zurück?

Starke: Das war eine komische Situation für mich. Persönlich hatte ich krasse Höhepunkte mit der Nationalmannschaft. Gleichzeitig lief es aber im Verein nicht so, wie wir es uns vorgestellt hatten. Da habe ich mir selbst den Druck aufgebaut, dass ich jetzt Tore schießen muss. Daraus habe ich viel gelernt. Natürlich hoffe ich, mal wieder eingeladen zu werden. Auch, wenn es super schwer ist.

DFB.de: Eines dieser Highlights war das Spiel gegen England vor 77.000 Zuschauern im Wembley-Stadion. In den letzten Wochen musste vor leeren Rängen gespielt werden. Ein krasser Kontrast. Wie geht es Ihnen ohne Zuschauer?

Starke: Ich schalte während des Spiels relativ ab. Ich bekomme das gar nicht so mit. Es ist natürlich trotzdem schön, vor allem nach dem Spiel, mit den Fans, der Familie oder Bekannten sprechen zu können. Aber wir haben die Situation angenommen.

DFB.de: Wie viel Einfluss hat die aktuelle Situation noch auf den Trainingsalltag oder das Einleben als Team?

Knaak: Ein bisschen Einfluss hat es schon noch. Wir können jetzt nicht mit der ganzen Mannschaft in die Stadt gehen, um was zu unternehmen. Mittlerweile kommt man aber mit den ganzen Gegebenheiten schon gut klar. Teambuildingmaßnahmen sind schließlich auch erlaubt. Der Trainingsalltag ist weitestgehend normal.

DFB.de: Sandra, Ihr Vater und Bruder waren fußballerisch in ihrem Geburtsland Namibia aktiv. Ihre Eltern leben in Namibia. Wie nehmen Sie die aktuelle Corona-Situation dort und in Afrika überhaupt wahr?

Starke: Aktuell wird es wieder etwas schlimmer. Dort ist es gerade Winter. In Südafrika besteht der Notstand. Namibia ist im Vergleich da etwas verschont geblieben. Die Krankenhäuser dort können einfach nicht das auffangen, was sie hier in Deutschland können. Der Staat kann Unternehmen nicht helfen, wie das hier in Deutschland geschieht. Mein Vater ist selbstständig, daher bekomme ich das selbst mit. Das ist schon schlimm.

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