Klostermann: "Pokalfinale ist der Traum aller Bundesligaspieler"

Zweimal stand Lukas Klostermann mit RB Leipzig bereits im Finale um den DFB-Pokal - 2019 verloren die Sachsen 0:3 gegen den FC Bayern, 2021 mit 1:4 gegen den BVB. Beide Spiele wurden verloren. Im Endspiel gegen den SC Freiburg heute (ab 20 Uhr, live in der ARD und bei Sky) will der Nationalspieler endlich den DFB-Pokal gewinnen. Im DFB.de-Interview spricht der 25 Jahre alte Defensivspieler mit Mitarbeiter Oliver Jensen über das Finale und seine persönliche Verbindung zum Olympiastadion.

DFB.de: Herr Klostermann, glauben Sie an das Sprichwort, dass aller guten Dinge drei seien?

Lukas Klostermann: In diesem Fall ja.

DFB.de: 2019 sind Sie im DFB-Pokalfinale mit RB Leipzig am FC Bayern München gescheitert, 2021 an Borussia Dortmund…

Klostermann: Ja, aber darauf blicke ich heute nicht mehr zurück. Ich schaue nach vorne auf das Spiel gegen Freiburg. Es ist der Traum eines jeden Bundesligaspielers im DFB-Pokalfinale zu stehen. Aber nun wollen wir das auch mit einem Happy End abschließen.

DFB.de: Kann es ein Vorteil sein, schon diese Finalatmosphäre erlebt zu haben?

Klostermann: Ja, vielleicht kann das ein kleiner Vorteil sein, den wir für uns nutzen können. Aber letztendlich haben wir auch in den Bundesligaspielen immer eine tolle Atmosphäre in den Stadien.

DFB.de: Spiele im Olympiastadion finden für Sie mindestens einmal im Jahr statt, wenn Sie mit RB Leipzig auswärts bei Hertha BSC spielen. Inwiefern ist die Atmosphäre in einem Pokalfinale trotzdem eine andere?

Klostermann: Die Stimmung bei einem Pokalfinale im ausverkauften Stadion ist noch einmal deutlich gewaltiger und besonderer. Auch das ganze Drumherum ist nicht vergleichbar. Man spürt die Vorfreude auf das Spiel. Auch die Medienaufmerksamkeit ist eine andere Hausnummer. Aber wir wollen uns einfach auf das Spiel konzentrieren und vor allem gewinnen.

DFB.de: Ist die Aufregung vor einem Pokalfinale deutlich größer als vor einem Bundesligaspiel?

Klostermann: Vor dem Spiel vielleicht schon, während des Spiels eigentlich nicht. Ich bin dann so im Fokus und im Tunnel, dass man keine Gedanken mehr daran verliert und einfach nur Fußball spielt.

DFB.de: Hatten Sie sich insgeheim gefreut, als der FC Bayern München und Borussia Dortmund aus dem Pokal ausgeschieden waren und daher kein erneutes Finale gegen Bayern oder Dortmund drohte?

Klostermann: Ach, ich weiß nicht. Grundsätzlich ist es doch in jeder Pokal-Saison so, dass ein Außenseiter den einen oder anderen Favoriten aus dem Pokal kickt. Dass es in dieser Saison Bayern und Dortmund getroffen hat, war wahrscheinlich kein Nachteil für uns. Aber dennoch steht uns mit Freiburg eine sehr gute Mannschaft gegenüber, gegen die es vermutlich auch nicht einfacher wird.

DFB.de: Fühlen Sie sich diesmal, anders als damals gegen Bayern und Dortmund, als Favorit?

Klostermann: Darüber habe ich mir keine großen Gedanken gemacht. Wir wollen einfach das Spiel gewinnen. Wie gesagt: Wir kennen das ganze Drumherum bei einem Pokalfinale. Daher können wir den Fokus voll auf das Spiel legen. Wir wollen unsere bestmögliche Leistung abrufen und den Titel  nach Leipzig holen.

DFB.de: Spüren Sie, dass der Hunger nach dem ersten Titel der Vereinsgeschichte in Leipzig groß ist?

Klostermann: Ja, das spürt man, das spüre ich auch bei mir selbst. Das ist eine riesige Chance.

DFB.de: RB Leipzig hat keines der letzten fünf Spiele gegen Freiburg verloren. Allerdings endeten in der laufenden Saison beide Begegnungen mit einem 1:1. Wie schätzen Sie Freiburg ein?

Klostermann: Freiburg wird ein extrem starker Gegner. Sie haben eine sehr gute Bundesligasaison gespielt und haben sehr konstant ihre Bestleistung abgerufen. Wir wissen, was sie können. Freiburg steht absolut verdient im Finale.

DFB.de: Nils Petersen sagt im Interview mit der Sport Bild, dass sich "ganz viele Leute in Deutschland einen Freiburg-Sieg wünschen". Glauben Sie das auch?

Klostermann: Wir wollen den Titel für alle holen, die zu uns halten. Ich bin mir sicher, das werden nicht wenige sein. Ich mache mir keine Sorgen, dass wir zu wenig Support im Stadion haben werden.

DFB.de: Ist das Olympiastadion für Sie auch deshalb ein besonderer Ort, weil sie früher bei der Veranstaltung "Deutschland sucht den Supersprinter" teilgenommen und vier Mal gewonnen haben?

Klostermann: Ja, ein stückweit schon. Wobei das schon sehr lange her ist. Aber es war ein besonderes Erlebnis damals. Es wäre schön, dort am Samstagabend einen weiteren Erfolg zu feiern.

DFB.de: Können Sie noch einmal beschreiben, was es mit dem Wettbewerb damals auf sich hatte?

Klostermann: Das fand im Rahmen des ISTAF-Sportfestes statt. Man konnte sich deutschlandweit in etwa 15 Orten und ca. fünf verschiedenen Altersklassen qualifizieren. Es ging dabei um einen 30-Meter-Sprint. Die besten zehn Jugendlichen durften dann nach Berlin. Ich kann mich erinnern, dass das Olympiastadion bei einem meiner Läufe fast ausverkauft war. Die Titel sind zwar mit einer gewissen Vorsicht zu genießen, da nicht jedes Kind in Deutschland mitgemacht hat. Trotzdem war es ein unvergessliches Erlebnis. Ich war bei der ersten Teilnahme zehn Jahre alt. Es ist noch immer etwas Besonderes, im Olympiastadion zu laufen, nur heute mit einem Ball am Fuß. (lacht)

DFB.de: RB Leipzig erlebte eine turbulente Saison und legte unter dem damaligen Trainer Jesse Marsch einen Fehlstart hin. Die Rückrunde verlief unter Domenico Tedesco komplett anders. Welche Erklärung haben Sie rückblickend?

Klostermann: Für mich bleibt vor allem hängen, dass wir es letztendlich wieder in die Champions League geschafft haben und die beste Rückrunde aller Bundesligisten gespielt haben. Nach der inkonstanten Hinrunde hätten uns das nicht viele zugetraut. Ich glaube, einige hatten uns bereits abgeschrieben. Wir haben zu selten gezeigt, was wir können. Allerdings gab es auch gute Spiele, in denen wir nicht das gewünschte Ergebnis eingefahren haben. In der Rückrunde haben wir das gut umgestellt. Das zeigt, dass die Mannschaft Rückschläge verarbeiten kann.

DFB.de: Würden Sie es hinbekommen, in der Hinrunde genauso konstant zu spielen wie in der Rückrunde, könnten Sie Deutscher Meister werden…

Klostermann: Ja, das könnten wir vielleicht. (lacht)

DFB.de: Sprechen wir abschließend noch einmal über die Nationalmannschaft. Wie zuversichtlich blicken Sie der Weltmeisterschaft in Katar entgegen?

Klostermann: Das ist natürlich schon noch ein stückweit weg. Wir haben jetzt in der vermeintlichen Sommerpause erst einmal die Spiele in der Nations League. Das ist auch eine wichtige Vorbereitung auf die WM. Ich würde mich natürlich sehr freuen, bei der Weltmeisterschaft dabei zu sein.

DFB.de: Wie beurteilen Sie die Gruppe mit Spanien, Japan und Costa Rico oder Neuseeland?

Klostermann: Ich hatte keinen Wunschgegner. Ich glaube aber, dass wir es auf jeden Fall packen können, in dieser Gruppe weiterzukommen.

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Zweimal stand Lukas Klostermann mit RB Leipzig bereits im Finale um den DFB-Pokal - 2019 verloren die Sachsen 0:3 gegen den FC Bayern, 2021 mit 1:4 gegen den BVB. Beide Spiele wurden verloren. Im Endspiel gegen den SC Freiburg heute (ab 20 Uhr, live in der ARD und bei Sky) will der Nationalspieler endlich den DFB-Pokal gewinnen. Im DFB.de-Interview spricht der 25 Jahre alte Defensivspieler mit Mitarbeiter Oliver Jensen über das Finale und seine persönliche Verbindung zum Olympiastadion.

DFB.de: Herr Klostermann, glauben Sie an das Sprichwort, dass aller guten Dinge drei seien?

Lukas Klostermann: In diesem Fall ja.

DFB.de: 2019 sind Sie im DFB-Pokalfinale mit RB Leipzig am FC Bayern München gescheitert, 2021 an Borussia Dortmund…

Klostermann: Ja, aber darauf blicke ich heute nicht mehr zurück. Ich schaue nach vorne auf das Spiel gegen Freiburg. Es ist der Traum eines jeden Bundesligaspielers im DFB-Pokalfinale zu stehen. Aber nun wollen wir das auch mit einem Happy End abschließen.

DFB.de: Kann es ein Vorteil sein, schon diese Finalatmosphäre erlebt zu haben?

Klostermann: Ja, vielleicht kann das ein kleiner Vorteil sein, den wir für uns nutzen können. Aber letztendlich haben wir auch in den Bundesligaspielen immer eine tolle Atmosphäre in den Stadien.

DFB.de: Spiele im Olympiastadion finden für Sie mindestens einmal im Jahr statt, wenn Sie mit RB Leipzig auswärts bei Hertha BSC spielen. Inwiefern ist die Atmosphäre in einem Pokalfinale trotzdem eine andere?

Klostermann: Die Stimmung bei einem Pokalfinale im ausverkauften Stadion ist noch einmal deutlich gewaltiger und besonderer. Auch das ganze Drumherum ist nicht vergleichbar. Man spürt die Vorfreude auf das Spiel. Auch die Medienaufmerksamkeit ist eine andere Hausnummer. Aber wir wollen uns einfach auf das Spiel konzentrieren und vor allem gewinnen.

DFB.de: Ist die Aufregung vor einem Pokalfinale deutlich größer als vor einem Bundesligaspiel?

Klostermann: Vor dem Spiel vielleicht schon, während des Spiels eigentlich nicht. Ich bin dann so im Fokus und im Tunnel, dass man keine Gedanken mehr daran verliert und einfach nur Fußball spielt.

DFB.de: Hatten Sie sich insgeheim gefreut, als der FC Bayern München und Borussia Dortmund aus dem Pokal ausgeschieden waren und daher kein erneutes Finale gegen Bayern oder Dortmund drohte?

Klostermann: Ach, ich weiß nicht. Grundsätzlich ist es doch in jeder Pokal-Saison so, dass ein Außenseiter den einen oder anderen Favoriten aus dem Pokal kickt. Dass es in dieser Saison Bayern und Dortmund getroffen hat, war wahrscheinlich kein Nachteil für uns. Aber dennoch steht uns mit Freiburg eine sehr gute Mannschaft gegenüber, gegen die es vermutlich auch nicht einfacher wird.

DFB.de: Fühlen Sie sich diesmal, anders als damals gegen Bayern und Dortmund, als Favorit?

Klostermann: Darüber habe ich mir keine großen Gedanken gemacht. Wir wollen einfach das Spiel gewinnen. Wie gesagt: Wir kennen das ganze Drumherum bei einem Pokalfinale. Daher können wir den Fokus voll auf das Spiel legen. Wir wollen unsere bestmögliche Leistung abrufen und den Titel  nach Leipzig holen.

DFB.de: Spüren Sie, dass der Hunger nach dem ersten Titel der Vereinsgeschichte in Leipzig groß ist?

Klostermann: Ja, das spürt man, das spüre ich auch bei mir selbst. Das ist eine riesige Chance.

DFB.de: RB Leipzig hat keines der letzten fünf Spiele gegen Freiburg verloren. Allerdings endeten in der laufenden Saison beide Begegnungen mit einem 1:1. Wie schätzen Sie Freiburg ein?

Klostermann: Freiburg wird ein extrem starker Gegner. Sie haben eine sehr gute Bundesligasaison gespielt und haben sehr konstant ihre Bestleistung abgerufen. Wir wissen, was sie können. Freiburg steht absolut verdient im Finale.

DFB.de: Nils Petersen sagt im Interview mit der Sport Bild, dass sich "ganz viele Leute in Deutschland einen Freiburg-Sieg wünschen". Glauben Sie das auch?

Klostermann: Wir wollen den Titel für alle holen, die zu uns halten. Ich bin mir sicher, das werden nicht wenige sein. Ich mache mir keine Sorgen, dass wir zu wenig Support im Stadion haben werden.

DFB.de: Ist das Olympiastadion für Sie auch deshalb ein besonderer Ort, weil sie früher bei der Veranstaltung "Deutschland sucht den Supersprinter" teilgenommen und vier Mal gewonnen haben?

Klostermann: Ja, ein stückweit schon. Wobei das schon sehr lange her ist. Aber es war ein besonderes Erlebnis damals. Es wäre schön, dort am Samstagabend einen weiteren Erfolg zu feiern.

DFB.de: Können Sie noch einmal beschreiben, was es mit dem Wettbewerb damals auf sich hatte?

Klostermann: Das fand im Rahmen des ISTAF-Sportfestes statt. Man konnte sich deutschlandweit in etwa 15 Orten und ca. fünf verschiedenen Altersklassen qualifizieren. Es ging dabei um einen 30-Meter-Sprint. Die besten zehn Jugendlichen durften dann nach Berlin. Ich kann mich erinnern, dass das Olympiastadion bei einem meiner Läufe fast ausverkauft war. Die Titel sind zwar mit einer gewissen Vorsicht zu genießen, da nicht jedes Kind in Deutschland mitgemacht hat. Trotzdem war es ein unvergessliches Erlebnis. Ich war bei der ersten Teilnahme zehn Jahre alt. Es ist noch immer etwas Besonderes, im Olympiastadion zu laufen, nur heute mit einem Ball am Fuß. (lacht)

DFB.de: RB Leipzig erlebte eine turbulente Saison und legte unter dem damaligen Trainer Jesse Marsch einen Fehlstart hin. Die Rückrunde verlief unter Domenico Tedesco komplett anders. Welche Erklärung haben Sie rückblickend?

Klostermann: Für mich bleibt vor allem hängen, dass wir es letztendlich wieder in die Champions League geschafft haben und die beste Rückrunde aller Bundesligisten gespielt haben. Nach der inkonstanten Hinrunde hätten uns das nicht viele zugetraut. Ich glaube, einige hatten uns bereits abgeschrieben. Wir haben zu selten gezeigt, was wir können. Allerdings gab es auch gute Spiele, in denen wir nicht das gewünschte Ergebnis eingefahren haben. In der Rückrunde haben wir das gut umgestellt. Das zeigt, dass die Mannschaft Rückschläge verarbeiten kann.

DFB.de: Würden Sie es hinbekommen, in der Hinrunde genauso konstant zu spielen wie in der Rückrunde, könnten Sie Deutscher Meister werden…

Klostermann: Ja, das könnten wir vielleicht. (lacht)

DFB.de: Sprechen wir abschließend noch einmal über die Nationalmannschaft. Wie zuversichtlich blicken Sie der Weltmeisterschaft in Katar entgegen?

Klostermann: Das ist natürlich schon noch ein stückweit weg. Wir haben jetzt in der vermeintlichen Sommerpause erst einmal die Spiele in der Nations League. Das ist auch eine wichtige Vorbereitung auf die WM. Ich würde mich natürlich sehr freuen, bei der Weltmeisterschaft dabei zu sein.

DFB.de: Wie beurteilen Sie die Gruppe mit Spanien, Japan und Costa Rico oder Neuseeland?

Klostermann: Ich hatte keinen Wunschgegner. Ich glaube aber, dass wir es auf jeden Fall packen können, in dieser Gruppe weiterzukommen.

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