Klostermann: "Ich wollte meiner Heimat etwas Gutes tun"

In der Bezirksliga Staffel 6 Westfalen steht der FSV Gevelsberg auf dem siebten Platz, jenseits von Gut und Böse. Dass der Verein aus dem südlichen Ruhrgebiet dennoch gerade Probleme hat, ist in Zeiten einer weltweiten Pandemie klar. Wie gut, dass da aus 500 Kilometern Entfernung jemand hilft, der im Fußball ganz oben angekommen ist - und nicht vergessen hat, wo er herkommt: Lukas Klostermann, deutscher Nationalspieler von RB Leipzig. Der 23 Jahre alte Abehrspieler hat den Händlern und Gastronomen seiner Heimatstadt 100.000 Euro gespendet. Unter den Begünstigten ist auch das Vereinsheim seines Jugendvereins FSV Gevelsberg. Im DFB.de-Interview erklärt Klostermann, warum er hilft und was es mit den "Coronahelden Gevelsberg" auf sich hat.

DFB.de: Lukas Klostermann, wie kam es dazu, dass Sie sich wieder in Ihrer Heimatstadt Gevelsberg engagieren?

Lukas Klostermann: Ich bin in Gevelsberg aufgewachsen und habe 18 Jahre dort gelebt. Meine Eltern und meine Schwester leben immer noch in der Stadt, außerdem noch einige Freunde von früher. Daher ist der Kontakt nach Hause nie abgerissen, ich bin noch regelmäßig in Gevelsberg und wollte meiner Heimat etwas Gutes tun. Zu der Hilfsaktion inspiriert hat mich auch die Initiative von Marco Reus und seiner Frau Scarlett, die ja ein ähnliches Projekt in Dortmund aufgezogen haben.

DFB.de: Leipzig ist ja nicht in der Nähe von Gevelsberg. Wer hat Ihnen bei der Organisation der Hilfsaktion geholfen?

Klostermann: Ich bin an Radiomoderator Jan Schulte herangetreten, der über viele Kontakte in Gevelsberg verfügt. Außerdem war natürlich Bürgermeister Claus Jacobi mit im Boot, mit dem ich zusammen vor drei Wochen die Öffentlichkeit über das Projekt "Coronahelden" informiert habe. Dann konnten sich heimische Betriebe bis zum 10. Mai für Spenden und eine Gutscheinaktion anmelden.

DFB.de: Was hat es mit den Gutscheinen auf sich?

Klostermann: 50.000 Euro meiner Spende sollten als Soforthilfe an die Unternehmen in Gevelsberg gehen und die andere Hälfte als Gutscheine an "Coronahelden" in Gevelsberg aus systemrelevanten Berufen. Damit wollten wir nicht nur die lokale Wirtschaft unterstützen, sondern auch den vielen Menschen etwas Gutes tun, die in dieser schwierigen Zeit einen besonderen Beitrag zur Gesellschaft geleistet haben, zum Beispiel Pflegekräfte, Feuerwehrleute und Rettungssanitäter oder Kassiererinnen im Supermarkt - eben unsere "Coronahelden Gevelsberg".

DFB.de: Auch der FSV Gevelsberg durfte sich über eine Spende freuen, und zwar für das Vereinsheim. Wie eng ist noch der Draht zu Ihrem ehemaligen Verein?

Klostermann: Der Kontakt zum Verein ist nie eingeschlafen. Ich schaue immer auf FUSSBALL.DE nach, wie die Jungs gespielt haben und wo der FSV in der Tabelle steht. Leider kann ich aus zeitlichen Gründen nicht so oft in der Heimat sein. Nur in der Sommer- oder Winterpause schaffe ich es, regelmäßig nach Gevelsberg zu fahren und meine Familie zu besuchen und mich mit Schulfreunden zu treffen. Das ist dann für mich immer eine gelungene Abwechslung zu meinem Alltag als Fußballprofi in Leipzig, da wird auch nicht nur über Fußball geredet.

DFB.de: Und was müssen Sie sich von Ihren Kumpels denn anhören, wenn Sie mit RB den FC Schalke mit 5:0 vermöbeln?

Klostermann: Da kommt dann schon mal die eine oder andere nicht so freundliche Nachricht über WhatsApp(lacht)

DFB.de: Gibt es eigentlich eine zweite Auflage der "Coronahelden Gevelsberg", oder werden Sie sich in anderer Form noch mal in Ihrer Heimatstadt engagieren?

Klostermann: Das kann ich mir sehr gut vorstellen, aber darüber gibt es jetzt noch keine Pläne. Die jetzige Aktion ist ja gerade erst abgeschlossen, und ich bin sehr froh, dass zu den 100.000 Euro, die ich als Startkapital zur Verfügung gestellt habe, noch 16.000 Euro durch private Spenden in Gevelsberg hinzugekommen sind. Daran sieht man, wie der Zusammenhalt in schwierigen Zeiten funktioniert. Darüber bin ich sehr froh und dankbar.

[hb]

In der Bezirksliga Staffel 6 Westfalen steht der FSV Gevelsberg auf dem siebten Platz, jenseits von Gut und Böse. Dass der Verein aus dem südlichen Ruhrgebiet dennoch gerade Probleme hat, ist in Zeiten einer weltweiten Pandemie klar. Wie gut, dass da aus 500 Kilometern Entfernung jemand hilft, der im Fußball ganz oben angekommen ist - und nicht vergessen hat, wo er herkommt: Lukas Klostermann, deutscher Nationalspieler von RB Leipzig. Der 23 Jahre alte Abehrspieler hat den Händlern und Gastronomen seiner Heimatstadt 100.000 Euro gespendet. Unter den Begünstigten ist auch das Vereinsheim seines Jugendvereins FSV Gevelsberg. Im DFB.de-Interview erklärt Klostermann, warum er hilft und was es mit den "Coronahelden Gevelsberg" auf sich hat.

DFB.de: Lukas Klostermann, wie kam es dazu, dass Sie sich wieder in Ihrer Heimatstadt Gevelsberg engagieren?

Lukas Klostermann: Ich bin in Gevelsberg aufgewachsen und habe 18 Jahre dort gelebt. Meine Eltern und meine Schwester leben immer noch in der Stadt, außerdem noch einige Freunde von früher. Daher ist der Kontakt nach Hause nie abgerissen, ich bin noch regelmäßig in Gevelsberg und wollte meiner Heimat etwas Gutes tun. Zu der Hilfsaktion inspiriert hat mich auch die Initiative von Marco Reus und seiner Frau Scarlett, die ja ein ähnliches Projekt in Dortmund aufgezogen haben.

DFB.de: Leipzig ist ja nicht in der Nähe von Gevelsberg. Wer hat Ihnen bei der Organisation der Hilfsaktion geholfen?

Klostermann: Ich bin an Radiomoderator Jan Schulte herangetreten, der über viele Kontakte in Gevelsberg verfügt. Außerdem war natürlich Bürgermeister Claus Jacobi mit im Boot, mit dem ich zusammen vor drei Wochen die Öffentlichkeit über das Projekt "Coronahelden" informiert habe. Dann konnten sich heimische Betriebe bis zum 10. Mai für Spenden und eine Gutscheinaktion anmelden.

DFB.de: Was hat es mit den Gutscheinen auf sich?

Klostermann: 50.000 Euro meiner Spende sollten als Soforthilfe an die Unternehmen in Gevelsberg gehen und die andere Hälfte als Gutscheine an "Coronahelden" in Gevelsberg aus systemrelevanten Berufen. Damit wollten wir nicht nur die lokale Wirtschaft unterstützen, sondern auch den vielen Menschen etwas Gutes tun, die in dieser schwierigen Zeit einen besonderen Beitrag zur Gesellschaft geleistet haben, zum Beispiel Pflegekräfte, Feuerwehrleute und Rettungssanitäter oder Kassiererinnen im Supermarkt - eben unsere "Coronahelden Gevelsberg".

DFB.de: Auch der FSV Gevelsberg durfte sich über eine Spende freuen, und zwar für das Vereinsheim. Wie eng ist noch der Draht zu Ihrem ehemaligen Verein?

Klostermann: Der Kontakt zum Verein ist nie eingeschlafen. Ich schaue immer auf FUSSBALL.DE nach, wie die Jungs gespielt haben und wo der FSV in der Tabelle steht. Leider kann ich aus zeitlichen Gründen nicht so oft in der Heimat sein. Nur in der Sommer- oder Winterpause schaffe ich es, regelmäßig nach Gevelsberg zu fahren und meine Familie zu besuchen und mich mit Schulfreunden zu treffen. Das ist dann für mich immer eine gelungene Abwechslung zu meinem Alltag als Fußballprofi in Leipzig, da wird auch nicht nur über Fußball geredet.

DFB.de: Und was müssen Sie sich von Ihren Kumpels denn anhören, wenn Sie mit RB den FC Schalke mit 5:0 vermöbeln?

Klostermann: Da kommt dann schon mal die eine oder andere nicht so freundliche Nachricht über WhatsApp(lacht)

DFB.de: Gibt es eigentlich eine zweite Auflage der "Coronahelden Gevelsberg", oder werden Sie sich in anderer Form noch mal in Ihrer Heimatstadt engagieren?

Klostermann: Das kann ich mir sehr gut vorstellen, aber darüber gibt es jetzt noch keine Pläne. Die jetzige Aktion ist ja gerade erst abgeschlossen, und ich bin sehr froh, dass zu den 100.000 Euro, die ich als Startkapital zur Verfügung gestellt habe, noch 16.000 Euro durch private Spenden in Gevelsberg hinzugekommen sind. Daran sieht man, wie der Zusammenhalt in schwierigen Zeiten funktioniert. Darüber bin ich sehr froh und dankbar.

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