Klostermann: "HSV wird schwierige Aufgabe"

2019 könnte das Jahr von Lukas Klostermann werden. Im März gab er sein Debüt fürs DFB-Team, im Mai könnte er mit RB Leipzig im DFB-Pokalfinale stehen. Dafür ist allerdings ein Sieg im Halbfinale beim Hamburger SV heute (ab 20.45 Uhr, live in der ARD und bei Sky) nötig. Im DFB.de-Interview spricht der 22 Jahre alte Außenverteidiger mit Mitarbeiter Oliver Jensen darüber.

DFB.de: Herr Klostermann, haben Sie mit dem einzig verbleibenden Zweitligisten Hamburger SV das beste Los gezogen?

Lukas Klostermann: Nicht nur, weil es sich um ein Auswärtsspiel handelt, wird das auf jeden Fall eine schwierige Aufgabe. Der HSV hat eine gute Mannschaft und spielt um den Aufstieg in die Bundesliga. Zudem hat der Pokal oft seine eigenen Gesetze. Wir wollen natürlich in das Finale einziehen und nach Möglichkeit bei dem Hamburger Publikum keine gute Stimmung aufkommen lassen.

DFB.de: Welche Spieler vom HSV kennen Sie und schätzen Sie besonders gefährlich ein?

Klostermann: Da fällt mir vor allem Kyriakos Papadopoulos ein, mit dem ich hier bei RB Leipzig zusammengespielt habe. Der ist ein absoluter Kämpfer. Insgesamt verfügt der HSV über viele gute Spieler wie zum Beispiel Aaron Hunt oder Pierre-Michel Lasogga, die viel Erfahrung mitbringen und mehrere Jahre in der Bundesliga gespielt haben. Daher ist der HSV für mich auch nicht die typische Zweitliga-Mannschaft.

DFB.de: Welche Erinnerungen haben Sie an die letzten Begegnungen gegen den Hamburger SV?

Klostermann: Die beiden Spiele in der vergangenen Saison waren schwierige Aufgaben. In Hamburg haben wir 2:0 gewonnen, zu Hause gab es ein 1:1. Beide Partien waren bis zum Schluss sehr eng.

DFB.de: Sie haben selbst erlebt, wie eng es im Pokal gegen einen unterklassigen Gegner werden kann – zum Beispiel im Jahre 2015 beim VfL Osnabrück. Warum sind Spiele gegen solche Mannschaften so gefährlich?

Klostermann: Weil es letztendlich eben nur ein Spiel ist. Es sind 90 Minuten, in denen es um alles geht. Da kann viel passieren. Hat die eine Mannschaft einen schlechten und die andere Mannschaft einen guten Tag, kann es für den Favoriten eng werden. Momentan befinden wir uns aber in einer guten Form. Das wollen wir auch in dem Pokalspiel zeigen.

DFB.de: Was würde es für Verein und Stadt bedeuten, in das Finale einzuziehen und möglicherweise den ersten Titel der Vereinsgeschichte zu gewinnen?

Klostermann: Das wäre etwas Historisches für uns. Von einem solchen Erfolg träumen wir alle. Das motiviert uns Tag für Tag.

DFB.de: Für Ralf Rangnick stehen die letzten Partien als Trainer von RB Leipzig bevor. Zur kommenden Saison wird er sich dann wieder voll auf seine Aufgabe als Sportdirektor konzentrieren. Was hat er der Mannschaft in dieser Saison mitgegeben?

Klostermann: Es ist schwierig, einen bestimmten Punkt hervorzuheben. Er hat uns von Spiel zu Spiel die richtigen Leitlinien an die Hand gegeben und dafür gesorgt, dass wir alle einen Schritt nach vorne gemacht haben. Wir sind eine gefestigte Mannschaft, die nach vorne immer gefährlich sein kann, hinten sehr gut steht und dadurch die nötigen Ergebnisse holt.

DFB.de: Sie gelten als einer der schnellsten Spieler der Bundesliga. Inwiefern hängt das damit zusammen, dass Ihr Vater Hürdensprinter war?

Klostermann: Sicherlich habe ich durch meinen Vater die richtige Veranlagung mitbekommen. Meine Mutter war ebenfalls lange in der Leichtathletik aktiv. Gefühlt war ich von meiner Geburt an ständig auf dem Sportplatz. Irgendwann musste ich mich dann zwischen Fußball und Leichtathletik entscheiden und habe dem Fußball den Vorzug gegeben. Diese Entscheidung habe ich nie bereut.

DFB.de: Ihre Schwester Lisa Klostermann hat sich ebenfalls für den Fußball entschieden…

Klostermann: Ja, das stimmt, ich habe sie offenbar mit dem Fußball-Syndrom angesteckt. Wir haben früher viel zusammen auf der Straße gespielt.

DFB.de: Das Talent liegt offenbar in der Familie. Ihre Schwester hat es ebenfalls in die Bundesliga geschafft und ist heute Torhüterin bei der SGS Essen. Inwiefern unterscheidet sich das Leben von Ihnen beiden?

Klostermann: Der Aufwand, den wir beide für den Fußball betreiben, ist ähnlich. Wenn ich mir unsere Trainingspläne anschaue, kann ich keine großen Unterschiede entdecken. Wir Männer haben natürlich mehr Spiele, weil die Frauen-Bundesliga lediglich aus zwölf Mannschaften besteht und wir zudem auch noch die internationalen Spiele haben. Bei den Frauen kommt allerdings hinzu, dass nur wenige mit dem Fußball ihren Lebensunterhalt bestreiten können. Viele haben parallel zum Fußball einen Beruf oder ein Studium. Meine Schwester studiert zum Beispiel. Von daher ist das insgesamt sehr anspruchsvoll.

DFB.de: Würden Sie sich also noch mehr Aufmerksamkeit für die Frauen-Bundesliga wünschen?

Klostermann: Ja, ich denke aber auch, dass sich einiges getan hat. Dass man bereits viele Spiele im Fernsehen anschauen kann, ist ein guter Schritt.

DFB.de: Zurück zu Ihrer Person: Sie haben im März gegen Serbien Ihr erstes Länderspiel für die deutsche Nationalmannschaft bestritten. Ging für Sie dadurch ein Traum in Erfüllung?

Klostermann: Definitiv. Gefühlt ist das Thema A-Nationalmannschaft immer sehr weit weg, bis man dann plötzlich selber dabei ist. Da ging wirklich ein Traum in Erfüllung. Mich haben danach viele Nachrichten und Glückwünsche von ehemaligen Mitspielern, Trainern und sonstigen Funktionären erreicht, die mich in meiner Karriere begleitet haben. Es ist doppelt schön, wenn man dadurch auch andere Menschen stolz macht. Letztendlich haben viele dazu beigetragen, dass ich es bis zur Nationalmannschaft geschafft habe.

DFB.de: Das Spiel gegen Serbien endete mit einem 1:1. Wie zufrieden waren Sie persönlich mit dem Spiel?

Klostermann: Es ist immer schwierig, die eigene Leistung zu beurteilen. Ich hatte jedenfalls ein gutes Gefühl und hoffe, dass ich weitere Einsätze bekommen werde.

DFB.de: Wie stark schätzen Sie die deutsche Nationalmannschaft im Hinblick auf die Europameisterschaft 2020 ein?

Klostermann: Wir haben eine sehr gute und konkurrenzfähige Mannschaft mit sehr vielen jungen Spielern. Wir müssen uns vor den anderen Nationen sicherlich nicht verstecken. Letztendlich liegt es an uns Spielern, dass wir uns gut präsentieren und erfolgreich sind.

[oj]

2019 könnte das Jahr von Lukas Klostermann werden. Im März gab er sein Debüt fürs DFB-Team, im Mai könnte er mit RB Leipzig im DFB-Pokalfinale stehen. Dafür ist allerdings ein Sieg im Halbfinale beim Hamburger SV heute (ab 20.45 Uhr, live in der ARD und bei Sky) nötig. Im DFB.de-Interview spricht der 22 Jahre alte Außenverteidiger mit Mitarbeiter Oliver Jensen darüber.

DFB.de: Herr Klostermann, haben Sie mit dem einzig verbleibenden Zweitligisten Hamburger SV das beste Los gezogen?

Lukas Klostermann: Nicht nur, weil es sich um ein Auswärtsspiel handelt, wird das auf jeden Fall eine schwierige Aufgabe. Der HSV hat eine gute Mannschaft und spielt um den Aufstieg in die Bundesliga. Zudem hat der Pokal oft seine eigenen Gesetze. Wir wollen natürlich in das Finale einziehen und nach Möglichkeit bei dem Hamburger Publikum keine gute Stimmung aufkommen lassen.

DFB.de: Welche Spieler vom HSV kennen Sie und schätzen Sie besonders gefährlich ein?

Klostermann: Da fällt mir vor allem Kyriakos Papadopoulos ein, mit dem ich hier bei RB Leipzig zusammengespielt habe. Der ist ein absoluter Kämpfer. Insgesamt verfügt der HSV über viele gute Spieler wie zum Beispiel Aaron Hunt oder Pierre-Michel Lasogga, die viel Erfahrung mitbringen und mehrere Jahre in der Bundesliga gespielt haben. Daher ist der HSV für mich auch nicht die typische Zweitliga-Mannschaft.

DFB.de: Welche Erinnerungen haben Sie an die letzten Begegnungen gegen den Hamburger SV?

Klostermann: Die beiden Spiele in der vergangenen Saison waren schwierige Aufgaben. In Hamburg haben wir 2:0 gewonnen, zu Hause gab es ein 1:1. Beide Partien waren bis zum Schluss sehr eng.

DFB.de: Sie haben selbst erlebt, wie eng es im Pokal gegen einen unterklassigen Gegner werden kann – zum Beispiel im Jahre 2015 beim VfL Osnabrück. Warum sind Spiele gegen solche Mannschaften so gefährlich?

Klostermann: Weil es letztendlich eben nur ein Spiel ist. Es sind 90 Minuten, in denen es um alles geht. Da kann viel passieren. Hat die eine Mannschaft einen schlechten und die andere Mannschaft einen guten Tag, kann es für den Favoriten eng werden. Momentan befinden wir uns aber in einer guten Form. Das wollen wir auch in dem Pokalspiel zeigen.

DFB.de: Was würde es für Verein und Stadt bedeuten, in das Finale einzuziehen und möglicherweise den ersten Titel der Vereinsgeschichte zu gewinnen?

Klostermann: Das wäre etwas Historisches für uns. Von einem solchen Erfolg träumen wir alle. Das motiviert uns Tag für Tag.

DFB.de: Für Ralf Rangnick stehen die letzten Partien als Trainer von RB Leipzig bevor. Zur kommenden Saison wird er sich dann wieder voll auf seine Aufgabe als Sportdirektor konzentrieren. Was hat er der Mannschaft in dieser Saison mitgegeben?

Klostermann: Es ist schwierig, einen bestimmten Punkt hervorzuheben. Er hat uns von Spiel zu Spiel die richtigen Leitlinien an die Hand gegeben und dafür gesorgt, dass wir alle einen Schritt nach vorne gemacht haben. Wir sind eine gefestigte Mannschaft, die nach vorne immer gefährlich sein kann, hinten sehr gut steht und dadurch die nötigen Ergebnisse holt.

DFB.de: Sie gelten als einer der schnellsten Spieler der Bundesliga. Inwiefern hängt das damit zusammen, dass Ihr Vater Hürdensprinter war?

Klostermann: Sicherlich habe ich durch meinen Vater die richtige Veranlagung mitbekommen. Meine Mutter war ebenfalls lange in der Leichtathletik aktiv. Gefühlt war ich von meiner Geburt an ständig auf dem Sportplatz. Irgendwann musste ich mich dann zwischen Fußball und Leichtathletik entscheiden und habe dem Fußball den Vorzug gegeben. Diese Entscheidung habe ich nie bereut.

DFB.de: Ihre Schwester Lisa Klostermann hat sich ebenfalls für den Fußball entschieden…

Klostermann: Ja, das stimmt, ich habe sie offenbar mit dem Fußball-Syndrom angesteckt. Wir haben früher viel zusammen auf der Straße gespielt.

DFB.de: Das Talent liegt offenbar in der Familie. Ihre Schwester hat es ebenfalls in die Bundesliga geschafft und ist heute Torhüterin bei der SGS Essen. Inwiefern unterscheidet sich das Leben von Ihnen beiden?

Klostermann: Der Aufwand, den wir beide für den Fußball betreiben, ist ähnlich. Wenn ich mir unsere Trainingspläne anschaue, kann ich keine großen Unterschiede entdecken. Wir Männer haben natürlich mehr Spiele, weil die Frauen-Bundesliga lediglich aus zwölf Mannschaften besteht und wir zudem auch noch die internationalen Spiele haben. Bei den Frauen kommt allerdings hinzu, dass nur wenige mit dem Fußball ihren Lebensunterhalt bestreiten können. Viele haben parallel zum Fußball einen Beruf oder ein Studium. Meine Schwester studiert zum Beispiel. Von daher ist das insgesamt sehr anspruchsvoll.

DFB.de: Würden Sie sich also noch mehr Aufmerksamkeit für die Frauen-Bundesliga wünschen?

Klostermann: Ja, ich denke aber auch, dass sich einiges getan hat. Dass man bereits viele Spiele im Fernsehen anschauen kann, ist ein guter Schritt.

DFB.de: Zurück zu Ihrer Person: Sie haben im März gegen Serbien Ihr erstes Länderspiel für die deutsche Nationalmannschaft bestritten. Ging für Sie dadurch ein Traum in Erfüllung?

Klostermann: Definitiv. Gefühlt ist das Thema A-Nationalmannschaft immer sehr weit weg, bis man dann plötzlich selber dabei ist. Da ging wirklich ein Traum in Erfüllung. Mich haben danach viele Nachrichten und Glückwünsche von ehemaligen Mitspielern, Trainern und sonstigen Funktionären erreicht, die mich in meiner Karriere begleitet haben. Es ist doppelt schön, wenn man dadurch auch andere Menschen stolz macht. Letztendlich haben viele dazu beigetragen, dass ich es bis zur Nationalmannschaft geschafft habe.

DFB.de: Das Spiel gegen Serbien endete mit einem 1:1. Wie zufrieden waren Sie persönlich mit dem Spiel?

Klostermann: Es ist immer schwierig, die eigene Leistung zu beurteilen. Ich hatte jedenfalls ein gutes Gefühl und hoffe, dass ich weitere Einsätze bekommen werde.

DFB.de: Wie stark schätzen Sie die deutsche Nationalmannschaft im Hinblick auf die Europameisterschaft 2020 ein?

Klostermann: Wir haben eine sehr gute und konkurrenzfähige Mannschaft mit sehr vielen jungen Spielern. Wir müssen uns vor den anderen Nationen sicherlich nicht verstecken. Letztendlich liegt es an uns Spielern, dass wir uns gut präsentieren und erfolgreich sind.

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