Klose wird Ehrenbürger von Oppeln

Weltmeister Miroslav Klose ist neuer Ehrenbürger seiner Geburtsstadt Oppeln. Im vollbesetzten Rathaussaal der Hauptstadt der polnischen Woiwodschaft Opole trug sich der WM-Rekordtorschütze nach Aushändigung der Ehrenbürgerschaft ins Goldene Buch der Kommune ein. Der feierliche Akt wurde von gut 50 Medienvertretern begleitet. Neben zahlreicher Prominenz aus Wirtschaft, Politik und Sport – darunter auch eine Delegation des DFB – bereiteten vor allem zahlreiche Kinder seiner ehemaligen Schule mit glänzenden Augen einen besonderen Empfang. Die Rückkehr in die Heimat nutzte Klose nebst Ehefrau Sylwia zudem für einen Besuch der "Miro Deutsche Fußballschule" (MDFS) im nahe gelegenen Chronstau.

"Ich begrüße unseren neuen Ehrenbürger der Stadt Oppeln, den Weltmeister Miroslav Klose. Er ist ein herausragender Sohn unserer Stadt". Damit hatte der Stadtratsvorsitzende Marcin Ociepa vieles, aber längst nicht alles gesagt. Stadtpräsident Arkadiusz Wisniewski sprach den wohl plakativsten Satz am Rednerpult: "Miro Klose ist eine Symbolfigur, ein Sinnbild für die neuen deutsch-polnischen Beziehungen." Gratulationen gab es auch von Sabine Haaske, der Konsulin der Bundesrepublik Deutschland: "Die Stadt Oppeln und auch die deutsche Minderheit können stolz darauf sein. Miroslav Klose hat sich als herausragendes Vorbild im deutschen Fußball hervorgetan und somit für viele positive Kontakte gesorgt. Nicht zuletzt durch den Sport stehen die deutsch-polnischen Beziehungen auf einer breiten Basis."

Deutsch lernen auf dem Bolzplatz

Die Laudatio auf den neuen Ehrenbürger hielt Dr. Rudolf Urban. Der Chefredakteur von "Wochenblatt.pl" stieg weit in Kloses Geschichte ein, der am 9. Juni 1978 als Sohn des deutschstämmigen Fußballspielers Josef Klose und der ehemaligen polnischen Handballnationalspielerin Barbara Jez im oberschlesischen Opole geboren wurde. Mit acht Jahren siedelte Miro mit seinen Eltern und der älteren Schwester aus. "Wie tausende Oberschlesier fanden die Kloses in Rheinland-Pfalz eine neue Heimat". Chefredakteur Urban hatte recherchiert: "Miro war der Erste in der Familie, der Deutsch sprechen konnte. Der Fußball auf dem Bolzplatz machte es möglich." Zweisprachigkeit dokumentiere Vielfalt. Neben zahlreichen Rekorden habe sich der Weltmeister von 2014 vor allem wegen seiner Ehrlichkeit und seines Fair Plays beispielhaft hervorgetan. "Er ist eine nachahmungswürdige Person."

Sichtlich berührt trat schließlich Klose ans Rednerpult. Er erwähnte frühere Besuche in seiner Geburtsstadt, der letzte läge allerdings schon vier Jahre zurück. Indes seien seine Kinder schon bei der Tante zu Besuch in Oppeln gewesen. Aktuell seien ihm drei Hochhäuser aufgefallen. "Die sind noch da – dort, wo wir als kleine Jungs gekickt haben." Ansonsten habe sich ja viel verändert. "Ich freue mich über die Auszeichnung und werde Oppeln sicherlich öfter besuchen", bedankte sich Deutschlands Rekordtorjäger für die ihm erbrachte Ehre.

Besuch der Miro Deutsche Fußballschule

Zahlenmäßig noch weitaus größer war das Spektakel bei der anschließenden Stippvisite in der Miro Deutsche Fußballschule (MDFS), wo rund 2000 Besucher für eine außergewöhnliche Atmosphäre sorgten. "An diesem Tag sind wir alle Gewinner, denn wir haben einen Weltfußballer in unseren Reihen", sagte Rafal Bartek. Der Vorsitzender der Sozial-Kulturellen Gesellschaft der Deutschen im Oppelner Schlesien (SKGD) hatte den kompletten Klose-Besuch organisiert. Fast auf den Tag genau vor drei Jahren war die erste MDFS in Chronstau eröffnet worden. Mittlerweile gibt es 13 Standorte. Jetzt waren 13 Abteilungen mit 34 Gruppen und mehr als 500 Kindern sowie deren Eltern und zahlreiche Unterstützer angetreten, um Kloses ersten Besuch zu feiern.

Die Idee hinter dem Projekt: Fußball mit dem Erlernen der deutschen Sprache zu verbinden. Der Name "Miro" war als Anlehnung an den berühmten Sohn der Region gewählt worden. Das Projekt soll alle Kompetenzen verbinden – "im Sinne der Zukunft unserer Kinder", sagte Bartek und dankte Unterstützern wie dem Auswärtigen Amt Deutschlands, dem Goethe-Institut, dem Deutschen Fußball-Bund (DFB) und nicht zuletzt dem Niedersächsichen Fußball-Verband (NFV), der das Pilotprojekt zum Thema "DFB-Junior-Coach" auf den Weg gebracht hatte. So ergriff auch Karl Rothmund das Wort. Als DFB-Ehrenmitglied und NFV-Ehrenpräsident, vor allem aber als stetiger Motor der deutsch-polnischen Beziehungen überbrachte Rothmund Grüße beider Verbände, beglückwünschte den enorm positiven Fortschritt des Schulprojekts und natürlich auch Miroslav Klose.

Klose: "Mit Fußball aufstehen und mit Fußball ins Bett gehen"

Klose selbst zeigte sich beim Besuch der Fußballschule überwältigt – und dies nicht allein wegen der ihm dargebrachten Lobeshymnen und zahlreichen Geschenke. Schlachtrufe, Blitzlichtgewitter, Fotos und Fan-Autogramme und natürlich ein Interview. Wer gewinnt in Russland die WM? "Keine Ahnung", sagte Miro, "Deutschland hat gute Chancen, aber auch Polen hat ein starkes Team." Tosender Beifall. Welchen Rat könne er denn den Kids der MDFS mit auf den Weg geben, wurde er gefragt. Klose: "Leidenschaft und niemals aufgeben. Mit Fußball aufstehen und mit Fußball ins Bett gehen." Soll heißen: Trainieren, trainieren und nochmals trainieren...

Ein gemeinsames Abendessen, zu dem auch Bekannte der Familie Klose aus der alten Heimat eingeladen waren, rundete Kloses Polenbesuch ab. Noch einmal trat Rafal Bartek auf den Plan und präsentierte das 254-seitige Buch "Berühmte Deutsche aus Schlesien", das die Sozial-Kulturelle Gesellschaft der Deutschen im Oppelner Schlesien druckfrisch herausgegeben hat. Beschrieben (in deutscher und polnischer Sprache) werden 14 berühmte, sowohl historische als auch gegenwärtige Schlesier. Miroslav Klose gehört ebenso dazu wie beispielsweise TV-Star Thomas Gottschalk, Physik-Nobelpreisträgerin Maria Göppert-Mayer, Zoologe Bernhard Grzimek, Kinderbuch-Autor Janosch (Horst Eckert), Nivea-Creme-Erfinder Oscar Troplowitz oder Ernst Friedrich Zwirner, der Erbauer des Kölner Doms.

[dfb/eb]

Weltmeister Miroslav Klose ist neuer Ehrenbürger seiner Geburtsstadt Oppeln. Im vollbesetzten Rathaussaal der Hauptstadt der polnischen Woiwodschaft Opole trug sich der WM-Rekordtorschütze nach Aushändigung der Ehrenbürgerschaft ins Goldene Buch der Kommune ein. Der feierliche Akt wurde von gut 50 Medienvertretern begleitet. Neben zahlreicher Prominenz aus Wirtschaft, Politik und Sport – darunter auch eine Delegation des DFB – bereiteten vor allem zahlreiche Kinder seiner ehemaligen Schule mit glänzenden Augen einen besonderen Empfang. Die Rückkehr in die Heimat nutzte Klose nebst Ehefrau Sylwia zudem für einen Besuch der "Miro Deutsche Fußballschule" (MDFS) im nahe gelegenen Chronstau.

"Ich begrüße unseren neuen Ehrenbürger der Stadt Oppeln, den Weltmeister Miroslav Klose. Er ist ein herausragender Sohn unserer Stadt". Damit hatte der Stadtratsvorsitzende Marcin Ociepa vieles, aber längst nicht alles gesagt. Stadtpräsident Arkadiusz Wisniewski sprach den wohl plakativsten Satz am Rednerpult: "Miro Klose ist eine Symbolfigur, ein Sinnbild für die neuen deutsch-polnischen Beziehungen." Gratulationen gab es auch von Sabine Haaske, der Konsulin der Bundesrepublik Deutschland: "Die Stadt Oppeln und auch die deutsche Minderheit können stolz darauf sein. Miroslav Klose hat sich als herausragendes Vorbild im deutschen Fußball hervorgetan und somit für viele positive Kontakte gesorgt. Nicht zuletzt durch den Sport stehen die deutsch-polnischen Beziehungen auf einer breiten Basis."

Deutsch lernen auf dem Bolzplatz

Die Laudatio auf den neuen Ehrenbürger hielt Dr. Rudolf Urban. Der Chefredakteur von "Wochenblatt.pl" stieg weit in Kloses Geschichte ein, der am 9. Juni 1978 als Sohn des deutschstämmigen Fußballspielers Josef Klose und der ehemaligen polnischen Handballnationalspielerin Barbara Jez im oberschlesischen Opole geboren wurde. Mit acht Jahren siedelte Miro mit seinen Eltern und der älteren Schwester aus. "Wie tausende Oberschlesier fanden die Kloses in Rheinland-Pfalz eine neue Heimat". Chefredakteur Urban hatte recherchiert: "Miro war der Erste in der Familie, der Deutsch sprechen konnte. Der Fußball auf dem Bolzplatz machte es möglich." Zweisprachigkeit dokumentiere Vielfalt. Neben zahlreichen Rekorden habe sich der Weltmeister von 2014 vor allem wegen seiner Ehrlichkeit und seines Fair Plays beispielhaft hervorgetan. "Er ist eine nachahmungswürdige Person."

Sichtlich berührt trat schließlich Klose ans Rednerpult. Er erwähnte frühere Besuche in seiner Geburtsstadt, der letzte läge allerdings schon vier Jahre zurück. Indes seien seine Kinder schon bei der Tante zu Besuch in Oppeln gewesen. Aktuell seien ihm drei Hochhäuser aufgefallen. "Die sind noch da – dort, wo wir als kleine Jungs gekickt haben." Ansonsten habe sich ja viel verändert. "Ich freue mich über die Auszeichnung und werde Oppeln sicherlich öfter besuchen", bedankte sich Deutschlands Rekordtorjäger für die ihm erbrachte Ehre.

Besuch der Miro Deutsche Fußballschule

Zahlenmäßig noch weitaus größer war das Spektakel bei der anschließenden Stippvisite in der Miro Deutsche Fußballschule (MDFS), wo rund 2000 Besucher für eine außergewöhnliche Atmosphäre sorgten. "An diesem Tag sind wir alle Gewinner, denn wir haben einen Weltfußballer in unseren Reihen", sagte Rafal Bartek. Der Vorsitzender der Sozial-Kulturellen Gesellschaft der Deutschen im Oppelner Schlesien (SKGD) hatte den kompletten Klose-Besuch organisiert. Fast auf den Tag genau vor drei Jahren war die erste MDFS in Chronstau eröffnet worden. Mittlerweile gibt es 13 Standorte. Jetzt waren 13 Abteilungen mit 34 Gruppen und mehr als 500 Kindern sowie deren Eltern und zahlreiche Unterstützer angetreten, um Kloses ersten Besuch zu feiern.

Die Idee hinter dem Projekt: Fußball mit dem Erlernen der deutschen Sprache zu verbinden. Der Name "Miro" war als Anlehnung an den berühmten Sohn der Region gewählt worden. Das Projekt soll alle Kompetenzen verbinden – "im Sinne der Zukunft unserer Kinder", sagte Bartek und dankte Unterstützern wie dem Auswärtigen Amt Deutschlands, dem Goethe-Institut, dem Deutschen Fußball-Bund (DFB) und nicht zuletzt dem Niedersächsichen Fußball-Verband (NFV), der das Pilotprojekt zum Thema "DFB-Junior-Coach" auf den Weg gebracht hatte. So ergriff auch Karl Rothmund das Wort. Als DFB-Ehrenmitglied und NFV-Ehrenpräsident, vor allem aber als stetiger Motor der deutsch-polnischen Beziehungen überbrachte Rothmund Grüße beider Verbände, beglückwünschte den enorm positiven Fortschritt des Schulprojekts und natürlich auch Miroslav Klose.

Klose: "Mit Fußball aufstehen und mit Fußball ins Bett gehen"

Klose selbst zeigte sich beim Besuch der Fußballschule überwältigt – und dies nicht allein wegen der ihm dargebrachten Lobeshymnen und zahlreichen Geschenke. Schlachtrufe, Blitzlichtgewitter, Fotos und Fan-Autogramme und natürlich ein Interview. Wer gewinnt in Russland die WM? "Keine Ahnung", sagte Miro, "Deutschland hat gute Chancen, aber auch Polen hat ein starkes Team." Tosender Beifall. Welchen Rat könne er denn den Kids der MDFS mit auf den Weg geben, wurde er gefragt. Klose: "Leidenschaft und niemals aufgeben. Mit Fußball aufstehen und mit Fußball ins Bett gehen." Soll heißen: Trainieren, trainieren und nochmals trainieren...

Ein gemeinsames Abendessen, zu dem auch Bekannte der Familie Klose aus der alten Heimat eingeladen waren, rundete Kloses Polenbesuch ab. Noch einmal trat Rafal Bartek auf den Plan und präsentierte das 254-seitige Buch "Berühmte Deutsche aus Schlesien", das die Sozial-Kulturelle Gesellschaft der Deutschen im Oppelner Schlesien druckfrisch herausgegeben hat. Beschrieben (in deutscher und polnischer Sprache) werden 14 berühmte, sowohl historische als auch gegenwärtige Schlesier. Miroslav Klose gehört ebenso dazu wie beispielsweise TV-Star Thomas Gottschalk, Physik-Nobelpreisträgerin Maria Göppert-Mayer, Zoologe Bernhard Grzimek, Kinderbuch-Autor Janosch (Horst Eckert), Nivea-Creme-Erfinder Oscar Troplowitz oder Ernst Friedrich Zwirner, der Erbauer des Kölner Doms.