Klinsmann: "Wir haben Jens Lehmann einen Tick vorne gesehen"

Bundestrainer Jürgen Klinsmann hat sich in einem Gespräch zur Entscheidung für Jens Lehmann als Nummer eins in der Torwartfrage geäußert.

Frage: Herr Klinsmann, Sie haben sich für Jens Lehmann als Nummer eins im deutschen Tor bei der WM entschieden. Dabei war die Entscheidung erst für Anfang Mai angekündigt...

Jürgen Klinsmann: Wir haben uns sehr intensiv mit beiden Kontrahenten beschäftigt und nach dem USA-Spiel noch einmal die Detailarbeit intensiviert. Auch auf Grund der Bitte des FC Bayern, die Entscheidung bald zu fällen, weil es langsam belastend wurde für den FC Bayern und für Olli. Deshalb haben wir die Entscheidung vorgezogen, mit Jens Lehmann als Nummer eins in die WM zu gehen.

Frage: Was hat letztlich den Ausschlag für Lehmann gegeben?

Klinsmann: Es ist von Anfang an ein ganz, ganz enges Rennen gewesen. Das Gesamtbild hat sich über die letzten 20 Monate ergeben. Wir waren im August 2005 noch der Meinung, dass Olli die Nase vorne hat. Die Konstellation war immer so, dass Oliver die Nummer eins war, Jens wurde medial als Nummer zwei gefeiert. Aber in dieser Saison hat sich eine Entwicklung ergeben, die dieses Bild revidiert hat. Und zum jetzigen Zeitpunkt haben wir den Jens einfach einen Tick vorne gesehen. Aber das ist eine Entscheidung, die gereift ist über Monate. Das hat auch nichts damit zu tun, das Oliver Kahn vor kurzem einen Fehler gemacht hat. Fehler muss man jedem zugestehen. Es gab ohnehin keinen einzelnen Punkt, der die Entscheidung ausgelöst hat.

Frage: In welchen Bereichen hat Jens Lehmann vorne gelegen?

Klinsmann: Darüber möchte ich mich nicht äußern. Wenn ich das täte, hätten wir weiter Diskussion. Das wird intern bleiben. Aber wir sind zusammen der Überzeugung gekommen, dass Jens minimal die Nase vorne hat.

Frage: Passt der Stil von Jens Lehmann einfach besser zur Nationalmannschaft?

Klinsmann: Ich überlasse es den Medien, das zu beurteilen. Beide haben ihre Stärken und ganz, ganz wenige Schwächen, und beide haben eine Riesen-Ausstrahlung. Auch Oliver hat Großartiges für Deutschland geleistet und wird das wieder tun. Er wird wieder Deutscher Meister, wieder Pokalsieger, er holt wieder das Double. Das verdient großen Respekt, auch von uns.

Frage: Wie schwer ist Ihnen die Entscheidung gefallen?

Klinsmann: Für mich persönlich war es wohl die schwerste und härteste Entscheidung, die ich in meiner noch relativ jungen Trainerlaufbahn zu fällen hatte. Oliver Kahn mitzuteilen, dass er nicht die Nummer eins ist, tut weh. Das tut jedoch in erster Linie ihm weh, aber auch dem Trainerstab, weil es keine angenehme Situation ist. Vor allem für mich persönlich, weil ich mit Oliver zusammen große Erfolge gefeiert habe. Das ist nicht von Pappe. Das muss auch ich erst einmal verdauen und sacken lassen. Aber wir sind uns unserer Verantwortung bewusst und haben diese Entscheidung in dem Glauben getroffen, dass es die richtige ist. Auch bei anderen Positionen wird es in den kommenden Wochen noch zu Härtefällen kommen, das ist uns bewusst.

Frage: Wie hat Oliver Kahn die Entscheidung aufgenommen?

Klinsmann: Er war natürlich sehr enttäuscht, das ist schließlich keine angenehme Mitteilung. Aber es war lobenswert, wie er die Entscheidung aufgenommen hat.

Frage: Glauben Sie, das Oliver Kahn sich als Nummer zwei bei der WM auf die Bank setzen wird oder rechnen Sie mit seinem Rücktritt?

Klinsmann: Das ist alleine seine Entscheidung. Wir stecken da nicht drin in der anderen Position. Er möchte sich jetzt erst einmal zurückziehen und sich die Sache durch den Kopf gehen lassen.

Frage: Wie hat Jens Lehmann von der Entscheidung erfahren?

Klinsmann: Ich habe Jens direkt nach dem Gespräch mit Oliver angerufen. Er hat sich sehr gefreut und gesagt, er wird alles dafür tun, unser Vertrauen zu rechtfertigen. Wir glauben, dass er eine gute WM spielen und der jungen Mannschaft helfen wird, eine großartige WM zu spielen.

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[bild1]Bundestrainer Jürgen Klinsmann hat sich in einem Gespräch zur Entscheidung für Jens Lehmann als Nummer eins in der Torwartfrage geäußert.



Frage: Herr Klinsmann, Sie haben sich für Jens Lehmann als Nummer eins im deutschen Tor bei der WM entschieden. Dabei war die Entscheidung erst für Anfang Mai angekündigt...



Jürgen Klinsmann: Wir haben uns sehr intensiv mit beiden
Kontrahenten beschäftigt und nach dem USA-Spiel noch einmal die
Detailarbeit intensiviert. Auch auf Grund der Bitte des FC Bayern, die Entscheidung bald zu fällen, weil es langsam belastend wurde für den FC Bayern und für Olli. Deshalb haben wir die Entscheidung vorgezogen, mit Jens Lehmann als Nummer eins in die WM zu gehen.



Frage: Was hat letztlich den Ausschlag für Lehmann gegeben?



Klinsmann: Es ist von Anfang an ein ganz, ganz enges Rennen gewesen. Das Gesamtbild hat sich über die letzten 20 Monate ergeben. Wir waren im August 2005 noch der Meinung, dass Olli die Nase vorne hat. Die Konstellation war immer so, dass Oliver die Nummer eins war, Jens wurde medial als Nummer zwei gefeiert. Aber in dieser Saison hat sich eine Entwicklung ergeben, die dieses Bild revidiert hat. Und zum jetzigen Zeitpunkt haben wir den Jens einfach einen Tick vorne gesehen. Aber das ist eine Entscheidung, die gereift ist über Monate. Das hat auch nichts damit zu tun, das Oliver Kahn vor kurzem einen Fehler gemacht hat. Fehler muss man jedem zugestehen. Es gab ohnehin keinen einzelnen Punkt, der die Entscheidung ausgelöst hat.



Frage: In welchen Bereichen hat Jens Lehmann vorne gelegen?



Klinsmann: Darüber möchte ich mich nicht äußern. Wenn ich das täte, hätten wir weiter Diskussion. Das wird intern bleiben. Aber wir sind zusammen der Überzeugung gekommen, dass Jens minimal die Nase vorne hat.



Frage: Passt der Stil von Jens Lehmann einfach besser zur Nationalmannschaft?



Klinsmann: Ich überlasse es den Medien, das zu beurteilen. Beide haben ihre Stärken und ganz, ganz wenige Schwächen, und beide haben eine Riesen-Ausstrahlung. Auch Oliver hat Großartiges für Deutschland geleistet und wird das wieder tun. Er wird wieder Deutscher Meister, wieder Pokalsieger, er holt wieder das Double. Das verdient großen Respekt, auch von uns.



Frage: Wie schwer ist Ihnen die Entscheidung gefallen?



Klinsmann: Für mich persönlich war es wohl die schwerste und härteste Entscheidung, die ich in meiner noch relativ jungen
Trainerlaufbahn zu fällen hatte. Oliver Kahn mitzuteilen, dass er nicht die Nummer eins ist, tut weh. Das tut jedoch in erster Linie ihm weh, aber auch dem Trainerstab, weil es keine angenehme Situation ist. Vor allem für mich persönlich, weil ich mit Oliver zusammen große Erfolge gefeiert habe. Das ist nicht von Pappe. Das muss auch ich erst einmal verdauen und sacken lassen. Aber wir sind uns unserer Verantwortung bewusst und haben diese Entscheidung in dem Glauben getroffen, dass es die richtige ist. Auch bei anderen Positionen wird es in den kommenden Wochen noch zu Härtefällen kommen, das ist uns bewusst.



Frage: Wie hat Oliver Kahn die Entscheidung aufgenommen?



Klinsmann: Er war natürlich sehr enttäuscht, das ist
schließlich keine angenehme Mitteilung. Aber es war lobenswert, wie er die Entscheidung aufgenommen hat.



Frage: Glauben Sie, das Oliver Kahn sich als Nummer zwei bei der WM auf die Bank setzen wird oder rechnen Sie mit seinem
Rücktritt?



Klinsmann: Das ist alleine seine Entscheidung. Wir stecken da nicht drin in der anderen Position. Er möchte sich jetzt erst einmal zurückziehen und sich die Sache durch den Kopf gehen lassen.



Frage: Wie hat Jens Lehmann von der Entscheidung erfahren?



Klinsmann: Ich habe Jens direkt nach dem Gespräch mit Oliver angerufen. Er hat sich sehr gefreut und gesagt, er wird alles dafür tun, unser Vertrauen zu rechtfertigen. Wir glauben, dass er eine gute WM spielen und der jungen Mannschaft helfen wird, eine großartige WM zu spielen.