Klinsmann: "Jens Nowotny hat einen sehr guten Eindruck gemacht"

Nach dem zweitägigen Fitnesstest der Nationalmannschaft des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) hat sich Bundestrainer Jürgen Klinsmann im aktuellen Interview zum Stand der WM-Vorbereitungen geäußert.

Frage: Herr Klinsmann, Sie hatten am Montag und Dienstag in Düsseldorf 17 WM-Kandidaten zu einem Leistungstest in Düsseldorf zusammengerufen. Wie zufrieden sind Sie mit den Ergebnissen?

Jürgen Klinsmann: Auf die Laktatwerte müssen wir noch ein oder zwei Tage warten, aber in Sachen Beweglichkeit, Stabilität, Kraft und Sprint waren alle im grünen Bereich.

Frage: Erstmals in Ihrer Amtszeit gehörte der Leverkusener Jens Nowotny zum Kader einer DFB-Veranstaltung. Hat er sich nach seinen vier Kreuzbandrissen völlig fit präsentiert?

Klinsmann: Wie gesagt, die Ausdauerwerte fehlen uns noch. Aber Jens hat einen sehr guten Eindruck gemacht. Er ist natürlich höchst motiviert, weil er noch die Möglichkeit hat, zur WM zu fahren, und er hat alle Tests uneingeschränkt mitmachen können. Zudem arbeitet er mit Zusatzschichten sehr hart an sich. Sein Gesundungsprozess ist offenbar vorbildlich verlaufen.

Frage: Wie steht es um seine Chancen auf die WM-Teilnahme?

Klinsmann: Wir wollen uns mit der Entscheidung Zeit lassen. Es war jetzt erst einmal der erste Schritt, Jens zu diesem Test einzuladen. Für uns war erst mal wichtig, ihn zu sehen, und auch in einem Gespräch in ihn reinzuhorchen. Er hat ja sehr turbulente Zeiten hinter sich, sowohl was seine Verletzung, als auch was den Verein betrifft. Er hat uns versichert, dass er in Leverkusen das volle Programm mitmacht und keinerlei Probleme mit dem Knie hat. Das hat sich hier bei uns bestätigt, auch wenn man noch nicht garantieren kann, dass das so bleibt, wenn er zehn Tage hintereinander zweimal am Tag hart trainieren muss.

Bildergalerie zum Fitnesstest in Düsseldorf
Frage: Wie planen Sie generell die Nominierung der Innenverteidigung?

Klinsmann: Es wird auf vier Manndecker hinauslaufen. Und es wird einen fairen Wettkampf geben. Manuel Friedrich hat in der Bundesliga über einen längeren Zeitpunkt gute Leistungen gebracht. Und Lukas Sinkiewicz hat bereits Länderspiele absolviert und großes Potenzial für die Zukunft. Deshalb müssen wir uns das alles reiflich überlegen. Wir lassen unsere Erkenntnisse nun erstmal sacken, und werden dann alles aus verschiedenen Blickwinkeln analysieren.

Frage: Vertrauen Sie den jungen Spielern?

Klinsmann: Man hat klar gesehen, dass wir auf die Jugend bauen. Die nächste Generation ist nicht mehr aus der Nationalelf wegzudenken. Wir haben Dieter Eilts ja praktisch die halbe U 21 geklaut. Aber wir haben auch immer gesagt, dass erfahrene Spieler nötig sind, um Halt zu geben.

Frage: Mit dem Trainingslager auf Sardinien beginnt am 16. Mai die heiße Phase der WM-Vorbereitung. Werden Sie bis dahin in Deutschland bleiben?

Klinsmann: Ich werde nächste Woche noch mal nach Hause in die USA fliegen. Beim Pokalendspiel am Samstag in Berlin und beim Saisonfinale am 13. Mai werde ich natürlich dabei sein. Und sollte Schalke ins UEFA-Cup-Endspiel am 10. Mai kommen, werde ich auch dort vor Ort sein.

Frage: Wie ist genau der Trainingsaufbau geplant, von den Trainingslagern auf Sardinien und Genf bis hin zum WM-Lager in Berlin?

Klinsmann: Auf Sardinien werden wir uns von jedem ein Bild schaffen und individuell trainieren, damit in Genf alle etwa auf Augenhöhe sind. Wichtig ist auf Sardinien auch, dass die Spieler einfach mal die Köpfe frei kriegen. Die Bundesliga muss dann komplett abgeschlossen sein. Denn die WM ist eine komplett andere Ebene. Das ist eine andere Kragenweite als die Bundesliga. Und deshalb werden wir in Genf sehr hart mit zwei Einheiten pro Tag trainieren. Ich kann mir vorstellen, dass die Spieler abends gar keine große Lust mehr haben, noch in die Stadt zu gehen. Obwohl sie es dürften.

Frage: Und wie wird es in Berlin aussehen?

Klinsmann: Auch dort wird es hart werden. Spiele auf derart hohem Niveau sind immer regelrechte Abnutzungskämpfe. Die Spiele werden in den Zweikämpfen entschieden, darüber, wer wem den Schneid abkauft. Deshalb müssen wir eine große Körperspannung aufbauen, um unser großes Ziel erreichen können. [jt]


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Nach dem zweitägigen Fitnesstest der Nationalmannschaft des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) hat sich Bundestrainer Jürgen Klinsmann im aktuellen Interview zum Stand der WM-Vorbereitungen geäußert.



Frage: Herr Klinsmann, Sie hatten am Montag und Dienstag in Düsseldorf 17 WM-Kandidaten zu einem Leistungstest in Düsseldorf zusammengerufen. Wie zufrieden sind Sie mit den Ergebnissen?



Jürgen Klinsmann: Auf die Laktatwerte müssen wir noch ein
oder zwei Tage warten, aber in Sachen Beweglichkeit, Stabilität,
Kraft und Sprint waren alle im grünen Bereich.



Frage: Erstmals in Ihrer Amtszeit gehörte der Leverkusener
Jens Nowotny zum Kader einer DFB-Veranstaltung. Hat er sich nach
seinen vier Kreuzbandrissen völlig fit präsentiert?



Klinsmann: Wie gesagt, die Ausdauerwerte fehlen uns noch.
Aber Jens hat einen sehr guten Eindruck gemacht. Er ist natürlich höchst motiviert, weil er noch die Möglichkeit hat, zur WM zu fahren, und er hat alle Tests uneingeschränkt mitmachen können. Zudem arbeitet er mit Zusatzschichten sehr hart an sich. Sein Gesundungsprozess ist offenbar vorbildlich verlaufen.



Frage: Wie steht es um seine Chancen auf die WM-Teilnahme?



Klinsmann: Wir wollen uns mit der Entscheidung Zeit lassen.
Es war jetzt erst einmal der erste Schritt, Jens zu diesem Test
einzuladen. Für uns war erst mal wichtig, ihn zu sehen, und auch in einem Gespräch in ihn reinzuhorchen. Er hat ja sehr turbulente Zeiten hinter sich, sowohl was seine Verletzung, als auch was den Verein betrifft. Er hat uns versichert, dass er in Leverkusen das volle Programm mitmacht und keinerlei Probleme mit dem Knie hat. Das hat sich hier bei uns bestätigt, auch wenn man noch nicht garantieren kann, dass das so bleibt, wenn er zehn Tage hintereinander zweimal am Tag hart trainieren muss.



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Frage: Wie planen Sie generell die Nominierung der Innenverteidigung?



Klinsmann: Es wird auf vier Manndecker hinauslaufen. Und es
wird einen fairen Wettkampf geben. Manuel Friedrich hat in der
Bundesliga über einen längeren Zeitpunkt gute Leistungen gebracht. Und Lukas Sinkiewicz hat bereits Länderspiele absolviert und großes Potenzial für die Zukunft. Deshalb müssen wir uns das alles reiflich überlegen. Wir lassen unsere Erkenntnisse nun erstmal sacken, und werden dann alles aus verschiedenen Blickwinkeln analysieren.



Frage: Vertrauen Sie den jungen Spielern?



Klinsmann: Man hat klar gesehen, dass
wir auf die Jugend bauen. Die nächste Generation ist nicht mehr aus der Nationalelf wegzudenken. Wir haben Dieter Eilts ja praktisch die halbe U 21 geklaut. Aber wir haben auch immer gesagt, dass erfahrene Spieler nötig sind, um Halt zu geben.



Frage: Mit dem Trainingslager auf Sardinien beginnt am 16.
Mai die heiße Phase der WM-Vorbereitung. Werden Sie bis dahin in
Deutschland bleiben?



Klinsmann: Ich werde nächste Woche noch mal nach Hause in die
USA fliegen. Beim Pokalendspiel am Samstag in Berlin und beim
Saisonfinale am 13. Mai werde ich natürlich dabei sein. Und sollte Schalke ins UEFA-Cup-Endspiel am 10. Mai kommen, werde ich auch dort vor Ort sein.



Frage: Wie ist genau der Trainingsaufbau geplant, von den
Trainingslagern auf Sardinien und Genf bis hin zum WM-Lager in
Berlin?



Klinsmann: Auf Sardinien werden wir uns von jedem ein Bild
schaffen und individuell trainieren, damit in Genf alle etwa auf
Augenhöhe sind. Wichtig ist auf Sardinien auch, dass die Spieler
einfach mal die Köpfe frei kriegen. Die Bundesliga muss dann
komplett abgeschlossen sein. Denn die WM ist eine komplett andere Ebene. Das ist eine andere Kragenweite als die Bundesliga. Und deshalb werden wir in Genf sehr hart mit zwei Einheiten pro Tag trainieren. Ich kann mir vorstellen, dass die Spieler abends gar keine große Lust mehr haben, noch in die Stadt zu gehen. Obwohl sie es dürften.



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Frage: Und wie wird es in Berlin aussehen?



Klinsmann: Auch dort wird es hart werden. Spiele auf derart
hohem Niveau sind immer regelrechte Abnutzungskämpfe. Die Spiele
werden in den Zweikämpfen entschieden, darüber, wer wem den Schneid abkauft. Deshalb müssen wir eine große Körperspannung aufbauen, um unser großes Ziel erreichen können.