Klinsmann: "Aus Niederlagen lernt man mehr als aus Siegen"

Das 2:5 im Spitzenspiel gegen Werder Bremen war für Jürgen Klinsmann die erste Pflichtspiel-Niederlage als Trainer des FC Bayern München. In einem Interview sprach der ehemalige Bundestrainer über das Spiel und die Situation beim Deutschen Meister.

Frage: Herr Klinsmann, was ist bei 2:5 gegen Bremen eigentlich passiert?

Jürgen Klinsmann: Das war ein schwarzer Tag. Wir hatten genügend Möglichkeiten, in Führung zu gehen. Immer wenn wir dran waren, kam der nächste Hammer. Es schmerzt natürlich, das ist ganz klar. Letztlich muss man dem Gegner, Thomas Schaaf und seiner Truppe, ein Riesenkompliment für ihr Spiel machen und anerkennen, dass wir heute die schlechtere Mannschaft waren.

Frage: Welche Erkenntnisse haben Sie aus diesen Spiel gezogen?

Klinsmann: Dass uns einiges gefehlt hat, um als Sieger vom Platz zu gehen. Die Mannschaft wird selbstkritisch mit der Situation und mit der Klatsche umgehen - und dann geht es auch wieder nach vorne. Als Trainer ist es immer so, dass man aus Niederlagen mehr lernt als aus Siegen. Und das ist eine Niederlage, aus der wir sehr viele Schlüsse ziehen und dann auch wieder nach vorne arbeiten werden. Aber es ist klar: Es tut weh, da brauchen wir nicht drüber zu reden.

Frage: Wie kann man denn in einem Spiel so die Orientierung verlieren?

Klinsmann: Weil der Fußball so gestrickt ist. Weil wir es nicht geschafft haben, den Führungstreffer zu machen. Die Bremer waren heißer, sie hatten mehr Durchsetzungsvermögen, sie waren cleverer, wie sie die Räume genutzt haben. Diego hat sich immer wieder der Bewachungen entzogen durch seine listige Art und Weise. Da waren sie uns absolut voraus. Das müssen wir einfach anerkennen. Dass wir dementsprechend auf die Mütze bekommen haben, das muss man akzeptieren und wegstecken.

Frage: Was haben Sie der Mannschaft gesagt?

Klinsmann: Ich habe der Mannschaft in der Kabine gesagt: Das sind Erlebnisse, die muss man auch mitnehmen, verkraften und verdauen. Aber dann wird wieder aufgestanden. Wenn man am Boden liegt, muss man wieder aufstehen. Am Mittwoch kommt schon das nächste Spiel auf uns zu. Wir stellen uns der Situation und wir wissen, dass wir nicht so aufgetreten sind, wie wir das selbst von uns erwartet haben.

Frage: Sind taktische Fehler gemacht worden?

Klinsmann: Ich glaube, die Mannschaft hat von der taktischen Auffassung absolut gut gestanden, ob das die Dreierkette war oder später die Viererkette - letztendlich sind es die Zweikämpfe, die ein Spiel entscheiden. Und die haben wir verloren. Wir können uns die Tore noch 100-mal in der Zeitlupe anschauen. Wir werden es nicht mehr reparieren können. Wir können nur daraus lernen und schauen, dass wir es das nächste Mal wesentlich, wesentlich besser machen.

Frage: Wie groß ist die Herausforderung, das Team nach so einer Niederlage wieder aufzubauen?

Klinsmann: Das ist einfach Teil des Berufs. Da gibt es nicht nur sonnige Tage, sondern auch welche, an denen es in die andere Richtung geht. Das ist diesmal passiert. Das werden wir analysieren und uns Gedanken darüber machen. Wir sind selbstkritisch. Natürlich wird die Mannschaft wieder aufgerichtet werden, es wird wieder mehr gearbeitet. Wir werden das ganze Spiel mit den Jungs durchsprechen. Und dann geht es nach vorne. Es geht am Mittwoch schon wieder weiter im DFB-Pokal, dann kommt das Spiel in Hannover, dann geht es gegen Olympique Lyon - es geht Schlag auf Schlag. Umso wichtiger, dass wir daraus Schlüsse ziehen, aber in keinster Weise den Kopf in den Sand stecken. Wir sind am Boden, aber wir stehen wieder auf. Und wir werden vielleicht noch stärker als vorher. [sid]


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Das 2:5 im Spitzenspiel gegen Werder Bremen war für Jürgen Klinsmann die erste Pflichtspiel-Niederlage als Trainer des FC Bayern München. In einem Interview sprach der ehemalige Bundestrainer über das Spiel und die Situation beim Deutschen Meister.

Frage: Herr Klinsmann, was ist bei 2:5 gegen Bremen eigentlich passiert?

Jürgen Klinsmann: Das war ein schwarzer Tag. Wir hatten genügend Möglichkeiten, in Führung zu gehen. Immer wenn wir dran waren, kam der nächste Hammer. Es schmerzt natürlich, das ist ganz klar. Letztlich muss man dem Gegner, Thomas Schaaf und seiner Truppe, ein Riesenkompliment für ihr Spiel machen und anerkennen, dass wir heute die schlechtere Mannschaft waren.

Frage: Welche Erkenntnisse haben Sie aus diesen Spiel gezogen?

Klinsmann: Dass uns einiges gefehlt hat, um als Sieger vom Platz zu gehen. Die Mannschaft wird selbstkritisch mit der Situation und mit der Klatsche umgehen - und dann geht es auch wieder nach vorne. Als Trainer ist es immer so, dass man aus Niederlagen mehr lernt als aus Siegen. Und das ist eine Niederlage, aus der wir sehr viele Schlüsse ziehen und dann auch wieder nach vorne arbeiten werden. Aber es ist klar: Es tut weh, da brauchen wir nicht drüber zu reden.

Frage: Wie kann man denn in einem Spiel so die Orientierung verlieren?

Klinsmann: Weil der Fußball so gestrickt ist. Weil wir es nicht geschafft haben, den Führungstreffer zu machen. Die Bremer waren heißer, sie hatten mehr Durchsetzungsvermögen, sie waren cleverer, wie sie die Räume genutzt haben. Diego hat sich immer wieder der Bewachungen entzogen durch seine listige Art und Weise. Da waren sie uns absolut voraus. Das müssen wir einfach anerkennen. Dass wir dementsprechend auf die Mütze bekommen haben, das muss man akzeptieren und wegstecken.

Frage: Was haben Sie der Mannschaft gesagt?

Klinsmann: Ich habe der Mannschaft in der Kabine gesagt: Das sind Erlebnisse, die muss man auch mitnehmen, verkraften und verdauen. Aber dann wird wieder aufgestanden. Wenn man am Boden liegt, muss man wieder aufstehen. Am Mittwoch kommt schon das nächste Spiel auf uns zu. Wir stellen uns der Situation und wir wissen, dass wir nicht so aufgetreten sind, wie wir das selbst von uns erwartet haben.

Frage: Sind taktische Fehler gemacht worden?

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Klinsmann: Ich glaube, die Mannschaft hat von der taktischen Auffassung absolut gut gestanden, ob das die Dreierkette war oder später die Viererkette - letztendlich sind es die Zweikämpfe, die ein Spiel entscheiden. Und die haben wir verloren. Wir können uns die Tore noch 100-mal in der Zeitlupe anschauen. Wir werden es nicht mehr reparieren können. Wir können nur daraus lernen und schauen, dass wir es das nächste Mal wesentlich, wesentlich besser machen.

Frage: Wie groß ist die Herausforderung, das Team nach so einer Niederlage wieder aufzubauen?

Klinsmann: Das ist einfach Teil des Berufs. Da gibt es nicht nur sonnige Tage, sondern auch welche, an denen es in die andere Richtung geht. Das ist diesmal passiert. Das werden wir analysieren und uns Gedanken darüber machen. Wir sind selbstkritisch. Natürlich wird die Mannschaft wieder aufgerichtet werden, es wird wieder mehr gearbeitet. Wir werden das ganze Spiel mit den Jungs durchsprechen. Und dann geht es nach vorne. Es geht am Mittwoch schon wieder weiter im DFB-Pokal, dann kommt das Spiel in Hannover, dann geht es gegen Olympique Lyon - es geht Schlag auf Schlag. Umso wichtiger, dass wir daraus Schlüsse ziehen, aber in keinster Weise den Kopf in den Sand stecken. Wir sind am Boden, aber wir stehen wieder auf. Und wir werden vielleicht noch stärker als vorher.