Kleinherne und ihre England-Erinnerungen

Am Mittwoch (ab 20.30 Uhr, im Livestream auf ZDF.de) kommt es für die deutsche Frauen-Nationalmannschaft im letzten Spiel beim Arnold Clark Cup zum Duell mit Gastgeber England. Bereits 26-mal kam es zum Aufeinandertreffen zwischen den beiden Nationen. Davon konnten die DFB-Frauen 21 Partien für sich entscheiden - gegen kein Nationalteam verlor England so häufig.

Das bislang letzte Duell fand im November 2019 vor 77.000 Zuschauer*innen im Londoner Wembley-Stadion statt - mit dabei war auch Sophia Kleinherne, die als Linksverteidigerin in ihrem ersten Länderspiel direkt durchgespielte. "Ich habe ewig gebraucht, die ganzen Eindrücke zu verarbeiten und zu realisieren", sagt sie. "Beim Einlaufen wusste ich gar nicht, welches Highlight ich aufnehmen sollte: Diese wahnsinnige Kulisse, vor der wir gespielt haben, oder die Tatsache, dass es mein erstes Länderspiel war", blickt Kleinherne auf ihr Debüt zurück.   

Bevor es allerdings zu diesem Moment kam, durchlief die 21 Jahre alte Abwehrspielerin von Eintracht Frankfurt beim DFB von der U 15 bis U 20 sämtliche U-Nationalmannschaften. 2016 wurde sie mit der U 17-Nationalmannschaft in Belarus Europameisterin. Ein Erlebnis, an das sich Kleinherne gerne zurückerinnert: "Ich gehörte noch zu den jüngeren Spielerinnen und im Finale stand es ziemlich lange 0:0. Es ging dann auch ins Elfmeterschießen, da war dann natürlich alles möglich. Dass wir dann am Ende gewonnen haben, war ein sehr positives Gefühlschaos."

"Die englischen Fans zum Schweigen gebracht"

Drei Jahre später im November 2019 wurde die Eintracht-Spielerin von Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburg für den Kader der A-Nationalmannschaft berufen. Das Spiel gegen England entschieden die DFB-Frauen mit 2:1 für sich. Den Siegtreffer erzielte Klara Bühl in der 90. Minute. "Wir haben dann spät durch Klaras Tor gewonnen und die englischen Fans zum Schweigen gebracht. Ich war zu diesem Zeitpunkt auch noch recht jung und dann vor so einer Kulisse in so einem Team das Debüt zu geben - das war ein Moment, den werde ich nie in meinem Leben vergessen." Den zwischenzeitlichen Ausgleich für England erzielte Ellen White. Die letzten drei Tore der englischen Nationalmannschaft gegen Deutschland erzielte allesamt die 32 Jahre alte Stürmerin von Manchester City, die aktuell mit 48 Treffern die Rekordtorschützin der Engländerinnen ist.

Am Mittwoch kommt es nun zum erneuten Aufeinandertreffen beider Mannschaften. England ist seit acht Länderspielen ungeschlagen. Eine längere Serie ohne Niederlage hatten die Engländerinnen zuletzt 2016. Kleinherne sagt vor der Partie gegen die "Lionesses": "Gegen England wird uns nochmal ein anderes Spiel erwarten als gegen Kanada oder Spanien. Wir werden auf jeden Fall auch unsere Spielanteile haben und mit einer guten Einstellung in Spiel gehen. Wir müssen einfach unser Herz in die Hand nehmen und werden morgen einen Sieg anstreben."

Von Mitspielerinnen geehrt

Auch in der FLYERALARM Frauen-Bundesliga spielt die 21-Jährige trotz ihres jungen Alters eine wichtige Rolle. In der Hinrunde absolvierte Kleinherne alle zwölf Spieltage für Eintracht Frankfurt und kam auf die maximal möglichen 1080 Einsatzminuten. Von den Spielführerinnen und Trainer*innen wurde sie zur Verteidigerin der Hinrunde gewählt.

Eine Auszeichnung, die sie freut, aber in aller Bescheidenheit einordnet: "Natürlich ist es eine Wertschätzung, aber egal, ob jetzt Stürmerinnen oder Verteidigerinnen Erfolg haben, am Ende ist es ein Resultat der gesamten Mannschaftsleistung. Von daher denke ich, dass wir diese Saison sehr viel gelernt und uns als Team entwickelt haben. Im Großen und Ganzen sind wir enorm konsequent geworden." Und das zeigt sich auch im bisherigen Saisonverlauf: Mit 28 Punkten steht Eintracht Frankfurt auf dem vierten Tabellenplatz, nur sechs Punkte hinter Tabellenführer Bayern München.

Mit Blick auf die anstehende Europameisterschaft im Juli möchte die Verteidigerin sich weiterhin mit ihren Leistungen im DFB-Trikot sowie in der Liga bei der Bundestrainerin für einen Platz im Kader bewerben. Eine Nominierung für den endgültigen EM-Kader wäre Kleinhernes erstes großes Turnier für die A-Nationalmannschaft, für das sie ein klares Ziel vor Augen hat: "Das ist etwas, das man als kleines Mädchen immer verfolgt hat. Natürlich weiß ich auch, dass es ein sehr hochgestecktes Ziel ist, da wir viel Potenzial hier im Kader haben. Aber mein klarer Anspruch und mein klares Ziel ist es, im EM-Kader mit nach England zu fahren. Und mit dieser Mannschaft dann auch um den Titel zu spielen.“

[ag]

Am Mittwoch (ab 20.30 Uhr, im Livestream auf ZDF.de) kommt es für die deutsche Frauen-Nationalmannschaft im letzten Spiel beim Arnold Clark Cup zum Duell mit Gastgeber England. Bereits 26-mal kam es zum Aufeinandertreffen zwischen den beiden Nationen. Davon konnten die DFB-Frauen 21 Partien für sich entscheiden - gegen kein Nationalteam verlor England so häufig.

Das bislang letzte Duell fand im November 2019 vor 77.000 Zuschauer*innen im Londoner Wembley-Stadion statt - mit dabei war auch Sophia Kleinherne, die als Linksverteidigerin in ihrem ersten Länderspiel direkt durchgespielte. "Ich habe ewig gebraucht, die ganzen Eindrücke zu verarbeiten und zu realisieren", sagt sie. "Beim Einlaufen wusste ich gar nicht, welches Highlight ich aufnehmen sollte: Diese wahnsinnige Kulisse, vor der wir gespielt haben, oder die Tatsache, dass es mein erstes Länderspiel war", blickt Kleinherne auf ihr Debüt zurück.   

Bevor es allerdings zu diesem Moment kam, durchlief die 21 Jahre alte Abwehrspielerin von Eintracht Frankfurt beim DFB von der U 15 bis U 20 sämtliche U-Nationalmannschaften. 2016 wurde sie mit der U 17-Nationalmannschaft in Belarus Europameisterin. Ein Erlebnis, an das sich Kleinherne gerne zurückerinnert: "Ich gehörte noch zu den jüngeren Spielerinnen und im Finale stand es ziemlich lange 0:0. Es ging dann auch ins Elfmeterschießen, da war dann natürlich alles möglich. Dass wir dann am Ende gewonnen haben, war ein sehr positives Gefühlschaos."

"Die englischen Fans zum Schweigen gebracht"

Drei Jahre später im November 2019 wurde die Eintracht-Spielerin von Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburg für den Kader der A-Nationalmannschaft berufen. Das Spiel gegen England entschieden die DFB-Frauen mit 2:1 für sich. Den Siegtreffer erzielte Klara Bühl in der 90. Minute. "Wir haben dann spät durch Klaras Tor gewonnen und die englischen Fans zum Schweigen gebracht. Ich war zu diesem Zeitpunkt auch noch recht jung und dann vor so einer Kulisse in so einem Team das Debüt zu geben - das war ein Moment, den werde ich nie in meinem Leben vergessen." Den zwischenzeitlichen Ausgleich für England erzielte Ellen White. Die letzten drei Tore der englischen Nationalmannschaft gegen Deutschland erzielte allesamt die 32 Jahre alte Stürmerin von Manchester City, die aktuell mit 48 Treffern die Rekordtorschützin der Engländerinnen ist.

Am Mittwoch kommt es nun zum erneuten Aufeinandertreffen beider Mannschaften. England ist seit acht Länderspielen ungeschlagen. Eine längere Serie ohne Niederlage hatten die Engländerinnen zuletzt 2016. Kleinherne sagt vor der Partie gegen die "Lionesses": "Gegen England wird uns nochmal ein anderes Spiel erwarten als gegen Kanada oder Spanien. Wir werden auf jeden Fall auch unsere Spielanteile haben und mit einer guten Einstellung in Spiel gehen. Wir müssen einfach unser Herz in die Hand nehmen und werden morgen einen Sieg anstreben."

Von Mitspielerinnen geehrt

Auch in der FLYERALARM Frauen-Bundesliga spielt die 21-Jährige trotz ihres jungen Alters eine wichtige Rolle. In der Hinrunde absolvierte Kleinherne alle zwölf Spieltage für Eintracht Frankfurt und kam auf die maximal möglichen 1080 Einsatzminuten. Von den Spielführerinnen und Trainer*innen wurde sie zur Verteidigerin der Hinrunde gewählt.

Eine Auszeichnung, die sie freut, aber in aller Bescheidenheit einordnet: "Natürlich ist es eine Wertschätzung, aber egal, ob jetzt Stürmerinnen oder Verteidigerinnen Erfolg haben, am Ende ist es ein Resultat der gesamten Mannschaftsleistung. Von daher denke ich, dass wir diese Saison sehr viel gelernt und uns als Team entwickelt haben. Im Großen und Ganzen sind wir enorm konsequent geworden." Und das zeigt sich auch im bisherigen Saisonverlauf: Mit 28 Punkten steht Eintracht Frankfurt auf dem vierten Tabellenplatz, nur sechs Punkte hinter Tabellenführer Bayern München.

Mit Blick auf die anstehende Europameisterschaft im Juli möchte die Verteidigerin sich weiterhin mit ihren Leistungen im DFB-Trikot sowie in der Liga bei der Bundestrainerin für einen Platz im Kader bewerben. Eine Nominierung für den endgültigen EM-Kader wäre Kleinhernes erstes großes Turnier für die A-Nationalmannschaft, für das sie ein klares Ziel vor Augen hat: "Das ist etwas, das man als kleines Mädchen immer verfolgt hat. Natürlich weiß ich auch, dass es ein sehr hochgestecktes Ziel ist, da wir viel Potenzial hier im Kader haben. Aber mein klarer Anspruch und mein klares Ziel ist es, im EM-Kader mit nach England zu fahren. Und mit dieser Mannschaft dann auch um den Titel zu spielen.“

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