Klarer Vorteil für Henstedt-Ulzburg - Spannung in Siegen

Welche beiden Teams steigen neben dem 1. FC Nürnberg in die 2. Frauen-Bundesliga auf? Diese Frage wird am kommenden Sonntag (ab 14 Uhr) in den beiden Rückspielen der Aufstiegsrunde beantwortet. Der SV Henstedt-Ulzburg empfängt den FC Viktoria Berlin (Hinspiel 4:1), die Sportfreunde Siegen treffen auf den SV Göttelborn (0:1). DFB.de mit dem Faktencheck vor der Entscheidung.

Der direkte Aufstieg: Der 1. FC Nürnberg steht schon seit Mitte Mai als erster Aufsteiger in die 2. Frauen-Bundesliga zur neuen Spielzeit 2021/2022 fest. Nachdem die Saison 2020/2021 in der Regionalliga Süd Corona-bedingt abgebrochen werden musste, wurde der Meister nach der Quotientenregel ermittelt. Der Club kam nach vier Siegen aus vier Spielen auf einen optimalen Quotienten von 3,00. "Wir hätten uns sicherlich einen sportlicheren Ausgang für die laufende Saison vorgestellt, leider war dies nach sechs Monaten Pause nicht mehr möglich", sagt FCN-Trainer Osman Cankaya. "Wir sind dennoch wahnsinnig stolz auf unser Team und freuen uns auf die 2. Frauen-Bundesliga." Ein Jahr zuvor, als die Quotientenregel erstmals zum Einsatz gekommen war, hatten nur knappe 0,06 Punkte zum großen Ziel gefehlt. Harald Sauer, 2. Vorstand Frauenfußball beim 1. FC Nürnberg, sagt: "Wir haben über Jahre ein Team zusammengestellt, das unsere sportlichen und sozialen Werte vertritt und nach außen transportiert. Dieser Erfolg jetzt macht uns unglaublich glücklich. Wir bedanken uns auch bei allen Abteilungen der Club-Familie." Bereits seit längerer Zeit arbeiten die Abteilungen eng im gesellschaftlichen Bereich zusammen. Auf der sozialen Community-Plattform www.UnserClub.de bietet FCN-Kapitänin Lea Paulick zum Beispiel Workouts für Jugendliche an. Das Frauenteam war außerdem fest eingebunden bei Blutspende- und Typisierungsaktionen.

Die Qualifikation: Der Meister der Regionalliga West wurde ab Anfang Juni im Rahmen einer Entscheidungsrunde ermittelt. Nach Siegen gegen den 1. FFC Recklinghausen (2:0) und den VfL Bochum (3:0) setzten sich die Sportfreunde Siegen mit sechs Punkten gegen die Konkurrenz durch, obwohl die abschließende Partie gegen den 1. FC Köln II verloren ging (0:1). Köln kam ebenso wie Bochum auf vier Zähler, Recklinghausen auf drei. Siegens Gegner in den Aufstiegsspielen wurde durch die Quotientenregel Meister der Regionalliga Südwest. Alle fünf Partien bis zum Abbruch gewann das Team von Trainer Kai Klankert bei 22:2 Toren. Außerdem gelang im DFB-Pokal der Frauen durch ein 5:0 beim TuS Wörrstadt der Einzug in die zweite Runde (1:4 gegen Bundesligist SC Sand). In der Regionalliga Nordost qualifizierte sich der FC Viktoria Berlin mit einem optimalen Punktequotienten (3,00) nach fünf Siegen aus fünf Spielen und 24:2 Toren für die Aufstiegsspiele zur 2. Frauen-Bundesliga. Im Norden wurde der Teilnehmer durch zwei Entscheidungsspiele zwischen den Gewinnern der Staffel A (SV Henstedt-Ulzburg) und der Staffel B (Hannover 96) sportlich ermittelt. Beide Teams hatten zuvor während der regulären Spielzeit aus vier Partien jeweils zehn Punkte eingefahren. In den beiden Qualifikationsduellen wurde es dramatisch. Das Hinspiel gewann Henstedt-Ulzburg in Hannover 3:2 (3:1), unterlag aber vor eigenem Publikum 2:3 (1:2, 0:1) nach Verlängerung. Erst im Elfmeterschießen setzte sich das Team von Trainer Christian Jürss 4:2 durch.

Die Hinspiele der Aufstiegsrunde: Mit dem 4:1 (2:0)-Auswärtserfolg beim FC Viktoria Berlin verschaffte sich der SV Henstedt-Ulzburg im Rennen um die Rückkehr in die 2. Frauen-Bundesliga, die der Verein 2018 durch den Abstieg verlassen musste, eine glänzende Ausgangsposition für das Rückspiel vor eigenem Publikum. Als viermalige Torschützin für die Gäste aus Schleswig-Holstein glänzte Indra Hahn (16./44./75./85.). Erst kurz vor dem Abpfiff verkürzte Anina Sange (87.) für die Viktoria. Knapper ging es im zweiten Duell der Aufstiegsrunde zu. Der SV Göttelborn bezwang die Sportfreunde Siegen 1:0 (1:0). Den einzigen Treffer der Partie erzielte Selina Wagner (6.) bereits in der Anfangsphase. Die 30 Jahre alte Mittelfeldspielerin war 2010 mit der DFB-Auswahl U 20-Weltmeisterin, gewann später mit dem VfL Wolfsburg zweimal die Deutsche Meisterschaft, den DFB-Pokal und die Champions League. Jetzt strebt Wagner mit dem SV Göttelborn den Aufstieg in die 2. Frauen-Bundesliga an. Dort würden die Saarländerinnen in der kommenden Saison als SV 07 Elversberg an den Start gehen.

Die Reaktionen: Beim FC Viktoria Berlin war nach dem 1:4 im Hinspiel gegen den SV Henstedt-Ulzburg die Enttäuschung groß. "Die Mannschaft hat - vor allem in der ersten Halbzeit - ein richtig gutes Spiel gemacht und viele hochkarätige Torchancen kreiert, die wir aber leider nicht nutzen konnten", sagt David Pietrzyk, der nach dem Abschied des langjährigen Viktoria-Trainers Roman Rießler interimsweise für die Aufstiegsspiele eingesprungen ist. "In der zweiten Hälfte haben dann etwas die Überzeugung und die Kraft gefehlt, was aber aufgrund der fehlenden Erfolgserlebnisse und der extremen Hitze erklärbar ist. Der Gegner war dagegen extrem effektiv. Dennoch freuen wir uns auf das Rückspiel und werden alles dafür tun, um diese Niederlage in ein positives Ergebnis umzuwandeln." Am Sonntag (ab 14 Uhr) müssten die Berlinerinnen in Henstedt-Ulzburg ebenfalls mit drei oder mehr Toren Unterschied gewinnen und dabei auch mindestens vier Treffer erzielen, um noch eine Chance zu haben. Ein 3:0 würde wegen der Europapokalregelung nicht reichen. "Es war ein hartes Stück Arbeit", sagte Göttelborns Torschützin Selina Wagner nach dem 1:0 gegen die Sportfreunde Siegen im Gespräch mit DFB.de. "Siegen war stark in den Zweikämpfen, hat gut dagegengehalten. Wir sind sehr glücklich, dass wir gewonnen haben und ohne Gegentor geblieben sind. Dadurch sind wir jetzt leicht im Vorteil. Wir wissen aber, dass wir auch im Rückspiel über die Grenze gehen müssen, um erfolgreich zu sein." Wagner hofft, dass die angeschlagenen Sarah Franz (musste schon vor der Pause mit einer Fußverletzung ausgewechselt werden) sowie Anja Selensky und Emma Dörr (gehörten beide wegen muskulärer Probleme nicht zur Startformation) beim Rückspiel in Siegen dabei sein können. Die Partie wird am Sonntag (ab 14 Uhr) auf dem Kunstrasen des Leimbachstadions ausgetragen.

Der Modus: Die Aufstiegsspiele zur 2. Frauen-Bundesliga werden nach dem Europapokalmodus ausgetragen. Das bedeutet: Bei Punkt- und Torgleichheit nach beiden Begegnungen gibt die Zahl der auswärts geschossenen Tore den Ausschlag. Ist auch diese identisch, geht es nach dem Rückspiel in die Verlängerung. Das wäre also nur dann der Fall, wenn der FC Viktoria Berlin in Henstedt-Ulzburg ebenfalls nach 90 Minuten 4:1 gewinnt und/oder die Sportfreunde Siegen gegen den SV Göttelborn 1:0 die Oberhand behalten. Fallen dann in der Verlängerung keine Tore, entscheidet das Elfmeterschießen.

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Welche beiden Teams steigen neben dem 1. FC Nürnberg in die 2. Frauen-Bundesliga auf? Diese Frage wird am kommenden Sonntag (ab 14 Uhr) in den beiden Rückspielen der Aufstiegsrunde beantwortet. Der SV Henstedt-Ulzburg empfängt den FC Viktoria Berlin (Hinspiel 4:1), die Sportfreunde Siegen treffen auf den SV Göttelborn (0:1). DFB.de mit dem Faktencheck vor der Entscheidung.

Der direkte Aufstieg: Der 1. FC Nürnberg steht schon seit Mitte Mai als erster Aufsteiger in die 2. Frauen-Bundesliga zur neuen Spielzeit 2021/2022 fest. Nachdem die Saison 2020/2021 in der Regionalliga Süd Corona-bedingt abgebrochen werden musste, wurde der Meister nach der Quotientenregel ermittelt. Der Club kam nach vier Siegen aus vier Spielen auf einen optimalen Quotienten von 3,00. "Wir hätten uns sicherlich einen sportlicheren Ausgang für die laufende Saison vorgestellt, leider war dies nach sechs Monaten Pause nicht mehr möglich", sagt FCN-Trainer Osman Cankaya. "Wir sind dennoch wahnsinnig stolz auf unser Team und freuen uns auf die 2. Frauen-Bundesliga." Ein Jahr zuvor, als die Quotientenregel erstmals zum Einsatz gekommen war, hatten nur knappe 0,06 Punkte zum großen Ziel gefehlt. Harald Sauer, 2. Vorstand Frauenfußball beim 1. FC Nürnberg, sagt: "Wir haben über Jahre ein Team zusammengestellt, das unsere sportlichen und sozialen Werte vertritt und nach außen transportiert. Dieser Erfolg jetzt macht uns unglaublich glücklich. Wir bedanken uns auch bei allen Abteilungen der Club-Familie." Bereits seit längerer Zeit arbeiten die Abteilungen eng im gesellschaftlichen Bereich zusammen. Auf der sozialen Community-Plattform www.UnserClub.de bietet FCN-Kapitänin Lea Paulick zum Beispiel Workouts für Jugendliche an. Das Frauenteam war außerdem fest eingebunden bei Blutspende- und Typisierungsaktionen.

Die Qualifikation: Der Meister der Regionalliga West wurde ab Anfang Juni im Rahmen einer Entscheidungsrunde ermittelt. Nach Siegen gegen den 1. FFC Recklinghausen (2:0) und den VfL Bochum (3:0) setzten sich die Sportfreunde Siegen mit sechs Punkten gegen die Konkurrenz durch, obwohl die abschließende Partie gegen den 1. FC Köln II verloren ging (0:1). Köln kam ebenso wie Bochum auf vier Zähler, Recklinghausen auf drei. Siegens Gegner in den Aufstiegsspielen wurde durch die Quotientenregel Meister der Regionalliga Südwest. Alle fünf Partien bis zum Abbruch gewann das Team von Trainer Kai Klankert bei 22:2 Toren. Außerdem gelang im DFB-Pokal der Frauen durch ein 5:0 beim TuS Wörrstadt der Einzug in die zweite Runde (1:4 gegen Bundesligist SC Sand). In der Regionalliga Nordost qualifizierte sich der FC Viktoria Berlin mit einem optimalen Punktequotienten (3,00) nach fünf Siegen aus fünf Spielen und 24:2 Toren für die Aufstiegsspiele zur 2. Frauen-Bundesliga. Im Norden wurde der Teilnehmer durch zwei Entscheidungsspiele zwischen den Gewinnern der Staffel A (SV Henstedt-Ulzburg) und der Staffel B (Hannover 96) sportlich ermittelt. Beide Teams hatten zuvor während der regulären Spielzeit aus vier Partien jeweils zehn Punkte eingefahren. In den beiden Qualifikationsduellen wurde es dramatisch. Das Hinspiel gewann Henstedt-Ulzburg in Hannover 3:2 (3:1), unterlag aber vor eigenem Publikum 2:3 (1:2, 0:1) nach Verlängerung. Erst im Elfmeterschießen setzte sich das Team von Trainer Christian Jürss 4:2 durch.

Die Hinspiele der Aufstiegsrunde: Mit dem 4:1 (2:0)-Auswärtserfolg beim FC Viktoria Berlin verschaffte sich der SV Henstedt-Ulzburg im Rennen um die Rückkehr in die 2. Frauen-Bundesliga, die der Verein 2018 durch den Abstieg verlassen musste, eine glänzende Ausgangsposition für das Rückspiel vor eigenem Publikum. Als viermalige Torschützin für die Gäste aus Schleswig-Holstein glänzte Indra Hahn (16./44./75./85.). Erst kurz vor dem Abpfiff verkürzte Anina Sange (87.) für die Viktoria. Knapper ging es im zweiten Duell der Aufstiegsrunde zu. Der SV Göttelborn bezwang die Sportfreunde Siegen 1:0 (1:0). Den einzigen Treffer der Partie erzielte Selina Wagner (6.) bereits in der Anfangsphase. Die 30 Jahre alte Mittelfeldspielerin war 2010 mit der DFB-Auswahl U 20-Weltmeisterin, gewann später mit dem VfL Wolfsburg zweimal die Deutsche Meisterschaft, den DFB-Pokal und die Champions League. Jetzt strebt Wagner mit dem SV Göttelborn den Aufstieg in die 2. Frauen-Bundesliga an. Dort würden die Saarländerinnen in der kommenden Saison als SV 07 Elversberg an den Start gehen.

Die Reaktionen: Beim FC Viktoria Berlin war nach dem 1:4 im Hinspiel gegen den SV Henstedt-Ulzburg die Enttäuschung groß. "Die Mannschaft hat - vor allem in der ersten Halbzeit - ein richtig gutes Spiel gemacht und viele hochkarätige Torchancen kreiert, die wir aber leider nicht nutzen konnten", sagt David Pietrzyk, der nach dem Abschied des langjährigen Viktoria-Trainers Roman Rießler interimsweise für die Aufstiegsspiele eingesprungen ist. "In der zweiten Hälfte haben dann etwas die Überzeugung und die Kraft gefehlt, was aber aufgrund der fehlenden Erfolgserlebnisse und der extremen Hitze erklärbar ist. Der Gegner war dagegen extrem effektiv. Dennoch freuen wir uns auf das Rückspiel und werden alles dafür tun, um diese Niederlage in ein positives Ergebnis umzuwandeln." Am Sonntag (ab 14 Uhr) müssten die Berlinerinnen in Henstedt-Ulzburg ebenfalls mit drei oder mehr Toren Unterschied gewinnen und dabei auch mindestens vier Treffer erzielen, um noch eine Chance zu haben. Ein 3:0 würde wegen der Europapokalregelung nicht reichen. "Es war ein hartes Stück Arbeit", sagte Göttelborns Torschützin Selina Wagner nach dem 1:0 gegen die Sportfreunde Siegen im Gespräch mit DFB.de. "Siegen war stark in den Zweikämpfen, hat gut dagegengehalten. Wir sind sehr glücklich, dass wir gewonnen haben und ohne Gegentor geblieben sind. Dadurch sind wir jetzt leicht im Vorteil. Wir wissen aber, dass wir auch im Rückspiel über die Grenze gehen müssen, um erfolgreich zu sein." Wagner hofft, dass die angeschlagenen Sarah Franz (musste schon vor der Pause mit einer Fußverletzung ausgewechselt werden) sowie Anja Selensky und Emma Dörr (gehörten beide wegen muskulärer Probleme nicht zur Startformation) beim Rückspiel in Siegen dabei sein können. Die Partie wird am Sonntag (ab 14 Uhr) auf dem Kunstrasen des Leimbachstadions ausgetragen.

Der Modus: Die Aufstiegsspiele zur 2. Frauen-Bundesliga werden nach dem Europapokalmodus ausgetragen. Das bedeutet: Bei Punkt- und Torgleichheit nach beiden Begegnungen gibt die Zahl der auswärts geschossenen Tore den Ausschlag. Ist auch diese identisch, geht es nach dem Rückspiel in die Verlängerung. Das wäre also nur dann der Fall, wenn der FC Viktoria Berlin in Henstedt-Ulzburg ebenfalls nach 90 Minuten 4:1 gewinnt und/oder die Sportfreunde Siegen gegen den SV Göttelborn 1:0 die Oberhand behalten. Fallen dann in der Verlängerung keine Tore, entscheidet das Elfmeterschießen.

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