Kirsten: "Ich muss bald den nächsten Schritt machen"

Während Bayer Leverkusens Bundesligateam als ungeschlagener Tabellenführer um die Deutsche Meisterschaft spielt, kämpft die zweite Mannschaft des Vereins um den Verbleib in der Regionalliga West. Heute (ab 19 Uhr) tritt die Mannschaft zum Kellerduell bei Wormatia Worms an.

An der Spitze des Bayer-Trosses steht der 100-malige Nationalspieler Ulf Kirsten. DFB.de-Redakteur Gereon Tönnihsen hat sich mit ihm unterhalten.

DFB.de: Herr Kirsten, Sie sind derzeit Vorletzter mit Ihrer Mannschaft, nachdem sie in der vorigen Saison noch im Mittelfeld landeten. Woran liegt das?

Ulf Kirsten: Das Problem ist, dass wir im Sommer immer praktisch unsere gesamte Mannschaft austauschen, weil dann die A-Junioren nachrücken. Diesmal haben wir offenbar den Fehler gemacht, dass wir alle Spieler aus der A-Jugend hochgezogen haben - auch die, die keine Stammspieler waren. Dazu kommt, dass sich wichtige Spieler wie Erdal Celik und Daniel Schumann verletzt haben. Markus Happe kann es als einziger Routinier auch nicht richten.

DFB.de: Heute spielen Sie bei Wormatia Worms, dem Tabellenletzten. Da müssen drei Punkte doch eigentlich Pflicht sein, oder?

Kirsten: Das würde ich nicht so sehen. Das wird ein Kampfspiel, ein Abstiegskrimi. Wir haben das Hinspiel mit 1:2 verloren. Ich sehe uns ganz sicher nicht als Favorit. Aber natürlich würden uns drei Punkte gut tun.

DFB.de: Was würde passieren, wenn am Ende der Saison wirklich der Abstieg stehen würde?

Kirsten: Dann würde die Welt sicher nicht untergehen, dann würde der Verein sicher versuchen, sofort wieder aufzusteigen. Aber damit beschäftige ich mich nicht. Wir haben noch alle Chancen, um drinzubleiben.



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Während Bayer Leverkusens Bundesligateam als ungeschlagener Tabellenführer um die Deutsche Meisterschaft spielt, kämpft die zweite Mannschaft des Vereins um den Verbleib in der Regionalliga West. Heute (ab 19 Uhr) tritt die Mannschaft zum Kellerduell bei Wormatia Worms an.

An der Spitze des Bayer-Trosses steht der 100-malige Nationalspieler Ulf Kirsten. DFB.de-Redakteur Gereon Tönnihsen hat sich mit ihm unterhalten.

DFB.de: Herr Kirsten, Sie sind derzeit Vorletzter mit Ihrer Mannschaft, nachdem sie in der vorigen Saison noch im Mittelfeld landeten. Woran liegt das?

Ulf Kirsten: Das Problem ist, dass wir im Sommer immer praktisch unsere gesamte Mannschaft austauschen, weil dann die A-Junioren nachrücken. Diesmal haben wir offenbar den Fehler gemacht, dass wir alle Spieler aus der A-Jugend hochgezogen haben - auch die, die keine Stammspieler waren. Dazu kommt, dass sich wichtige Spieler wie Erdal Celik und Daniel Schumann verletzt haben. Markus Happe kann es als einziger Routinier auch nicht richten.

DFB.de: Heute spielen Sie bei Wormatia Worms, dem Tabellenletzten. Da müssen drei Punkte doch eigentlich Pflicht sein, oder?

Kirsten: Das würde ich nicht so sehen. Das wird ein Kampfspiel, ein Abstiegskrimi. Wir haben das Hinspiel mit 1:2 verloren. Ich sehe uns ganz sicher nicht als Favorit. Aber natürlich würden uns drei Punkte gut tun.

DFB.de: Was würde passieren, wenn am Ende der Saison wirklich der Abstieg stehen würde?

Kirsten: Dann würde die Welt sicher nicht untergehen, dann würde der Verein sicher versuchen, sofort wieder aufzusteigen. Aber damit beschäftige ich mich nicht. Wir haben noch alle Chancen, um drinzubleiben.

DFB.de: Aus Bayers Jugendabteilung sind in den vergangenen Jahren immer große Talente hervorgegangen: Adler, Castro und Reinartz sind Stammspieler bei Bayer, Spieler wie Risse, Hegeler, Kratz oder Naki spielen bei anderen Profivereinen eine gute Rolle. Wem trauen Sie aus ihrem derzeitigen Kader den Sprung zu?

Kirsten: Es stimmt, unsere Arbeit kann so schlecht nicht sein. Nur müssen wir auch schauen, dass die meisten anschließend im Verein bleiben und nicht weggehen müssen. Von meinem jetzigen Kader gehören sicher Kevin Kampl und Burak Kaplan, der ja auch schon in der ersten Mannschaft gespielt hat, zu den Kandidaten, die es packen können. Auch Dominick Drexler, wenn er so weiter macht wie bisher. Aber die Jungs brauchen eben noch Zeit.

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DFB.de: Ist die Regionalliga ein gutes Sprungbrett für sie?

Kirsten: Für die jungen Spieler ist die Regionalliga ideal. Aber wichtig ist auch, dass die Mannschaft passt. Dann können sich die Jungs am besten entwickeln. Und Qualität setzt sich überall durch. Immer.

DFB.de: Haben Sie persönlich auch noch höhere Ziele?

Kirsten: Ich muss bald den nächsten Schritt machen. Das ist klar. Wenn Angebote aus höheren Ligen kommen, höre ich mir die an, keine Frage. Das kann ich mir gut vorstellen.

DFB.de: Haben Sie nicht auch den Wunsch, Cheftrainer bei Bayer 04 zu werden?

Kirsten: Das ist utopisch. Jetzt sowieso, weil Jupp Heynckes eine hervorragende Arbeit macht. Ich glaube nicht, dass sich die Chance ergibt, das sagt mir mein Gefühl.

DFB.de: Ihr Sohn Benjamin steht als Torwart bei Dynamo Dresden in der 3. Liga unter Vertrag. Was trauen Sie ihm zu?

Kirsten: Er hat gute Chancen, erfolgreich zu sein. Er ist noch jung und entwickelt sich gut. Über kurz oder lang wird er seinen Weg gehen.

DFB.de: Wäre Dynamo auch für Sie als Ex-Spieler, der dort große Erfolge gefeiert hat, interessant?

Kirsten: Klar, Dresden ist immer interessant. Außerdem wäre der Klub auch als Drittligist eine Überlegung wert.

DFB.de: Als Spieler sind Sie mit Bayer Leverkusen mehrfach knapp an der Deutschen Meisterschaft vorbeigeschrammt. Trauen Sie der Mannschaft in diesem Jahr den Titel zu?

Kirsten: Absolut. Mannschaft und Trainerteam arbeiten harmonisch miteinander und sind völlig intakt. Auch von schwierigen Spielen lassen sie sich nicht aus dem Rhythmus bringen. Wer nach 23 Spieltagen noch nicht verloren hat, der muss schon viel richtig machen. Entscheidend wird es, wenn die Spiele gegen Bayern, Schalke und den HSV kommen. Wenn die Mannschaft diese erfolgreich bestreitet, wird sie auch Meister.