Kirsten: "Die hätten auch kein Mitleid gehabt"

34 Spieltage, 34 besondere Begegnungen, 34 Zeitzeugen. Auf DFB.de erinnern sich prägende Figuren der Bundesligageschichte an ganz spezielle Duelle, passend zum jeweils aktuellen Spieltag der Saison 2013/2014.

Vor dem 20. Spieltag der Bundesliga mit dem Duell Borussia Mönchengladbach gegen Bayer Leverkusen am Freitag (ab 20.30 Uhr, live bei Sky) erinnert sich Ulf Kirsten an ein einmaliges Bundesliga-Ergebnis. Am 30. Oktober 1998 gewann Bayer in Mönchengladbach mit 8:2, der Nationalspieler erzielte drei Tore. Im Interview spricht der inzwischen 48-Jährige darüber.

DFB.de: Wissen Sie um die beiden statistischen Besonderheiten jenes Spieles, Herr Kirsten?

Ulf Kirsten: Ich glaube, wir hatten noch nie zuvor in Gladbach gewonnen, oder?

DFB.de: Richtig. Und Punkt zwei?

Kirsten: Da komm ich jetzt nicht drauf. Drei Tore hab ich ja öfters mal gemacht…

DFB.de: Es war das bis dato einzige 2:8 in der Historie der Bundesliga - als eines von neun Resultaten ist es bis heute einmalig geblieben. Wie kam es eigentlich zu diesem Eishockey-Ergebnis?

Kirsten: An diesem Tag hat bei uns einfach alles gepasst. Wir sind schnell in Führung gegangen und haben das zweite und dritte nachgelegt, das Ding war früh gelaufen. Und die Gladbacher hatten damals einfach nicht so eine gefestigte Mannschaft. In der Woche darauf haben sie in Wolfsburg ja noch mal sieben Stück gekriegt.



34 Spieltage, 34 besondere Begegnungen, 34 Zeitzeugen. Auf DFB.de erinnern sich prägende Figuren der Bundesligageschichte an ganz spezielle Duelle, passend zum jeweils aktuellen Spieltag der Saison 2013/2014.

Vor dem 20. Spieltag der Bundesliga mit dem Duell Borussia Mönchengladbach gegen Bayer Leverkusen am Freitag (ab 20.30 Uhr, live bei Sky) erinnert sich Ulf Kirsten an ein einmaliges Bundesliga-Ergebnis. Am 30. Oktober 1998 gewann Bayer in Mönchengladbach mit 8:2, der Nationalspieler erzielte drei Tore. Im Interview spricht der inzwischen 48-Jährige darüber.

DFB.de: Wissen Sie um die beiden statistischen Besonderheiten jenes Spieles, Herr Kirsten?

Ulf Kirsten: Ich glaube, wir hatten noch nie zuvor in Gladbach gewonnen, oder?

DFB.de: Richtig. Und Punkt zwei?

Kirsten: Da komm ich jetzt nicht drauf. Drei Tore hab ich ja öfters mal gemacht…

DFB.de: Es war das bis dato einzige 2:8 in der Historie der Bundesliga - als eines von neun Resultaten ist es bis heute einmalig geblieben. Wie kam es eigentlich zu diesem Eishockey-Ergebnis?

Kirsten: An diesem Tag hat bei uns einfach alles gepasst. Wir sind schnell in Führung gegangen und haben das zweite und dritte nachgelegt, das Ding war früh gelaufen. Und die Gladbacher hatten damals einfach nicht so eine gefestigte Mannschaft. In der Woche darauf haben sie in Wolfsburg ja noch mal sieben Stück gekriegt.

DFB.de: Stimmt, danach wurde Gladbachs Trainer Friedel Rausch entlassen. Borussia stieg trotzdem erstmals ab. Ihr Mitspieler Jens Nowotny wurde hinterher zitiert, er habe einen Augenblick überlegt, ob er Mitleid mit den im ganzen Land populären Borussen haben soll. Ging es Ihnen ähnlich?

Kirsten: Ehrlich gesagt, nicht. Die hätten andersherum mit uns doch sicher auch keines gehabt.

DFB.de: Können Sie sich noch an Ihre Tore gegen Robert Enke erinnern, der seine erste Bundesligasaison erlebte?

Kirsten: Der Robert war auch damals schon ein guter Torhüter, aber er konnte wenig machen. Ein Elfmeter war dabei, ein Tor fiel aus dem Gewühl, beim dritten muss ich passen. Ich weiß nur, dass Zé Roberto auch noch eins gemacht hat.

DFB.de: Und der Mann, der für Sie nach 53 Minuten ins Spiel kam, als Sie nach einem Tritt in die Kniekehle angeschlagen waren, traf doppelt. Wer war's?

Kirsten: Das war Thomas Reichenberger, klar. Das weiß ich deshalb noch, weil wir uns neulich erst darüber unterhalten haben. Wir haben noch Kontakt. Es ging um unsere Bayer-Zeit, und er hat gesagt: "Weisst du noch damals in Gladbach? Da hab' ich auch mal zwei Tore gemacht."

DFB.de: Für den Kicker aber waren Sie der Mann des Tages und erhielten die Note 1. Gingen Sie hinterher den Sieg noch feiern? Es war ja ein Freitagabend…

Kirsten: Das kann ich heute nicht mehr sagen. Es ist aber gut möglich, weil wir damals eine gute Atmosphäre in der Mannschaft hatten.

DFB.de: Wie verhält sich Trainer Christoph Daum nach einem 8:2-Auswärtssieg?

Kirsten: Er war unmittelbar nach Spielen immer gleich, ob wir gewonnen oder verloren hatten. Den Unterschied merkten wir immer erst am nächsten Tag bei der Mannschaftssitzung.

DFB.de: Bayer Leverkusen hat mittlerweile eine unheimliche Rekordserie aufgestellt und seit 21 Spielen nicht mehr in Gladbach verloren. Gibt es dafür eine Erklärung?

Kirsten: Zu meiner Zeit waren das immer heiße Kämpfe, noch am alten Bökelberg - und es gab sehr viele Unentschieden und viele Tore. So ein 8:2 war für uns Spieler natürlich eine tolle Sache, aber es war die absolute Ausnahme. Die Serie ist schon beeindruckend, erklären kann ich sie nicht. Aber ich hoffe, dass sie auch am Freitag nicht reißt. Ich lebe im Bergischen Land und bin immer noch mit dem Herzen bei Bayer 04.

Ulf Kirsten wechselte nach dem Fall der Mauer von Dynamo Dresden 1990 zu Bayer Leverkusen, wo er 2003 auch seine Karriere beendete. In 350 Einsätzen kam er auf 181 Tore, dreimal (1993, 1997, 1998) wurde er Torschützenkönig. Für den DFB bestritt er 51 A-Länderspiele, dazu 49 für die DDR.